Maria Baumer

MissWexford schrieb am 03.07.2021:Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes wird ihm wohl erst bewusst werden, dass er 15 Jahre sitzen muss ohne Aussicht auf frühere Haftentlassung, seine Abwehrmechanismen (Verdrängen und Verleugnen) werden eventuell nicht mehr funktionieren.

Wie stellt man sich bitte die Hilfe an diesen Mann vor?

Der soll eher sehr viel Zeit damit verbringen, über sein
jämmerliches Leben/Treiben nachzudenken.

Oder soll es vllt. so kommen, wie in vielen anderen
schlimmen Fällen - wo die Täter brav mitspielten und
den zuständigen Personen vormachten, geläutert zu
sein - es aber nicht waren, weil sie gleich wieder
straffällig wurden ??

RedRobin schrieb:Wie stellt man sich bitte die Hilfe an diesen Mann vor?

Keine Ahnung!

RedRobin schrieb:Der soll eher sehr viel Zeit damit verbringen, über sein
jämmerliches Leben/Treiben nachzudenken.

Dafür hat er ja 15 Jahre Zeit, wenn es gut läuft.

RedRobin schrieb:Oder soll es vllt. so kommen, wie in vielen anderen
schlimmen Fällen - wo die Täter brav mitspielten und
den zuständigen Personen vormachten, geläutert zu
sein - es aber nicht waren, weil sie gleich wieder
straffällig wurden ??

Ob es so kommt kann ich dir nicht sagen, weiß ja nicht was in seinem Kopf vorgeht.
Ehrlich gesagt, weiß ich eh nicht so genau was Du meinst, Sorry..

MissWexford schrieb:Ob es so kommt kann ich dir nicht sagen, weiß ja nicht was in seinem Kopf vorgeht.
Ehrlich gesagt, weiß ich eh nicht so genau was Du meinst, Sorry..

Dabei kann ich nicht helfen.

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, wie sich Hilfe für die ganze
Familie, die nach der Tötung von MB zurückblieb, gestalten könnte?
Das System scheint mAn lückenhaft zu sein, sorry.

Entschuldigung - aber hat sich der Täter gefragt, was er anrichtet,
wenn er einen Menschen (seine Verlobte!) durch Tötung mitten aus
dem Leben reisst, um besser SEINE WÜNSCHE umsetzen zu können?

Übrigens, die Schwester von MB ist heute bei XY zu Gast,
laut @Theheist ...

Ich bezweifle stark, dass sie sich durch Hilfe, die man dem Täter
gewähren könnte, in ihrem Schmerz beruhigen, bzw. heilen könnte.
MB ist unwiederbringlich tot, von diesem Mann getötet.

Gut, dass sein Mechanismus des "Verdrängen und Verleugnens" vermutlich
nicht mehr funktionieren wird - darüber kann er jetzt lange nachdenken.

@Maifalter
Besten Dank für Hinweis. Hätte ich sonst glatt verpasst.

Bin schon gespannt, was Lydia Benecke zu den Fällen sagen wird, die behandelt werden.

Der Täter kann in der Haft Therapien besuchen, so er denn möchte.
Von irgendwelchen Hilfen für ihn wüsste ich jetzt nichts.

Berichtigung:

Sorry - die Information, dass die Schwester von MB heute bei

Aktenzeichen XY zu Gast ist, stammt von @Maifalter ...,

nicht wie von mir oben fälschlicherweise angegeben von @Theheist

MissWexford schrieb:Dafür hat er ja 15 Jahre Zeit, wenn es gut läuft.

Also das mit den 15 Jahren wird kaum was, da die Schwere der Schuld festgestellt wurde.
Schätzungsweise wird er da so etwa 23 Jahre absitzen müssen.


Mir fällt gerade auf:
Maria Baumer, Charlotte Böhringer, in beiden Fällen ist der Täter jemand, der beruflich versagt hat und seinem Umfeld ein Lügengebäude vorgaukelt, bis nix mehr geht und dann mordet er.

Danke für die Erinnerung, @Maifalter

emz schrieb:Mir fällt gerade auf:
Maria Baumer, Charlotte Böhringer, in beiden Fällen ist der Täter jemand, der beruflich versagt hat und seinem Umfeld ein Lügengebäude vorgaukelt, bis nix mehr geht und dann mordet er.

Es passieren auch genug Selbstmorde, wenn das Lügengebäude droht einzustürzen. Von Aussen betrachtet ist die vermeintliche Auswegslosigkeit oft nicht zu erkennen... Trotzdem gibt es mir zu denken, dass das familiäre Umfeld von Maria gar nichts Merkwürdiges mitbekommen hat. Weder vorher, als er ja schon die Missbräuche begangen hatte. Noch in der Zeit, als Maria vermisst wurde. Für die Zeit des Vermisstwerdens hatte heute die Schwester eine Erklärung, sinngemäss, dass sie in seinem Verhalten ihre eigene Traurigkeit widergespiegelt sah. Aber gab es vor der Tat gar keine Anzeichen, dass irgend etwas nicht stimmt?
Die einzigen, die vage Vermutungen äusserten ("Wer will hier eigentlich Wen heiraten?"), waren Bekannte auf einem Volksfest.

Kuno426 schrieb:Aber gab es vor der Tat gar keine Anzeichen, dass irgend etwas nicht stimmt?

Jetzt geh mal nicht von dir aus. Dir und auch mir würde man es an der Nasenspitze sofort ansehen, dass da was nicht stimmt. Aber es gibt nun mal solche Menschen, die können völlig kalt reagieren. Narzisten sind in der Lage bei ihrem Gegenüber genau abzuchecken, welches Theater gerade am besten ankommt.

emz schrieb:Mir fällt gerade auf:
Maria Baumer, Charlotte Böhringer, in beiden Fällen ist der Täter jemand, der beruflich versagt hat und seinem Umfeld ein Lügengebäude vorgaukelt, bis nix mehr geht und dann mordet er.

Obwohl das im Fall Maria Baumer nicht unbedingt so war, CF hatte ja einen Job und hat dann ja nach seiner Version auch Angst um diesen gehabt.

Erstaunlich lange stand er nicht im Fokus, obwohl das immer mein absolut erster Gedanke wäre, wenn ein Partner sagt, dass jemand freiwillig plötzlich irgendwo hin ist, ohne irgendwem anderes jemals was davon zu sagen.

Dann stand er erstaunlich lange im Fokus (eigentlich war den Ermittlern alles glasklar), ohne ihn überführen zu können.

Und dann überführt ihn letzlich ein anderer Mordversuch. Wurde das Motiv dafür eigentlich klar? Die Frau erwartete von ihm ja keine Karriere. Ob er ohne diesen Mordversuch je überführt worden wäre? Man hätte nicht gewusst, auf welches Medikament man die Knochen prüfen muss.

Insgesamt ziehe ich aus dieser Folge, wie lange die offensichtlichsten Täter (Fall Yvonne, der Beitrag damals bei Xy war so eindeutig. Als ob jemand 200m vor dem Haus ausgesetzt wird und verschwindet. Jeder Zuschauer wusste doch, was passiert ist. Und die Polizei wusste, dass jeder es weiß nach diesem Film.) einfach durchkommen können und wie viel die Polizei trotzdem ermitteln kann. Ich habe direkt eine ganze Reihe weiterer Fälle im Kopf, bei denen es genauso gewesen sein wird, nur das letzte Puzzleteil fehlt. Am Ende ist es zu 95% immer die naheliegendste Lösung.

sdk schrieb:Und dann überführt ihn letzlich ein anderer Mordversuch. Wurde das Motiv dafür eigentlich klar? Die Frau erwartete von ihm ja keine Karriere. Ob er ohne diesen Mordversuch je überführt worden wäre? Man hätte nicht gewusst, auf welches Medikament man die Knochen prüfen muss.

Die Tat wurde nicht als Mordversuch gewertet wenn ich mich recht erinnere.

1cast schrieb:Obwohl das im Fall Maria Baumer nicht unbedingt so war, CF hatte ja einen Job und hat dann ja nach seiner Version auch Angst um diesen gehabt.

BT hatte auch einen Job, arbeitete im Parkhaus, und musste sich auch Sorgen machen, den zu verlieren.
Der eine gaukelte vor, Jura zu studieren, beim anderen war es ein Medizinstudium.

1cast schrieb:Die Tat wurde nicht als Mordversuch gewertet wenn ich mich recht erinnere.

Richtig, es wurde nicht als Mordversuch gewertet.
Es gab zwei Jahre auf Bewährung und eine Geldstrafe.

sdk schrieb:Die Frau erwartete von ihm ja keine Karriere.

Aber sie hatte (mindestens) eine Erwartung ihm gegenüber. Dass sie keine körperliche Nähe wünschte! Und auch hier vermied er die ehrliche Auseinandersetzung, setzte stattdessen seinen Willen durch.
Ich glaube sogar, ihm waren die anderen Erwartungen völlig egal. Egal,

emz schrieb:welches Theater gerade am besten ankommt.

sondern "Theater", welches ihn am besten weiterbringt. zB Helfen, weil er sich in der Rolle, gebraucht zu werden, unentbehrlich fühlt. Deswegen denke ich nicht, dass Marias Erwartungen an sein Studium ihn zum Handeln veranlasst haben. Sondern vielmehr, dass er begriff, dass es Maria aus eigener Kraft möglich war, ihre Ziele zu erreichen (Ausbildung, Job, Kirche) und seine "Hilfe" (Wäsche waschen, Schnittchen servieren "wie ein Butler") entbehrlich werden würde.

@Kuno426

Mir war es eigentlich um die Frage gegangen, hat denn die Familie Marias nichts mitbekommen? Da war er offensichtlich in der Lage, allen ein Theater vorzuspielen.

@emz
Ja, hab schon verstanden ;-) Ich werde bei solchen überfreundlichen, übermotivierten Typen immer bisschen skeptisch. Aber wenn man "ganz nah dran" ist, bemerkt man das vllt gar nicht. Oder will es nicht sehen. Gerade wenn der jeweilige Partner bestätigt, dass alles in bester Ordnung ist.

RedRobin schrieb:Dabei kann ich nicht helfen.

Wieso fragst Du mich denn dann danach..

RedRobin schrieb:Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, wie sich Hilfe für die ganze
Familie, die nach der Tötung von MB zurückblieb, gestalten könnte?
Das System scheint mAn lückenhaft zu sein, sorry.

Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, mein Beitrag ist auch schon älter 03.07.21
Naja ich vermute, die Familie wird sich schon psychologische Hilfe geholt haben.

RedRobin schrieb:Entschuldigung - aber hat sich der Täter gefragt, was er anrichtet,
wenn er einen Menschen (seine Verlobte!) durch Tötung mitten aus
dem Leben reisst, um besser SEINE WÜNSCHE umsetzen zu können?

Er wird sich nichts gefragt haben, deshalb sitzt er auch jetzt im Gefängnis, zu Recht…

emz schrieb:Also das mit den 15 Jahren wird kaum was, da die Schwere der Schuld festgestellt wurde.
Schätzungsweise wird er da so etwa 23 Jahre absitzen müssen.

Kann sein, aber 15 Jahre sitzt er mal sicher, wie es dann nach der abgebüßten Haft weiter geht wird die Strafvollzugskammer entscheiden.
MMn. wird er sich angepasst verhalten. Mglw. kommt er dann bei guter Führung doch nach 15 Jahren schon raus.
Eventuell wird er ein Studium im Gefängnis an der Fern Uni Hagen belegen, so schätze ich ihn ein, er hat ja jetzt genügend Zeit dafür.

MissWexford schrieb:Kann sein, aber 15 Jahre sitzt er mal sicher, wie es dann nach der abgebüßten Haft weiter geht wird die Strafvollzugskammer entscheiden.
MMn. wird er sich angepasst verhalten. Mglw. kommt er dann bei guter Führung doch nach 15 Jahren schon raus.

Weder kann sein, noch möglicherweise, bei besonderer Schwere der Schuld gibt's keine Bewährung nach 15 Jahren, denn genau dafür ist die Schuldschwere gedacht, eine derartige Bewährung auszuschließen.

https://www.jura.uni-hannover.de/de/forschung/forschungsbereiche/einzelansicht/projects/strafzumessung-bei-mord/

Wenn das Schwurgericht im Urteil feststellt, dass die Schuld des Verurteilten besonders schwer wiegt, ist nach Ablauf der Mindestverbüßungszeit von 15 Jahren die sonst zulässige Aussetzung des Rests der lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgeschlossen (§ 57a Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 StGB).

1cast schrieb:Die Tat wurde nicht als Mordversuch gewertet wenn ich mich recht erinnere.

Diese Tat diente nicht einem evtl. "Mordversuch", sondern: die Frau sollte mit der Medikamentengabe
betäubt werden, um in ihrer Ohnmacht seine sexuellen Wünsche besser durchführen zu können.

Es wurde auch DNA von CF an der Unterhose der Frau festgestellt...

Trotzdem:
Ein sexueller Missbrauch konnte ihm leider nicht nachgewiesen werden.

Insofern war seine Intention eine vollkommen andere, als hier von Manchen angenommen.

Der Mann hatte an dieser ehemaligen Patientin ein übersteigertes Interesse - er liess
sie nicht in Ruhe - so war das. Diese Frau wollte er nicht töten, vielmehr wollte er sie besitzen.

Dabei war ihm sein Opfer, Maria Baumer (seine Verlobte) im Weg.

Kuno426 schrieb:sondern "Theater", welches ihn am besten weiterbringt. zB Helfen, weil er sich in der Rolle, gebraucht zu werden, unentbehrlich fühlt.

Auch das ist meiner An fehlinterpretiert...

Seine Motivation war nicht - sich unentbehrlich zu fühlen,
sondern Interesse vorzutäuschen, um seine eigenartige
übersteigerte Obsession an dieser Frau ausleben zu können,
und das sogar mit Betäubung derselben.

Sorry, aber so lautete die Erklärung des Staatsanwaltes.

RedRobin schrieb:so lautete die Erklärung des Staatsanwaltes.

Ich sehe das anders: Dass Maria zu stark geworden war neben ihm.
Aber das ist nur (m)eine mögliche Erklärung.