Ethisch, moralische Botschaften in Sci-Fi Werken?

Hallo liebe Community!


Will mich heute Mal nach Eurer Meinung erkundigen wollen, was für Euch Sci-Fi und Fantasy Romane an "Lehren" beinhaltet haben, oder was ihr in Comics der Superhelden so seht!?

Ich persönlich bin ein Fan von Sci-Fi und Fantasy, weil darunter einige interessante Schriftsteller und "Schöpfer" von Welten, Sagen und Chroniken sich mit Dingen befassten, die ihrer Zeit um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, oder Jahrhunderten vorraus waren.

In vielen geht es im Grunde um Sozialkritik der damaligen Machtverhältnisse und an manchen "Grundkonflikten" hat sich bis heute nichts geändert, trozdem haben sie ein Umdenken bewirkt, siehe Star-Treck und Star-Wars...

Welche Lehren habt ihr für Euch darin gefunden, was hat Euch dabei angesprochen, oder an die "Genre-Hater", was missfällt Euch an Sci-Fi und Fantasie?

DieSache schrieb:Will mich heute Mal nach Eurer Meinung erkundigen wollen, was für Euch Sci-Fi und Fantasy Romane an "Lehren" beinhaltet haben, oder was ihr in Comics der Superhelden so seht!?

vie viel zu viel für einen thread...
beschränken wir uns am besten auf den teil der auch threadtitel ist.
Sci-Fi ist ein extrem gesellschaftkritisches genre. jedenfalls einige subgenres. die space adventures wie star wars sind eher weniger gesellschaftskritisch(aber auch nice)

das wohl häufigste thema ist die begegnung mit dem unbekannten und die reaktion darauf.
dazu kann ich nur auf Stanislaw Lems Eden verweisen, das beste mir bekannte buch zu dem thema(lem ist in meinen augen sowieso der tiefgründigste der breiter bekannten authoren)
das ist mehr als gesellschaftskritik, das ist kritik der grundlegenden menschlichen denkweisen.

Die Subgenres ja, da sub sub subts heutzutage ja auch schon ganz schön!

Nicht jedes Werk hat mir irgendwas gegeben, manches aktuellere ist auch seicht und flach und mehr "Mainstream" massentaugliche Unterhaltung...

Gut fand ich persönlich George Orwell, oder Mary Selley um Mal eine Frau des Fantastischen hervorzuheben!

Im Star Trek Universum gibt es die Rasse Ferengi
Diese sind bekannt dafür dass sie Geldgeil und hinterhältig sind, betrügen um an Profit zu kommen und keine Skrupel haben gegenüber anderen, egal ob Fremder oder die eigene Familie. Markant ist für diese "Rasse", dass sie große Ohren haben. Zudem beten sie Gebote an, welche daraf basieren mit allen Mittel Geld zu machen.

An was erinnert uns das?

@DieSache ich muss sagen Fahrenheit 451 finde ich deutlich spannender als 1984...

@RobbyRobbe mehr ds9 schauen, da gehen sie deutlich weiter drauf ein und malen ein etwas anderes bild

@25h.nox
Auf das Bild eines einzelenen - der nicht "unter sich" lebt ;)
Das Gesamtbild wird ja aufrechterhalten

Außerdem meinte ich Manager :troll:

@RobbyRobbe
(Der Ferengi) Haben wir sogar als User hier !

Also ich habe den Film Starship Troopers von 1997 im Kino gesehen und empfinde den schon fast als Satire denn als Geselschaftskritik.

RobbyRobbe schrieb:Auf das Bild eines einzelenen - der nicht "unter sich" lebt ;)
Das Gesamtbild wird ja aufrechterhalten

du kriegst schon nen ziehmlich tiefen einblick...

ich würde die ferengi kultur als dystopie des kapitalisierten american dreams beschreiben.
jeder hat nicht nur die chance, sondern auch die pflicht erfolgreich zu werden.
das nimt bezug auf die millionen von armen chancenlosen amerikanern die an den american dream glauben und hoffen das sie mal das große los ziehen werden und reich werden.

che71 schrieb:Also ich habe den Film Starship Troopers von 1997 im Kino gesehen und empfinde den schon fast als Satire denn als Geselschaftskritik.

halt, wo ist da noch gleich der unterschied?^^

@che71
Die meisten Sci-Fi Filme sind Gesellschaftkritisch, denn sie zeigen durch den "Fortschschritt", dass die Probleme noch vorhanden sind wie Gier, Machtwahn, Eifersucht etc. - denn auf sozialer Ebene entwickeln sich die Menschen in den Filmen nie weiter - nur die technik und wissen

@25h.nox
Satire ist eine besondere Art von Humor. Gesellschaftskritik ist eine ernste Kritik, meistens ohne einen satirischen Unterton.

@che71 satire ist aber doch ein beliebtes mittel der gesellschaftskritik, vorallem in ländern wo offene gesellschaftskritik nicht so gerne gesehn ist

@RobbyRobbe
Welche Sci-Fi Serien oder Filme nimmst du als Beispiel ?
Ich meine in Star-Trek oder Raumschiff Voyager haben sich die Menschen schon ein Stück weiter entwickelt.

@25h.nox
Ich bin jetzt vom mitteleuropäischen Raum ausgegangen. In Nahen oder fernen Osten oder in Diktaturen ist natürlich möglich.

@che71
Genau die schöne vereinte Förderation, welche alle glücklich in einer Überschussgesellschaft leben
Aber auch in der Serie geht es viel um die zwischenmenschliche Probleme ;)

Wobei man sagen muss, dass die dort wesentlich diplomatischer sind bei DS9 oder Voyager als bei Enterprise

Ich muss eher an Filme denken wie Mironity Report oder Eagle Eye
Dort setzt man eine Überwachnungseinheit über die Sicherheit aller Bürger etc

@RobbyRobbe
Minority Report habe ich nur den Trailer gesehen, aber ich halte das in der Zukunft (+50Jahre) für eher wahrscheinlich, als die klassische Sci-Fi Storys.
Obwohl ich Filme wie auch Star Wars und Sci-Fi-Filme sehr interessant finde, muß man doch immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

für mich wird immer eine der krassesten geschichten in dieser hinsicht "Existieren sie Mr. Jones" von Stanislaw Lem sein. diese thematik, ab wann man vom menschen zum gegenstand/besitz wird, wird immer wieder zitiert.

Eine Erzählung, die Probleme der Freiheit, der Existenz und der künstlichen Intelligenz in vollkommener Weise darstellt und mich tief beeindruckt hat ist "Die Maske" von
Stanislaw Lem.
Wikipedia: Die Maske (Lem)

Ja Lem stellt definitiv sehr wichtige Fragen in seinen Werken. Nicht nur ethische, sondern auch existentielle Philosophie betreffend.

@DieSache

Alle politisch/philosophischen Richtungen, Trends, Tendenzen wird man auch in der Unterhaltungsliteratur wieder finden.

Von der Idealisierung des faschistischen Übermenschen vom Typ "Conan" bis zur Kritik an totalitären Systemen wie in "1984" wird sich alles finden, von düsteren Perspektiven bis zur blindwütigen Technikgläubigkeit, von der Satire auf die Gegenwart bis zum Entwurf einer "humanen" Zukunft ist so ziemlich alles drin, seit der Mensch das Schreiben erlernt hat.

Es liegt am Leser, was er den jeweiligen Werken entnimmt. Es liegt am Autor/Verleger, was er einnimmt.

Was mir auffällt ist das in vielen fantasy-büchern die elben/elfen als übermenschen dargestellt werden als schön groß stark weise unsterblich außer waffengewalt geschickt und gute kämpfer uns die lieblingsfeinden sind kleine schwarze gestalten mit rauher sprache meist aus wüsten oder einöden
Klar gibt es da immer parallelen auch wenn der autor ausdrücklich keine dadrin hat
Meist ist es eine thematisierung der akturellen probleme nur verpackt in eine pseudomittelalterliche welt oder eine zukunft
Ist euch schonmal aufgefallen dass in den echten star wars filmen die vom imperium aussehen wie russen von den uniformen her?