Keine sozialen Beziehungen

@BlueVelvet

BlueVelvet schrieb:Mein bester Freund ist nun vor zwei Monaten gestorben

Das tut mir von ganzen Herzen leid....


Ich wüsste nicht was ich tun sollte, wenn mein bester Kumpel oder andere sehr gute Freunde von mir sterben würden.

@SokratesEnkel


Vll stellst du zu viele Erwartungen und stößt dann zu schnell auf eine Enttäuschung.

Was für Hobbys hast du so?

@Rico
Ich hab gar kein Problem mit sozialen Fähigkeiten, im Gegenteil. Ich verfüge sogar über große soziale Kompetenz und Selbstreflektion (was jetzt nicht anmaßend klingen soll), nur fehlt die leider vielen anderen Menschen. Aber wie gesagt, bemühe ich mich ja, Anschluss zu finden und im Moment klappt das auch ganz gut.
Wie genau die Probleme beim TE gelagert sind, kann ich aber aus dem, was er bisher geschrieben hat, nicht beurteilen. Daran, auf Menschen zuzugehen und Smalltalk zu halten, scheint es ja nicht zu hapern.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung empfehlen, sich eine Gruppe/Kurs/Verein zu suchen, wo man auf Menschen mit zumindest einer ähnlichen Interessensrichtung trifft.

@Kurosagi
Danke für dein Mitgefühl. Ich konnte mich lange Zeit darauf vorbereiten, aber das hat es letztlich nicht leichter gemacht. Er fehlt mir unendlich, aber dank der Hilfe meines Arztes kann ich zumindest wieder einigermaßen normal meinen Alltag gestalten.

@BlueVelvet

BlueVelvet schrieb:Ich konnte mich lange Zeit darauf vorbereiten, aber das hat es letztlich nicht leichter gemacht.

Ich denke man kann sich nie auf so etwas vorbereiten, egal ob es unvohergesehen eintrifft oder ob man schon bescheid weiß. Am Ende kommt dasselbe bei raus, man verliert einen geliebten Menschen.

Dein bester Freund hätte sicherlich auch gewollt das du weiter machst und für dein Leben kämpfst und das schaffst du sicherlich auch.

Auch wenn ich jetzt der Arsch vom Dienst bin, aber ich muss es einfach sagen: Ich frage mich, wieso man nach 9 Semestern Studium immer noch nicht das Wort "Kommilitone" richtig schreiben kann. Soviel dazu. :troll:

Zum Topic: An der Uni selbst fällt es mir auch sehr schwer Kontakte zu knüpfen, die über den Unikram und aufgezwungene Gruppenarbeiten hinausgehen. Ich kann mit Studenten und deren linke, alternative Einstellung nix anfangen. Habe trotzdem eine gute Freundin dort gefunden, wir sind aber von Anfang an auf derselben Wellenlänge gewesen.
Es ist echt schwierig neue Freundschaften zu entwickeln, wenn man fürs Studium in ne neue Stadt muss. Die meisten Leute und Freunde habe ich durch den Nebenjob kennengelernt.
@SokratesEnkel
Arbeitest du denn nebenbei? Wenn nein, versuchs doch mal damit. Dort wo ich arbeite, werden hauptsächlich Studenten angestellt, womit man schonmal Gleichaltrige hat und die Arbeit ist immer ein gutes Gesprächsthema für den Anfang. Mit der Zeit gehts dann darüber hinaus sofern man sich sympathisch ist.

@SokratesEnkel
Ich glaube,du hast erst mal mit dir selbst daß Problem,das du dir selber nicht zutraust,eine Freundschaft oder Beziehung anzufangen.
Denn,wenn man deine Angaben durchgeht,dann vermißt man ein bißchen die Geduld deinerseits auch mal an Freundschaften zu arbeiten.Man kann immer irgendwo Leute kennenlernen,aber man kann sie sich nun mal nicht selber backen.Wenn die eine Beziehung nicht paßt,die andere widerum ebensowenig,treffe ich entweder wirklich die falschen Leute oder ich muß selbst von eigenen Vorstellungen Abstand nehmen und mich einfach mal neu orientieren.
Ich habe auch mal so eine Phase gehabt und mußte feststellen,ich war weit weg von realen Vorstellungen,was Freundschaft oder Beziehung betrifft. Also habe ich an mir selber gearbeitet(daß
klingt immer so abgedroschen,aber da ist was dran)und siehe da,die neuen Bekanntschaften kamen wieder wie früher.Denk mal darüber nach.
Alles Gute.

Ich glaube manchmal, dass gerade die Außenseiter der Gesellschaft richtig viel soziale Kompetenz haben. Dadurch, dass aber der Mehrheit der Menschen soziale Kompetenzen fehlen und sie sich nur mit Gleichgesinnten verbünden und abgeben wird man als Andersdenker verstoßen und meint, man wär nicht fähig, soziale Kontakte aufzubauen.

Ich bin zum Beispiel ein enormer Einzelgänger. Ohne meinen Freund und dessen Kollegen hätte ich wahrscheinlich kaum Kontakt nach außen. In meiner Klasse komm ich Super klar aber habe mit ihnen privat nichts zu tun. Liegt wahrscheinlich daran, dass die alle immer auf Partys gehn, in Diskos, sich besaufen usw... womit ich halt nunmal nichts anfangen kann und auch nicht will, deshalb gibt sich auch kaum einer ab mit mir. Nach den Wochenenden reden alle über die ganzen Ereignisse, bei denen ich halt nunmal nicht mitreden kann, weil ich nicht dabei war, deshalb konzentrieren sich die Leute nur auf sich und alle anderen werden ausgeblendet.

Also eigentlich bin ich selber Schuld, dass ich kaum soziale Kontakte habe, aber ich will mich nicht selbst betrügen und verändern, nur damit ich andern gefalle...

Wenn man keine sozialen Beziehungen hat, dann kann das zwei Ursachen haben. Entweder liegt es an einem selbst - oder an allen anderen sieben Milliarden Menschen.
Die Frage zu beantworten, dürfte wohl recht einfach sein. Also wird man an sich arbeiten müssen, wenn man darunter leidet, ggf. mit professioneller Hilfe. Die anderen sieben Milliarden wird man nicht ändern können.

Oh @SokratesEnkel, ich kann dich so nachvollziehen. Bei mir ist es zwar nicht ganz so "schlimm" aber ich weiß absolut, was du meinst.

@Cherymoya
Leidest du drunter, dass du wenige (keine??) sozialen Kontakte hast?

@so.what
nein, eigentlich nicht. Ich habe 2 Freunde, und das recht mir. Aber manchmal überlege ich mir so, warum ich nur 2 Freunde habe.

Wie ist es bei dir so?

@Cherymoya
Ich hab keine Freunde in dem Sinne. Hab auf der Arbeit viel Kontakt und kenne die Leute hier ewig (Familienbetrieb), das reicht mir völlig. Privat möchte ich keine Beziehungen zu anderen Menschen haben, bis auf meinen Mann (und meinen Eltern + Bruder). Der ist aber sowieso auch gleichzeitig mein bester Freund. Ich konnte noch nie verstehen, wieso man lieber unter Menschen ist, als alleine. Aber da ist halt jeder anders :). Das mit meinem Mann war ein Zufall und für mich immernoch irgendwie ein Wunder ;). Wenn ich mich austauschen möchte mit mehreren Leute, dann tue ich dies hier auf der Plattform. Da kann ich den PC dann auch runter fahren, wenn ich kein Bock mehr habe, ohne das jemand pissig ist.

Mir geht es sehr gut damit. Mittlerweile bin 26 und weiß wer ich bin und wo ich sein will. Früher war es manchmal schwierig, weil einem viele Leute suggerieren wollen, dass man gewisse Dinge haben MUSS. Man MUSS sich in seiner Jugend austoben, man MUSS Freunde wollen, etc. Auch innerhalb meiner eigenen Familie stieß mein Wunsch alleine gelassen zu werden auch oft auf Widerstand. Ist mir heute egal, auch mit meiner Familie muss ich nichts zutun haben, wenn ich das nicht will. Ich muss mich von niemandem doof anmachen oder bevormunden lasssen.

Wenn es dir gut so geht, ist es doch gut :). Lass dich nicht verunsichern, jeder soll für sich selbst entscheiden, wie er leben mag.

SokratesEnkel schrieb:es ist so dass ich ca. seit ich 14 bin niemanden mehr kennen gelernt habe mit dem ich mich anfreunden konnte ... jetzt bin ich 24 ...

Ich habe erst mit 21 Jahren meine ersten sozialen festen Kontakte geknüpft.

SokratesEnkel schrieb:Aber offensichtlich gibt es niemanden der mit mir auf einer Wellenlänge ist ... mit dem ich mich einfach anfreunden könnte ... es scheint keinen einzigen Menschen zu geben zu dem eine Freundschaft möglich ist ... bis eben auf ein zwei Kontakte die ich selten sehe und mit denen ich fast nichts gemein habe :D ... aber man versteht sich wenigstens ...



Alle Versuche Leute kennen zu lernen scheiterten oder führten in Desaster ...
Ich hab es versucht ... bin was trinken gegangen mit dem ein oder anderen Kommulitonen ... hab mit jedem gesprochen und Smalltalk geführt ...
selbst kurze Bekanntschaften gab es aber keiner davon war wirklich kompatibel mit mir bzw ich mit ihm ...

Was hast du den für Interessen ? @SokratesEnkel


Ich hatte früher auch nie gute Freundschaften weil keiner meine Interessen geteilt hat, ich habe zb. ehrenamtlich in einen Naturschutzprogramm gearbeitet (Feldhamster gerettet, Fledermausnistkästen gebaut, Kröten umgesetzt etc) dann habe ich ComputerAGs besucht, Schach AG, Schachverein und dadurch auch bis zur Landesebene geschafft. Aber welcher junger Teenie (damals) spielt schon Schach oder beschäftigt sich mit dem Innenleben eines PC, ein junger Teenie fällt lieber in irgendwelche Discos etc rum, aber so jemand war ich nicht, also war ich Abseits.

Jetzt bin ich älter habe zwar immer noch das Schach spielen und den PC zu meiner Beschäftigung beibehalten, aber jetzt klappt das besser mit den Kontakten wenn auch schleppend.

Ich frag mich eigentlich immer, wo die Leute von Allmy her sind. Ich find die meisten hier echt nett und dazu gebildet, das gefällt mir. Ich hab das Gefühl, bei mir in der Umgebung existieren solche Leute gar nicht, bzw nur in homäopathischen Mengen.

@Madame.Irrwitz

Wir werden alle erst hier bei Allmy so unglaublich cool. Zuvor erleiden wir das gleiche Schicksal wie der arme Tropf, der mit 24 noch niemanden kennt. Allmy ist ein Menschen- und Charakterumwandler.

@niurick

Oho, so hab ich das noch nie gesehen. Tchja doof, bei mir in der Umgebung scheinen sich keine Allmy-transformierten Leute aufzuhalten. :/

@Madame.Irrwitz

Im Ernst: ich nehme an, Allmy schafft durch die Vielzahl der User einerseits und die Anyonymität durch den Nick andererseits ein Klima, in dem sich wunderbar diskutieren lässt. Leute, die ich beim Bäcker nicht mit dem Arsch anschaue, sind mir bei Allmy eventuell tolle Gesprächspartner. Ich würde also keine Prognose auf deine Umgebung abgeben.

Mit wem hast du dich denn je über die Themen unterhalten, über die du hier redest? Es gibt Themen, die ich ausschließlich hier bespreche.

@niurick

Ja denke ich auch. Ich finds nur schade, in echt nie solche Leute anzutreffen.
Ist halt stark Umgebungsabhängig, behaupte ich jetzt mal großkotzig. Ich war neulich mit meinem Freund in München und bin mit den Leuten dort super klar gekommen, ganz anderer Umgang, ganz anderes Level im Vergleich zu hier. Klar es gibt Ausnahmen.

Och ich hab mich schon mit vielen Leuten versucht, tiefgründiger bzw. niveauvoller zu unterhalten. Ich weiß nicht, ob das an meiner Altersschicht liegt oder so, aber im Normalfall ist das kaum möglich.

SokratesEnkel schrieb:Aber offensichtlich gibt es niemanden der mit mir auf einer Wellenlänge ist ... mit dem ich mich einfach anfreunden könnte ... es scheint keinen einzigen Menschen zu geben zu dem eine Freundschaft möglich ist

Das kenne ich sehr gut.

SokratesEnkel schrieb:Wieso hat JEDER andere dem ich über den Weg laufe ... den ich flüchtig kenne ... den ich sehe ... Freunde und Freundin ?

Das liegt möglicherweise daran, dass andere Menschen andere Vorstellungen vom Leben haben. Ich kann da nur von mir sprechen, ich habe so meine Eigenheiten, mit denen nicht jeder klarkommt. Ich kann mich zwar anpassen, so dass niemand den Unterschied merken würde, aber das ist auf Dauer sehr anstrengend, und ich bin dann auch nicht ich selbst. Der Fachbegriff dafür ist "Compliance":
Wikipedia: Conformity (psychology)#Varieties
"Compliance is public conformity, while possibly keeping one's own original beliefs for yourself. Compliance is motivated by the need for approval and the fear of being rejected."

Du hast also zwei Möglichkeiten. Entweder du spielst das Spiel mit, verhältst dich unauffällig, passt dich an, bist so wie sie, oder du bist du selbst, und hast entsprechend weniger Freunde.

Andererseits solltest du dich auch fragen, ob du unbedingt mit solchen Leuten zusammen sein willst. Ich verweise dazu mal auf meinen Thread:
In der Freundschaft vom Anderen akzeptiert werden

SokratesEnkel schrieb:Was sollte ich mit meiner Zeit anfangen ?

Du könntest die "Zeit totschlagen", so wie ich :D (mein Nick kommt nicht von ungefähr).

SokratesEnkel schrieb:Und wodran kann sowas liegen ?

Das liegt an irgendwelchen Eigenschaften, die du hast, und denen du selber gar nicht gewahr bist, weil sie für dich normal sind. Du könntest dich genauer beobachten, um festzustellen, welche das sind.

@so.what
Ja, ich weiß was du meinst, ich kann es sogar nicht leiden mich mehr als einmal in der Woche mich mit Menschen zu treffen.

Das ist auch sehr nett was du sagtest ^^

@SokratesEnkel

Weißt Du, manchmal glaube ich, es liegt daran, dass die Menschen sich
nicht so geben, wie sie wirklich sind

ganz ehrlich,
was ist schon Smalltalk??

Warum gehen wir nicht gleich in die Vollen?
Sprichwörtlich
"mit der Tür ins Haus fallen"

die Gesellschaft krankt
wir verarmen und zwar menschlich

keiner sagt noch wirklich was er denkt
keiner will zeigen, wie es Ihm wirklich geht
keiner traut sich, sich so zu geben, wie ihm zumute ist oder wie er ist

die Gesellschaft akzeptiert nur angepasste, unauffällige
wer "anders" ist
wird zum Außenseiter oder nicht akzeptiert
und aus diesem Grunde
versuchen wir uns ja schön "anständig" und "angenehm zu geben

für den Smalltalk genügt dass ja auch
aber wer intensivere Gespräche führen möchte oder
jemanden näher/besser kennen lernen will
sollte
sich so geben, WIE ER AUCH IST
denn nur so, lernt man wirklich jemanden kennen

Ich bin nicht nur das "rude Girl"
ich bin auch sehr direkt und oft auch krass
aber wer mich kennt, kennt MICH
und Spekulationen lasse ich NICHT unbeantwortet

außer es wäre etwas zu intimes :D
dass fällt unter Privatsphäre ;)