Ein weiterer bemerkenswerter Auszug aus:
http://www.strafverteidigervereinigungen.org/Strafverteidigertage/Ergebnisse/38_Wilhelm.pdf (Archiv-Version vom 02.05.2014)Vor 40 Jahren war es strafbar, wenn homosexuelle Männer miteinander geschlechtlich
verkehrten (§ 175 StGB a.F.). Das entsprach ebenfalls uralten Traditionen und war so
selbstverständlich wie es normal war, „uneheliche“ Kinder und alleinerziehende Mütter
gesellschaftlich auszugrenzen. Zwischen 1945 und 1966 wurden wegen homosexueller
Handlungen 65.000 Männer bestraft
. Vor gerade einmal 25 Jahren war homosexueller
Geschlechtsverkehr zwar nur noch in bestimmten Fällen strafbar
. Gleichwohl bedeutete es immer noch den gesellschaftlichen Ruin, sich als Homosexueller zu outen. Inzwischen wird Homophobie staatlicherseits massiv bekämpft. Unser Bundespräsident hat
unter anderem wegen der homophoben Gesetzeslage in Russland seinen Besuch der
dortigen olympischen Winterspiele abgesagt
. Die uralte gesellschaftliche Ächtung der
Homosexualität wurde damit innerhalb nur einer Generation vom staatlichen Kampf gegen Homophobie abgelöst. Selbst die BILD-Zeitung feierte das Coming-Out des früheren
Fußball-Profis Thomas Hitzlsbergerals Heldentat
. Dabei ist es nicht nur so, dass wir
Homosexualität zu tolerieren gelernt haben. Es gibt auch kein Verständnis mehr für die,
die das bestrafen, was auch bei uns vor 40 Jahren noch geradewegs ins Gefängnis führen konnte. Und ausgerechnet im zutiefst katholischen Spanien ist Homophobie heute
sogar ein Straftatbestand
Hätte der Autor ein paar Jahre mehr zurück geblickt, dann wäre ihm auch aufgefallen,dass es auch schon andere Zeiten gab, mit weitaus mehr Toleranz als heute vorstellbar und erwünscht.
Die Belege für Homosexualität im antiken Griechenland sind zahlreich. Die gleichgeschlechtliche Liebe im antiken Griechenland wird oftmals als Musterbeispiel für Toleranz gegenüber Homosexualität im Allgemeinen zitiert. Eine detaillierte Betrachtung der Quellen bietet jedoch ein differenzierteres Bild.
Die Knabenliebe wurde eindeutig gesellschaftlich akzeptiert und teilweise sogar gefördert.
Auszug aus:
Wikipedia: Homosexualität im antiken GriechenlandZudem gibt es ja in seinem Beispiel keine Aufhebung einer Straftat, sondern eine "Umverteilung":
Früher war Homosexualität strafbar, jetzt nicht mehr
dagegen war
früher war die Homophobie straffrei, jetzt nicht mehr (siehe nicht nur Spanien)
Übersetzt auf den Fall OP:
Im Mittelalter konnte man sich die Todesart noch aussuchen (Erhängen, Ertränken, Pfählen und Verbrennen....)
In früher Neuzeit erleichterte man den Betroffenen diese Entscheidung durch Eingrenzung auf eine Todesart (ich glaube, in Deutschland war Erhängen die zuletzt angewandte Hinrichtungsmethode).
Später "nur noch" lebenslang eingesperrt, jetzt kommen manche frei und werden wieder integriert.
Vielleicht gibt es ja in nicht allzu ferner Zukunft auch noch ein Verdienstkreuz dazu.
Und einen Menschen, der jemanden getötet hat, Mörder zu nennen, könnte fatale Folgen haben:
Angefangen von Verwarnungen, über Bußgeld, bis hin zu mehrjährigen Haftstrafen könnten drohen!!!
Wer weiß, wie sagt Man so schön: Schaun wir mal, dann sehn wir schon!