Ist es nicht schlimm genug, dass in den deutschen JVA's nahezu Anarchie herrscht?
Das ist aber IMHO nicht das Hauptproblem.
Das liegt nicht darin, dass die Straftäter sich im Knast gegenseitig die Birne zu Mus hauen, sondern dass solche Taten nicht im Keim erstickt werden können, bzw. dass diese nicht unterbunden werden (können).
Das hat dann auch nicht mehr mit Resozialisierung zu tun.
Wie
@Rainlove schon geschrieben hat, binden sich eigene Strukturen im Vollzug, die im Grunde genommen organisierte "Verbrecherfirmen" sind. Es schafft ja offensichtlich alle Nase lang jemand, Drogen, Zigaretten oder Alkohol rein zu schmuggeln, dann gibt's da die "Läufer", d.h. die i.d.R. nichts zu sagen haben, mit dem Strom aber mit schwimmen, um nicht auf die Fresse zu bekommen - und wenn du als einer, der was zu sagen hat, diese Menschen "an den Eiern" hast, machen die alles für dich.
Und da stelle ich mir die (gerechtfertigte) Frage: Wie sollen solche Menschen resozialisiert werden, wenn sie ein Machtgefüge errichten -oder auffinden- und womöglich sogar denken: "Boah! Geil! Gangsterboss! Das werde ich in zwei Jahren auch auf der Straße!"?
Potentiell gefährlichen Straftätern mit erhöhtem Risiko in alte Verhaltensmuster zurück zu fallen, dürfen nicht wie im Jugendlandheim behandelt werden! Gerade denen muss man aufzeigen, dass Knast scheiße ist, und kein lohnwertes Ziel.
Nur so kann man -so denke ich- dem größten Teil Einhalt gebieten.