@Nemoro Danke dir erstmal, dass du dir die Zeit genommen hast meinen Beitrag zu lesen. Das tun nicht viele, aufgrund der Länge des Textes. Aber um das, was ich unter diesem Thema verstehe, annährend verständlich rüberzubringen, muss ich oft längere, detailliertere Sätze schreiben. Verzeih' mir deswegen.
Nemoro schrieb am 27.09.2015:Ich weiss nicht so recht. Also wie dus meinst schon:
Bei der kleinste handlung betreibe ich ja shon Magie, kommt drauf an ob bewusst oder unbewusst...
So ist es. Unter Magie verstand' ich in diesem Kontext zunächst die Ritualmagie, dessen Sinn du ja hinterfragst.
Nemoro schrieb am 27.09.2015:Liebe erzwingen, was hat dies mit bedingungslosigkeit zu tun.
Wieso will jemand mit einem Ritual jemanden der ihn nicht will dazu zwingen Ihn zu wollen...
Was dient einem dies.
Welche überlegung/überzeugung stecken da dahinter ?
Die Fragen sind richtig. Dies war ein Beispiel, das ich hier dargestellt habe. Es ist ein rein egoistischer-materieller Eigennutz, nämlich die/den bestimmten Liebespartner/in für sich zu gewinnen. Auch wenn die Begründung von vielen lautet: "Sie/Er liebt mich aber auch!" so ist nicht gesichert, dass dies der Fall ist. Erzwungene Liebe ist nebenbei, wie bereits gesagt, nicht einfach, sondern ein Ding der Willenskraft. Und einen Menschen sollten man rein aus "willentlichen" Gründen erstmal nicht unterschätzen. Der Mensch kann seine Handlungen selbst bestimmen, auch wenn sie größtenteils weiterhin aus umweltlichen und äußeren Umgebungsteilen beeinflusst sind, so sind wir doch in der Handlungsfähigkeit frei, dass wir ent-scheiden können, wen wir (in diesem Fal) lieben und wen nicht. Wenn er/sie keinen Grund sieht die-/derjenigen Person zu lieben und dies auch mit Überzeugung verneint, dann kann man selbst mit "Willensmagie" (wie man es so gerne nennt) nicht viel bewirken, außer man hat wirklich so eine durchdringende Aura wie auch Willenskraft, die wiederum ein ausgeglichenes Elementegleichgewicht verlangt usw, die einen extremen Einfluss auf Personen hat, die kein Elementegleichgewicht haben und sich leicht beeinflussen lassen. Aber es würde automatisch ein Ungleichgewicht erzeugen bzw. man hätte bereits eins, wenn man seine Liebesgefühle nicht unter Kontrolle hat.
Die Überzeugung der Meisten, die Liebesrituale betreiben, ist also Verzweiflung und Sehnsucht. Viele Frauen wie auch Männer sehnen sich nach ihrem Traumpartner. Einige werden total depressiv, wenn sie vom Traummann/-frau abgelehnt werden und greifen nunmal zu den "letzten Mitteln". Auch dient es als Befriedigung und evtl. als Motivation weiterzumachen. Denn die meisten Leute, die "Liebesrituale" durchführen, haben magisch eigentlich null bewirkt und nur ihre eigene Überzeugung und Motivation gesteigert und damit auch niemanden geschadet. Man kann nicht einfach von hier auf jetzt Magie betreiben und irgendwelche Rituale durchführen und dann erwarten, dass ein Effekt darauf folgt. Es gehört nunmal eine gewisse Schulung dazu, die Jahre in Anspruch nehmen kann. Auch wenn viele Anfänger behaupten, das würde gehen, so handelt es sich eigentlich bei den Meisten nur um eine Form der Wahrnehmung, die vom Placebo-Effekt abgeleitet ist. "Man sieht, was man sehen will." (blendet damit gewisse Dinge aus) und auch hier gilt natürlich, dass das auch eine Täuschung sein kann bis hin zu Wahnvorstellungen und Falscheinschätzungen. Beispiele sind da oft immer die, die total begeistert und voller Liebeskummer sind, sobald mal ein zufälliger Mann oder eine zufällige Frau zu dem (bald) Verliebten Hallo sagt und lächelt. Eine normale, ausgeglichene Person würde es zunächst mal als eine freundliche Begrüßung und Geste empfinden. Einige Verliebte überspitzen das Ganze aber und glauben, dass die bestimmte Person auf ihn/ihr steht oder gehen sogar so weit zu denken, dass die/der mit ihm/ihr im Bett rummachen will. Ja, solche Irren (Männer wie auch Frauen) gibt es tatsächlich, die das ernsthaft nach einer normalen Begrüßung denken. "Man sieht, was man sehen will."
Nemoro schrieb am 27.09.2015:Was wollen diejenigen erreichen mit Ritualen, wenn es ja auch darum geht nichts mehr zu wollen. ? (Wie oben angeschnitten)
Wieso nicht einfach so sein lassen wie es ist ?
Natürlich ist etwas zu tun mit einem Hilfsmittel anderst, als es ohne dieses Mittel zu tun.
Doch eben, warum was/es tun ?
Wie du sagts; Für sich, oder für andere.
Ist es dann bei dieser überlegung nicht so, dass egal was ich tue es sowieso andere miteinbezieht...
Und darum die grosse Irrlauffrage, weshalb tuen wir etwas, wieso betreiben wir Magie, hermetik.
So ist es. Und es sollte auch deine Frage beantworten mit: "Was wenn ich mir wünsche, dass niemand anderes mitbeeinflusst wird" das würde nicht gehen. Man kann zwar den Einfluss auf andere schwächen, das hat aber wiederum zur Folge, dass das auch auf Kosten desjenigen geht, dem man eigentlich Glück und Freude wünschen will. Und da kann durchaus eine Tautologie entstehen. Erstens würden die Meisten wollen, dass sie ihr Glück und ihre Freude mit anderen teilen können und gleichzeitig müsste, um wirklichen jeden Einfluss auf andere stark abzumildern, die Handlungsfähigkeit des Glückwünschenden eingeschränkt werden, was auch nicht geht, da (wie bereits oben erwähnt) die Handlungsfähigkeit des Menschen größtenteils auf den freien Willen beruht. Wenn er/sie unbedingt zu jemanden hinmöchte, dann wird er/sie das auch tun. Natürlich könnte man mittels Sprachgewandheit und Kommunikationsfähigkeit die Person auch überzeugen, nicht irgendwo hinzugehen. Ganz ohne Rituale o.ä Aufwand. Aber hier ist auch niemals garantiert, dass die Person sich nicht irgendwie umentscheidet und für sich selbst begründet doch irgendwo zu irgendjemanden hinzugehen.
Letztendlich: Egal wie du handelst, es wird immer irgendwo Einfluss haben und es wird auch andere mitbeeinflussen. Selbst wenn die bestimmte Person nichts über dich erzählen würde, können kleinste Änderungen des Gefühlszustandes der bestimmten Person viele in der Umgebung beeinflussen. Solche subtilen Bereiche geschehen sogar oft unbewusst, ohne das wir es bemerken. Da gab es auch mal das Experiment mit bunten Häusern(rot, gelb, grün), bei dem man später nachweisen konnte, dass ein Großteil der Bewohner, die dort lebten, sich lebendiger und glücklicher fühlten als jene, die in den anderen eher grauen, weißen Gebäuden, einen unzufriedeneren, fast kalten Gemütszustand hatten. Ich weiß leider nicht mehr woher das war, aber bin mir sicher das es irgendwo noch im Internet zu finden ist. Also auch Farben können die Psyche beeinflussen und sehr oft ohne das wir es merken.
Es ist also schlussendlich eine Frage für dich Selbst. In der Hermetik legt man einen Wert auf Gleichgewicht und Balance. Es geht nicht darum, sich egoistisch zu verhalten, aber auch nicht sich altruistisch zu verhalten. Es geht darum gewissermaßen beides zu verbinden. Aber möglichst ohne jetzt das volle Programm mit Ritualen zu betreiben. Bei sich selbst wie bspw. sich selbst Ruhe und Frieden zu wünschen ist ebenfalls "egoistisch" da Ich-bezogen, aber ist nicht als "negativen Egoismus" zu betrachten, der anderen schadet, SOLANGE man sich SELBST UNTER KONTROLLE HAT. Bei einem altruistischen Ritual jemand anderem Ruhe und Frieden zu wünschen ist dagegen sogar riskanter, da du die bestimmte Person nicht wirklich in- und auswendig kennst. Deshalb ist altruistisches Handeln in der Magie oft riskanter als das egoistische. Aber auch beim egoistischen Aspekt ist es wichtig. Viele kennen sich nicht mal selbst und riskieren, dass sie einen Fehler begehen und dann irgendeine Handlung begehen, die vorher nicht miteinberechnet wurde. Deshalb legt Hermetik einen großen Wert auf Selbstbeherrschung und Selbstkontrolle. Ruhe und Frieden kann, bei unausgeglichenen Personen, auch in Faulheit und gar in Antriebslosigkeit enden, selbst wenn man das ursprünglich nicht geplant hat.
Es ist also deine Entscheidung und dein Wille. Wenn du keinen Sinn in der Hermetik, der (Ritual)magie bzw. generell dem Okkultismus usw. siehst, so zwingt dich auch niemand dazu diese zu praktizieren. Du musst schließlich auch kein Philosoph werden, wenn du darin nur brotlose Kunst und Umherwerfen von Begriffen siehst.
MfG,
TG.