Dawnclaude schrieb:Apropos Argumentationsschwäche ich warte immer noch auf eine physikalische Theorie, warum Stimmen durch Medikamente leiser werden.
Was für eine "physikalische" Theorie gibt es denn, dass Aspirin gegen Kopfschmerzen hilft?
Medikamente wirken wohl eher chemisch als physikalisch.
Eingebildete Stimmen im Kopf kann man wohl nicht mit "echten" Stimmen durch Druckänderungen (Trommelfell, Gehörknöchelchen, Reizverabeitung,...) vergleichen! geringere Druckänderungen = leisere Stimmen
Bei eingebildeten Stimmen im Kopf ist es ungleich komplexer, da es für eine Schizophrenie wohl nicht das ultimative Medikament gibt. Da müssen durch langwierige Therapien, Hirnstrommessungen usw. die richtigen therapeutischen Maßnahmen inkl. des richtigen Medikamenten-Mixes herausgefunden werden. Und diese Therapien zielen wahrscheinlich erstmal darauf, die Stimmen im Kopf "freundlicher" und "seltener" erscheinen zu lassen.
Die Stimme "Du musst deinen Nachbarn töten!" ist für den Nachbarn nun nicht weniger bedrohlich, wenn sie gefühlte 10 Dezibel leiser ist.
Schizophrenie wird wohl u.a. auch durch übermäßige Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin verursacht. Ergo werden bei der Behandlung sicherlich dopaminhemmende Medikamente zum Einsatz kommen.
Dawnclaude schrieb:Und meine Freundin physikalisch zu erklären ist darauf aufgebaut, dass Seelen existieren.
Solltest du nach deinem Ableben überraschender Weise immer noch existieren, wirst du ja wissen, wer auf dem Holzweg lag.
Hirngespinste kann man nicht physikalisch erklären. Es gibt keinerlei Hinweise auf die Existenz von Seelen. Es gibt keinerlei Hinweise auf ein Leben nach dem Tod.
Insofern kann die Argumentation für deinen Engel ebenso gut auf die Existenz des Osterhasen aufbauen.
Dawnclaude schrieb:Eine Person, die unter paranoider Shizophrenie leidet, wird keine BEweise erhalten, dass die Stimme existiert und etwas aus der Umgebung herausfinden kann, was sie nicht wahrnehmen kann, so wie in meinem Fall.
Des weiteren paranoide Shizophrene dauerhafte Störungen erleiden, die sie ständig behindern. Gerade diese Störungen sind der beste Gradmesser.
Bei Engelkommunikation ist z.b. der Unterschied, dass das Wesen häufig nur redet, wen man sie anspricht , hilfreiche Tipps gibt und sonst keinerlei Störungen wahrnehmbar sind .
Vermutlich gesteht sich nur der kleinste Teil der unter Schizophrenie Leidenden ihre Krankheit ein und versucht sich selbst durch hanebüchene Märchen "gesund zu reden".
Es sind eben genau die Merkmale der paranoiden Schizophrenie:
- Halluzinationen werden für real gehalten
- es ist vollkommen zwecklos! den Betroffenen mit rationalen Fakten zu kommen
- die Betroffenen halten sich selbst nicht für krank
Dawnclaude schrieb: Man fühlt sich dann auch nicht krank, man erhält lediglich Beschimpfungen, dass man krank sei, aber das ist ein kleiner Unterschied
Es kann sein, dass von Betroffenen Tipps, Erklärungen von "Normalen" als Provokationen, Beschimpfungen aufgefasst werden. Eben daher, weil Betroffene für keinerlei rationale Argumente zugänglich sind - die "Normalen" hingegen verzweifeln, weil ihre Hilfe nicht angenommen wird und sie ihre Zeit damit verschwenden, offensichtlichen halluzinierten Unsinn widerlegen zu müssen.