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Schamanismus

101 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schamanismus, Schamane ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schamanismus

01.03.2005 um 12:35
http://www.stern.de/wissenschaft/gesundheit/?id=520655&p=4&nv=ct_cb

Allem Anschein nach tut sich auch bei uns etwas in Sachen enrstzunehmende Arbeit mit Schamanen.

...Der Ethnomediziner Wulf Schiefenhövel von der Max-Planck-Forschungsstelle für Humanethnologie, der indigene Medizinsysteme in vielen Teilen der Welt erforscht hat, beurteilt das als "puren Showschamanismus", bei dem die Rituale zu Folklore degradiert würden. Das sei "jammerschade", denn in der Regel könne der schulmedizinische Betrieb durch die Untersuchung der Wirkprinzipien einiges von den traditionellen Heilern lernen, zum Beispiel, dass "man bei einem körperlichen Leiden immer auch die Psyche mitbehandeln sollte". Was auf dem deutschen Psychomarkt als Schamanismus angeboten werde, sei jedoch häufig nur Esoterik.

Inzwischen haben allerdings auch einige seriöse Psychotherapeuten das Potenzial erkannt und versuchen, schamanische Techniken in ihr Behandlungsrepertoire aufzunehmen. Schamanische Rituale können die Selbstheilungskräfte bei manchen Patienten besser aktivieren als gängige Psychotherapiemethoden, weiß der Psychiater Wielant Machleidt. Doch gerade, weil sie wirken, seien sie nicht ohne Risiko. "Psychisch nicht gefestigte Personen können bei einem intensiven Tranceerlebnis in eine Psychose rutschen." Zu Bewusstseinsreisen bei nicht ausreichend qualifizierten "Feierabendschamanen" sollten kranke Menschen deshalb gar nicht erst aufbrechen.

Rüdiger Braun

Mitarbeit: Claudia Bahnsen/Ingrid Lorbach

Wissenschaftliche Beratung:Prof. Edzard Ernst, Lehrstuhl für Komplementärmedizin, Universität Exeter


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -


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Schamanismus

03.03.2005 um 18:55
@teufelsjoch

*gg*

das hab ich auf der vorigen seite schon gepostet,aber vielen herzlichen dank für deinen beitrag,das weiß ich zu schätzen.

liebe grüße

lesslow


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Schamanismus

28.03.2005 um 06:59
Schamanismus in Nordeuropa

Was ist ein Schamane? Diese Frage wird oft gestellt. Und ich möchte hier eine Antwort geben, die befriedigt. Der Schamane ist die älteste religiöse Gestalt des homo sapiens sapiens, ein Visionär, der sich der Trance und geistiger Helfer bedient, um zum Wohle der Menschen, denen er behilflich ist, Beziehungen zu elementaren Mächten und großen Seelen herzustellen. Seine Kräfte stammen aus direkten Kontakten mit anderen Welten. Das Wort Schamane kommt aus dem Tungusischen aus dem sibirschen Sprachraum und bedeutet "der Wissende". Doch der Schamanismus ist ein weltweit vorkommendes Phänomen.

Viele Menschen sind der Vorstellung verfallen, der Schamane beschäftige sich lediglich mit Geistreisen, was jedoch nicht ganz richtig ist. Wie ich sagte, stammt das Wort Schamane aus diesem Volk in Sibirien und wurde vom westlichen Menschen für alle möglichen Stammeszauberer verwendet. Ein mexikanischer Schamane meinte mal, er sein kein Schamane, sondern ein Zauberer. Schamane sei ein Wort, das einer anderen Kultur angehört. Ich sagte oben, dass Schamane "der Wissende" bedeutet, Druide bedeutet "der tief Wissende". Das sind regionale Bezeichnungen für den jeweiligen Zauberer eines Volkes und Zauberer trifft diesen Beruf wohl am besten. Die schamanischen Reisen, wie sie von vielen Neo- und auch Möchtegernschamane (häufig nur in ihrer Fantasie) stattfinden, sind die Art des Zauberns, die man in Sibirien ausführt, doch ein europäischer Schamane, wenn man ihn denn jetzt mal so nennt, bedient sich anderer Mittel oder einer anderen Art von Reisen.

Ich habe bereits ausführlich über die Druiden berichtet und möchte das Thema deswegen an dieser stelle nicht noch einmal aufnehmen. Daher berichte ich über die nordischen Zauberer der Germanen und Wikinger. Zur Zeit bevor die Indogermanen nach Europa kamen und die Wanen noch ohne die Asen im Norden Europas herrschten, bestand noch das Matriarchat und die weise Frau übernahm die Rolle der Schamanin. Mit dem Einzug der Asen war diese Zeit vorbei, doch behielten ihre Nachfolger noch viele schamanische Techniken bei. Die Nordgermanen, die eine schamanische Ausbildung durchlaufen wollten, taten dies meistens bei den Samen, welche in Skandinavien lebten, aber aus Asien stammten. Der Schamane gilt als Mittler zwischen den Welten, da er die Fähigkeit hat, mit der Ober- und der Unterwelt zu kommunizieren, bzw. dahinreist, um in Kontakt mit Naturkräften, Geistern und Göttern zu treten.

Schamanen kennen die Wirkung von Pflanzen, sie arbeiteten als Hebammen und kannten auch blut- und schmerzstillende Wirkstoffe. Planzenteile mit halluzinogen wirkenden Bestandteilen wurden auf glühenden Steinen gelegt, um ihren Dampf einzuatmen, damit der Kontakt zur anderen Welt leichter stattfand. Ich finde es hierbei höchst belustigend, dass einige Möchtegernschamanen, die angeblich nach einer alten Tradition gelernt haben, die aber bei Reisen immer diese pflanzlichen Stoffe verwendeten, diese heute das aber nicht tun. Auch ist hier mal zur Vorsicht zu rufen, denn viele Leute, die angeblich schamanisch arbeiten, stehen als Referenz unter irgendeinem Dachverband für natürliches Heilen. Sie haben eine Ausbildung als Naturheilpraktier gemacht oder gar nur einen Kurs, was auch durchaus Gutes hat, nebenbei machten sie aber selber einen Pseudoschamanenkurs und nennen sich nur offiziell Schamanen. Es gibt da keine allgemeingültige Regel, doch vor Leuten, die merkwürdige, spezialisierte Rituale und Seminare anbieten oder zum Trommelkurs in ihrer Wohnstube für eine hohe Summe Geld und wirklich jeden annehmen, der Geld dafür hinlegt, davor ist dringend abzuraten, denn diese Leute sind definitiv nicht echt. Wenn jemand sich nun fragt, wo er einen Schamanen dann findet, dem kann ich nur sagen, wenn er einen finden soll, dann tut er das, wenn es nicht sein soll, dann ist es auch nicht so. Das ist keine Wunschvorstellung, wie sie in der Werbung gerne aufbereitet wird.

Da ich den Begriff Schamane an Hand des nordischen Beispiels erkläre, komme ich nun zum Begriff Seidhr (Seid), was "die Kunst des Siedens" bedeutet. Während sich der Zeremonialmagier Unbekanntes und Unbewusstes ins Bewusstsein ruft, versetzt sich der Seidhrmagier selbst in den Ebenen des Unbekannten und Unbewussten, er wird Teil davon. Der Unterschied ist also, dass der Zeremonialmagier Dinge hervorruft in diese Welt, der Schamane in eine andere Welt geht. Es gibt im Nordischen verschieden Typen von Seidhrmagier.

Dulr
Dies ist ein schamanisch inspirierter Dichter, Redner und Weiser, der vergleichbar ist mit dem germanischen Skalden, dem keltischen Barden vergleichbar.

Warlock
Dies wird oft mit Hexer übersetzt. Seine magische Praxis besteht überwiegend aus Abwehr- und Bindemagie, d. h. entweder werden Geister abgewehrt oder gebunden, damit sie auferlegte Aufgaben erledigen.

Vala
Das sind die weissagenden Frauen. Sie führten öffentlich Séancen durch, wenn jemand um eine Vorhersage bat. Hier spielt die rituelle Nacktheit eine Rolle, denn der Blick in die Zukunft soll klar sein und Kleidung stellt einen starken Bezug zum Alltag dar.

Berserker
Ein Krieger, der in Bärenfälle gekleidet in die Schlacht zieht, um auf diese Weise übermenschliche Bärenkräfte zu bekommen und im Kampf unempfindlich für Verletzungen zu werden.

Wulfhedin (Ulfhednar)
Ein Schamane, der in Wolfsfelle gekleidet ist und Gestaltwandung praktiziert, nütlich für private Zwecke oder den Guerilla-Krieg.

Svinfylking
Die dritte Gruppe Schamanenkrieger. Sie verhielten sich mittels Trance wie Eber in Kampfeswut. Sie bildeten die Elitetruppen im Krieg.

Hagazussa
Die bedeutet Heckensitzer oder Zaunreiter. Das sind die Männer und Frauen, die das alltägliche Dorfleben mit der magischen Welt der Geister, Dämonen und Götter verbanden. Sie verjagten krankheitsverursachende Geister, trieben Dämonen aus und schützen die Dorfgemeinschaft vor ähnlichen anderen störenden Besuchern.

Seidhrkona (Seidhrfrau) / Seidhrmadr (Seidhrmann)
So werden die Schamanen im engeren Sinne genannt, die viele Methoden der Seidhrmagie kennen und auch mit Hilfe der Runen in die Zukunft sehen.

Diese kurze Liste ist nicht vollständig, erwähnt aber die wichtigsten Seihdrtypen. Sie macht deutlich, dass sich Seidhr auf Divination, Seelenreisen, Gestaltwandeln, Nekromantie, Verfluchen, Heilen, Trance und Utiseti versteht. Das letzte vielleicht mal kurz erklärt. Es heißt "draußen sitzen" und bedeutet, dass man sich an Kreuzungen nicht materieller Art setzt und mit den vorbeikommenden Geistern kommuniziert. Es kann auch an einem Grab stattfinden, um mit den Toten zu sprechen. Das macht dieses zu einer Form der Totenbeschwörung.


anmerkung von mir (lesslow): während der inquisition im mittelalter sind die meisten unserer schamanen umgebracht wurden und mit ihnen auch das wissen und jahrtauende alten überlieferungen.das kann eine kiche mit worten entschuldigen,aber nicht wieder gut machen,denn wie macht man ein totes kind wieder lebendig?


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Schamanismus

28.03.2005 um 07:19
Die Geschichte des koreanischen Schamanismus

Schamanismus ist in Korea schon in alten Zeiten nachweisbar. Religionsforscher nehmen an, das im Shilla-Königreich (s.a. Geschichte) Königtum und Schamanismus miteinander verbunden waren. Die Kronen der Shilla-Könige werden von einigen Forschern als Schamanenkronen bezeichnet.
In alten schriftlichen Quellen, den Samguk sagi, steht geschrieben, daß der König Yutri (29 v. Chr. – 18 n. Chr.) aus Koguryõ im 19. Regierungsjahr durch eine Schamanin von einer Krankheit geheilt wurde. Unter den folgenden Regierungen von König Ch´adae und König Sansang wurden Schamaninnen um Vorraussagungen gebeten.
Im Paekche-Königreich wurden Schamaninnen an den Hof zitiert, um Voraussagen für die Zukunft des Landes zu treffen. Es ist also ersichtlich, daß Schamanismus schon im Zeitalter der "Drei Königreiche" eine wichtige Rolle gespielt hat. Auch in der Koryõ-Periode (918-1392) waren Schamanen an öffentlichen Zeremonien beteiligt. Diese öffentlichen Zeremonien waren das ki´u-je (Beten um Regen), sa´ûn-je (Dankfeier), sõnang-je (Schutzgottfeier) und ch´ibyõng-je (Krankheitsabwehr-
zeremonie).
In der Yi-Periode (1392 –1910) hat der Schamanismus durch die Unterdrückung des Buddhismus an Bedeutung gewonnen. Schamanen waren bei offiziellen Anlässen und Feiern in Palästen anwesend und wurden als Wahrsager frequentiert. Offiziell allerdings gehörten Schamanen zur niedrigsten Klasse in Korea.


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Schamanismus

28.03.2005 um 07:41

Schamanismus
Eine wiederentdeckte, uralte Heilmethode



Von Axel Möller

Einer, der in Tierfellen, oft mit einem Geweih auf dem Kopf, ekstatisch trommelnd wild durch die Taiga springt, so begegnete den ersten europäischen Reisenden in Sibirien der Schamane. Sein auffallendes Gehabe hat seit jeher Interesse auf sich gezogen; und noch in diesem Jahrhundert gab es gar nicht so wenige Wissenschaftler, die Schamanen schlicht für verrückt hielten.

Es ist auch gar nicht so einfach, zu verstehen, welche Inhalte der Schamane transportiert, dazu muß man nämlich runter vom hohen Roß der Wissenschaft im Elfenbeinturm, man muß sozusagen selber Schamane werden. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber ihrer Umsetzung war erst den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts vorbehalten, als die amerikanischen Anthropologen Carlos Castaneda und Prof. Michael Harner zu indigenen Schamanen reisten, dort lernten und in Aufsätzen und Büchern über ihre Erlebnisse und Erkenntnisse berichteten. Castanedas Bücher, er selbst ist im Frühjahr 1998 gestorben, haben weltweit ein Millionenpublikum erreicht und fasziniert.

Michael Harner gründete auf Anregung seiner Studenten die Foundation for Shamanic Studies (FFS). Er und die Lehrbeauftragten der Foundation geben nun das Wissen der alten schamanischen Kulturen in konzentrierter Form weiter, und das im Rahmen unseres Weltbildes.

Der Schamane, in den alten Kulturen Heiler, Divinator (Weissager), Mittler zwischen den Welten und Psychopompos (Seelenbegleiter), erlebt vor allem durch die weltweit angebotenen FSS-Seminare eine unglaubliche Renaissance. Die alten Techniken werden neu verstanden: Der Schamane, wahrscheinlich der älteste Heiler der Menschheit, ändert willentlich seinen Bewusstseinszustand, um in diesem bestimmte Aufgaben zu verrichten. Dieser veränderte Bewusstseinszustand heißt nach Harner schamanischer Bewusstseinszustand (SBZ). Den SBZ braucht der Schamane, um von dieser Welt (Alltägliche Wirklichkeit, AW) in den mystischen Erlebnisraum des Menschen, in die Nichtalltägliche Wirklichkeit (NAW), vorzudringen.

Diese erlebt der Schamane (oder in unserer Kultur: der schamanisch Tätige) als strukturiert. Bekannt sind die Untere Welt (UW) und die Obere Welt (OW). Dort bekommt der Schamane seine Informationen in Form von, allgemein gesprochen, Visionen; vor allem in Kontakt mit seinen Helfern, Wesenheiten, die Castaneda allies, Verbündete, nennt. Die wichtigsten für den Anfänger sind Tiere (Krafttiere) und menschenähnliche Wesenheiten, die sogenannten Lehrer. Sie helfen dem Schamanen bei der Beantwortung von Fragen und dem Lösen von Problemen. Die Aufgaben, die der schamanische Praktikant der Gegenwart vorfindet, sind von denen des Schamanen aus den indigenen Kulturen nicht allzu verschieden: Die Fragen, die uns auch heute bewegen, haben meist mit Krankheit, familiären oder Job-Problemen zu tun. Schamanismus sehen wir heute als spirituelle Problemlösungstechnik, die unser Leben wesentlich bereichern und unter Umständen von Grund auf ändern kann. Spirituelle Erfahrungen, die Seminarteilnehmer machen, sind imstande, sinnentleerte Lebensformen zu bereichern. Sie geben neue Kraft, neuen Mut und oft eine völlig neue Sicht der Dinge. Natürlich gehört ein kleiner Ansporn dazu, über die Schwelle zu treten.

Jeder Mensch hat gewisse Fähigkeiten. In dem Buch von Paul Uccusic „Der Schamane in uns" wird der Nachweis geführt, daß in jedem von uns schamanische Fähigkeiten vorhanden sind - man muß nur lernen, sie zu wecken.

Literaturhinweise: Michael Harner „Der Weg des Schamanen", Hugendubel-Ariston. Neu bearbeitet, Neu aufgelegt im Oktober/November 1999.
Paul Uccusic „Der Schamane in uns", Hugendubel-Ariston.
Sandra Ingerman „Auf der Suche nach der verlorenen Seele", Hugendubel-Ariston.


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Schamanismus

28.03.2005 um 07:49
@lesslow

Na, da bist Du aber mal wieder so richtig in Deinem Element! :D


Das Heilen

Wenn wir unser Wissen um Gesundheit, Krankheit und Heilung schulen und vergrößern möchten, finden wir in den Heilmethoden der Naturvölker sehr wirksame Methoden, die sich über die Jahrtausende bewährt haben. Sie füllen eine großes Lücke, die unsere Medizin völlig ausser Acht läßt: Die Erkrankung und Heilung der Seele. Medizinisch gesehen gibt es sie überhaupt nicht.

Der Begriff des ‚Psychosomatik' macht deutlich, dass eine kranke Psyche sich auf die Gesundheit des Körpers auswirken kann. Im ganzheitlichen Menschenbild der Medizinmänner und Schamanen gilt das gleiche Prinzip: Die Unvollständigkeit und/oder Krankheit der Seele wirkt sich auf die untergeordneten Ebenen Psyche und Körper destabilisierend aus. Man könnte dies ‚seelosomatisch' nennen...

Im Unterschied zu den westlichen ‚Medizinmännern' wird das Leben der naturspirituellen Heilerinnen und Heiler durch die Schöpfung getragen. Sie sind ihr Diener. Ihre Kräfte, wie immer sie sich in der Natur und den Anderswelten auch ausdrücken mögen, sind die Kräfte der NaturheilerInnen. Vieles haben DruidenInnen und Medizinmännern/frauen in ihrer Arbeit gemeinsam. Eine Krankheit wird immer als ganzheitliches Problem verstanden. Körper, Geist, Gefühlswelt und Seele sind bei einer Krankheit gemeinsam betroffen. Die Heilarbeit der Medizinfrauen und Männer ist nicht nur eine Sache von Kopf und Hand, sondern schließt das Herz und das Seelische mit ein.

Wenn die WHO, die Weltgesundheitsorganisation der UNO erklärt, den Naturheilmethoden wie dem Schamanismus gebühre die gleiche Bedeutung wie der westlichen Medizin, kommt der Respekt zum Ausdruck, der diesem wichtigen Erbe der Menschheit gebührt.

Wir finden hier ein breites Spektrum an Heilungswegen. Wenn wir sie nicht ignorieren, sondern integrieren, werden wir vielleicht eines Tages zu einer Weltgesundheit kommen. Wir haben von allen Kulturen zu lernen.

Gruss
bluetaurus

Die Wahrheit ist seltsamer als die Fiktion, weil die Fiktion Sinn machen muss.


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Schamanismus

28.03.2005 um 07:51
Geistermedizin
Heilen im Schamanismus
von Sonia Emilia Roppele

Das Fundament des schamanischen Heilens ist keine Lehre im üblichen Sinne, wie wir sie aus der Homöopathie, der chinesischen Medizin, der Ayurveda, etc. kennen. Der Schamanismus nützt den Erfahrungsschatz vieler Generationen, die Heilkräfte der Elemente, der Natur und des Kosmos wahrzunehmen, zu verstehen, zu lenken und anzuwenden. Dabei wird grundsätzlich mit dem Spirit, der Seele, den Geistern dieser Kräfte gearbeitet.

Mit „Spirits“ ist jene unsichtbare Schöpferintelligenz gemeint, die jeder Pflanze, jedem Tier, jedem Stein, den Elementen, den kosmischen Welten, ja selbst jedem Atom innewohnt. Schamanen wissen um diesen „Geist“ in allen Dingen. Sie wissen, dass alles miteinander verbunden ist, sich gegenseitig unterstützt und auch Wechselwirkungen hat. Und somit ist es eine der Hauptaufgaben des Schamanen, die Welt der Spirits mit der körperlichen, psychischen und mentalen Welt in Einklang zu bringen und Harmonie und Balance zu halten.

Verschiedene Heilungs-Konzepte

Die Hauptaufgabe eines Schamanen beim Heilen ist es, die spirituellen Voraussetzungen für die Genesung eines Patienten zu schaffen. Ein Schamane arbeitet nie in erster Linie körperlich und auch nicht psychologisch, sondern spirituell. Der Umgang mit Heilkräutern, Medizin, Handauflegen, Chakren etc. spielt eine untergeordnete Rolle.
Im uns bekanntesten Sinne von Heilarbeit wird einem Patienten eine Medizin oder ein Heilkraut verordnet, damit dies in seinem Organismus eine ganz bestimmte heilende oder lindernde Wirkung hervorruft. In der Homöopathie wird das Heilkonzept schon feinstofflicher: Stoffe aus der Natur - teilweise hochgiftig - werden durch ein bestimmtes Herstellungsverfahren so stark verdünnt, dass sich in den homöopathischen Kügelchen, Tabletten oder Tropfen kein einziges Molekül des ursprünglichen Stoffes befindet. Die Substanz, die wir einnehmen, dient dann lediglich als Träger für die reine Energie des Wirkstoffes.

Das schamanische Heilverständnis

Die Schamanen gehen noch einen Schritt weiter: Der Schamane steht mit der Welt der Geister und der Götter in Verbindung. Er ist ein Wanderer zwischen diesen Welten. Die Geister (Spirits) sind seine Verbündeten und Helfer. Wenn sich der Schamane in eine nicht alltägliche Bewusstseinsebene versetzt, kann er mit Hilfe seiner Spirits in andere Wirklichkeiten reisen - dort verrichtet er entweder die notwendigen Heilarbeiten oder sammelt Erkenntnisse, Informationen und Rat. Hier fungiert also der Schamane als Medium, als Überbringer spiritueller Heilkräfte: Er bittet seine Spirits um Hilfe für seine Klienten - die Ausführenden und Heilenden sind dann diese spirituellen Kräfte. Hier mag der Vergleich eines Geistheilers oder eines Geistlichen helfen. Auch diese sehen sich als Kanal für eine göttliche Kraft - nicht sie selbst sind die Heilenden, sondern höhere Kräfte, welche durch ihre Vermittlung in den Körper des Patienten einfließen können und die Selbstheilung aktivieren.
Aus schamanischer Sicht sind die Übertragungsmöglichkeiten der spirituellen Kräfte für die Gesundung des Klienten sehr vielfältig. Erhält ein Schamane zum Beispiel von seinen spirituellen Kräften die Information, dass eine bestimmte Pflanze den Heilprozess des Klienten unterstützt, kann die Heilkraft dieser Pflanze in verschiedener Weise
übertragen werden:

1. Der Schamane unternimmt eine Reise in die nichtalltägliche Wirklichkeit und besucht das spirituelle Energiefeld dieser Pflanze. Mit Hilfe seiner Geister transportiert er die Heilkraft aus der spirituellen Wirklichkeit (Nagual genannt) in die alltägliche Wirklichkeit (Tonal). Zurück von dieser Reise wird er die Heilkraft der Pflanze einblasen, einrasseln, eintrommeln, über die Hände einleiten, über einen Gesangeinschwingen…

2. Der Schamane nimmt diese Pflanze selbst ein (als Tee oder er kaut ein Blatt), um die Information der Pflanze über die Schleimhäute aufzunehmen. Dann überträgt er die Heilwirkung auf den Patienten.

3. Die Pflanze wird vom Patienten selbst eingenommen. Dies kann durchaus eine Pflanze sein, die keinerlei chemisch nachweisbare Wirkstoffe beinhaltet, welche förderlich für die Gesundung des Klienten wären. Eine solche Pflanze wurde dann darum gewählt, weil sie eine Medizinpflanze ist, mit deren spiritueller Energie der Schamane persönlich gut arbeitet - ein pflanzlicher Verbündeter sozusagen. Ihre Kraft liegt nicht darin, dass sie krankheitsspezifische Stoffe enthält, sondern diese Pflanze ist dann der Träger der heilenden Kräfte des Schamanen, der heilenden Kräfte seiner spirituellen Helfer und Geister. Welche dieser drei Vorgangsweisen der Schamane in welchem Fall wählt, teilen ihm übrigens seine Geister mit.

Heilen von spirituellen Feldern

Nach schamanischer Vorstellung hat jeder Mensch auf körperlicher wie auf psychischer und mentaler Ebene verschiedene Kräfte und Energiefelder, die auch Verbindungstore in die spirituellen Nagualwelten sind. So besitzt z.B. jeder Mensch ein Krafttier. Unser Kraftier repräsentiert eine Energiefrequenz, die unser Leben heilend, stärkend und unterstützend begleitet. Vernachlässigen wir nun unseren Körper, unsere Psyche oder unseren Geist (z. B. durch Drogen- oder Medikamentenmissbrauch, Fehlernährung, mangelnde Bewegung, durch Phlegma und Sichgehenlassen, durch negative Gefühle wie Neid, Missgunst…), wird sich unser Krafttier bei uns nicht mehr wohl fühlen und unser Energiefeld verlassen. Es entsteht ein Defizit, ein leerer Raum, welcher mit einer Energie besetzt wird, die dort fehl am Platze ist. Schwäche, Erkrankungen und Beschwerden entstehen. Auch andere spirituelle Energien und Kräfteausrichtungen verlassen uns, wenn wir nicht gut auf uns selber schauen. Schwere Schicksalsschläge, Liebeskummer, Traumas und Stress hingegen können im schamanischen Heilkonzept zur Flucht von Seelenanteilen führen. Wir kennen dieses Phänomen aus der Psychologie als Partielle Dissoziation. Hier entsteht dann im Seelenfeld ein Vakuum, welches durch eine Energie aufgefüllt wird, die dort nicht hingehört. Ein Schamane kann nun unter Hilfe seiner Krafttiere und Verbündeten die verlorenen Kräfte und Energien wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückführen.

Hilfe zur Selbstheilung

Im schamanischen Sinne gibt es weder gut noch böse. Alles ist neutral. Nur wenn irgendwo ein Defizit ist oder etwas einen Platz eingenommen hat, wo es nicht hingehört, muss es wieder in ein harmonisches Gleichgewicht gebracht werden. Und dies ist die Kunst eines Schamanen. Er ist ein Vermittler heilender spiritueller Kräfte, welche die negativen Energiefelder in positive Kräfte umwandeln. Ein Schamane wird niemals eine fachspezifische ärztliche Betreuung ersetzen. Aber er kann dabei helfen, einen Selbstheilungsprozess in Gang zu setzen, der sich auf einer spirituellen Ebene abspielt und sich in den psychischen und körperlichen Energiefeldern des Patienten manifestiert.
Eine Akzeptanz Schamanischer Heilarbeit erfordert sicherlich, Grenzen unseres westlichen Denkens zu überwinden und zu überschreiten. Die Effektivität dieser Arbeit spricht aber für sich. 1980 wurde dem Schamanismus von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Behandlung von psychosomatischen Krankheiten die selbe Bedeutung zuerkannt, wie der westlichen Medizin. Inzwischen werden auch schon an verschiedenen Unikliniken Deutschlands schamanische Methoden wissenschaftlich begleitet und erforscht.


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Schamanismus

28.03.2005 um 07:53
SCHAMANISMUS - EIN WEG DER HEILUNG

Schamanismus, Schamane, schamanistisches Arbeiten – Worte, die eine Palette verschiedener Gefühle gleichzeitig hervorrufen können. Faszination und Anziehung, Angst und Unheimliches, magische Welten und Trommelklänge – all dies wirkt sich zusammen auf einem Webstuhl, der häufig die Form eines großen Fragezeichens trägt. Manchmal regt sich in den Tiefen unserer Gehirnregionen eine Ahnung, daß diese Welt uns gar nicht so fremd ist.
Das Leben in einer modernen materialistisch orientierten Gesellschaft, die obszessiv nach neuen Technologien forscht, die die Natur kontrollieren und ausbeuten, hinterläßt in uns jedoch ebenso Spuren und Eindrücke. Diese können als Schleier auf unseren tieferen Ahnungen liegen und eine Schwellenangst auslösen, neue bzw. alte Wege zu gehen und zu erforschen.
Es ist eine Tatsache, daß die Bemühungen der westlichen Zivilisation in den letzten Jahrhunderten die Natur zu kontrollieren und zu besitzen, zu Ausbeutung, Ausrottung und massiver Gefährdung aller menschlichen und anderen Lebensformen geführt hat.

Schamanismus und schamanistisches Arbeiten beinhaltet immer eine Wertschätzung, in der die Aufmerk-samkeit in die spirituelle Verbindung mit Tieren, Pflanzen und allen anderen Welten der Erde und des Himmels geht. Die Seinsweise ist hier eine empfangende, die den Raum der Berührbarkeit und des BerührtSeins nährt und fördert und einen natürlichen Respekt für alles Leben bereithält.
Eine große, radikale Herausforderung für das westlich technologisch ausgerichtete Bewußtsein sind zwei Grundsäulen schamanistischer Traditionen: die Existenz verschiedener Bewußtseinswelten oder Wirklichkeiten und die Existenz und Realität spiritueller, geistiger Wesen.
Schamanismus fächert ein vieldimensionales Spektrum von Verbindung und Kommunikation auf, das eine Quelle tiefer Heilkraft in sich birgt – sowohl auf persönlicher wie auch auf kollektiver Ebene.



SCHAMANISMUS & WISSENSCHAFT

Der Respekt und die Achtung für die Alchemie des Lebens ist das Grundfundament im schamanistischen BewußtSeinsRaum. Die Erforschung dieser Alchemie erschließt den Zutritt zu Welten und Mysterien. In der beseelten Verbindung zu den fünf Elementen, Feuer - Erde - Wasser - Luft -Äther ist die Anerkennung des Lebens als heiliger Zyklus verankert. Die ältesten Wissenschaftsbereiche dieses Planeten - die Mysterien- und Tempelschulen aller Kulturen - wußten und wissen um die Bedeutung der Alchemie der Elemente und deren Widerspiegelung in den fünf platonischen Körpern. Sie wurden verstanden als Lebensbausteine und Weisheitskörper, die den Raum der sog. Heiligen Geometrie begründen. Drunvalo Melchizedek hat in seinen zwei Bänden "Die Blume des Lebens" hervorragende Forschungsarbeit geleistet, dieses alte Wissen verständlich in Worte zu fassen.
In der hochtechnisierten modernen Welt leiden wir als Menschen (und dadurch auch die anderen Welten) unter einem großen Defizit.
Wenn die Grundannahme von Wirklichkeit nicht mehr gehalten ist durch beseelte Verbindungen von uns zu allem was uns umgibt, erschaffen wir eine Wirklichkeit, in der Spaltung, Trennung und Isolation vorherrschen und wir als Mensch der Welt konfrontativ begegnen. Unser natürliches Potential -verbunden und mitfühlend zu sein - vegetiert im Schattendasein, wir sind ins Defizit geraten.
Ein Defizit ist die Beschreibung eines Zustandes, dem es an lebendiger, lebensspendender Energie mangelt. Dieser Zustand führt zu einem Ungleichgewicht in uns selbst und außerhalb von uns. Der Zustand von uns als Menschheit und unseres Planeten ist ein realer Spiegel dieses Mangels.
Es ist nicht die Technisierung, Wissenschaft und Forschung, die uns dieses Defizit beschert, sondern unsere Haltung, die diesen Bereichen zugrunde liegt. Aus schamanistischer Sicht ist z.B. ein Atom mit seinem Kern eine vollständige, beseelte und lebendige Welt, die in sich Mysterien, Lebensbausteine und Informationen bereithält, die tiefer, größer und komplexer sind als wir erfassen können. Hier ist maßgeblich, wie wir als Mensch diesem Weisheitskörper begegnen.Sind wir in Respekt vor dem Wunder des Lebens, das da vor uns liegt und erforscht werden möchte, erschaffen wir einen beseelten Raum von Verbindung, von dem wir Informationen erhalten könnten, die uns tatsächlich bereichern und erweitern könnten. Wir erkennen an, daß wir nicht die Schöpfer dessen sind, sondern in dieser Schöpfung gehalten und eingebunden sind. Und damit begegnen wir einer Ursache unseres Defizits in dem simplen Satz: Haben wir als Menschen diese Welten gefragt als wir z.B. die Atomkernspaltung vollzogen und haben wir vielleicht einen mächtigen und kraftvollen Tanz zerstört, der in sich vollkommenes Gleichgewicht und Harmonie erzeugt hat?
Die uralte Ethik Leben als heiligen Raum zu betrachten kann uns erinnern, daß wir selbst dazugehören und uns helfen zu heilen.
Forscher wie der japanische Wasserwissenschaftler Dr. Masaru Emoto sind Wegbereiter diese Ethik wieder zu erinnern . Dr. Emoto spricht seit ca. 10 Jahren mit Wasser und hat über ein Spezialverfahren Kristallfotografien erstellt, die aufzeigen, welche Wirkung Worte zu den Welten, in dem Fall dem Element Wasser haben. Negative Worte zerstören die kristalline Struktur der Wasser- Moleküle, während positive Worte Kristallbilder entstehen ließen, die von überwältigender Schönheit sind. Mit eines der schönsten Kristallbilder ist entstanden aus der Wortkombination Liebe & Dankbarkeit.
Das Element Wasser offenbart durch die beseelte Forschungsarbeit dieses Mannes, daß es keine tote Materie ist, sondern lebendige Energie. Sowohl beim Betrachten der Wasserkristalle, als auch beim Betrachten des Menschen Emoto (ich erlebte ihn auf einem seiner Vorträge) wird offensichtlich , daß aus der Verbindung dieser Forschungsarbeit etwas entstanden ist, daß berührt und erweckt.
Die Annahme, daß die Schöpferkraft, die Lebensenergie aus den nicht sichtbaren Welten die Welt der Form und Materie überhaupt erst erschafft, führt natürlicherweise zu einer beseelten Verbindung mit allem was uns umgibt. Diese uralte Seinsweise und ihre Grundannahmen spiegeln sich wider in wissenschaftlichen Forschungsbereichen, die damit Tore öffnen, den Spalt zwischen moderner Wissenschaft und den alten Weisheitswegen zu heilen.
1984 erhielt der Schweizer Atomphysiker Dr. Carlos Rubbia den Nobelpreis für eine mathematisch berechenbare Naturkonstante, die das Verhältnis von Materie zu Energie aufzeigt: diese Formel besagt, daß um 1 Teil Materie in sichtbarer, greifbarer Form zu bilden, ca. 1 Milliarde mal mehr Energieeinheiten notwenig sind.
Daraus ergibt sich logischerweise die Frage, was bedeutet es für uns als Menschen, wenn wir uns nur auf den 1 Milliardstel Teil der Wirklichkeit beziehen, wie können wir auf der Grundlage dieser reduzierten Realität verantwortungsbewußt, mitfühlend und vor allem in Bewußtheit – lebendiger Intelligenz – sein?



ETHNOKULTURELLES ERBE

Schamanismus ist kein kulturspezifisches Phänomen, sondern in allen Kulturen dieser Erde als Urkraft und Wurzel verkörpert und ältester angewandter Heilraum. Das Wort Schamane stammt aus der Sprache des sibirischen Tungus Stammes. Der präzise Begriff Schamane beinhaltet eine klare Abgrenzung zu häufig überschatteten Begriffen wie Hexen, Zauberer, Medizinfrau/-mann, Medium etc. Mircea Eliade, ein großer Gelehrter auf dem Gebiet vergleichender Religionswissenschaften (gest. 1986) lieferte in seinem Klassiker „Schamanismus“ eine klare Definition für das Wesen des Schamanen: ein Mensch, der in verändertem Bewußtseinszustand reist, gewöhnlich hervorgerufen durch rythmisches Trommeln, Rasseln oder durch Einnahme psychoaktiver Drogen. Dieses Reisen in die andere Wirklichkeit dient zur Wiederherstellung verlorenen Gleichgewichts, Heilung von Krankheiten durch Heilen der Ursache in den anderen Welten. Kommuniziert wird dabei mit Verbündeten auf Geistebene, die aus den verschiedenen Welten von Großmutter Erde und Großvater Himmel (Tiere, Pflanzenwesen, Geistführer, Wesen aus dem Mineralienreich u.v.m.) diese Reise begleiten.
Ein wesentliches Merkmal dieser Reisen ist es, daß der Schamane bewußt bleibt, die Kontrolle über seine geistigen Kräfte und seinen Willen behält und nach der Rückkehr in die normale Wirklichkeit alles erinnert.
Schamanismus ist eine lebender Weisheitskörper, eine gelebte Bewußtheit und uralte Intelligenz, die uns Wege der Orientierung zeigt.
Wir selbst können uns erst dann ganz wiederherstellen und in Einheit bringen, wenn wir anerkennen, daß wir in beseelten und lebendigen Lebensräumen eingebettet sind.
Jede Form von Schamanismus, die abgetrennt ist von ihrem eigenen kulturellen Erbe, kann nicht als Schamanismus in Wahrheit bezeichnet werden. Da wo die Ahnen, die die vor uns gegangen und ein lebender Weisheitskörper sind, von uns verneint oder nicht integriert sind, verlieren wir den Zugang zu unseren kulturellen Wurzeln und sind in unserer Identität fragmentiert. Wenn wir uns vor Augen halten, was die gelebte Geschichte unserer Vergangenheit hier in diesem Land erzählt, kommen wir nicht umhin, die Wunden und Verletzungen eines Landes und seines ethnokulturellen Erbes zu erfahren. Ralph Metzner führt in seinem Buch „Die Brunnen der Erinnerung“ einfühlsam durch diesen tabuisierten und verwundeten Bereich, den unser Land und seine Leute in ihrem ethnokulturellen Sein erfahren haben.
Die Wahrheit ist, daß unser Land und seine Leute in den Wurzeln ein starkes schamanistisches Erbe tragen. Die Schatten der jahrhundertelangen Verfolgung und Ausmerzung unserer Medizinleute, Schamaninnen und Schamanen durch die Feuer der Inquisition sind noch nicht geheilt und der mit Magie durchwirkte dunkelste Raum der jüngeren Vergangenheit durch das Naziregime haben tiefe Wunden in unserer kollektiven Seele geschlagen. Es braucht Mut & Herz diese Ahnenverbindung wieder zu aktivieren und zu heilen, das zu erlösen und zu transformieren, was uns hindert mit unseren eigenen Ahnenwurzeln in Verbindung zu sein.
Ohne uns in der Gegenwart ist alles, was die Ahnen gegangen sind ohne Sinn & ohne die Ahnen sind wir niemand.
Wir als menschliche Rasse sind in diesen Zeiten die, die am nötigsten Heilung brauchen: stellen wir uns nur für einen Moment vor,
daß es uns auf diesem Planeten nicht gäbe, so wäre dies keine Gefährdung für den Fortbestand aller anderen Welten (traurigerweise würde es vielleicht als erstes ein tiefes Durchatmen geben). Würde sich aber nur eine der Welten von Großmutter Erde und Großvater Himmel verabschieden, wären wir nicht mehr lebensfähig. Hier einen Moment innezuhalten kann uns begreifen lassen wie wesentlich Verbindung tatsächlich ist.
Schamanistisches Arbeiten ist in seinem Kern immer Arbeiten an den Verbindungen in uns, zu anderen und zu den vielschichtigen Wirklichkeitsebenen. Die Heilung, die wir erfahren, ist das Sterben von Haltungen wie Trennung, Isolation, Ängsten, Ignoranz und Arroganz. Das was neu geboren wird, ist eine Haltung von erweiterter Bewußtheit und das Wiedererinnern unserer wirklichen Intelligenz, die aus der Eindimensionalität heraustritt in unsere zutiefst eingeborene Vieldimensionalität. Erst dies befähigt uns wirklich respektvoll, rücksichtsvoll, mitfühlend und verantwortungsbewußt zu sein. Es ist das Erwachen des wahrhaftigen Menschen, der weiß, daß er gehalten und eingewoben ist in ein heiliges Rad des Lebens, ein MedizinRad , daß Ursprung, Quelle und Zuhause ist.

Gabi Brockmann


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Schamanismus

28.03.2005 um 07:58
@blue

ja das bin ich ^^
vor lauter texten hab ich deinen beitrag gar nich gesehen,danke!

Schamanismus

Es war immer dem Menschen eigen, nicht nur an die Existenz einer realen Welt, sondern auch anderer Welten zu glauben. Eine lange Zeit vor Entstehung des Christentums kam schon bei verschiedenen Völkergruppen die Idee über eine zusammengesetzte Weltgestaltung auf. Bei jedem Volk gab es sogenannte Hexenmeister und Kurpfuscher. Nicht selten sind die Bezeichnungen für diese Hexenmeister nur schwer auszusprechen und in der Regel nur Fachleuten vertraut, allein das Wort "Schamane" wird in allen Weltsprachen gleich oder ähnlich ausgesprochen. Schamanismus haben die Entdecker Sibiriens sowie sich mit Sibiriens Bevölkerung befassende Anthropologiewissenschaftler (vor allem die deutschen) entdeckt.

Das Wort "Schamane" ist auf das tungusische Wort "Saman", "Haman" zurückzuführen und bedeutet "rasend", "exaltiert". Schamanen in Sibirien waren zu gleicher Zeit Hellseher, Wunderheiler und Träger einer ungewöhnlichen Weltanschauung. Von der Lebensart und vom äußeren her unterschieden sie sich kaum von den anderen Leuten. Sie betrieben Kunstgewerbe, gingen auf die Jagd und den Fischfang wie die anderen Leute es taten. Einige Schamanen von heute sind gut ausgebildet und besitzen sogar einen akademischen Grad. Aber jeder von den Schamanen hat merkwürdige Begabungen. Jedem Schamanen stehen bestimmte Attribute zu: Ein spezielles Kostüm und Schellentrommeln. Durch diese Attribute kommt die mystische Kraft eines Schamanen zur Geltung.

Der schamanischen Vorstellungen über das Universum zufolge leben wir in einer mittleren Welt, außer der es noch eine untere (unterirdische) und eine obere (himmlische) Welt gibt. Alle diese drei Welten werden durch eine sogenannten Weltbaum durchdrungen, dessen Wurzeln in der Unteren Welt ihren Anfang nehmen, dessen Stamm durch die Mittlere Welt läuft und dessen Krone sich in der oberen Welt befindet. Diese Welten wimmeln von bösen und guten Geistern und ausgerechnet der Weltbaum ist es, der einem Schamanen zu seiner Reise durch die Welten und zur Herstellung des Kontaktes zu den Geistern verhilft. Viele Erforscher des sibirischen Schamanismus bemerkten, daß es neben der Behausung eines Schamanen immer einen Baum beziehungsweise einen Holzpfahl gibt, der für den Weltbaum steht. Bemerkenswert ist auch, daß die Schamanen mit peinlichen Korrektheit die Suche nach einer Stelle für die Behausung und für die Durchführung der Rituale angehen. Meistens ist es eine Erhebung oder eine energiegeladene Stelle mit einer guten Verbindung zum Kosmos.

Ein Schamane reist durch die Welten und verrichtet einen eigenartigen Tanz, der "Kamlanje" heißt. Kamlanje ist nichts weiter als eine Übergangsstufe zu einer Art Trance. Dieser Zustand ermöglicht einem Schamanen verschiedenartige Visionen. Jedoch ist es nicht mit dem Jogiverfahren oder dem meditieren der Buddhisten zu vergleichen, da die Reise durch die Obere und Untere Welt gefährlich, ja sogar lebensgefährlich sei kann.

Ein Schamane geht die Kamlanje an, wenn ein kranker Heilung sucht. Das heißt, man sollte einen bösen Geist von jenseits herausfinden, der die Seele des kranken Menschen gestohlen hat und dann diese Seele aus dem Bann zu befreien.

Wenn eine Frau lange nicht empfangen kann, steigt ein Schamane in die Obere Welt, wo auf den Weltbaumzweigen die Seelen der Säuglinge in Vogelgestalten hängen. So ähnlich ist es auch, wenn ein Mensch beigesetzt wird - der Schamane begleitet die Seele des Verstorbenen auf dem Weg in die untere Welt, in das Totenreich und überreicht sie den längst verstorbenen Verwandten.

In den irrealen Welten steht jedem Schamanen Raum für Reisen zur Verfügung, sowie Pfade und Routen. Diese werden vor den anderen Schamanen geheimgehalten. Dort hausen außer bösen Geister auch die Geister, die dem Schamanen helfen oder die, die der Schamane sich unterwirft um eine Ritual durchführen zu können. Je mehr die Geister dem Schamanen unterworfen sind, desto mehr Chancen hat er den bösen Geist zu bezwingen.

Nicht zuletzt sind da die persönlichen Eigenschaften des Schamanen zu nennen: Kühnheit, Einfallsvermögen und Geschicklichkeit. Alle Geister verbleiben in einer bestimmten Hierarchie: je stärker der Geist ist, desto weiter ist er von der realen Welt entfernt, daß heißt, er befindet sich entweder tiefer oder höher. Deswegen ist es notwendig, mit der Kamlanje sehr schnell zu beginnen, wenn ein Mensch krank ist, sonst wird die Seele des Kranken zu einem noch stärkeren Geist getragen und der Schamane wird es schwer haben, diese Seele dem Geist zu entreißen. Da ist auch der moralisch - ethische Aspekt mit im Spiel. Nach Ansicht der Schamanen sind die Krankheiten die Folgen eines moralischen Vergehens. Auf diese Weise läßt der Zusammenhalt zwischen Seele und Körper nach. Die bösen Geister streben danach die Seele in ihren Bann zu nehmen. Je schwerwiegender das Vergehen, desto schwieriger ist es, die beeinträchtigte Verbindung zwischen Seele und Körper wiederherzustellen. Ein schweres Vergehen verursacht, daß die menschliche Seele von einem sehr bösen Geist gefangen wird, und nur von einem sehr starken Schamanen wieder befreit werden kann.

Die Gefahr, die auf den Schamanen im Jenseits wartet, spiegelt sich auch im Ritual der Überreichung der Seele eines verstorbenen Menschen in das Totenreich. Nach Überlieferungen der nördlichen Völker ist es sehr wichtig sofort die Seele des Verstorbenen unterzubringen, sonst wird sie unsichtbar unter den Verwandten herumschweben und ihre Energie verzehren, anders gesagt wird sie zu einem "energetischen Vampir". Um das zu vermieden wird ein Schamane aufgefordert, die Seele des Verstorbenen aufzufangen und sie in einer extra für diesen Zweck gefertigten Puppe unterzubringen. Die Puppe wird im Haus einige Wochen lang aufbewahrt, sie hat ihren Platz auf der besten Stelle in dem Nomadenzelt .Die Puppe wird bestens gepflegt ihr wird Essen angeboten, man bringt sie abends ins Bett und morgens wird sie wieder an die gleiche Stelle gebracht. Wenn sich in einem bestimmten Zeitraum in einem Dorf mehrere Puppen zusammengetragen haben, wird wiederum ein Schamane aufgefordert ein Ritual der Trauerfeier durchzuführen. Diese Zeremonie ist die Überreichung der Seelen von den Toten in die Untere Welt. Der Schamane beginnt mit dem Verfahren der Kamlanje und auf der astralen Ebene steigt er in das Totenreich herab. Dort bleibt er vor der Pforte dieses Reiches stehen, wo er die Stimmen seiner längst verstorbenen Verwandten zu hören bekommt. Der Schamane klopft und bittet, die von ihm mitgebrachten Seelen hineinzulassen. Man fragt ihn nach dem Namen und aus welcher Sippe er stammt. Im Totenreich haben es den Seelen langweilig und sie sind froh, sich mit jemandem unterhalten zu können, aber ein erfahrener Schamane ist im klaren darüber, daß er von seinen verstorbenen Verwandten nie losgelassen wird, falls er seinen richtigen Namen nennt. Deswegen nennt er einen falschen Namen, seine Verwandten halten ihn für einen Fremden und ihr Interesse vergeht. Nicht selten stellt sich der Schamane als ein Bär vor und sagt etwa: Da bin ich, der Bär und habe die Seelen der Menschen mitgebracht. In einem solchen Fall verrichtet der Schamane die Kamlanje als Bär verkleidet. Dieses Ritual ist nicht der einzige Fall, wenn der Schamane seine List und sein Einfallsvermögen zur Geltung bringt. Verteidigung der Sippeninteressen, die Sorge über das physische und seelische Wohlbefinden seiner Verwandten, die Suche nach den besseren Viehweiden für die Renntiere und nach fischreichen Seen und Teichen verleitet den Schamanen allegorisch zu denken. Deswegen bedient sich der Schamane öfters Vögel und Tiergestalten während seines mystischen Tanzes und bei der Verzierung seines rituellen Gewandes. Während er die Kamlanje verrichtet, ahmt der Schamane sogar Vogelgesang und Tiergeräusche nach. Man kann sagen, daß solch ein Verfahren dem Schamanen hilft, sich in die Gestalten von Vögel und Tieren einzufühlen und ihre Eigenschaften auf sich zu projizieren. Das hilft dem Schamanen die bösen Geister während seiner Reise in die Irrealität zu bezwingen. Jedoch, um sich seines Sieges sicher zu sein, um sich bestens auf die Begegnung mit den bösen Geistern vorzubereiten, besitzt der Schamane eine spezielle Ausrüstung. Ritualkleidung und Schellentrommel mit einem Holzschläger. Das rituelle Gewand eines Schamanen besteht aus einem Mantel und einer Kopfbedeckung. Manchmal gehören auch rituelle Schuhe dazu.

Die berühmten Schamanen besitzen bis zu drei Gewänder für jede Welt. Das Schamanenkostüm ist individuell und es gibt viele Schmuckdetails, deren Bedeutung nur dem Besitzer des Kleides bekannt sind. Die sibirischen Völker haben verschiedene Traditionen bei der Verzierung des Schamanengewandes. Unabhängig davon ist das Grundprinzip der Verzierung bei allen sibirischen Völkern gleich: das Schamanenkostüm soll einem Vogel ähnlich sein. Nach dem Schamanenglauben gibt es in den irrealen Welten dichtes Waldgestrüpp, undurchdringliche Sümpfe, Täler und Seen. Deshalb schmückt der Schamane sein Kostüm mit den entsprechenden Details. Der Rücken und Brustbereich wird mit Metallscheiben geschmückt. So kann der Schamane leicht die schlammigen Gebiete der Unteren Welt hinter sich bringen. Auf der Mütze gibt es gewöhnlich ein Rehntiergeweih. Die Mütze kann auch einem Taucherschnabel ähneln der Schnabel ermöglicht schnelles Eintauchen in die Welt der Toten. Der Gürtel ist ein wichtiger Bestandteil des Schamanenkostüms. Während der Schamane seinen mystischen Tanz tanzt, läßt er seine Helfer das Ende des Gürtels festhalten, damit sich der Schamane durch die Kamlanje nicht hinreisen läßt und in der irrealen Welt nicht hängen bleibt. Man kann sagen, daß der Gürtel die Verbindung zwischen der realen und irrealen Welt symbolisiert.

Das Schamanenkostüm ist in der Regel reich an Bildern von verschiedenen Vögeln und Tieren. Das symbolisiert die Geister, die dem Schamanen unterstehen und zur Hilfe kommen. Ein Beispiel dazu: Zwei Raben sitzen auf den Schultern von dem starken Schamanen. Diese Raben sind für die menschlichen Augen unsichtbar und spielen die Rolle eines Spähers. Wenn es nötig ist, fliegen die Raben weit fort, suchen nach der Seele eines Kranken und nach dem bösen Geist, der diese Seele gestohlen hat und geben ihrem Herrn Auskunft bezüglich des Ortes, wo sich der böse Geist versteckt. Die Metallscheiben auf dem Schamanenkostüm symbolisieren Seen, wo die Vogelgeister zu Hause sind. Die Punkte auf den Scheiben symbolisieren das Futter für den Vogel. Die Schamanen von Tuwa nähen an die Ärmel einen Streifen Luchsfells dazu, das symbolisiert die Gewandtheit und Kraft der wilden Katze. Das Schamanenkostüm hat sehr viele bunte Bänder und Schnürchen. Während des Tanzes bilden sie eine Illusion der Flügel eines Vogels. Die Bänder haben auch ihren magischen Inhalt. Kurze Bänder befinden sich im rechten Teil des Kostüms und spielen die Rolle der Schlangen: böse Geiste haben große Angst vor Schlangen. Unter den kurzen Bändern sind lange Bänder mit Spitzen enden das sind so genannte "schießende Schlangen", denn die spitzen Enden spielen die Rolle von Pfeilen. Das Schamanenkostüm enthält auch viele Glöckchen und metallische Sachen. Während des Tanzes bilden sie eigenartiges Klingeln und Pfeifen und die Illusion des Fluges wird verstärkt. Abgesehen davon, daß das Schamanenkostüm einem Vogel ähnlich sein muß, gibt es noch einen kennzeichnenden Zug, der allen Schamanenkostümen in Sibirien eigen ist. Das sind die ungewöhnlich grellen Farben des Schmucks. Hier muß man sich erinnern, daß sich die sibirische Landschaft nicht gerade durch grelle Farben auszeichnet. Es gibt entweder gelb - grüne Farben im Sommer oder die Schattierungen von weis und grau im langen Winter. Deswegen schon schockiert das äußere eines Schamanen die Zuschauer und versetzt sie in Angst, wenn sie sich das Schamanenmysterium ansehen. Aber das Schamanenkostüm ist nicht ein unbedingtes Schamanenattribut. Einige Schamanen vollführen ihre Rituale in ihren alltäglichen Kleidern.

Es gibt doch ein Attribut, das jeder Schamane ohne Zweifel besitzt. Es geht um die Schellentrommel. Die Schellentrommel erfüllt viele Funktionen: die eines Schutzschildes, einer Waffe für die Attacken und eines Transportmittels. Die Hauptfunktion ist die Helfer (gute Geister) zu versammeln. Mit oftmaligen und lauten Schlägen regt der Schamane die guten Geister an und vergibt die Aufgaben. Die Trommelsprache ist die Sprache die der Schamane und gute Geister gemeinsam verstehen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen vom Einfluß der Schellentrommel auf den menschlichen Bewußtsein sind sehr interessant. Es gibt die Meinung, daß die Schamanen eine Resonanz zwischen den Schlägen der Schellentrommel und den Herzschlägen erreichen. Auf solche Weise führt der Schamane sich selbst und die Zuhörer in die Trance.

Bei diesem Phänomen gibt es noch viel Unbekanntes für uns, aber in der modernen wissenschaftlichen Literatur kann man schon die Überlegungen über die Veränderung des Bewusstseinszustandes (wenn ein Mensch verschiedene irreale Erscheinungen sieht) treffen. Trotz ihrer äußerlichen Einfachheit hat die Trommel etliche Fertigungsbesonderheiten. Für den Rand wird nur Lärchenholz, für den Bezug entweder Steinbockleder (bei Tuwiner) oder Renntierleder (bei nördlichen Vollkern) angewendet. Der Griff wird in Kreuzform gefertigt, öfters einem Vogel nachgeahmt. Zuweilen sind auf der Schamanentrommel hervortretende Stellen zu sehen, wodurch die Trommel geschliffene Umrisse bekommt. Die Menge von diesen Umrissen spricht von der Kraft eines Schamanen. Viel Aufmerksamkeit wird von Schamanen der Fertigung und dem Schmuck eines Schlegels geschenkt. Der Schlegel ist üblicherweise 30 - 32 cm lang, der funktionierende Rand ist etwas gebogen und mit Pelz gefüttert. Der Schlegel ist aus Birkenrinde hergestellt, andernfalls wird ein bißchen Birkenrinde an den Griff angebunden. Nördliche Völker (Keten, Evenken) haben statt Holzschlegel eine Bärenpfote gebraucht.
Es wird angenommen, das ein Schamane nicht mehr als drei Trommeln haben darf. Falls die dritte Trommel bricht, bedeutet es das Vorzeichen des baldigen Todes des Schamanen. Die Schamanenzauberei ist eine komplexe rituelle Handlung mit theatralischen Kultbräuchen, mit Anwendung von Worten, Musik, Gesang, Darstellung, Wohlgerüchen und Rauch. In der Regel sind die Schamanen gute Meister in Wort: Dichter, Sänger, Improvisatoren. Sie besitzen das Können Volkskunst vorzuführen, und sie sind gute Schauspieler.

Einst haben die Ethnographen, Wissenschaftler aus Nowosibirsk Kassetten ausgegeben, um epische Sagen eines bekannten evenkischen Schamanen aufzunehmen, - im Gedächtnis dieses Schamanen waren wesentlich mehrere epische Gedichte als alle Poeme von Homer enthalten. Bis bei sibirischen Völkern Schriftsprache entwickelt worden war, trugen die Schamanen epische Volkskunst, die das geschichtliche Gedächtnis eines Volkes widerspiegelte. Die genannten Schamaneneigenschaften ließen verschiedene 1llusionstricks, Kunststücke und Spiele vorführen, dafür bezeichnete man die Schamanen als Betrüger und Scharlatane. In ethnographischen Schriften 19. - Anfang 20. Jahrhunderts finden wir viele Beschreibungen von verschiedenen Schamanentricks. Der bekannte tuwinische Schamane Doktor der Geschichte erzählt in seinem Buch "Die Schamanen von Tuwa" über folgende Wirkungen und Umgestaltungen von Tuwa - Schamanen in Vergangenheit: Schamane Dongak Kajgal war dadurch bekannt, das er in sich selbst aus dem Gewehr schoß und die Kugel aus dem Mund ausspuckte. Dabei blieb er am Leben und die Wunde schloß sich vor den Augen des verwunderten Publikums. Nach dem Wunsch des Schamanen Khuren - Ool wuchsen ihm auf den Schultern zwei Zuerbelkiefern, dem Ojun - Kham -Ool anschien das dritte Auge, der Khuren - Ool verschluckte eine Axt, und er konnte sich in eine Schlange oder in einen Bären verwandeln, die Schamanin Tokpan verwandelte sich in einen schwarzen Raben. Die Schamanin Tschyrtak konnte den Blitz hervorrufen, um jemanden zu heilen, oder um den Beteiligten zu bestrafen. Die Nordschamanen waren auch dank ihren Kunststücken bekannt. Aber besonders interessant ist, daß der Tuwa - Schamane Mongusch Kenin - Lopsan mit dem Stolz im Jahre 199 gesagt hat: "Schamanen sind wunderbare Trickser und IIusionisten." Aber die Schamanin Nadeshda Stepanowa aus Buratien (1999, Ulan - Ude) haben wir mit dem Wort "Kunststücken" beleidigt. Und es scheint uns, daß sie sich verletzt fühlte, denn sie behauptete daß, es in den Schamanentaten keine Tricks gibt.

Aber die Kunststücke und Blitzhervorrufen sind mehr die Ausnahmen in der Arbeit von Schamanen. Das Hauptziel des Schamanenrituals ist den Menschen zu helfen, sie zu heilen. Das eine wichtige und schöne Aufgabe. Trotzdem wollen nicht alle Schamanen sein. Die Menschen gaben sich viel Mühe seine Fähigkeiten und Begabungen zu verheimlichen. Das ist wahrscheinlich mit der sogenannten "Schamanenkrankheit" verbunden, die der Epilepsie ähnlich ist. Der Buddhist bekommt die Einsicht (das heißt er kann sich mit der irrealen Welt unterhalten) infolge seiner langjährigen Arbeit und Meditation. Zu einem Schamanen hingengen wird man ganz unerwartet: die Geister beherrschen das Bewußtsein. Die Geister finden den Kontakte mit den Menschen selbst. Man sagt, daß es die schwerste Zeit im Leben vom Schamanen sei. Der Mensch entscheidet selbst, ob er mit den Geistern in den Kontakt treten will. Wenn er aber auf diesen Kontakt verzichtet, bekommt er eine Seelenkrankheit oder stirbt. Deshalb, wie schwer die Schamanenkrankheit auch immer ist, nimmt der Mensch die Herausforderung der Geister an. Die Verwandten spielen dabei eine große Rolle. Ein Beispiel dazu: Wenn die Verwandten das merkwürdige Benehmen des jungen Menschen oder manchmal sogar des Kindes bemerken (das Kind verläßt das Haus für viele Tage, geht in die Taiga oder Tundra, und fügt sich selbst Verletzungen zu), laden sie einen richtigen Schamanen ein. Der Schamane führt ein Weihe Ritual durch. Der junge Schamane bekommt eine Trommel und tanzt den Schamanentanz. In der gemeinsamen Trance lehrt der Lehrer seinen Schüler die irreale Welt, ihre Wege und Richtungen. Die Trance kann von ein paar Tagen bis 2 - 3 Wochen dauern. Wenn es in der Sippe Schamanen gab, wird der junge Schamane stark sein. Ein schwacher Schamane kann nur wahrsagen und sich selbst heilen. Die Schamanengabe wird in der Regel vom Großvater zu dem Enkelsohn weitergegeben, die Geschichte kennt aber auch die Schamaninnen.

Während die einfachen Leute das Essen (Fisch, Beeren, Fleisch) für lange Winter vorbereiten, ist der Schamane gezwungen die umliegenden Dörfer zu besuchen und den Einwohnern zu helfen. Deshalb waren die Schamanen oft auf den kalten Winter nicht vorbereitet. Die Schamanen waren niemals reich. Die Geldsumme, die sie von den Verwandten der Kranken bekamen, war oft sehr niedrig. Die Schamanenarbeit wurde sehr selten hoch bezahlt. Wenn das passierte, erinnerte sich der Schamane an diesen Fall noch lange. Mongusch Kenin - Lopsan beschreibt solch einen Fall in seinem Buch und betont die Großzügigkeit der Geschenke: Im 19. Jahrhundert konnte ein Lama eine kranke Frau nicht heilen. Der Lama wendete sich an die Schamanin Tschyrtak - Ool. Die Schamanin führte ein Ritual durch und bat die Kranke, auf ein anderes Bett zu liegen. Das Bett stand in der anderen Ecke der Jurte. Alle Einwohner mußten die Jurte verlassen. Die Schamanin selbst bestieg ihr Pferd, und verschwand hinter dem Berg. Plötzlich erschien eine Gewitterwolke und der Blitz schlug in die Jurte ein. Die Verwandten kehrten in die Jurte zurück und sahen, daß das Dach über dem Bett und das Bett, wo die Kranke lag, völlig verbrannt war. Die Kranke saß schon auf dem anderen Bett. So wurde die Frau mit Hilfe des Blitzes geheilt. Der Lama wollte sich vor Tschyrtak - Ool bedanken, und schenkte ihr ein Pferd, ein Schaf und weißen Filz.

In einigen Perioden der russischen Geschichte, war es gefährlich Schamane zu sein. In den ersten Jahrzehnten der Sowjetmacht wurden tausende von Vertretern der sibirischen Völker in Schamanei beschuldigt, verhaftet und zum Tode verurteilt. Bis zu dieser Zeit standen die Schamanen unter dem starken Druck von der Seite der russisch orthodoxen Kirche und später von der Kommunistischen Partei.

Die ganze schamanistische Praktik ist auf der Überzeugung gebaut, daß die ganze Welt von den Geistern mit verschiedenen Funktionen besiedelt ist. Die Geister sind mit der Taiga, dem Wasser, den Bergen, der Erde und dem Feuer verbunden. Und so entsprechend heißen die Geister: Feuergeist, Wassergeist u.s.w.. Alle Geister übten einen großen Einfluß auf das Leben, Wohlsein, Wirtschaft und Gewerbe aus. Wie die Geister aussehen, erfahren die Menschen in den Träumen, besonders in den Schamanenträumen. Die Schamanen erzählen den Verwandten und Bekannten ihre Träume. Diesen Erzählungen nach schnitzen die Handwerker kleine Geistfiguren aus. Alle sibirischen Völker teilen die Geister in gute und böse ein. Böse werden diejenigen genannt, die den Menschen nicht gehorchen, und man machte keine Götzen von diesen Geistern. Der Götze ist keine Darstellung eines Geistes, sondern ein Behälter, Körper oder Wohnraum des Geistes. Krankheiten bei Menschen werden von Schamanen dadurch erklärt, daß ein bestimmter Geist es einem Menschen etwas übelgenommen hat und er nun wünscht, daß sich der Mensch um ihn kümmert. In diesem Fall befiehlt der Schamane einen Götzen anzufertigen. Während die Zauberei fängt er den Geist und sperrt ihn in den Götzen ein. Der Mensch muß dann lange Zeit (sogar nach der Genesung) diesen Götzen mit dem Geist "füttern" - er stellt das Essen vor den Götzen. Es wird angenommen, daß jeder Geist einen schwierigen Charakter hat, sogar ein guter Geist hat negative Eigenschaften. Darum "reinigt" der Schamane den Geist von negativen und schädlichen Eigenschaften vor der Unterbringung im Götzen. Wenn eine negative Eigenschaft des Geistes vom Schamanen unbemerkt bleibt, wurde der Mensch lange Zeit nicht gesund. Unabhängig davon, wie tüchtig er sich um den Götzen kümmert. So hat man langweilige Krankheit erklärt.

Unter den Geistern gibt es keine strenge Hierarchie und Rangordnung. Man muß auch die obere (himmlische) und untere (unterirdische) Welt als Paradies und Hölle im Christentum wahrnehmen. Die Weltanschauung von Schamanen ist sehr kompliziert und flexibel. Sibirische Völker wurden immer von Nachbarkulturen beeinflußt, darum wurde ihre Weltanschauung ergänzt durch Elemente, Symbole und Allegorien aus anderen Religionen und Traditionen. Zum Beispiel: an der Kleidung eines evenkischen Schamanen vom Unteren Amur können wir ein Drachenornament sehen, aus einem alten chinesischen Mantel ausgeschnitten. Nördliche Schamanen von Jakutien haben viel von der orthodoxen Kirche angenommen. Die Farbenpalette, Schmuck von Schamanen aus Tuwa und Burjatien fallen mit traditionellen Farben des Buddhismus zusammen. Diese Beispiele zeigen, wo die Schamanen die Ideen für die Lösung des Hauptprinzips ihrer Kleidung und des Inhalts ihrer Weltanschauung genommen haben, und zwar - Grellheit und Rätselhaftigkeit.

In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts war der sibirische Schamanismus im Aufschwung, was bestimmte Erklärungen hat. Erstens stürzte die kommunistischen Ideologie, die alle Volksglauben und Religionen verbot. Beeinflußt hat auch die gesamte Atmosphäre im Staat - Suche nach neuer politischer Gestaltung - jedes Volk, jede Nationalität strebte nach politischer Souveränität, das bedeutete die Wiedergeburt der traditionellen Volkskultur. Mit Hilfe von Schriften erinnerten sich die Leute an Feste und Bräuche und riefen sie ins Leben zurück. Legal und offen wurden Schamanenritualien durchgeführt, in einigen Republiken (Tuwa, Burjatien) entstanden Schamanenvereinigungen, deren Tätigkeit auf die Ausbildung von jungen Schamanen ausgerichtet ist, so wie dem Kampf gegen Leute, die sich Schamanen nennen, aber diese Gabe nicht haben. Gesundheitsministerien dieser Republiken erlauben den Schamanen ärztliche Praxen zu haben. Das heiß, der Schamanismus ist heute als eine der nationalen Religionen gleich wie das Christentum, der Islam und Buddhismus anerkannt. Gespräche mit heutigen Schamanen sind sehr interessant, spannend und im bestimmten Sinne lehrreich. Infolge ihrer Ausbildung und hohen Kultur fassen sie auf verwunderliche Weise die traditionellen Ansichten der Menschen über die Natur in der Sprache der modernen Wissenschaft. Auch in Fragen von Ethik und Moral, schonendem Umgang mit der Natur - so kann man die Hauptrichtung von Gesprächen und Bräuchen heutiger Schamanen bezeichnen sind sie kompetente Ansprechpartner. Dazu zeigen sie erstaunliche Fähigkeiten zum hellsehen.


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Schamanismus

28.03.2005 um 07:59
Was ist Neo-Schamanismus?

- Ein Bericht von Psychonaut-


Der Schamanismus ist ein Sammelbegriff für sehr alte Wege des Menschen auf dem Weg zu sich selbst und zu anderen Wirklichkeiten. Diese schamanistischen Weltbilder und Methoden leben zur Zeit in den westlichen Ländern wieder auf. Wie kann man diese moderne Strömung beschreiben?
Der Neo-Schamanismus

Im Rahmen der aktuellen esoterischen Strömungen in den modernen westlichen Ländern ist zu beobachten, dass die alten schamanistischen Traditionen wieder aufleben. Allerdings haben sich verständlicherweise vieles geändert: Zur Initiation wird in Deutschland kein Kind aus dem sozialen Umfeld gerissen, unter Drogen gesetzt und isoliert von den Eltern zu einem Schamanen ausgebildet, sofern es diese Initiation überlebt.

Aufgrund der Unterschiede zwischen ursprünglichem und modernen Schamanismus wollen manche Menschen den "westlichen" Schamanismus sprachlich von den traditionellen Formen abgrenzen. Das ist sicher ein vernünftiger Gedanke. Daher werden die modernen Ausprägungen machmal als "Neo"-Schamanismus bezeichnet 1. Damit soll ausgedrückt werden, dass man der schamanistischen Tradition folgen möchte, sich aber bewusst ist, dass man sich beispielsweise von einem Amazonas-Volk unterscheidet.

Dass diese sprachliche Unterscheidung sinnvoll ist, wird vielleicht jeder einsehen, der einen Esoteriker sieht, der sich am Wochenende ein Federkleid anlegt, trommelt, und von sich behauptet: "Ich bin ein Schamane". Das ist irgendwie befremdlich. Nicht wenige moderne "Schamane" werden belächelt, weil ihr selbstgewähltes Etikett einfach nicht passt.

Der amerikansiche Autor DeKorne schreibt:

"Neue Antworten werden wir nicht finden, indem wir im Pelz und in den Federn gefährdeter Arten Indianer spielen, sondern in einer Akzeptanz und Re-Definition unserer Zugehörigkeit zu den postmodernen Kräften, die nun den Planeten formen." {2,73} Und: "Es ist fraglich, ob ein westlicher Mensch, der schamanistische Praktiken getrennt von ihrer sozialen, kulturellen und mythologischen Umgebung, in die diese ursprünglich eingebettet waren, benutzt, sinnvollerweise ein Schamane genannt werden kann." {R. Walsh, zitiert in 2, 73}

Tom Cowan schreibt zu diesem Thema:

"Nicht jeder, der Schamanismus praktiziert, wird ein Schamane, aber jeder, der ein Interesse an schamanischer Weisheit hat und isch ihr widmet, kann ein schamanisch Tätiger werden - ein Mensch wie Sie, der in der Dunkelheit des Lebens einen spirituellen Weg sucht, der persönlich, kreativ, lebensbejahend und voller Freude ist." {9,14}
"Wenn man als moderner Mensch Schamanismus als spirituellen Weg praktiziert, so darf dies nicht als eine Ausbildung zum Schamanen betrachtet werden. [...] Ich ziehe es vor, den Ausdruck 'Schamane' nur für Menschen zu verwdnden, die in den traditionellen Methoden des Schamanismus ausgebildet sind, die bestimmten indigenen Stämmen und Kulturen zu eigen sind. [...] Der Ausdruck 'Schamane' kann jedoch auch auf westliche Menschen angewendet werden, die Schüler indigener Schamanen waren und umfassend in den alten Traditionen ihres Volkes ausgebildet wurden." {9,23}
"Niemand ist jedoch der Meinung, dass wir das moderne Leben vollständig aufgeben und in die Wildnis gehen sollten - 'aussteigen', wie manche sagen -, und wir sollten unsere Hoffnungen nicht in einen romantischen Primitivismus setzen, der sich für Menschen, die von modernen westlichen Sensibilitäten geprägt wurden, unweigerlich als unzufriedenstellend und nicht lebbar erweisen würden." {9,29}

Die Bezeichnung "Neo-" Schamane macht also klar, dass man sich sehr wohl bewusst ist, dass man sich mit seinem westlichen Bewusstsein in wesentlichen Punkten vom Bewusstsein des Amazonas-Schamanen unterscheidet.

Ist der Neoschamanismus besser oder schlechter als der traditionelle Schamanismus? Nichts von beidem. Wenn eine (schamanistische) Grundüberzeugung in grundverschiedenen Kulturen lebt und wächst, so MUSS die Ausprägung verschieden sein. Das ist keine Wertung, sondern einfach nur Realismus.
Das Konzept des 8-dimensionalen Raums

Was für ein Konzept steckt hinter dem Schamanismus? Ich schlage folgendes Gedankenexperiment vor: Angenommen, wir lebten in einer 8-dimensionalen Welt... wie könnte das aussehen?

a) Die Dimensionen eins bis drei sind unsere Raumdimensionen. Mit Begriffen wie "oben"/"unten" , "links"/"rechts" und "vorne/hinten" können wir uns hier bewegen.

b) Die Dimension vier ist die Zeit. Mit Begriffen wie "Vergangenheit"/"Zukunft" können wir uns in der Zeit bewegen.

c) Die Dimensionen fünf bis acht sind für unseren Verstand komplexer und abstrakter. Mit Begriffen wie "Feuer", "Wasser", "Luft" und "Erde" können wir uns auf vier weiteren Dimensionen bewegen. In jedder dieser Dimensionen kann man sich mit "aufbauend"/"zerstörend" bewegen. Was genau mit diesen "Elementen" gemeint ist, schaut man beispielsweise in den Quellen {3}, {4}, {5} und {6} nach.

Jeder "Punkt" in unserem Multiversum (welches vielleicht noch viel mehr Dimensionen enthält) ist also durch die obigen acht Eigenschaften charakterisierbar. Es gibt in diesen acht Dimensionen keinen Punkt, der nicht von diesen acht Eigenschaften durchwoben wird.

Der griechische Philosoph Philons von Alexandria sagte: "Wie sich ein Wort aus Buchstaben zusammensetzt, so bestehen alle Stoffe aus den vier Elementen [in Raum und Zeit]" {3,21}.

Man mag sich wundern, wie die Welt aus diesen acht Dimensionen bestehen können soll. Man denkt vielleicht an die Materie und wundert sich, wie das mit obiger Theorie übereinstimmen soll. Macht man sich jedoch bewusst, dass jede uns bekannte Materie aus einer Kombination von Elektronen, Protonen und Neutronen darstellt, so erscheint alles etwas klarer. Wir sehen, dass die Vielfalt der Natur durchaus aus einer Kombination von drei physikalischen Elementarteilchen entstehen kann.

Genau das gleiche könnte man auch von den vier Elementen in Raum und Zeit annehmen. Jeder Punkt im Universum setzt sich aus einer Kombination dieser acht Dimensionen zusammen. Siehe auch {8,55}.
Das Konzept der Fernseh-Wirklichkeiten

Der Schamane geht davon aus, daß sich verschiedene Wirklichkeiten überlagern können. Doch wie soll man sich das konkret vorstellen? Wie soll hier, wo ich gerade sitze, gleichzeitig eine ganz andere Realität vorhanden sein? Warum sehe ich davon nichts? Wie sollte es mich beeinflussen?

Nun, in Zeiten von Funk und Fernsehen werden wir Menschen von elektromagnetischen Wellen durchflutet. Normalerweise merken wir das nicht. Doch wenn wir die "magischen" Utensilien namens "Radio" oder "Fernseher" benutzen, so erlangen wir Zugang zu ganz anderen Welten. In manchen "Dimensionen" wird gekämpft, in anderen wird geliebt. In den meisten Dimensionen wird jedoch geworben. ;-)

Es ist nun nicht nur esoterisch gemeint, wenn man in "Resonanz" mit diesen Frequenzen sein muß, um die enthaltenen Informationen zu erlangen. Siehe auch {8,55}.
Das Realität hinter dem Fernsehbild

Ein anderes, sehr anschauliches, Beispiel ist das Bild eines Monitors oder Fernsehers. Man nehme sich eine sehr starke Lupe (z.B. einen Fadenzähler) und schaue sich die einzelnen Bildpunkte einer weißen Fläche auf dem Monitor an. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wenn man nur blaue, grüne und rote Bildpunkte sieht. Es ist kein weiss zu sehen. Nimmt man die Lupe wieder weg, so ist wieder alles weiss.

Lässt man diese Beobachtung auf sich wirken, so versteht man, wie subtil die Schamanen unsere Wirklichkeit vielleicht wahrnehmen.
Fazit

Seien wir uns bewusst, dass es in unserem Multiversum NICHTS gibt, was durch die acht Dimensionen nicht beschreibbar ist. Kein Gegenstand, kein Gefühl, kein Gedanke, kein Ideal, welches nicht durch diese Dimensionen beschreibbar wäre.

"Demnach ist der Mensch nicht selbst Gründer der Gedanken, sondern der Ursprung eines jeden Gedankens ist in der höchsten Akashasphäre oder Mentalebene zu suchen. Der Geist des Menschen ist gleichsam der Empfänger, er ist eine Antenne der Gedanken aus der Ideenwelt, je nach Lage und Situation, in der er sich befindet." {5,46} Diese Anschauung unserer Gedankenwelt steht in einer interessanten Deckung zu so manchen aktuellen Forschungsergebnisse, die an dem Fundament unseres ICH nagen. {7}
Fußnoten

(1) Multiversum: [...] dass es irgendwo eine andere Welt geben muss, vielleicht ein anderes vollständiges Multiversum, von wo aus unsichtbare, aber intelligente Entitäten mit uns kommunizieren können. {2,50} [...] Die Gnostiker nannten dieses transzendente Multiversum die 'Pleroma', ein griechisches Wort, das 'Fülle' oder 'Überfluß' bedeutet. {2,62} [...] Die menschliche Psyche ist nichts anderes als ein Multiversum, das eine Vielzahl von Kräften beherbergt. {2,87}
Quellen

{1} Meyers Taschenlexikon: "Neo" [zu griechisch néos "neu"], Bestimmungswort von Zusammensetzungen mit der Bedeutung "neu, jung, erneuert". Siehe "Neofasschismus", "Neokolonialismus", "Neoliberalsmus", ...

{2} DeKorne -"Psychedelischer Neoschamanismus"

{3} Hajo Banzhaf -"Der Mensch in seinen Elementen - Feuer, Wasser, Luft und Erde - Eine ganzheitliche Charakterkunde"

{4} Wiliam G. Gray "Magie - Das Praxisbuch der magischen Rituale" (Das Buch ist zur Zeit leider vergriffen.)

{5} Franz Bardon -"Der Weg zum wahren Adepten"

{6} Rudy Rucker - "Die Wunderwelt der vierten Dimension"
Um andere räumliche Dimensionen zu beschreiben, benutzt Rucker die Eigenschaften "Ana" und "Kata". Beides sind griechische Silben, die "über" und "unter" übersetzbar sind. (Das Buch ist zur Zeit leider vergriffen.)

{7} Tor Nörretranders - "Spüre die Welt" (hier ist ein umfassender Bericht zum ICH)

{8} Kenneth Meadows - "Das Buch des Schamanismus"

{9} Tom Cowan "Schamanismus"


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Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Schamanismus

28.03.2005 um 08:01

Schamanismus



Die uralte Tradition des Schamanismus stößt in der heutigen Zeit auf immer größeres Interesse. Gleichzeitig ist viel von dem Wissen über Funktion und Rituale des Schamanismus verloren gegangen und stellt daran interessierte Menschen vor ein Problem. Dieser Artikel befasst sich mit grundlegenden Elementen der schamanistischen Tradition und des dazugehörigen spezifischen Glaubenssystems, einem wesentlichen Bestandteil der Kultur vieler indigener Völker Süd- und Mittelamerikas.

Ursprünglich stammt der Begriff Schamane aus der Sprache der Ewenken, tungusisch sprechenden Jägern und Rentierhirten in Sibirien. Er wurde dort für das religiöse Oberhaupt der Region verwendet, der mit Hilfe spiritueller Ekstase in normalerweise nicht wahrnehmbare Wirklichkeiten der geistigen Welt gelangen konnte.
Im Laufe der Zeit hat sich die Verwendung des Begriffs ausgeweitet, Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Nordamerika bereits alle Medizinmänner und –frauen als SchamanInnen bezeichnet. In der heutigen Zeit werden darunter all jene Personen verstanden, die in irgendeiner Form Kontakt zu anderen Bewusstseinsebenen haben und in der Lage sind, mit dort existierenden Phänomenen zu kommunizieren.

Seelenglaube
Voraussetzung für schamanistische Handlungen ist der Seelenglaube, d.h. der Glaube an die Existenz einer körperunabhängigen Seele, die den Körper nach dem Tod verlässt oder auch zu Lebzeiten verlassen kann. Dieser Seelenglaube ist bereits für die Neandertaler (Homo sapiens primigenius) des Mittelpaläolithikums (ca. 200 000 – 40 000 v. Chr.) nachgewiesen. Ihre Art der Bestattung weist darauf hin, dass schon damals an eine Existenz nach dem Tod geglaubt wurde.

In der Jäger- und Sammlerkultur des späteiszeitlichen Jungpaläolithikums (Homo sapiens sapiens, ca. 40 000 – 10 000 v. Chr.) waren Fruchtbarkeit und Jagderfolg elementare Bestandteile des Lebensablaufs.Der Erfolg dieser angestrebten Ziele wurde durch kultische Handlungen oder das Tragen von Talismanen beeinflusst, worauf Funde von so genannten Venusstatuetten und Höhlenmalereien hinweisen. Auch Tieropfer sind erstmals für diese Zeit wissenschaftlich belegt.



Weltbild
Der Schamanismus setzt eine dualistische Weltanschauung voraus, die zwischen dem unmittelbar erlebbaren Diesseits und dem im Hintergrund stehenden jenseitigen Bereich unterscheidet. Dort wohnen nach schamanistischem Verständnis neben den Seelen verstorbener Lebewesen auch unsterbliche Geist- und Elementarmächte, die alles Geschehen auf Erden beeinflussen.

In jedem Glaubenssystem ist das Verständnis für Geister eines der grundlegenden psychologischen und theologischen Probleme. Im schamanistischen Weltbild existieren unterschiedliche Kategorien und Geister mit individuellen Namen, Funktionen und Erscheinungsformen. Der „Geist“ oder das Wesenhafte der Erscheinungen ist im Prinzip das, was die Flasche zur Flasche und das Tier zum Tier macht. Alles, was existiert – Sonne, Mond, die Elemente, Bäume, Steine, jedes Lebewesen, Werkzeuge oder Bücher – kann nach schamanistischem Glauben eine Art Seinsgefühl besitzen, welches dem menschlichen Bewusstsein ähnelt, aber keine Ausdrucksform durch Sprache gefunden hat: das Jenseits.

Definition
Schamanismus ist keine einheitliche Religion, sondern eher eine Kultur übergreifende Form religiöser Wahrnehmung. Es existieren keine fest geschriebenen Regeln oder Dogmen, welche richtiges oder falsches Handeln unter der Doktrin des Schamanismus definieren. Aufgaben und Praktiken der Schamanen ähneln sich jedoch weltweit, so dass einige allgemeingültige Aspekte des Schamanismus bestehen.

Ein Schamane ist ein Heiler und geistiger Führer einer Gemeinschaft. Seine Hauptaufgabe besteht im Heilen schwerer, Leben bedrohender Leiden, die häufig psychischer Natur sind. Weitere Aufgaben sind seit jeher der Erhalt der Nahrungsquellen, die Sicherung des Jagderfolgs und Hilfe bei Unfruchtbarkeit. Obwohl der Schamane ein so hoch angesehenes Mitglied seiner Gesellschaft ist, nimmt er am normalen Tagesablauf genauso teil wie die anderen Gruppenmitglieder und verrichtet seinen Teil der Arbeit innerhalb der Gemeinschaft.

Grundsätzlich gehen Schamanen davon aus, dass die Seele den Körper auch zu Lebzeiten schon verlassen kann. Häufig wird davon ausgegangen, dass der Mensch mehr als eine Seele besitzt. Nämlich diejenige, die das Bewusstsein repräsentiert, und diejenige, welche die Körperfunktionen aufrechterhält. Traditionell trägt der Schamane die Verantwortung für die körperliche und seelische Verfassung der Stammesmitglieder und der Gemeinschaft als ganzes. Lediglich er hat Zugang zu dem seit Generationen weitergegebenem Wissen, und nur er besitzt die Fähigkeit, sich mittels eines Rituals (auch körperliche Todeserfahrung) in einen anderen Bewusstseinszustand, der auch als Trance oder Ekstase bezeichnet wird, zu versetzen und so durch Seelenwanderung in Kontakt mit der Geisterwelt und der anderen, unsichtbaren Wirklichkeit zu treten.

Die Arbeit als Schamane ist psychisch eine hohe Belastung, mit einem konstanten Risiko zu Krankheit und Tod, auch wenn der Schamane unter kontrollierten Bedingungen Seelenwanderungen unternimmt. Ein Ritual ist eine religiöse Handlung, die einen festgelegten Ablauf vorschreibt. Dieser Ablauf hilft Menschen, sich innerlich in einen Zustand zu versetzen, der ihnen den Zugang zum Unbewussten und der nicht sichtbaren Welt ermöglicht. Vorgeschriebene Abläufe wurden und werden nach wie vor in Form von Gebeten, Gebetsmühlen, Rosenkranz, Wallfahrten usw. auf der ganzen Welt zelebriert.




Berufung
Da der Schamane in der Lage sein muss, jederzeit einen Kontakt zur jenseitigen Welt herzustellen, muss er über mehr als gewöhnliche Fähigkeiten verfügen. Aus diesem Grund kann man nicht selber wählen, ob man Schamane werden will oder nicht. Es erfolgt eine Art Berufung, die manchmal schon durch Geburt, häufig jedoch erst später oftmals durch eine schwere Krankheit sichtbar wird. Die Krankheit hat die Funktion des Lernens und Verstehens, um später den Ursprung von Krankheit und Unglück bekämpfen zu können. Die Berufung hat meist eine vollständige Fragmentierung der alten Persönlichkeit zur Folge. Die neuen Erfahrungen und die Verinnerlichung des schamanistischen Weltbildes werden dann in die neue Persönlichkeit integriert.
Für den zukünftigen Schamanen erfolgt nach der Annäherung an die Geisterwelt eine Phase der Schulung und Unterweisung, durch ältere Schamanen und Hilfsgeister.

Neo-Schamanismus
In der heutigen Zeit erfreut sich die Form des Neo-Schamanismus, auch Core-Schamanismus genannt, immer größerer Beliebtheit. Hierbei werden die Grundprinzipien des Schamanismus übernommen, jedoch auf die heutige Zeit übertragen. Die Menschheit steht an einem Punkt, der eine Neuorientierung der Beziehung zu ihrer Umwelt erfordert. Das Wissen dazu war und ist vorhanden. Es setzt sich zusammen aus den alten Weisheitslehren der Naturvölker verbunden mit den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft. Der ganzheitliche Denkansatz, nach der das Universum als lebendiges Wesen verstanden wird, bildet das Fundament. Hiernach besitzt die Erde viele Bewusstseinschichten, wovon eine der Mensch ist. Damit der Mensch seine globale Eingebundenheit in den Gesamtkörper der Erde ganzheitlich begreift, gibt es die Schamanen bzw. den Schamanismus. Sie versuchen, durch ihre Fähigkeiten an den anderen unsichtbaren Schichten und Wirklichkeiten teilnehmen zu können, das Verhältnis zwischen dem Weltbewusstsein und der individuellen Entwicklung immer wieder neu abzustimmen.

Heute gibt es auch in unserem Kulturkreis viele Männer und Frauen, die Schamanen sind und meist im Verborgenen wirken. Doch oftmals halten sie ihre Fähigkeiten geheim. Inzwischen hat die WHO anerkannt, dass schamanistische Heilrituale von gleicher Wirksamkeit wie die der Schulmedizin sein können. Immer häufiger arbeiten weltweit Ärzte mit Schamanen zusammen.

(Quelle: http://www.caiman.de/bolivien/schamane.html)


Die Wahrheit ist seltsamer als die Fiktion, weil die Fiktion Sinn machen muss.


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Schamanismus

28.03.2005 um 08:04
Entstehung und Verbreitung des Schamanismus

Der Schamanismus hat seine Wurzeln 40.000-10.000 v.Chr. als die ersten Menschen des heutigen Typus auftauchten. Diese Menschen ernährten sich hauptsächlich von Jagd und Beeren, waren also Jäger und Sammler. Um zu überleben, mussten vor allem die Männer gesund und stark sein und auch bleiben. Kompliziert wurde der Überlebenskampf durch eine geistiges Verbundenheitsgefühl mit den Tieren. Dies legte die Grundlage für eine Religion um den Erhalt des Wildes, des Jagderfolges, der Fruchtbarkeit, die allesamt von der Stimmung der jenseitigen Mächte abhängig waren, und der Beseeltheit der Natur. Damit die Religion weiterbestehen kann und praktiziert wird, ist ein religiöses Oberhaupt erforderlich, der Schamane.

In der frühen vorchristlichen Zeit war der Schamanismus weit verbreitet: Jäger- und Fischerkulturen in Nordeurasien (speziell Sibierien); Bauerngesellschaften in Südostasien und im Himalayagebiet; Pflanzergesellschaften in Indonesien und Australien (Aborigines); sowie in Süd-, Mittel- und Nordamerika (Eskimos). Auffallend ist, dass der Schamanismus in Afrika und im Raum von Hochkulturen (Anden, Mesopotamien, Europa) komplett fehlt. Wahrscheinlich wurde der Schamanismus von den Hochkulturen verdrängt. Da er in Nordeurasien sehr stark vertreten war, gründet sich die Herkunft des Wortes "Schamanismus" auf das tungusische "shaman" (=heiß) und "stamana" (=asketisch) aus dem Sanskrit.



Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -



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Schamanismus

28.03.2005 um 08:04
Die Problematik der Jäger- und Sammlerkulturen

Das Hauptziel jeder Gruppe ist der eigene Fortbestand. Die Gruppe muss ernährt werden, dazu müssen alle gesund sein. Nach der Vorstellung des Schamanismus hat der Mensch drei Seelen: Die Leibseele, der Körper des Menschen; die Vitalseele, die die Organfunktionen, Lebenskraft und die Leistungsfähigkeit darstellt; und die Freiseele, die das Bewusstsein und die Willenskraft symbolisiert und für das soziale Zusammenleben entscheidend ist. Die Freiseele kann sich, im Gegensatz zu den anderen, vom Körper lösen (z.B. im Traum) und im Jenseits wandern. Die Seelen können durch fremdes Eingreifen aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Physische Verletzungen beeinträchtigen die Leibseele, die Vitalseele wird durch Mattigkeit und Antriebslosigkeit geschwächt und die Freiseele ist in Gefahr, wenn ein Geist Besitz von der Seele ergreift. Dies führt zu Verwirrtheit, Psychosen und schlimmstenfalls zum Tod . Die Menschen sehen jede Schädigung von einer Geistmacht verursacht, und als selbst verschuldet an.

Das zweite Problem bildet die Jagd an sich. Es tritt ein Konflikt zwischen Mensch und Tier (in Pflanzerkulturen Mensch-Pflanze) auf. Die Tiere werden als Verwandte angesehen, weil auch sie eine Seele haben, und müssen als solche behandelt werden. Man darf sie eigentlich nicht töten, deshalb werden Versöhnungsriten mit der Seele des toten Tieres abgehalten, als Voraussetzung für die Wiedergeburt und damit für neues Wild. Wer hier Respekt schuldig bleibt, wird dies büßen müssen. Eine sogenannte Tiergottheit wacht über die Rituale, belohnt oder bestraft entsprechend mit mehr oder weniger Jagdwild, die "Tiermutter". Viele Höhlenbilder (Link) zeigen Darstellungen von Jagdszenen, aus denen man auf die geistige Existenz der "Tiermutter" schließen kann. Aus diesen Gründen sind die Jäger psychisch stark belastet.

Das letzte Hauptproblem ist die Fruchtbarkeit zur Vermehrung der Gruppe. Die Heirat dient dazu, Kinder zu zeugen, kinderlose oder ledige Frauen werden geächtet. Die Vostellung der Geburt im Schamanismus geht davon aus, dass das Kind bei der Zeugung noch keine Seele hat und diese erst durch ein bestimmtes Ereignis bekommt, beispielsweise eine Seele, die aus dem Jenseits den Embryo beseelt. {{oder Bsp.Sibierien:Keimzelle auf Weltbaum, die auf Zeichen des Himmelsgottes beseelt}} Nach der Geburt tachte das Problem der Kindersterblichkeit auf. Die Freiseelen der Babys können im Jenseits von bösen Geistern entführt werden, wenn die Eltern gegen ein Gesetz verstoßen.

All diese Probleme fallen in den Aufgabenbereich eines Schamanen, weil sie alle in gewisser Weise die Freiseele des Menschen schädigen oder den Weiterbestand der Gruppe gefährden.



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Schamanismus

28.03.2005 um 08:06
Schamanen

Zu allererst muss gesagt werden, dass es unter den Schamanen viele schwarze Schafe gibt. Nicht alle werden ihrer Stellung gerecht. Viele spielen ihre Berufung zum Schamanen nur vor und versuchen ihre Sippe mit Taschenspielertricks zu beeindrucken , um eher den eigenen Reichtum zu mehren, als den Fortbestand zu sichern.

Natürlich gab es auch Schamanen, die ihre zentrale Stellung in der Gruppe ihren Aufgaben entsprechend richtig nutzen und sich für das Gemeinwohl einsetzen. Der Schamane ist der Ansprechpartner, wenn es darum geht, die Freiseele zu heilen, Kontakt zu Jenseitsmächten oder Ahnen aufzunehmen, oder auf andere Art zu helfen. Er hat die Kenntnisse, Mittel, Gaben und Fähigkeiten seine Freiseele gezielt mittels Trance ins Jenseits reisen zu lassen. Es handelt sich dabei eigentlich um kontrolliertes Träumen. Diese Jenseitsreisen sind gefährlich, deshalb hat der Schamane immer Hilfs- und Schutzgeister bei sich. Er dient als Vermittler zwischen Dies- und Jenseits, zwischen der Gruppe und ihren Ahnen. Das ist eine sehr wichtige Funktion, weil sich beide Welten gegenseitig beeinflussen.

Eine wichtige Aufgabe bestand darin, den Jagderfolg zu sichern. Er muss wissen, wo die Tiere sind und für gute Witterung beim Jagen sorgen. Wenn die Jäger keinen Erfolg haben, muss er die Ursache herausfinden und wenn nötig die zuständigen Geister aufsuchen und beruhigen. Er bittet um mehr Tierseelen, mit denen er dann selbst neue Tiere beseelt, oder direkt um mehr Jagdwild. Der Schamane beherrschte auch das Hellsehen, um beispielsweise Diebe oder Hexen zu entlarven, oder Feinde der Sippe auszuspionieren. Weiterhin heilt er durch seine Jenseitsreisen psychische Leiden, hervorgerufen durch eine verloren-gegangene Freiseele. Der Schamane macht sich auf die Suche und befreit die Seele von der bösen Geistmacht, die sie geraubt hat. Bei Unfruchtbarkeit geht er genauso vor. Er nimmt die Seele an sich und bläst sie dem Patienten wieder ein. Schwache und gefährdete Seelen z.B. Kinderseelen versucht der Schamane zu schützen, indem er sie in sogenannten "Seelenbehältern" im Jenseits sicher unterbringt. Die Seelen können jahrelang unter seinem Schutz leben. Je mehr Seelen ein Schamane beschützt, als umso mächtiger wird er angesehen und sein Ruf bessert sich.

Nebenaufgaben sind für ihn die Zeremonien bei Geburt, Heirat usw., neue Häuser einweihen und in Agrarkulturen Fruchtbarkeitsriten abhalten. Nach dem Tod löst sich die Freiseele vom Körper und es ist dann die Aufgabe des Schamanen, die Seele sicher ins Totenreich zu den Ahnen zu geleiten. Dafür muss die Seele ihre gesammten Beziehungen zum Diesseits verlieren, sonst wird sie nicht angenommen und schadet den Menschen als böses Gespenst. Das kann mehrere Jahre dauern, der Schamane hat die Seele solange in seiner Obhut. Er hilft aber nicht nur, wenn die Freiseele gefährdet ist, sondern behandelt auch triviale Verletzungen, z.B. Brüche, Wunden.

Der Kundenkreis eines jeden Schamanen beschränkt sich normalerweise auf seine eigenen Familie, Sippe oder, bei Nomadenvölkern, auf die derzeitige Lagergemeinschaft. Meistens behandelt er aber nicht ihm sehr nahestehende Familienmitglieder wie z.B. Frau, Tochter, Sohn. Es könnte hierbei Schwierigkeiten geben. Wenn ein Schamane sehr bekannt ist und einen guten Ruf hat, kann es sein, dass er auch von anderen Familien oder Sippen um Hilfe gebeten wird. In Bauerngesellschaften (Himalaya, Korea, Japan) wächst der Kundenkreis auf das ganze Dorf oder ein Dorfviertel an.

Allgemein gesehen besteht die Aufgabe des Schamanen darin, seine Sippe oder Gruppe im Leben und über den Tod hinaus sicher "am Leben" zu halten. Zentral für seinen Aufgabenbereich ist der Heilauftrag. Die Menschen erkennen seine Kräfte und seine wichtige Funktion und danken es ihm. Hat sich ein Schamane als unfähig erwiesen, z.B. durch falsche Voraussagen, wird er getötet.
Schamanen

Zu allererst muss gesagt werden, dass es unter den Schamanen viele schwarze Schafe gibt. Nicht alle werden ihrer Stellung gerecht. Viele spielen ihre Berufung zum Schamanen nur vor und versuchen ihre Sippe mit Taschenspielertricks zu beeindrucken , um eher den eigenen Reichtum zu mehren, als den Fortbestand zu sichern.

Natürlich gab es auch Schamanen, die ihre zentrale Stellung in der Gruppe ihren Aufgaben entsprechend richtig nutzen und sich für das Gemeinwohl einsetzen. Der Schamane ist der Ansprechpartner, wenn es darum geht, die Freiseele zu heilen, Kontakt zu Jenseitsmächten oder Ahnen aufzunehmen, oder auf andere Art zu helfen. Er hat die Kenntnisse, Mittel, Gaben und Fähigkeiten seine Freiseele gezielt mittels Trance ins Jenseits reisen zu lassen. Es handelt sich dabei eigentlich um kontrolliertes Träumen. Diese Jenseitsreisen sind gefährlich, deshalb hat der Schamane immer Hilfs- und Schutzgeister bei sich. Er dient als Vermittler zwischen Dies- und Jenseits, zwischen der Gruppe und ihren Ahnen. Das ist eine sehr wichtige Funktion, weil sich beide Welten gegenseitig beeinflussen.

Eine wichtige Aufgabe bestand darin, den Jagderfolg zu sichern. Er muss wissen, wo die Tiere sind und für gute Witterung beim Jagen sorgen. Wenn die Jäger keinen Erfolg haben, muss er die Ursache herausfinden und wenn nötig die zuständigen Geister aufsuchen und beruhigen. Er bittet um mehr Tierseelen, mit denen er dann selbst neue Tiere beseelt, oder direkt um mehr Jagdwild. Der Schamane beherrschte auch das Hellsehen, um beispielsweise Diebe oder Hexen zu entlarven, oder Feinde der Sippe auszuspionieren. Weiterhin heilt er durch seine Jenseitsreisen psychische Leiden, hervorgerufen durch eine verloren-gegangene Freiseele. Der Schamane macht sich auf die Suche und befreit die Seele von der bösen Geistmacht, die sie geraubt hat. Bei Unfruchtbarkeit geht er genauso vor. Er nimmt die Seele an sich und bläst sie dem Patienten wieder ein. Schwache und gefährdete Seelen z.B. Kinderseelen versucht der Schamane zu schützen, indem er sie in sogenannten "Seelenbehältern" im Jenseits sicher unterbringt. Die Seelen können jahrelang unter seinem Schutz leben. Je mehr Seelen ein Schamane beschützt, als umso mächtiger wird er angesehen und sein Ruf bessert sich.

Nebenaufgaben sind für ihn die Zeremonien bei Geburt, Heirat usw., neue Häuser einweihen und in Agrarkulturen Fruchtbarkeitsriten abhalten. Nach dem Tod löst sich die Freiseele vom Körper und es ist dann die Aufgabe des Schamanen, die Seele sicher ins Totenreich zu den Ahnen zu geleiten. Dafür muss die Seele ihre gesammten Beziehungen zum Diesseits verlieren, sonst wird sie nicht angenommen und schadet den Menschen als böses Gespenst. Das kann mehrere Jahre dauern, der Schamane hat die Seele solange in seiner Obhut. Er hilft aber nicht nur, wenn die Freiseele gefährdet ist, sondern behandelt auch triviale Verletzungen, z.B. Brüche, Wunden.

Der Kundenkreis eines jeden Schamanen beschränkt sich normalerweise auf seine eigenen Familie, Sippe oder, bei Nomadenvölkern, auf die derzeitige Lagergemeinschaft. Meistens behandelt er aber nicht ihm sehr nahestehende Familienmitglieder wie z.B. Frau, Tochter, Sohn. Es könnte hierbei Schwierigkeiten geben. Wenn ein Schamane sehr bekannt ist und einen guten Ruf hat, kann es sein, dass er auch von anderen Familien oder Sippen um Hilfe gebeten wird. In Bauerngesellschaften (Himalaya, Korea, Japan) wächst der Kundenkreis auf das ganze Dorf oder ein Dorfviertel an.

Allgemein gesehen besteht die Aufgabe des Schamanen darin, seine Sippe oder Gruppe im Leben und über den Tod hinaus sicher "am Leben" zu halten. Zentral für seinen Aufgabenbereich ist der Heilauftrag. Die Menschen erkennen seine Kräfte und seine wichtige Funktion und danken es ihm. Hat sich ein Schamane als unfähig erwiesen, z.B. durch falsche Voraussagen, wird er getötet.



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Schamanismus

28.03.2005 um 08:07
Verschiedene Formen des Schamanismus

Der Schamanismus weist drei verschiedene Formen auf: den Elementar- und Komplexschamanismus, die sich beide nur minimal unterscheiden und den Besessenheitsschamanismus. Die Grenzen zwischen diesen Typen sind fließend und Unterschiede finden sich hauptsächlich in der Aufgabenverteilung und der Séance. Der Elementarschamanismus wurde im obigen und wird im folgenden Text beschrieben. Der Text trifft grundsätzlich auch auf die anderen Arten zu, die wichtigsten Unterschiede werden aber aufgelistet.

Der Komplexschamanismus tritt im Gegensatz zum Elementarschamanismus vorwiegend in tropischen Pflanzerkulturen und Nord- bzw. Innerasien auf. Es werden hier regelmäßige Opfer für den Hilfsgeist (Link zum entspr. Absatz) dargeboten. Die Trance wird nicht mehr durch reine Konzentration herbeigerufen, sondern durch Drogen oder andere bestimmte Techniken. Neu ist, dass es im Komplexschamanismus eine hohe Anzahl von Schamaninnen gibt.

Der Besessenheitsschamanismus ist vor allem in bäuerlichen Gesellschaften stark vertreten ( Japan, Tibet, Korea). Er ist unteranderem schintoistisch geprägt (Japan), deshalb werden die Geistmächte in Tempeln verehrt und es besteht eine lebenslange Bindung zwischen Schamane und Hilfsgeist. Die Kunden der Schamanen suchen nun auch persönliche Vorhersagungen. Der Schamane tritt dazu keine Jenseitsreisen mehr an, er wird direkt von einem Geist besessen.



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Schamanismus

28.03.2005 um 08:07
Weltaufbau

Der Weltaufbau unterscheidet sich komplett von unserem heutigen Weltbild. Um den Schamanismus zu verstehen, ist der Aufbau sehr wichtig. Grundlegend für den Weltaufbau ist der Dualismus von Diesseits und Jenseits; auf der einen Seite das vergängliche Leben (Menschen, Tiere, Pflanzen), auf der anderen Seite die unsterblichen Geistmächte und Seelen der Verstorbenen, die das Leben im Diesseits letztendlich bestimmen.

Der Kosmos besteht nach dem Schamanismus aus Ober-, Mittel- und Unterwelt, die noch in mehrere Unterebenen geteilt werden können. Die Götter leben in der Oberwelt, die Menschen leben in der Mittelwelt, die Geister in der Unterwelt. Die Grenzen zwischen den Welten kann man nicht genau festlegen, weil sie sehr vage sind. Nachts, besonders in der Neujahrsnacht, verschwinden die Grenzen und Geister und Götter können ins Diesseits kommen.Sie können somit leichter von Schamanen verwendet werden. Andere Verbindungen zwischen den Welten sind Quellen, Höhlen, große Bäume und hohe alleinstehende Berge.

Die Erde denken sich die Menschen als kreisförmig, umgeben von einem Weltmeer oder einem Bergring. Der Himmel wird als Kuppel oder als Zeltdach gesehen, wobei die Milchstrase die Nahtstelle der Tierhäute des Zeltes bildet. Wenn sich der Himmel hebt und senkt entsteht Wind und Zugvögel können die Kuppel verlassen oder hereinkommen. Die Sterne sind Löcher im Himmel, durch die das Licht der Oberwelt fällt. Eine besondere Stellung wird dem Polarstern wegen seiner zentralen Position eingeräumt. Er ist der Punkt, indem die unsichtbare "Weltachse" verläuft, die alle Welten miteinander verbindet. Schamanen und Geister können die Weltachse benutzen, um zwischen den Welten zu reisen. Manchmal wird der Polarstern auch als Spitze eines Weltberges gesehen, auf dessen Spitze sich das Paradies oder der Götersitz befindet. Eine andere Vorstellung geht davon aus, dass die Weltachse ein Weltbaum ist, auf deren Krone sich der Sitz der Kinderseelen und des Himmelsgottes befindet.



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28.03.2005 um 08:08
Geistmächte

Schamanen müssen soviel Wissen wie möglich über die verschiedensten Geister haben, um in ihrem Beruf Erfolg zu haben. Sie müssen wissen welcher Geist welche Krankheit verursacht, wo und wie er zu erreichen ist.

Die Geister sind an eine Hierarchie gebunden und leben dieser entsprechend in bestimmten Bereichen, haben einen bestimmten Aufgabenbereich und Bewegungsradius. Ein Beispiel aus dem sibierischen Schamanismus: Der Geist, der Masern verursacht lebt in einem blutroten Zelt an einem Fluss und trägt ein Kleid mit blaurotem Schachbrettmuster. Sehr wichtig sind die Geister und Götter, wenn es um das Nahrungsangebot geht. Bei Jagd- und Fischervölkern lebt eine "Herrin der Tiere" in einem abgelegenen Bereich und bestimmt die zur Verfügung stehende Nahrung. Die Herrin der Tiere stellt dabei die Herrscherin über das Hauptjagdwild dar. Es gibt noch andere Erd-, Wetter- und Meeresgottheiten, die für das Nahrungsangebot , besonders im Elementar- und Komplexschamanismus, verantwortlich sind. Wenn die Menschen schwere Fehler begehen können die Gottheiten schlechtes Wetter bringen und Tiere vertreiben oder Ernten vernichten. Es ist dann die Aufgabe des Schamanen die Götter zu beschwichtigen.

Geister, die der Schamane für seine Zwecke gebrauchen kann, die ihn unterstützen und auf gefährlichen Jenseitsreisen begleiten, sind seine Schutz- und Hilfsgeister. Die Hilfsgeister treten meist in Tiergestalt auf oder sie sind Seelen verstorbener Schamanen. Je mehr Hilfsgeister ein Schamane hat, umso so wirkungsvoller und qualitativ besser kann er seine Fähigkeiten ausüben. Hilfsgeister haben noch andere spezielle Fähigkeiten, die dem Schamanen bei Jenseitsreisen helfen können (ein Vogel als Hilfsgeist erlaubt es ihm zu fliegen). Um aus den Geistern überhaupt einen Nutzen zu ziehen, muss sie der Schamane kontrollieren können und ein gutes Verhältnis zu ihnen haben. Die Hilfsgeister werden normalerweise von Schamane zu Schamane vererbt und haben dadurch Verwandtenstatus. Sie müssen deshalb mit Ehrerbietung behandelt werden. Dies geschiet dadurch, dass sie spezielle Behälter, Idole oder Puppen zugewiesen bekommen, denen der Schamane Opfer darbringt. Der Schamane kann seine Hilfs-, und Schutzgeister auch verlieren, etwa indem er ungeschickt mit ihm umgeht oder der Hilfsgeist in einem Kampf gegen einen anderen Schamanen unterliegt. Der Verlust des Hilfsgeites hat zur Folge, dass der Schamane seine Fähigkeiten verliert, verrückt wird oder schlimmstenfalls getötet wird.

Schutzgeister haben für den Schamanen fast dieselbe Funktion wie die Hilfsgeister. Der Schutzgeist hilft dem Schamanen und dirigiert seine Hilfsgeister. Auch der Schutzgeist wird in Form von Figuren verehrt, es werden sogar Kulte und Heiligtümer um sie herum aufgebaut (Japan). Zum Schutzgeist, auch "Tiermutter" eines Schamanen genannt, hat der Schamane eine sehr enge Bindung. Hier überlagert sich die Bedeutung von Tiermutter und Herrin der Tiere und macht den Schamanen somit zum Bruder der Tiere. In Sibirien heißt es, dass der Schamane vor seiner irdischen Geburt zuerst auf dem Weltbaum geboren wird und ihn sein Schutzgeist großzieht. Manchmal taucht der Geist in Form eines Tieres in der Mittelwelt auf. Die Bindung zwischen Geist und Schamane geht dann so weit, dass auch der Schamane verletzt wird, wenn der Geist in Tiergestalt verwundet wird.



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Schamanismus

28.03.2005 um 08:08
Jenseitstopographie

Das Wissen um die Geistmächte und der Weltaufbau sind allgemein auch unter Nicht-Schamanen bekannt. Die Schamanen müssen mehr wissen. Im Jenseits müssen sie sich orientieren können und Gefahren im voraus anhand des Geländes erkennen, beispielsweise um das Territorium eines gefährlichen Geistes zu umgehen.

Jede Reise ins Jenseits muss sorgfältig geplant werden, um den Zielort möglichst gefahlos zu erreichen. Das Wissen um den richtigen Weg ist sehr wichtig, um sich nicht im Jenseits zu verlaufen. Das Ziel bestimmt welchen Eingang zum Jenseits die Freiseele des Schamanen nimmt. Besonders wichtig als Ziel ist das Totenreich der Ahnen. Hierher geleitet der Schamane die Seelen der Verstorbenen oder befragt seine Vorfahren. Weitere Ziele sind die Seelenkeimzentren, wo er Kinderseelen findet, und Verstecke für gefärdete Seelen. Jedem Schamanen eigen ist sein Schamanenterritorium in der Unterwelt, dass immer weitervererbt wird. Dieses Gebiet wird von Geistern bewacht und ist nur dem Schamanen zugänglich, dem es gehört. Hier ist der sicherste Ort, um Seelen zu schützen.

Allgemein ist sehr wenig über dieses Thema bekannt, weil dieses Wissen von den Schamanen, besonders das Schamanenterritorium, geheim war.



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Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
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