Ich glaube in dem Film "Im Westen nichts neues", den wohl jeder sehen musste zu Schulzeiten, fällt vom Gymnasialprofessor der Satz:
"Ein deutscher Junge weint nicht!"
(kommt glaube ich auch im Wunder von Bern vor
:D).
Das illustriert glaube ich in beiden Fällen gut die vorherrschende Mentalität zu beiden Zeiten: Wilhelminisches Kaiserreich und später eben Drittes Reich(Nazi-Deutschland).
Ich persönlich halte auch nicht viel vom öffentlichen Weinen als Mann. Wenn man einen Ruf als "beherrschter" Mann hat, dann zerstört offenkundiges Weinen und Schluchzen einen schützenswerten Nimbus der Unantastbarkeit.
Außerdem bin ich ein großer Verehrer der Stoa. Das heißt man wird nur von Schicksalsschlägen o. Ä. hart getroffen, wenn man sie nicht im Vornherein durchgespielt hat. Als Zielsetzung "Apathie", nicht im medizinischen Sinne, sondern als "Leidenschaftslosigkeit". Nach diesem Ideal wäre Weinen (ob privat oder öffentlich) EHER ein Zeichen für eine unausgeglichene Persönlichkeit.