Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr
18.03.2013 um 11:16
Hallo @ all
ich klinke mich mal in die hier seit Wochen laufende Diskussion ein. Habe allerdings nur einen Teil der Beiträge gelesen, weil es zu zeitintensiv wäre, sämtliche Seiten nachzulesen.
Zum Fall „Oscar Pistorius“ habe ich folgendes zu sagen:
Als die 1. Berichte in den Medien erschienen, war ich relativ unvoreingenommen, da ich grundsätzlich den reißerischen Schlagzeilen misstraue. Auch halte ich ebenso grundsätzlich nichts von Vorverurteilungen. Habe deshalb die Anhörung interesssiert verfolgt, teilweise live über Twitter und danach sämtliche Aussagen aller Personen, die bei der Anhörung zu Wort kamen durchgelesen.
Und nachdem ich mir das Ganze durch den Kopf gehen ließ, bin ich dann doch zu dem Schluss gekommen, das ich auf der Seite derjenigen bin, die Oscars Version aufgrund zu vieler Ungereimtheiten anzweifeln. Mir wirkt das alles zu konstruiert und zudem gibt es einfach zu viele Fakten, die sehr wohl auf eine Beziehungstat schließen lassen.
Ganz oben auf meiner Liste, stehen die Zeugenaussagen, die bereits vor den Schüssen lautstarke – über längere Zeit gehende – Streitereien gehört haben. Oscar dagegen beschreibt einen friedlichen, harmonischen Abend.
Ist es Fakt, dass die Polizei schon Stunden vor der Tatzeit wegen Ruhestörung im Hause Pistorius herbeigerufen wurde? Wenn ja, dann ist Oscars Aussage ja wohl eindeutig gelogen und dann glaube ich ihm auch sonst nichts mehr.
Das Badezimmer-Fenster stand offen, das Schlafzimmer war stockdunkel, da die Vorhänge und Jalousien zugezogen waren, als die Polizei eintraf. Ja, das lässt sich alles schnell arrangieren, bevor die ermittelnden Beamten eintreffen, um damit Oscars Furcht vor einem vermeintlichen Einbrecher zu begründen und zu erklären, warum er nicht bemerkt haben will, dass Reeva nicht im Bett liegt. Da sich Oscar bereits mit Anwalt und Familie und wer weiß wie viel noch mehr Personen beraten konnte, haben diese ihn sicherlich bereitwillig unterstützt, um alles nach einem tragischen Versehen aussehen zu lassen. Denn Botha traf erst ca. eine ? Stunde nach der Tatzeit ein - genug Zeit also, um eine Angst-vor-Einbrecher-Geschichte zu basteln, offensichtlich belastende Beweise zu beseitigen und entlastende Fakten zu schaffen - möglicherweise jedoch auch zu wenig Zeit um wirklich alles verschwinden zu lassen, weil man in der Hektik und dem Druck nicht alles im Überblick hat und etwas übersieht.
Ich hoffe, die Staatsanwaltschaft wird während der Gerichtsverhandlung alle belastenden Beweise, Fakten glasklar belegen können und die Zeugen gut auf die zu erwartend stressige Verteidigerbefragung vorbereiten. Auch ein Oscar Pistorius, Sport-Ikone und Spross einer einflussreichen Familie, darf nicht mit Lügen davon kommen, wenn er den Tod seiner Freundin im Affekt verursacht hat.
Meine Vermutung (Spekulation), wie die Tatnacht abgelaufen sein könnte, deckt sich mich manchem, was ich bereits hier gelesen habe.
1. Streit zwischen dem Paar (warum auch immer, Eifersucht, von Reeva angekündigtes Beziehungs-Aus oder sonstige Gründe)
2. Reeva hat die Nase voll vom Streit, hat vielleicht sogar Angst, weil Oscar sie bedroht,geht/flüchtet in die Toilette, um sich zu beruhigen, will vielleicht telefonieren, um sich Rat zu holen. Allerdings ist es ja 3 Uhr morgens, da will man ja eher niemand aus dem Schlaf aufschrecken.
3. Oscar folgt ihr und daher schließt sie die Tür ab. Oscar verliert die Kontrolle, holt die Waffe, wenn er sie nicht schon bereits in der Hand. Möglich wäre auch, dass er sie schon bereits im Schlafzimmer in der Hand hatte und Reeva deshalb in die Toilette geflüchtet ist.
4. Oscar schießt völlig „out of control“ durch die Tür und Reeva schreit, weil sie getroffen wurde. Oscar wird klar, was er getan hat und welche Konsequenzen sich daraus für ihn ergeben werden - Anklage wegen versuchten Mordes! Das kann und darf nicht sein. Oscar dreht komplett ab und -----
5. Oscar schaltet Reeva aus, macht sie mundtot, schießt noch dreimal, bis es still wird hinter der Tür.
6. Jetzt kommt der Moment, in dem ihm bewusst wird, dass er ganz ganz tief in der Bredouille steckt und dass er wieder mal komplett die Kontrolle verloren hat und mit dem Kopf in der Schlinge steckt und sich irgendwie daraus befreien muss.
7. Alles weitere - wie die Tür eintreten, einschlagen - Telefonate führen, Familie, Anwalt, seinen Freund Stander anrufen sind Panikreaktionen, um sich Hilfe u. Beistand herbeizuholen damit diese ihm helfen, eine Version des Tathergangs zu schaffen, die keinen Hinweis auf eine Beziehungstat aufweist, sondern es als einen tragischen Unfall aussehen lässt- eine Tötung aber auf keinen Fall ein Mord. Es geht um seinen Kopf und seine Familie, Freunde und der Anwalt stehen auf seiner Seite und man kann absolut sicher davon ausgehen, dass sie alles, aber auch wirklich alles! darin investieren werden, den Fall zu Oscars Gunsten ausgehen zu lassen. Es ist genug Geld und Einfluss vorhanden um an der Schraube drehen zu können. Die meisten Menschen sind käuflich, wenn die angebotene Summe stimmt und/oder wenn sie einen gravierenden Schaden für sich selbst befürchten. Polizeibeamte sind keine Großverdiener - Zeugen können „vergrabene Leichen“ haben, und falls jemand wirklich gewillt ist, nur tief genug zu graben, findet sich bestimmt was und wenn dann auch noch eine ausreichend hohe Geldmenge winkt als „Belohnung“ fürs Mundhalten bzw. ich-kann-mich-nicht-mehr-genau-erinnern/ich-habe-wahrscheinlich-nur-geträumt oder so.
Sorry, so lang sollte mein Text eigentlich nicht werden, aber er hat sich irgendwie von selbst geschrieben.