shionoro schrieb: Dem rest deines textes kann ich großteils zustimmen, aber DAS stimmt leider nicht.
Gerade ältere Menschen reagieren darauf meistens sehr fuchsig.
Ich würde sogar behaupten, die allermeisten messis erkennen vielleicht, dass die situation problematisch ist, aber helfen lassne im sinne von wirklich etwas ändern, das lassen die aller wenigsten zu., leider.
nun ja ... ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen.
Vor vielen Jahren hab ich mal eine Zwangseinweisung erlebt, bei Menschen, die keine Familie mehr hatten, damit die Wohnung "entmüllt" werden konnte.
Hab bei einer sozialen Einrichtung gearbeitet, und wir haben vorher darüber beraten, ob wir das wirklich befürworten sollen.
Im Nachhinein kann ich nur sagen: Das ist das Ärgste, was man einem Menschen antun kann.
Und ja, die Wohnung war vermüllt, aber haben nicht auch diese Menschen ein Recht darauf, eben so zu leben?
Wer entscheidet das?
Zudem war es so, dass es in keinem Fall so war, dass der Geruch unerträglich gewesen wäre.
Das ist übrigens auch das, was mich in diesem Fall da so stört:
dieser angeblich "bestialische" Geruch
den kann man doch beseitigen - wenn man das Vertrauen der Person hat, wird man durchaus auch ohne äußeren Zwang (Gerichtsbeschluss etc.) in die Wohnung gelassen, und kann in der Regel dann dies relativ unproblematisch beseitigen - wenn man sich halt etwas diplomatisch verhält.
Kc schrieb: Das KANN der Fall sein.
Es kann aber und ist leider nachgewiesenermaßen oft so, dass so genannte ,,Messis" kaum in der Lage sind, sie helfen zu lassen.
Keine Sachen wegschmeißen wollen, sich möglicherweise schämen für ihre Situation, deshalb nicht mehr rausgehen aber auch niemandem bescheid sagen, nur noch kurz zum Supermarkt huschen und wieder zurück, mit niemandem reden - das ist echt schwierig, da einen Fuß in die Tür zu bekommen und mit den Leuten erstmal gemeinsam drüber nachzudenken, ob und wie man denn eine Lösung finden kann.
Wir dürfen nicht vergessen: Dieses Messi-Syndrom ist keine gewöhnliche Kleinigkeit oder ein wenig Unordentlichkeit, man kann das schon als Zwang oder Krankheit bezeichnen und darf dann nicht einfach nur ,,rationales Denken" annehmen.
Ja, ist schon klar.
Dennoch, wenn man sich bemüht, auch auf die andere Person eingeht - und vor allem nicht ständig mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweist, wie versifft doch alles sei - kann man schon einiges bewirken.
Außerdem bleibt dann immer noch die Frage, die mich bei der ganzen Geschichte so stört: Weshalb kauft denn jemand eine Wohnung/ein Haus kauft, von dem er weiß, dass der Zustand verwahrlost ist.
Auch ohne bösartige Unterstellungen drängt sich doch da der Verdacht auf, dass der neue Eigentümer diesen Mieter dann so schnell wie möglich loswerden will.
Und wenn man ganz böse ist, könnte man durchaus auch die Vermutung haben, dass Hilfe das Letzte wäre, was in so einem Fall angeboten wird.