Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

Wenn das Raf Trio schlau ist, leben sie mitten unter uns. Unterstützer haben sie bestimmt noch immer.

@Libelle12

Warum sollte das schlau sein, mitten unter uns zu leben? Für Staub, jedenfalls, dürfte es eher unvernünftig sein. Und Unterstützer haben sie wohl keine mehr.

Weil die Planung solcher Taten dann viel einfacher fällt.
Staub muss ja nicht Staub sein, wenn er "öffentlich auftritt". das könnte der Klempner von nebenan sein.
Das Trio ist im Laufe der Jahre sicherlich homogen geworden.
Unterstützer haben sie sicher noch. Da kannst du sicher sein.

Sie haben ja sowieso nicht besonders viel Zeit für die Planung gebraucht. Im Mai waren sie in Hildesheim, und nur kurze Zeit danach in Cremlingen. Dass sie hier zufällige Bleiben angemietet haben, kann aber sein.

Staub wurde in Cremlingen wiedererkannt, ein paar Mal. Egal ob er den Klempner mimt, er scheint aber nicht derjenige zu sein, der sein Äußeres gern verändert.

Die Tatsache, dass sie sich mit Überfällen durchschlagen müssen, spricht eher gegen die Unterstützer-These. Und auch die Autokäufe. Und die Tatausführung. Et cetera...

@borchert
Die haben sicherlich nichts spontan angemietet. Wie ist es sonst zu erklären, dass sie niemand gesehen haben will?

@louis1949

Nein, kaum spontan. Klette hätte ja beispielsweise etwas anmieten können. Von ihr gibt es ja keinerlei aktuellen Fotos.

@Libelle12
Wenn die drei unter uns leben würden, dann wäre das sicher nicht schlau. Sie wären dann auch schon gefasst. Auf den in den letzten Monaten aufgetauchten Bildern ist keine Maskerade wie z. B. ein Bart sichtbar. Dass Staub sich mit schlechten Zähnen beim Autokauf tarnt, ist auch undenkbar. Ein Staub würde anhand der aktuellen Fahndungsbilder sicher erkannt. Dafür ist seine Visage zu prägnant.

Es wäre für mich interessant zu wissen, wie stark die Fahndungsfotos z. B. in Frankreich verbreitet sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass für französische Medien die Suche nach drei deutschen Altterroristen kein Thema ist, weil in der französischen Bevölkerung dafür null Interesse besteht.

Ich hoffe sehr, dass die Drei gefasst werden. Zumindestens tlw. auch aus reiner Neugierde. Vielleicht erhält die Öffentlichkeit nach einer Festnahme, Einblick in die RAF der dritten Generation. Vielleicht käme raus, wie die Drei, die letzten 25 Jahre gelebt haben.

@Analyst
Kein Bart zu sehen? Ich kenne nur die Fotos von Staub mit Bart. Aber wohl ein Echter! Oder gibt es weitere Fotos?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie im europäischen Ausland leben...wahrscheinlich tatsächlich in Frankreich. Es würde mich auch interessieren, wie sie so leben - es ist einfach verrückt dass man in einer Zeit der Überwachungskameras usw völlig unbehelligt im Untergrund leben kann. Seit 25 Jahren! Ich denke nicht, dass wir es in den nächsten Jahren erfahren werden wie sie es schaffen.... die Polizei hat offenbar nur wenige Ansätze die drei zu finden.

https://www.youtube.com/watch?v=CdLOFgmAfqE

Nicht viel neues, aber dennoch eine interessante Zusammenstellung. Interessant ist noch, dass man sich natürlich im kriminellen Milieu mit dem Bekanntheitsgrad und den Bargeldreserven keine Freunde macht. Ich vermute allerdings nicht, dass sie sich in hochgradig kriminellen Kreisen bewegen....

@louis1949

louis1949 schrieb:es ist einfach verrückt dass man in einer Zeit der Überwachungskameras usw völlig unbehelligt im Untergrund leben kann. Seit 25 Jahren!

Na ja, ich denke die düster-klaustrophobische Version eines totalen Überwachungsstaates, welche ja gerne mal als gegeben angenommen wird, ist einfach nicht real. Natürlich ist es in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten schwerer geworden, einfach von der Bildfläche zu verschwinden. Allerdings lässt sich die vorhandene Technik (noch) nicht in dem Umfang nutzen, wie es in Agententhrillern gern mal gezeigt wird. Auch wenn etwas in der Theorie machbar ist, fehlen oft entspr. Gesetze/technische Einrichtungen/Personal usw. Außerdem muß ja auch jeder Aufwandt in einem Verhältnis zum Ergebnis stehen. Überspitzt formuliert heißt das: Niemand wird einen "keyhole"-Spionagesateliten über NL umleiten und dort zur Zeielfahndung in Echtzeit einsetzen... ;)

@Slaterator
Darüber bin ich mir absolut im Klaren, allerdings ist ihre Unsichtbarkeit trotz ihrer augesprägten Sichtbarkeit auf dem Fahnungsfoto (speziell Staub) durchaus verwunderlich. ;)

@louis1949

Wie mermals erwähnt, Stub und Co. leben vermutlich im Ausland. Vielleicht ist Staub jetzt ein langhaariger Bursche mit Vollbart...;).

@louis1949

Ich vermute das, was hier auch sehr häufig vermutet wird. Sie halten sich im europäischen Ausland auf. Das macht vieles -auch fahndungstechnisch- leichter. Die Chance, im normalen Leben auf der Straße erkannt und gemeldet zu werden, ist dort -je nach Land- geringer als hier. Deshalb vermute ich auch z.B. FR als möglichen Rückzugsort. BE/NL/LUX ist (natürlich) auch weiterhin möglich.

...klar, nur hielten sie sich in der Zeit der Überfälle ja sicherlich einige Zeit in D auf. Außer bei der Observation im Vorfeld des Überfalls will sie keinergesehen haben. Dass sie wahrscheinlich im westlichen benachbarten Ausland sind, ist auch ganz klar meine Meinung.
Was mich noch interessieren würde, sind die Sprechtexte der Schauspieler bei den Filmfällen in Aktenzeichen XY wohl original, bzw sehr an die Zeugenaussagen des jeweiligen Falls angelehnt?! Der eine der Supermarkträuber (mit dem obligatorischen Oberlippen- und Kinnbart, also wohl Staub) im nachgestellten Celler Fall sagt einmal: "Mehr Geld. Ich sage: mehr Geld!"
Viele Franzosen, mit denen ich beruflich zu tun habe sagen oftmals im Präsens, um etwas zu betonen "Je dit", also "ich sage". Ich finde, das ist im Deutschen eher unüblich.
Sollte es den tatsächlichen Äußerungen von Staub während der Tat entsprechen, wäre das doch wieder etwas das für Frankreich als Wohnort sprechen könnte, oder? ;)

@louis1949

Das halte ich für etwas weit hergeholt. Aus einer einzelnen Äußerung kann man kaum Schlüsse ziehen.

@louis1949

louis1949 schrieb:Viele Franzosen, mit denen ich beruflich zu tun habe sagen oftmals im Präsens, um etwas zu betonen "Je dit", also "ich sage". Ich finde, das ist im Deutschen eher unüblich.

Eine sehr feine Beobachtung. Ist mir entgangen. Nun, ich glaube eher nicht, dass dieses Detail ein belastbares Indiz ist. Man kann es aber auch nicht komplett von der Hand weisen, sollte es denn exakt so gesagt worden sein. In der deutschen Sprache würde man wahrscheinlich eher "ich will" sagen oder fragen "wo ist mehr Geld"... Allerdings ist das nur ein Anhaltspunkt. Trotzdem mal eine interessante Kleinigkeit. Gut. ;)

@borchert
@Slaterator
...ist wohl in der Tat vielleicht etwas weit hergeholt, fiel mir nur sofort auf! Man muss sich bei dem Trio ja an jeden Strohhalm hängen. ;)

@louis1949

Kleinigkeiten sollen ja schon "Großigkeiten" bewirkt haben. :) Also nicht schlecht die Beobachtung/Idee. Allerdings müßte man jetzt noch nach weiteren Anhaltspunkten "fahnden", die auch für FR sprechen. Leider kenne ich bislang nur zwei mögliche aber spekulative Gründe für FR als Aufenthaltsort und eben Deine Kleinigkeit. Das reicht natürlich nicht. Nun gut. So wie es ausschaut, sind die Behörden ja scheinbar auch noch nicht wahnsinnig dicht dran. Mal abwarten.

@louis1949

Ja, ich finde es gut, dass du dir die Details merkst. Beim nächsten Überfall schreit Garweg vielleicht "Mon Dieu!" ;). Es kann aber eine perfide Finte sein...

@Slaterator

Sie können überall sein. Es gibt wohl einige, die seit über 10 Jahren auf der BKA-Fahndungsliste stehen - außer dem Trio. Wer unauffällig leben kann, kann es schaffen.

Ich habe 2 Fragen die mich beschäftigen.



1. Wenn sie sich in Frankreich aufhalten, warum begehen sie dann Taten im Norddeutschen Raum? Wäre es nicht einfacher dann Taten im Süddeutschen oder Westdeutschen Raum zu begehen?

Mein Gedanke geht nämlich dahin wenn sie aus Frankreich kommen sagen wir mal im Raum Nordfrankreich (Lille) dann müssen sie für Observationen und für die Raubüberfälle über Belgien, Niederlande nach Deutschland kommen.

Wenn sie im Östlichen Frankreich (Straßburg) wohnen dann müssen sie über Karlsruhe – Rhein-Main Gebiet nach Norddeutschland fahren.

Aber gibt’s da nicht immer auch die Gefahr dass sie mal zufällig in eine Polizeikontrolle oder sowas hineinkommt? Die Wahrscheinlichkeit ist doch höher desto länger man unterwegs ist, wenn sie mit ÖPNV unterwegs sind können trotzdem mal Fahrscheinkontrollen kommen.



2. Hier geht’s um das Nachtatverhalten was meint ihr wie machen sie das?

Fahren sie direkt nach den Überfällen zurück in ihr angestammtes Revier wo sie Leben oder haben in der nähe der Überfälle angemietete Wohnungen/Zimmer (Z.b. über Airbnb) wo sie sich hin zurückziehen und dann wenn sich die Aufregung der Überfälle gelegt hat gemütlich nach Hause fahren.



Ich bin natürlich kein Verbrecher und kann mich nur schwer in die Drei hineinversetzen aber wenn man einen Raubüberfall begeht ist man doch voll Adrenalin, Aufgeputscht, will doch so schnell wie es geht den Stress den man hatte abbauen. Ich persönlich Kann mir einfach nicht vorstellen dass sie dann so aufgeputscht noch 800 Km nach Hause fahren