Ich finde es immer wieder faszinierend, wie schwarze und weiße Magie voneinander unterschieden werden. Da heisst es, es sei "schwarz", also böse und gottlos, etwas zum eigenen Wohl zu bewirken. Das allein ist schon unglaublich doof. Ich mache jeden einzelnen Atemzug und nehme jede Mahlzeit zu mir mit der Absicht, am Leben zu bleiben - also eigennützig. Ist also atmen und essen böse? Ist irgendetwas böse oder abzulehnen, was ich für mich tue, für meine Gesundheit, meine Lebensfreude, für die Erleichterung meiner Arbeit??? Sich selbst liebevoll anzunehmen und für sich selbst zu sorgen ist eine Grundvoraussetzung dafür, andere annehmen und für andere da sein zu können, und auch, wenn man das nicht ist, sondern als Eremit abseits der Gesellschaft oder auch in ihrer Mitte lebt, darf man trotzdem alles, was man will, braucht und was nötig ist, zum eigenen Nutzen tun - solange man niemandem damit schadet.
Dann heisst es weiter, weiße Magie sei, was man magisch zum Wohle anderer tut.
Was ist denn zum Wohle anderer? Es ihnen abzunehmen, selbst z.B. für ihre Gesundheit und Versorgung Verantwortung zu übernehmen?
Woher will man wissen, was für einen anderen wirklich
gut ist? Vielleicht ist seine momentane Phase von Krankheit, Armut, Kummer oder was auch immer notwendig für Lern- und Erkenntnisprozesse oder eine Konsequenz von Entscheidungen, die er/ sie getroffen hat. Wer bin ich, dass ich das abändern darf?
Wenn ich einen anderen leiden sehe, fühle ich mich schlecht. Das ist der Grund dafür, dass wir hilfsbereit und mitfühlend sind. Letztlich ist die Hilfeleistung also eigennützig und selbstsüchtig. wir tun das, weil
wir uns besser fühlen wollen. Wir nehmen immer nur unsre eigenen Gefühle wahr, nicht die der anderen. "Uneigennützigkeit" und Altruismus beruhen auf Projektion.
;) (Was nicht bedeutet, dass sie abzulehnen oder zu verachten wären; unsere Gesellschaft lebt davon. Ich finde nur, man sollte sich dessen bewusst sein, dass man es in Wahrheit doch auch nur für sich selbst tut.)
Man sollte anderen nie absichtlich schaden, und unbedingt, soweit man kann, die Folgen dessen, was man tut, absehen. Man sollte nicht ungefragt in die Umstände eines anderen Menschen eingreifen. Das sind Verhaltensregeln, die schlicht und einfach mit Verantwortung und Respekt vor dem Individuum und seinem Lebensweg zu tun haben, und die gelten nicht nur im Bereich der Magie, sondern grundsätzlich.
Und selbstverständlich darf man alles, was dem eigenen Wohl, Lebensglück, Lernprozess usw. dient, für sich selbst tun. Ein Sadist oder Masochist, der was anderes sagt, und den Menschen weiszumachen, sie dürfen es nicht, ist sooo typisch für Machtstrukturen wie Kirchen und Sekten, aber auch für totalitäre politische Systeme, die an der Ermächtigung des Einzelnen gar kein Interesse haben und ihn von seinen Kräften und Möglichkeiten nur trennen wollen, um dann als Mittler zwischen ihm und z.B. Gott zu stehen und ihn in Abhängigkeit zu halten.
Im Eingangspost schreibt
@Theosoph, weiße Magie wäre nur dann gegeben, wenn der Mensch allein Kraft seiner Gedanken die Dinge beeinflusste. Nun, das tun wir die ganze Zeit, und weil uns keiner beibringt, dass es so ist und wie man es steuern kann, erschaffen die meisten Menschen nur aus ihren Ängsten und Sorgen heraus, anstatt aus Freude und bewusst manifestierter Kreativität.
Wer um diese Kräfte des menschlichen Geistes weiß und es die Menschen nicht lehrt, ist wahrhaft böse, und ein schwarzer Magier, vor allem, wenn er via Medien, Zeitungen, TV, Nachrichten etc. das Bewusstsein der Menschen mit hässlichen Inhalten, Sorgen und Ängsten füllt und somit die Geisteskraft der Menschen ohne deren Wissen missbraucht, fokussiert und damit erschafft, was er will. Manipulation und Missachtung des freien Willens der Menschen ist schwarze Magie.
Meines Erachtens wäre diese Welt eine bessere, wenn jeder sich mehr um sich selbst und seine eigenen Angelegenheiten kümmern würde als um die der anderen. Neid und Eifersucht wären gleich viel seltener, und wer sich seiner eigenen Macht über sein Leben bewusst ist, hat weniger Bedürfnis, Macht über andere auszuleben. Wer sich selbst liebt, hat weniger Bedürfnis, einen Mangel an Liebe irgendwie zu kompensieren, sei es durch Macht, Habgier, oder was auch immer. Und wer den Tod nicht fürchtet, hat nicht das Bedürfnis, durch Mord sich die Illusion zu erschaffen, er habe Macht über Leben und Tod.
Kümmert Euch mehr um Euch selbst.
:lv: