Narrenschiffer
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2013Unterstützer
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Welches Buch lest ihr gerade?
11.12.2016 um 00:18Robert A. Heinlein - Starship Troopers
Original anzeigen (0,2 MB)
Wohl der berühmteste und umstrittenste Roman von Heinlein aus dem Jahr 1959.
Der galaktische Krieg gegen die "Bugs" (spinnenähnliche Aliens, die jedoch eine Schwarmintelligenz besitzen) ist nur Beiwerk. Warum gekämpft wird und warum Buenos Aires vernichtet wurde, wird nicht extrpoliert.
Im Zentrum steht Juan Rico, der gegen den Willen seiner Eltern der Mobile Infantry (einem Äquivalent der US-Marines) beitritt und schließlich Einsätze gegen die "Bugs" führt. Seine Ausbildung vom High-School-Weichling zum knallharten Infanteristen wird nachvollzogen.
Die tiefere Ebene umfassen jedoch Heinleins Gesellschaftsansichten (Heinlein selbst war bei den Marines).
1. Geschichte
Die Erde hatte Ende des 20. Jahrhunderts einen Krieg der drei großen Alliierten (USA, UK, Russland) gegen China und seitdem gibt es eine weltumspannende Junta. Bürger mit Vollrechten (inklusive Wahlrecht) sind nur diejenigen, die den freiwilligen Wehrdienst ableisten. Alle anderen sind Zivilisten ohne politische Rechte, sogenannte legale Einwohner.
2. Erziehungs- und Rechtsmoral
Beides gestaltet sich nach dem Prinzip der Welpenerziehung (sehr behaviouristisch). Fehlverhalten muss sofort und streng bestraft werden (bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen), da es sonst keinen Lerneffekt gibt.
Der Mensch habe keine angeborenen Moralvorstellungen, diese müssen eingedrillt werden. Vergehen ohne Strafe verstärken die Moral des egoistischen Individuum bzw. die Moral einer kleinen Gruppe, die nach Street-Gang-Regeln schließlich die Einwohner in ihrem Einzugsbereich terrorisiert.
Heinlein zieht den Vergleich zu Gangs im 20. Jahrhundert und bezeichnet "politisch korrekte" Psychologen wie Soziologen als pseudowissenschaftliche Dilettanten und "do-gooders" (wohl eine frühe Form des Begriffs "Gutmenschen").
3. Führerprinzip
Innerhalb der Mobilen Infantrie muss peinlichst die Befehlskette eingehalten werden. Begründung: durch individuelle Handlungen wird das Leben anderer in der Einheit gefährdet.
4. Vorbilder
Im Anhang wird ein Marine hervorgehoben, der im 2. Weltkrieg alleine eine japanische MG-Station ausgeschaltet hat, obwohl er bereits mehrfach verwundet war. Der letzte Treffer war tödlich, aber von seiner Einheit kamen alle durch.
Die Idee der Selbstaufopferung kommt mehrfach im Roman vor, sie wird als menschliche Grundmoral hervorgehoben: auch bei Unglücken werden einzelne Personen gerettet, auch wenn es bei den Rettungsteams zu größeren Opfern kommt als überhaupt Personen gerettet werden. Z.B.: eine Person wird gerettet, drei Retter sterben.
5. Seitenhieb auf den Kommunismus
Die "Bugs" mit ihrem Zentralgehirn und ihren Königinnen stehen als Metapher für kommunistische Gesellschaften. Diese müssen vernichtet werden. Verhandlungen werden nur angestrebt, um Kriegsgefangene auszutauschen, was den "Bugs" jedoch egal ist.
Insgesamt ein sehr locker zu lesender Roman, aber dass Heinlein zu Lebzeiten ein Hang zum Faschismus vorgeworfen wurde, ist nachvollziehbar.
Original anzeigen (0,2 MB)
Wohl der berühmteste und umstrittenste Roman von Heinlein aus dem Jahr 1959.
Der galaktische Krieg gegen die "Bugs" (spinnenähnliche Aliens, die jedoch eine Schwarmintelligenz besitzen) ist nur Beiwerk. Warum gekämpft wird und warum Buenos Aires vernichtet wurde, wird nicht extrpoliert.
Im Zentrum steht Juan Rico, der gegen den Willen seiner Eltern der Mobile Infantry (einem Äquivalent der US-Marines) beitritt und schließlich Einsätze gegen die "Bugs" führt. Seine Ausbildung vom High-School-Weichling zum knallharten Infanteristen wird nachvollzogen.
Die tiefere Ebene umfassen jedoch Heinleins Gesellschaftsansichten (Heinlein selbst war bei den Marines).
1. Geschichte
Die Erde hatte Ende des 20. Jahrhunderts einen Krieg der drei großen Alliierten (USA, UK, Russland) gegen China und seitdem gibt es eine weltumspannende Junta. Bürger mit Vollrechten (inklusive Wahlrecht) sind nur diejenigen, die den freiwilligen Wehrdienst ableisten. Alle anderen sind Zivilisten ohne politische Rechte, sogenannte legale Einwohner.
2. Erziehungs- und Rechtsmoral
Beides gestaltet sich nach dem Prinzip der Welpenerziehung (sehr behaviouristisch). Fehlverhalten muss sofort und streng bestraft werden (bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen), da es sonst keinen Lerneffekt gibt.
Der Mensch habe keine angeborenen Moralvorstellungen, diese müssen eingedrillt werden. Vergehen ohne Strafe verstärken die Moral des egoistischen Individuum bzw. die Moral einer kleinen Gruppe, die nach Street-Gang-Regeln schließlich die Einwohner in ihrem Einzugsbereich terrorisiert.
Heinlein zieht den Vergleich zu Gangs im 20. Jahrhundert und bezeichnet "politisch korrekte" Psychologen wie Soziologen als pseudowissenschaftliche Dilettanten und "do-gooders" (wohl eine frühe Form des Begriffs "Gutmenschen").
3. Führerprinzip
Innerhalb der Mobilen Infantrie muss peinlichst die Befehlskette eingehalten werden. Begründung: durch individuelle Handlungen wird das Leben anderer in der Einheit gefährdet.
4. Vorbilder
Im Anhang wird ein Marine hervorgehoben, der im 2. Weltkrieg alleine eine japanische MG-Station ausgeschaltet hat, obwohl er bereits mehrfach verwundet war. Der letzte Treffer war tödlich, aber von seiner Einheit kamen alle durch.
Die Idee der Selbstaufopferung kommt mehrfach im Roman vor, sie wird als menschliche Grundmoral hervorgehoben: auch bei Unglücken werden einzelne Personen gerettet, auch wenn es bei den Rettungsteams zu größeren Opfern kommt als überhaupt Personen gerettet werden. Z.B.: eine Person wird gerettet, drei Retter sterben.
5. Seitenhieb auf den Kommunismus
Die "Bugs" mit ihrem Zentralgehirn und ihren Königinnen stehen als Metapher für kommunistische Gesellschaften. Diese müssen vernichtet werden. Verhandlungen werden nur angestrebt, um Kriegsgefangene auszutauschen, was den "Bugs" jedoch egal ist.
Insgesamt ein sehr locker zu lesender Roman, aber dass Heinlein zu Lebzeiten ein Hang zum Faschismus vorgeworfen wurde, ist nachvollziehbar.