Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr
23.06.2014 um 20:14
Die Schüsse können doch aber gar nicht in so schneller Abfolge erfolgt sein. Ich denke, er musste seine Waffe vor jedem Schuss entsichern. Oder hab ich da jetzt was nicht mitbekommen.
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Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr
23.06.2014 um 20:27
Ach ja, der Zeuge der Verteidigung. Der sagt aus, was für ihn am Wahrscheinlichsten ist und deshalb gilt das nun bereits als ein Beleg für Richtigkeit. Was zählen im Thread überhaupt Wahrscheinlichkeiten, wo doch immer das Unwahrscheinliche als glaubhaft angenommen wird....;-)
Nochmals zur Erwähnung. Ich habe keinen einzigen Presseartikel bis anhin gesehen, der aufzeigt, dass es die Schüsse vor den bat-Schlägen gegeben hat. Also ist dies reine Spekulation, und das sieht man doch hier nur ungern, oder? ;-) Jedenfalls dann, wenn etwas für die Anklage spricht. Da können Indizien noch so deutlich sein, es wird verworfen.
Wie gesagt, der Beweis liegt in diesem Falle nicht vor, deshalb leider kein Enlastungspunkt für Oscar, so einfach ist das.
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Oscar Pistorius, das Model, der Valentinstag und das war dann Notwehr
23.06.2014 um 20:35
Ich hatte heute Nachmittag Mangenas Aussage noch mal verkürzt dargestellt, er hält es auch für möglich, dass OP auf Prothesen mit der Waffe auf Ellenbogenhöhe schoss. Da er von einer normalen Schussposition mit ausgestrecktem Arm etwas über Schulterhöhe ausging, hielt er letztlich die Schussabgabe ohne Prothesen für wahrscheinlicher. OP selbst bestreitet allerdings aus dieser Position mit ausgestrecktem Arm geschossen zu haben.
Auch bei der Aussage von Vermeulen geht es letztlich nur um die Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten. Definitiv feststeht ja nur, dass durch Einschussloch D ein Riss geht, der somit nach dem dazugehörigen Schuss entstand. Damit ist nicht ausgeschlossen, dass es schon vor den Schüssen Schläge gegen die Tür gab. Es spricht nur dafür, dass die Tür endgültig nach den Schüssen aufgebrochen wurden. Insoweit gibt es zwischen OPs Version und der Version der Anklage ohnehin keinen Unterschied. Beide gehen davon aus, dass die Tür endgültig nach den Schüssen aufgebrochen wurde. Dies allein kann also weder für die eine noch für die andere Version sprechen.
Es ist ja auch für die juristische Bewertung ziemlich unerheblich, ob und wie oft OP vor oder nach den Schüssen noch irgendwo gegen geschlagen und auf diese Weise schussähnliche Geräusche erzeugt hat oder habe ich irgendwo den entsprechenden Absatz übersehen?
„Mord ist die illegale und absichtliche Tötung eines Menschen; es sei denn, der Täter schlägt nach der Tat dreimal in schneller Abfolge gegen eine Tür.“ Bitte um Quellennachweis.
Entscheidend ist doch hier, dass die Experten sowohl der Verteidigung als auch der Staatsanwaltschaft darin übereinstimmen, dass Reeva zunächst in die Hüfte getroffen wurde, erst zuletzt in den Kopf. Damit ergibt sich die Möglichkeit, dass sie nach dem ersten Treffer schrie. Der vom Staat bestellte Pathologe und auch der Ballistiker halten dies für wahrscheinlich. Feststeht auch, dass sie nach dem Kopftreffer nicht mehr schreien konnte. Diese Erkenntnisse stimmen mit den Zeugenbeobachtungen überein, die eine Frau bis zum letzten Schuss schreien hörten. Die Behauptung OPs, er selbst schreie wie eine Frau wurde nie belegt. Im Gegenteil. Die unmittelbaren Nachbarn bestätigen, dass sie OP gehört haben, der sich auch mit high pitched Stimme wie ein Mann und eben nicht wie eine Frau anhörte. Trotz Vorliegen einer Stimmprobe von OP, wo er seine Schreie nachstellt, wurde diese von Seiten der Verteidigung den Zeugen nicht vorgespielt. Der Grund könnte darin zu sehen sein, dass man selbst nicht davon ausging, dass die Zeugen seine Schreie als die, welche sie in der Tatnacht vernommen haben, identifizieren. Dr. Stipp war selbst zeitnah am Tatort und hat OP dort weinen gehört; jedoch offenbar nicht erkannt, dass dies die Frauenstimme gewesen sein könnte, die er zuvor hörte.
Des weiteren konnte OP nicht erklären, warum die Zeugen zeitgleich mit den Frauenschreien auch einen Mann hörten. Auch die Hilfeschreie OPs haben sie klar als die eines Mannes identifiziert.
Dass somit die ersten Geräusche, die die Stipps um 3 Uhr hörten, nicht die tödlichen Schüsse sein konnten, lässt sich an dem Umstand erkennen, dass das weibliche Opfer danach noch schrie - ergo noch lebte.
Nicht zuletzt dank der Verteidigung OPs ist zudem bekannt, dass es durchaus auch andere Möglichkeiten als Schüsse gibt, um schussähnliche Geräusche zu erzeugen. Wodurch genau diese hervorgerufen wurden, ist aber für die rechtliche Einschätzung letztlich nicht relevant. Dazu könnte ohnehin nur OP selbst Angaben machen. Dass die Stipps diese Geräusche hören konnten, spricht dafür, dass sie im Bereich des Badezimmers erzeugt wurden, da dieses in direkter Linie zum Schlafzimmer der Stipps liegt. Denkbar wären dort Schläge oder Tritte gegen die Tür, die Wand oder das Badewannenblech. Ich denke nicht, dass Nel sich diesbezüglich festlegen wird.
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