Ist das immer so --> Spiegelgesetze?

Tagchen,

findet ihr dass diese "Gesetze" stimmen?

http://www.nadine-frenzle.de/html/die_spiegelgesetze.html

Also denkt ihr, dass wenn man etwas an jemand anderem nicht mag, dass man dann sozusagen das an sich selber ablehnt?

Oder muss das nicht immer zutreffen?
Sagen wir mal ich mag zB keine "reichen Schnösel". Als Beispiel (übertrieben). Lehne ich dann etwas in mir ab, was mich mit denen verbindet?Kämpfe ich gegen etwas in mir an?

Wie ist das wenn man für sich rausgefunden hat, dass man nicht sein möchte wie bestimmte Menschen?Irgend einen Menschentyp den man nicht mag. Ich zB mag keine "Tussis". Lehne ich sie ab weil ich etwas in mir ablehne was sie und mich verbindet?

Oder kann man auch einfach etwas nicht mögen, weil man es einfach nicht mag?

Freue mich über Antworten ;)

Ich würde es eher im Umkehrschluß sehen, was ich an mir mag, mag ich auch an anderen.

@Lilara
Nein ich denke das stimmt nicht. Wenn ich jemanden anderen nicht mag weil er/sie arrogant ist heißt das doch nicht das ich selber arrogant bin

Es ist was dran, dass einem manchmal ein Spiegel vorgehalten wird.

@Plan_B
aber es gibt vieles was mir an anderen nicht gefällt und das ich nicht an mir habe. Aber alles, was mir an mir selbst gefällt, gefällt mir auch an anderen. Andererseits habe ich einige Eigenschaften die mich an mir selbst stören die ich aber an anderen toleriere.

ich finde nicht das diese Spiegelgesetze uneingeschränkt so stimmen
Ich glaube zum Teil mag das so sein und je weniger man mit sich selbst im reinen ist um so mehr kann das Zutreffen
Aber ich finde zum Beispiel rauchen ziemlich eklig, habe aber nicht unbedingt ein Problem damit wenn andere es Tun

Ist nicht gerade das beste Beispiel aber was anderes ist mir gerade nicht eingefallen

@Anja-Andrea

Ich merke es manchmal an mir selber, dass das, was mich sehr aufregt und stört ein Teil von mir ist, den ich ablehne. Das gebe ich ungern zu. Aber genau an den Stellen muss ich arbeiten, sonst erwischen mich andere immer wieder am gleichen Hebel.

Mir ist das zu blauäugig.

,,Wenn du dich selbst schützt, werden dich auch andere schützen" - naja, wär ja schön, wenn es so funktionieren würde.

Solche ,,Ich bin selbst dafür verantwortlich, wies mir geht Aussagen" klingen für manchen Menschen wohl wie der blanke Hohn.

Ich denke dass es dieser Mann sehr gut getroffen hat:

„Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt.
Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.“
Hermann Hesse , Demian.

So ist es oft auch, wenn man darüber nachdenkt.

@teardrop.

Wer sonst, außer dir selbst ist verantwortlich dafür, wie es dir geht, sobald du erwachsen bist?

Ich finde die Spiegelgesetze auch etwas vereinfacht dargestellt, aber sie haben einen wahren Kern.

Denke ich auch, alles was ich an mir selber nicht mag, das nervt mich umso mehr bei anderen Leuten. Dieser Spiegel hat in meinem Leben schon manchmal dazu geführt Eigenarten usw abzulegen.

Im Umkehrschluss mag ich an anderen was ich auch an mir mag.

Beides verbindet.

Behind the eyes

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Wer sonst, außer dir selbst ist verantwortlich dafür, wie es dir geht, sobald du erwachsen bist?

Ja, das mag für Vieles stimmen. Aber für so Manches eben auch nicht - Schicksalsschläge z. B. .
Da finde ich es den puren Hohn, den Betroffenen auch noch die Verantwortung für ihr Leiden zuzuschieben - weil sie nicht positiv gedacht haben etc.

Auch kann man nicht davon ausgehen, nur, weil man sich selbst immer korrekt verhält,dass das dann zwangsläufig für andere auch gilt.

Nach dem Motto: Selbst schuld, wenn dich andere mies behandeln, wärest du ihnen doch freundlicher, innerlicher befreiter (beliebige esoterische Floskel einsetzbar) entgegengetreten.

@teardrop.

Es ist aber so. Auch bei Schicksalsschlägen. Zumindest kann man niemandem anderen die Schuld dafür geben. Falls es über haupt notwendig ist, einen Schuldigen zu suchen, auf den man mit dem Finger zeigen kann. Wenn es einem dadurch leichter wird.

Wenn sie positiv denken, werden sie mit dem Schicksalsschlag leichter umgehen können.

Auch kann man nicht davon ausgehen, nur, weil man sich selbst immer korrekt verhält, das dann zwangsläufig für andere auch gilt.

Nicht zwangsläufig. Aber es strahlt ab.

Selbst schuld, wenn dich andere mies behandeln, wärest du ihnen doch freundlicher entgegengetreten.

Das ist aber so! Wie man in den Wald hineinruft, schallt es zurück.

Sag das mal einem klassischem opfer....

@behind_eyes

Was verstehst du unter einem klassischen Opfer?

@Lilara

Lilara schrieb:Also denkt ihr, dass wenn man etwas an jemand anderem nicht mag, dass man dann sozusagen das an sich selber ablehnt?

Ich denke, dass das oft stimmt. Ich denke auch, dass man alle Polaritäten in sich hat, wenn auch nur zu einem kleinen Teil.

Zum Beispiel gibt es Leute, die andere nicht lieben können und hinter jeder liebevollen Aktion Egoismus vermuten. Bei diesen Leuten ist es meiner Meinung nach so, dass sie ihr eigenes (liebeloses) Verhalten auf andere projizieren und selbst große Egomanen sind.

Lilara schrieb:Sagen wir mal ich mag zB keine "reichen Schnösel". Als Beispiel (übertrieben). Lehne ich dann etwas in mir ab, was mich mit denen verbindet?

Du stellst dir vor, so zu sein wie diese Leute und das magst du dann nicht.
Also ist das für mich schon in dir drin, wenn auch zum größten Teil nur in der Vorstellung.

Lilara schrieb:Kämpfe ich gegen etwas in mir an?

Ja dagegen so zu sein. Dabei bist du zum Teil selbst so. Sehe doch mal wie gut es dir geht im Vergleich zu Menschen, die verhungern. Für diese Menschen bist du die reiche Schnöseltussi.

blueavian schrieb:Sehe doch mal wie gut es dir geht im Vergleich zu Menschen, die verhungern.

Das ist ein Totschlagargument, was hier überhaupt nicht hin passt.

Ansonsten stimme ich deinem Beitrag zu.

Warum kann mich überhaupt etwas stark berühren? Weil ich es in mir habe. Ich ertappe mich sehr wohl dabei, wie ich an Situationen, die ich beschissen finde, mitarbeite.

@Plan_B

Du hast mit allem Recht was du sagst :)

Lässt sich ja im Alltag ganz gut beobachten: Du lächelst die Verkäuferin im Supermarkt nett an ---> die Chancen, dass sie nett zurück lächelt, sind dann viel größer etc.

Hab auch gar nichts gegen eine positive Lebenseinstellung :)

Dennoch finde ich es zynisch und menschenverachtend, wenn aus diesen Tipps, man solle sein Leben positiv betrachten, eine Art ,,Gesetz" gemacht wird.

Es gibt Situationen, da hilft alles positive Denken nichts.

Würde sogar noch weiter gehen: Es gibt auch Situationen, da lässt sich ganz klar sagen, dass der Andere sich mies verhalten hat - und DANN zu sagen, ist nicht so schlimm, denk positiv oder noch schlimmer: Hättest du mal ein bisschen positiver gedacht, dann wäre es nicht so schlimm gekommen, das ist einfach Zynismus pur.

@teardrop.

Ein Gesetz wird für mein Empfinden nicht daraus gemacht. Es kann jeder halten, wie er will.

teardrop. schrieb:Es gibt Situationen, da hilft alles positive Denken nichts.

Meinst du eine bestimmte?

teardrop. schrieb:Würde sogar noch weiter gehen: Es gibt auch Situationen, da lässt sich ganz klar sagen, dass der Andere sich mies verhalten hat - und DANN zu sagen, ist nicht so schlimm, denk positiv oder noch schlimmer: Hättest du mal ein bisschen positiver gedacht, dann wäre es nicht so schlimm gekommen, das ist einfach Zynismus pur.

Ich kann dazu nichts sagen, wenn du die Situation nicht konkretisierst.

Mir kommt gerade eine der letzten Stern-TV-Sendungen in den Sinn, in der Samuel Koch aufgetreten ist, gefangen in seinem Körper in einer Situation, die ich als nicht lebenswert empfinde. Glaube ich. Der Mann hat mich mit seiner überlegten Art, zu reden, zu urteilen, sich einen Humor trotz allem zu bewahren zutiefst beeindruckt.

Er ist vom Hals ab gelähmt, kann sich also nicht mal in der Nase popeln, wenn es beißt.

Ist er selbst schuld, weil er in "Wetten dass" aufgetreten ist? Sind Ärzte schuld, weil bei der darauf folgenden OP was unglücklich verlaufen ist?

Er macht das einzig richtige: Er schaut nach vorne und versucht, positiv zu denken. Und das in einer Situation, in der man wirklich verzweifeln könnte. Davor ziehe ich den Hut.

Das war jetzt abgeschweift, kam mir aber spontan in den Sinn.