@off-peak off-peak schrieb:Was soll Quantenphilosophie denn eigentlich sein? Können Quanten philosophieren? Oder wird über Quanten philosophiert? Ist das Behaupten von willkürlich unsinnig zusammen gestöpselten Begriffen, die nichts Genaues aussagen, weil von denen keiner definiert oder belegt wird, eigentlich noch Philosophie oder doch schon Lügen?
Bezüglich der Verwendung von Quanten-begriffen stimme ich dir absolut zu.
Allerdings würde ich es bei weitem nicht als Lüge bezeichnen. Diese Personen, die solche Vokabeln gebrauchen, sind sich in aller Regel überhaupt nicht der strengen Definition dieser bewusst, sondern gebrauchen es in den meisten Fällen, um das ganze Geplenkel etwas allgemeingültiger klingen zu lassen. Einen böse Absicht verbirgt sich dahinter allerdings wohl kaum.
Ob Quanten philosophieren können? Kein Plan, ist auch völlig egal. Im Prinzip geht es darum, Interpretationen zu finden. Der Terminus "Shut up and calculate" mag knallhart und legitim daherkommen, doch führt er uns ab einem bestimmten Punkt in die Stagnation.
Wenn wir immer das tun, was wir schon immer getan haben (In diesem Kontext), herrscht irgendwann kein Fortschritt mehr. Der Mensch lebt von Ideen und neuen Ansätzen. Altes neu interpretieren, andere Ansätze wählen - selbstverständlich immer mit der nötigen Demut, dass es sich dabei um Beschreibungen handelt, die niemals das Letzte Wort darstellen werden.
Ich verstehe teils sogar sehr gut, warum man in Esoterik-kreisen auf diese Begriffe wie "schwingung" oder "Frequenzen" zurückgreift, ohne dies zu befürworten.
Unsere Sprache ist nun mal sehr beschränkt. Und die Wissenschaft hat diese Begrifflichkeiten für sich gepachtet - zumindest dem allgemeinen Konsens nach.
Wie willst du jemandem Emotionen beschreiben?
Du wirst dabei zwangsläufig auf bestimmte Worte zurückgreifen, die bereits anderweitig ihre Bedeutung haben oder sogar emotions-ferne Definitionen besitzen. Und dennoch handelt es sich dabei um etwas, das wir aus eigener Erfahrung alle irgendwie kennen.
Also wenn nun jemand Außerkörperliche Erfahrungen hat, oder Trancezustände erlebt, Nahtoderfahrung... was auch immer - dann wird unsere Kommunikation über das sprachliche zwangsläufig zu Missverständnissen führen.
Viele der Praktizierenden beschreiben dieses "Gefühl", was man dabei empfindet als ein schwingen durch den ganzen Körper, als würde man auf einem Trampolin liegen.
Wie viel Substanz diese Erfahrungen auch besitzen mögen, das kann ich nicht einschätzen, da sie von Person zu Person wieder sehr variieren, wobei sich dennoch Gemeinsamkeiten herauskristallisieren.
Sorry, ich verliere mich gerade in Details.^^
Bezüglich des Quanten-quarks habe ich jedoch auch keine wirklich bessere Erklärung, als dass es prinzipiell eine Ablösung des "Schwinungs"-begriffs darstellt.
off-peak schrieb:Was soll das heißen? Wie stellst Du Dir so eine Forschung vor? Subjektiv erfahrbare Konsequenzen wovon? Von objektivem Geschehen? ZB wenn ich meine Hand ins Feuer (objektives Ding) halte, verbrennt sie (objektive Konsequenz) und tut weh (mehr oder minder subjektive Konsequenz)?
Forschung, in dem Sinne wie sie heute stattfindet, ist mit dem subjektiven "erforschen", welches ich mit meiner Aussage meine, nicht kompatibel. Es erhebt allerdings auch gar keinen Anspruch auf Kompatibilität.
Wenn ich vom "Reich des subjektiv erfahrbaren" rede, dann meine ich all die Dinge, die sich im Rahmen des Bewusstseins (Synonyme: Mentalsphäre, Kopf, Geist, Innenwelt) abspielen.
Und wenn wir ganz ehrlich mit uns selbst sind:
Wann spielt sich etwas außerhalb unseres Bewusstseins ab?
Die gängige Antwort darauf wird sein "Alles, was ich nicht bemerke". Doch sobald du etwas bemerkst, wird es Teil deines Bewusstseins, schon alleine deshalb, weil die Information irgendwie nach "innen" gelangt, wobei sie durch sämtliche Filter-Prinzipien und Muster im Unterbewusstsein Vor-präpariert wird.
Wir sind als Menschen keinesfalls unbefangene Wesen. Somit wird auch die Wissenschaftliche Erforschung von bestimmten Phänomenen im letzten Sinne zu einer Subjektiven Angelegenheit, welche lediglich unter dem Banner der größtmöglichen Objektivität durchgeführt wird.
Diese Methode ist, wie ich finde, eine sehr hilfreiche, gut begründete Art, der Welt in ihren Prinzipien näher zu treten... ausgezeichnet durch viele Technischen Errungenschaften.
Eine Andere Methode - die eigene Subjektivität berücksichtigend - baut auf einem ganz anderen Fundament auf.
Selbstreflektion. Du kannst es Charakterschulung, Persönlichkeitsentwicklung, von mir aus auch "Streben nach Erleuchtung" nennen - doch dahinter steht einfach der Wille, tiefer in die Wirkungsprinzipien des eigenen Bewusstseins einzutreten.
Die Beschreibungen, die man für Erfahrungen auf dem Gebiet wählt, sind absolut subjektiv geprägt und bedürfen - sofern ein Austausch stattfinden soll - auch der Erklärung.
Das hat grundsätzlich nichts mit "Übernatürlichen" Dingen zutun, sondern ist für jeden individuell erfahrbar.
Doch eben weil wir anderen Menschen nicht vorschreiben können, auf welche Weise sie ihre Erfahrungen zu interpretieren haben, wird es auf dem Gebiet verdammt schwer - wenn nicht sogar fast unmöglich - eine vernünftige Definition dafür zu finden, wie es die Wissenschaft mit Hilfe der Mathematik oder diverser Systematiken (Modellen) in den jeweiligen Fachbereichen tut.
Jemand mag Erfahrungen im Kontext des Schamanismus haben, ein anderer praktiziert Yoga, der nächste Meditiert...
Wir haben leider kein Gerät, was uns die Innenwelt einer Person auf einem Bildschirm präsentiert...ganz zu schweigen von einer emotionalen Untermalung, die dem wirklich Gefühlten entspricht.
ebenso wenig haben wir die Mittel, das Weltbild einer Person komplett offen zu legen, sofern diese nicht dazu gewillt ist, es uns per Gebrauch bestimmter Begriffe zu beschreiben.
Du wirst mir zustimmen, dass ein EEG, von mir aus auch in Kombination mit der Überwachung von Puls und Hormonhaushalt, nicht in der Lage sein wird, in irgendeiner Weise deine Trauer über einen verstorbenen Verwandten lebhaft darzustellen.
Dies als Beispiel...
Deshalb würde ich die methode des subjektiven "Erforschens" auch nicht als Wissenschaftlich bezeichnen.
Wohl ist sie dennoch eine Möglichkeit, Kontrolle und Bewusstheit über die Innen - wie auch die Außenwelt zu erlangen.
Um an der Stelle Buddha zu zitieren:
"Lächle, und die Welt verändert sich". ^^
Nebenbemerkung:
Alleine bei meinen Ausführungen hier, worum es mir wirklich geht, suche ich teils ziemlich lange nach Formulierungen, die möglichst wenig missverständlich klingen. Ich habe nicht im Geringsten die Absicht, Wissenschaftliche Methoden in Frage zu stellen - auch wenn es sich manchmal so anhören mag. Interpretationen, und eine letztliche Definitheit der Welt im "Objektiven" Sinne, sind die Hauptaspekte, die ich in Frage stelle. :)