Wirkt eine Verwendung der "Nazikeule" negativ auf eure Gesinnung?

@Thawra

Und nein, kein Unsinn!

Thawra schrieb:Und manchmal stimmt es auch einfach... oder gibt es diese Möglichkeit gar nicht?

Ich glaub die Kernfrage, an der die Deutschen kranken, ist die Frage, was deutsch ist und eigentlich sein soll. Und wie weit deutsch eigentlich gehen soll. Oder was ich in einem anderen Thread erwähnt habe: Was sind eigentlich deutsche Interessen? Hat die Bevölkerung Interessen? Man geht eigentlich grundsätzlich davon aus irgendwie, dass die Bevölkerung alles mitmacht. Einfach keine Interessen hat. Simple, banale, aber superinteressante Frage. Ist ein deutsches Interesse Nazi? Ich erinnere, wie ich das oft schon erzählt habe, an den Aufstand als in der Baden-Württembergischen Stadt Mannheim ein Stadtteil türkisch umbenannt werden sollte!
Den Widerstand der Mannheimer Bevölkerung hat man auch pauschal als "rechtsmotiviert" genannt. Was denn an einem türkischbenanntem Stadtteil schlimm wäre, wenn da auch "eh nur Türken wohnen und türkische Geschäfte sind". Ich glaube zu keiner Zeit hat man an "deutsche Gefühle" oder Interessen gedacht. Jeder, der so einen Stadtteil nicht möchte, macht sich verdächtig.

@Prinz_Valium

Doch, Unsinn.

Prinz_Valium schrieb:Ergo: nicht jeder der vorgibt, ein Nazi zu sein, ist zwangsläufig einer. Da gibt's viele Pseudos.

Ja und? Wer sich als Nazi verkaufen möchte, wird von mir wie einer behandelt, das ist seine Verantwortung.



@kofi

Da ich Schweizer bin, hab ich mir dieser Frage eigentlich nichts zu tun, ich stelle nur ab und zu fest, dass gewisses Gedankengut stark an die Nazis erinnert. Ob 'deutsch' oder 'nicht deutsch' oder whatever - das geht mir mehrfach am Hintern vorbei.

@Thawra

Dann kannst du sie ja am ehesten beantworten. Nicht in der Haut als Deutscher, aber als Schweizer, wo man sicherlich solche Probleme nicht hat. Die Schweiz und ihre Bevölkerung vertreten ihre Interessen nach innen und nach außen, und niemand stört sich dran, weil im Prinzip jedes Land auf der Welt sich selbst und seine Bevölkerung vertritt.

Nur in/für Deutschland ist das glaube ich ein Riesenproblem.

@kofi

Das hat aber doch auch nichts damit zu tun, wenn hier im Forum Leute auftauchen und Dinge erzählen, die an die Nazis erinnern.

Deutschland macht Militäreinsätze etc., deswegen werden sie ja auch nicht als Nazis beschimpft oder so - im Vergleich dazu ist die Schweiz ja noch sehr zurückhaltend...

@Thawra
Ich wollte damit verdeutlichen, dass eben nicht jeder User, der als Nazi gebannt wird, einer ist. Du könntest somit keine wahrheitsgemäße Statistik aufstellen, weil es eben viele Trolle gibt, die einfach nur dumm daherlabern, weil sie wissen, dass man mit Nazi-Parolen gut provozieren kann.

Thawra schrieb:Das hat aber doch auch nichts damit zu tun, wenn hier im Forum Leute auftauchen und Dinge erzählen, die an die Nazis erinnern.

Oh. Ich hatte den Eindruck, als geht es ganz genau darum. Wenn man eine Position hat, die eher contra Deutschland ist, ist man angesehener, als wenn man etwas positives über Deutschland schreibt. Lässt gerade nicht positive schreibe über/für Deutschland nicht an "nazis erinnern".

Das fängt doch schon bei ganz kleinen, simplen Interessensbekundungen als MitbürgerIn in diesem Land an. Zum Beispiel beim Thema Zuwanderung:"Ich möchte, dass mein soziales Umfeld friedlich und ausgewogen bleibt. Und deswegen brauchen wir eine Steuerung der Zuwanderung, die unser soziales Gefüge nicht überfordert. Eine Integrationspolitik, die auf das fördern und forden von Pflichten neben Rechten ausgelegt ist".

Das schreibe ich jetzt, aber ist normalerweise ein absolutes Tabu, so etwas öffentlich zu sagen oder zu schreiben.

@kofi
Damit hast du vollkommen Recht und das war ursprünglich auch mein Eingangspost vor dieser Diskussion.

@Prinz_Valium

Prinz_Valium schrieb:weil es eben viele Trolle gibt, die einfach nur dumm daherlabern, weil sie wissen, dass man mit Nazi-Parolen gut provozieren kann.

Na, dann haben sie ja bekommen, was sie sich gewünscht haben...


@kofi

kofi schrieb:Wenn man eine Position hat, die eher contra Deutschland ist, ist man angesehener, als wenn man etwas positives über Deutschland schreibt.

Ja, wenn man z.B. das deutsche Justizsystem verteidigt, dann wird man abgeschossen. Aber nicht weil man ein Nazi ist, sondern weil man Mörder nicht foltern und nicht umbringen möchte und einen fairen Prozess für grundsätzlich notwendig hält. -.-

Thawra schrieb:Ja, wenn man z.B. das deutsche Justizsystem verteidigt, dann wird man abgeschossen. Aber nicht weil man ein Nazi ist, sondern weil man Mörder nicht foltern und nicht umbringen möchte und einen fairen Prozess für grundsätzlich notwendig hält. -.-

DAS ist Unsinn. Aber es dürfte ja wohl auch dir als Schweizer bekannt sein, das unser Justizsystem nicht so das gelbe vom Ei ist. Oder?

@Prinz_Valium

Prinz_Valium schrieb:DAS ist Unsinn.

Ist es, aber manche Leute scheinen das anders zu sehen...

Prinz_Valium schrieb:Aber es dürfte ja wohl auch dir als Schweizer bekannt sein, das unser Justizsystem nicht so das gelbe vom Ei ist. Oder?

Das kommt auf die Definitionen an. Es ist sicher in vielen Bereichen kritisierbar. Das aber so darzustellen, als sei es grundsätzlich völlig unbrauchbar und beschissen, finde ich rein destruktiv und stimmt weder, noch hilft es jemandem. Dazu muss man es nur mal vergleichen mit allen anderen Justizsystemen auf dieser Erde... so schlecht schneidet das deutsche da auch wieder nicht ab.

Thawra schrieb:Dazu muss man es nur mal vergleichen mit allen anderen Justizsystemen auf dieser Erde... so schlecht schneidet das deutsche da auch wieder nicht ab.

Da hast du vollkommen Recht und prinzipiell können wir als Deutsche auch stolz darauf sein. Da kommt dann wieder (auch wenn es weit hergeholt ist) der Patriotismus ins Spiel, der gerne Ziel der besagten Keule ist.

@Prinz_Valium

Okay. Als Bürger mit Migrationshintergrund habe ich selber ein Interesse daran, dass die öffentliche Meinung, die politischen Verhältnisse etc., eher links orientiert bleiben.

Aber das bringt mir dann wieder nichts, wenn ich selbst Opfer von zu starr linker Politik werde.
Sanftmut gegenüber den immer gleichen Personengruppen ist halt nicht immer der richtige Weg, um manche Probleme zu lösen. Mein soziales Umfeld und meine Heimatstadt werden durch verfehlte Politik genauso immer weniger lebenswert usw.

Der Kampf gegen Rechts ist zu wichtig, als dass man die wirklichen "Nazis" aus den Augen verliert, weil irgendwie mittlerweile jeder ein bisschen rechts sein muss. Inflationär ist jeder x-beliebige rechts, der an links ankratzt. Das ist nicht glaubwürdig. Zwischen links und rechts, irgendwo in der Mitte, ist kaum Platz. Kaum Raum für sachliches nachdenken über Gesellschaft, Politik und Zukunft.

@Prinz_Valium

Ich hab aber hier auf Allmy noch nie beobachten können, dass jemand genazikeult worden wäre dafür, dass er / sie das deutsche Justizsystem gelobt hätte.

Genausowenig wird man als Nazi dargestellt, wenn man die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, sozialen, regierungs- etc. Verhältnisse in Deutschland für wesentlich besser hält als... Saudiarabien oder so.

@kofi
Okay pass auf, du sagst du hast einen Migrationshintergrund. Ich schätze dich ziemlich vernünftig und nicht als "oberkrassen Ghetto-Azzlack" ein. Sollte es dann nicht auch in deinem Interesse sein, dass etwas mehr gegen Migrantengewalt unternommen - ggf. sogar mit Ausweisungen geahndet wird?

Ich mein, diese Kriminellen schaden ja auch deinem Ruf als Mensch mit Migrationshintergrund. Die Menschen sind leider so, dass sie schnell alle unter einen Kamm scheren und dich mit dem Kriminellen in eine Schublade stecken. Ich bin da nicht anders, ich traue z. B. keinem Türken mehr über den Weg - allerdings basierend auf Erfahrungen die geprägt haben und die ich so schnell auch nicht mehr loswerden KANN

@Crusi

Ich befürchte du muss deswegen sauer sein auf die nazis...
Sie sind in die pflicht was zutun... und schreiben verstärkt in die foren.
besonders wenn man arbeitslos ist soll man sich nutzlich machen.
Dies passiert immer geschickter.

und dann schreiben sie ich bin ja kein nazi, aber..
oder ihr dürft mich gerne nazi nennen aber...

und sie schreiben sich die finger wundt und rühren sehr schnell immer wieder in die gleiche wunde..
Stürzten sich auf diesen themen..
Ist man geschockt was der fall johnny betrifft, dann nutzen sie dies sofort ,

Und mich regt es auf, das sie so was schlimmes nutzen um propaganda zu machen..
ja sie sind geschickt worden..
und kaum noch zu unterscheiden von die nicht nazi, aber etwas skeptiker...die darauf anspringen..
Und die wenigsten merke sie bekomme futter vor die nase gestellt.

@Prinz_Valium

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Deutschland ohnehin nicht jedes Schicksal auf der Welt lösen kann, so schlimm es auch sein mag. Das Land ist zwar reich, aber so reich auch wieder nicht, irgendwo sind die Kapazitäten dann auch irgendwann erschöpft. Zuwanderung an sich ist kein Problem und sollte auch kein Problem sein. Aber Integrationsmaßnahmen usw. kosten Geld, Zeit und Personal. Alles davon ist knapp. Das heißt, man muss auch bisschen haushalten.
Jeder Zuwanderer, der gerne in Deutschland lebt und sich integrieren möchte, arbeitet, seine Steuern bezahlt soll die Anerkennung kriegen, die er/sie verdient. Für die kann und soll man die ohnehin knappen Ressourcen auf jeden Fall einsetzen.
Eins hätte ich fast vergessen: Es gehört dazu, sich über das deutsche Bildungssystem zu informieren und die Kinder im Schulalltag zu begleiten. Sodass sie bestmögliche Ergebnisse in der Schule erzielen können. Ich habe sehr viele Beispiele gesehen, in denen das so gehen kann. Und für solche Migranten kann man kämpfen und sich einsetzen für sie.

Aber alle anderen, die Konflikte nach Deutschland mitbringen und ihr Gastland nicht zu würdigen wissen, sollen gar nicht erst kommen. Wenn einzelne um Hilfe fragen, wenn man ihnen helfen kann, okay. Aber wenn sie sich nicht helfen lassen wollen, radikal sind, sich nicht an ihr Leben in diesem Land gewöhnen wollen, sollen sie gehen. Die Gelder, die man für ihre Fälle ausgibt, kann man auch woanders investieren.

Also jetzt nur mal für Migranten, für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aber deutschem Pass bzw. die Nachkommen sieht die Sachlage ja anders aus.

Ist befremdlich, ich fühle mich auch komisch, so zu schreiben. Aber ich sehe momentan nirgendwo "Nazi" in meinem Beitrag. Man kommt sich selbst schon doof vor, wenn man so simple Ansichten vertritt.

kofi schrieb:Man kommt sich selbst schon doof vor, wenn man so simple Ansichten vertritt.

Eben darum geht's ja. Das ist das Problem mit der Nazikeule. Du als "Ausländer" kannst sowas ruhigen Gewissens aussprechen, ich als Deutscher muss mir das zweimal überlegen..

Thawra schrieb:Ich hab aber hier auf Allmy noch nie beobachten können, dass jemand genazikeult worden wäre dafür, dass er / sie das deutsche Justizsystem gelobt hätte.

Liegt daran dass der typisch Rechtskonservative es eher "kritisiert" (vorsichtig ausgedrückt), da er ja lieber Law and Order Politik und "Zero Tolerance" hätte.

So wie er überhaupt gerne sämtliche "Zustände heutzutage" anprangert. Weil früher, da war es besser, da hätte es sowas nicht gegeben, und sowieso, alles geht den Bach runter, Gute Nacht Deutschland, einstiges Land der Dichter und Denker, Kulturverfall allerorten und Überfremdung.... Das heutige Deutschland ist nichts mehr, worauf Rechte stolz sind. Darum geraten Patrioten auch nicht bzw. wenn, meist zu Unrecht in Verdacht.

Prinz_Valium schrieb:Eben darum geht's ja. Das ist das Problem mit der Nazikeule. Du als "Ausländer" kannst sowas ruhigen Gewissens aussprechen, ich als Deutscher muss mir das zweimal überlegen..

Wer hier nicht Argumentiert, sondern nur von Islamisierung redet und Verschwörungstheorien konstruiert, der brauch sich nicht wundern.