Dachbodenmord von Adlershof 1993

suicidesquad schrieb:@KonradTönz
Soweit ich das verstanden habe, wurde er angeklagt und freigesprochen.

Oops - da habe ich wohl mal wieder nicht gründlich genug gelesen. Dann verstehe ich die Welt auch wieder. Hat er halt Glück gehabt...

Also ist das echt so, dass der Fall eigentlich durch ist, da er schon angeklagt und freigesprochen wurde?

@suicidesquad
War zufällig erst gestern Thema in einem anderen Thread:

Mord an Beatrice Jaekel im Bresgespark (Mönchengladbach) 1989 (Beitrag von LivingElvis)

Gut, man könnte jetzt natürlich theoretisch auch denken, dass dieser Bettbezug auch einfach dort herumgelegen haben könnte und der Mörder sich dessen bedient habe...
Eigenartig ist es trotzdem. Interessant zu wissen wäre, ob es Fingerabdrücke am Bettbezug gab.

Denn wäre der Mörder einfach in dieses Haus gegangen, um auf dem Dachboden mit dem Mädchen ungestört zu sein und hätte dann den Bettbezug spontan genommen, um das tote Mädchen zu verstecken, könnte man vermuten, dass er keine weiteren Maßnahmen (Handschuhe, etc.) getroffen haben dürfte.

Hätte der Täter alles geplant, also auch Handschuhe dabei gehabt, spreche aus meiner Seit dafür, dass der Bettbezug zu den Vorbereitungsmaßnahmen gehört haben könnte, was heißt: wurde mitgebracht.

Insgesamt: Ich finde es sehr eigenartig, dass lediglich die Aussage der Wäschereimitarbeiterin bzgl. Verwechslung ist möglich, hier so stark ins Gewicht fällt.

suicidesquad schrieb:Es wurde ja festgestellt, dass es seine DNA ist, es muss also schon 1993 Gentests gegeben haben. Gentest und DNA-Analyse werden synonym verwendet.

Gab es selbstverständlich auch schon.

Das Verfahren wird in der Molekularbiologie auch als Genetic Fingerprinting oder DNA Fingerprinting bezeichnet. Alec Jeffreys war 1984 durch Zufall auf das Verfahren gestoßen. In Deutschland wurde es erstmals 1988, als Beweis in einem Strafprozess, vor Gericht anerkannt.

Wikipedia: Genetischer Fingerabdruck

Sillyrama schrieb:Interessant zu wissen wäre, ob es Fingerabdrücke am Bettbezug gab

Wenn, dann sicher anderes genetisches Material.

hi, ich hab das mal skizzieert, ob es ne wäscherei is oder schneiderei das muss ich morgen mal kucken, auf jedenfall is der laden schon in der ddr dort gewesen also vor 1989.

das wohnhaus des fundortes liegt genau in der mitte zwischen spielplatz und wohnort..kann man auf google maps kucken, aber ich kann es nicht scennshoten darum hab ich mal eine skizze gemalt


Original anzeigen (0,5 MB)


ps....vieleicht war der typ sohn eines polizisten etc, so kurz nach der wende haben die organe alle noch unter einer decke gesteckt, und mal locker dinge vertuscht,

Es gabdoch Gründe dafür, dsssndieses Haus nicht durchsucht wurde. Es war abgeschlossen, also nichT frei zugänglich, also brauchte man wohl einen Durchsuchungsbefehl usw und dafür gab es keinen hinreichenden Verdacht. So hatte ich es jedenfalls verstanden.

der eingang ist eine art durchgang wo ein auto durfahren kann, der eigendlich rechts ab, ich mach morgn mal ein foto. ja und der dachbode is heute ein loft wo jemand wohnt, ich sagte dazu penthouse aber das war n bissl übertrieben..;D




ps...also wenn zb die polizei wegen einbruvch ermittelt dann gehen die in die wohnung, mit oder ohne besitzer, die rufen ein schlüsseldienst und besorgen sich einen nachbar der dann bezeugt das sie nix anstellen sondern nur durchsuchen, wegen diebesgut zb...und das machte die polizei damals wo ich noch ganz jung war, obwoll ich bei meinen eltern wohnte, die holten den schlüsseldienst und durchsuchten mein zimmer, den is egal ob etwas verschlossen ist. und die wohnung war nicht mal meine, das wolte ich sagen

die polizei bzw junge ermittler sollten den fall neu aufrollen, weil mord nie verjährt und der täter warscheinlich noch lebt bzw erst um die mitte 50 ist. heute braucht man für DNA analysen nur eine zelle....an der leische kann durchaus noch beweismaterial sein bzw am bettbezug, das dürfte noch im arschief liegen. heut zutage is die DNA auswertung so gut, das ein täter nur einmal leicht atmen muss und man kann beweisen er war am tatort.

allme schrieb:..an der leische kann durchaus noch beweismaterial sein bzw am bettbezug, das dürfte noch im arschief liegen.

Rischtisch!

Ein weiteres Indiz waren die auf dem Dachboden gefundenen Spermaspuren von Christian J.. Seine Begründung, er habe auf dem Boden mehrfach onaniert, könne man nicht widerlegen, sagte der Staatsanwalt. Es sei aber merkwürdig, dass der Angeklagte den Verwesungsgeruch auf dem Boden nicht wahrgenommen haben will. In diesem Zusammenhang habe er sich auch in Widersprüche verwickelt.

Die große Lücke in der Indizienkette sah von Hagen allerdings im Hinblick auf die Möglichkeit, dass das Laken, in das die Leiche eingewickelt worden war, und das man bis zu seiner damaligen Lebensgefährtin zurückverfolgen konnte, in der Wäscherei vertauscht worden sein könnte.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/dachboden-mord-das-verbrechen-bleibt-vermutlich-ungesuehnt-der-staatsanwalt-plaediert-wegen-bruechiger-beweiskette-auf-freispruch/149306.html

@hallo-ho
@KonradTönz
@Whitelight
@suicidesquad

:D @gruselich

Totales Versagen der Polizei und ein "Wunder",dass Christian J. noch frei rumlaufen darf. Einfach unglaublich.

Ich frage mich, ob die Wäschereimitarbeiterin sich wohl bewusst war, was ihre Aussage mit der möglichen Verwechslung verursacht und ob sie sie mit dem Wissen noch mal so tätigen würde. Denn mal ehrlich, wie oft kommt es denn vor, dass ein Wäschestück in einer Wäscherei a) verwechselt wird und b) BEIDE Kunden, die ja von der Verwechslung betroffen sein müssen, nichts davon merken und auch nichts sagen, sondern das jeweils fremde Wäschestück einfach mitnehmen und behalten? Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet hier so eine solche Verwechslung vorlag.

Manchmal sind Zeugen sich leider nicht bewusst, wie wichtig es vor Gericht ist, dass ihre Aussagen nicht nur zu 99% über allen Zweifel erhaben sind, sondern über 100%! Meine Mutter musste z.B. auch mal vor Gericht als Zeugin aussagen, sie war als Verkäuferin Augenzeugin eines Diebstahls, kannte den Täter auch als Kunden aus dem eigenen Laden, ließ sich dann aber vom Verteidiger vor Gericht verunsichern, ob sie denn 100% sicher sei, dass ER es war. Sie WAR sich 100% sicher, sagte dann aber leider: "Naja, wenn er keine Zwillingsbruder hat, dann bin ich mir sicher, dass er es war!" Das wurde dann so gedreht, dass es also auch jemand sein hätte können, der dem Mann nur sehr ähnlich sah - da sie die einzige Zeugin war: Freispruch! Sie ärgert sich heute noch schwarz drüber, dass sie nicht einfach gesagt hat: "Ja, er war's!", denn sie ist bis heute sicher, dass er es war und nicht nur jemand, der ihm ähnlich sah. Und da ging es nur um Diebstahl - wie muss man sich da als evtl. bei der Aussage verunsichert gewordener Zeuge fühlen, wenn es um Missbrauch und Mord an einem Kind geht?!

@allme
@bura007

Das ist wirklich unglaublich :-(

Ne,also soviele Zufälle-das kann einfach nicht sein.
Und wenn ich dann noch an die armen Eltern des Mädchens denke,die das auch alles mitbekommen haben,wie die Zufälle dem Verdächtigen helfen...oh,je.

Das ist bitter:-(

Und komischerweise,einen anderen Verdächtigen gab es ja auch nie.

Streit mit Freundin und geht auf den Speicher um sich zu "erleichtern".
Da liegt zufällig ne verwesende Leiche,zufällig in dem Laken der Freundin.

Hätte man an den Taschentüchern feststellen können,wie lange sie dort benutzt lagen?
Bzw.wann er da oben war,um die Taschentücher zu benutzen?

Ist der Freundin irgendwann alleine aufgefallen,daß ihr Bettzeug weg war?
Verwesungsgeruch kenne ich nur von einer Maus,die malträtiert von unserer Katze in einer Zwischendecke verendete-eine winzig kleine Maus....der Geruch war so unerträglich,daß wir in diesem Zimmer nicht mehr schlafen konnten...Ich habe soo viel Febreze gesprüht(wir wussten ja nichts von dem Vieh),daß mir bis heute noch elend schlecht wird,wenn ich Febreze rieche....

Ist der damals Verdächtige noch mit der Lebensgefährtin zusammen?

Wäre schön,wenn die Ermittler die Wäschereimitarbeiterin und die Freundin nochmal befragen würden..

Haus war doch immer verschlossen,d.h. der Täter muß doch einen Schlüssel gehabt haben,um hereinzukommen.
Also müsste der Täter ein Bewohner oder freund eines Bewohners gewesen sein.

Oder:
Das Haus wurde doch später umgebaut.
Wann und wer war vorher,um z.B. den Umbau zu planen,dort oben auf dem Speicher??

@allme
allme schrieb:
..an der leische kann durchaus noch beweismaterial sein bzw am bettbezug, das dürfte noch im arschief liegen.

Genau.

Die Tests heutzutage sind bestimmt auch genauer,und eine Hautschuppe,ein Speicheltropfen,ein Haar...irgendwas könnte da schon zu finden sein.

Ich verstehe es auch nicht. An der Leiche muss doch Täter-DNA gewesen sein, damit hätte man ihn heutzutage überführt. Damals war die Technik aber scheinbar noch nicht soweit. Als Eltern des Kindes muss sowas grauenvoll sein, da gebe ich dir Recht, @Whitelight ! Wenn der mutmaßliche Täter dann als freier Mann wieder aus dem Gericht spaziert, unfassbar...

Mit dem Streit mit der Freundin stimmt sicher, aber nicht, dass er dann zum Onanieren auf den Dachboden ging, sondern dass er nach einem Streit seine Wut an diesem Kind ausgelassen hat! Das passt wohl eher als dass ein Streit mit den entsprechenden Frust- und Wutgefühlen ihm Lust auf Onanieren gemacht hat...

@Comtesse
Ich hab den link oben gerade erst gelesen-da wird einem ja richtig anders bei:-(
Der Staatsanwalt rief ihm nach,daß er ihn für den Täter hält.
Der-nun freigesprochene-war sogar öfters da oben-nicht nur,wie von mir angenommen,einmal.

Also gabs da schonmal öfters Streit zu seiner Erleichterung.


Er hatte Freudentränen in den Augen bei seinem Freispruch.....

Okay,hab gerade gelesen,daß es die ehemalige Lebensgefährtin war.
Man sollte sie wirklich nochmal befragen.
Schaden kann es jedenfalls nicht.

Und anscheinend war es ja auch kein einfache weißer Bettbezug so weit ich das jetzt in Erinnerung habe sondern ein blauer mit Blumen (?), dass die Verwechslung nicht aufgefallen wäre ist doch mehr als zweifelhaft. Aber wie gesagt, dass Problem ist hier wohl auch weniger die Frage OB er es war. Alleine, dass er dort oben war und den Geruch nicht mitbekommen haben will ist lächerlich, aber gut nur Beweise helfen weiter, gesunder Menschenverstand nicht.

Solange gesunder Menschenverstand in unserer Rechtssprechung nicht zum Tragen kommt...
Müssen wir mit solchen Tätern auf freiem Fuße ... leben!
Gruselig!!!

Und entgegen amerikanischen Verhältnissen ist es in Deutschland meines Wissens nach übrigens nicht so, dass man nicht wegen desselben Verbrechens 2x angeklagt werden kann. Wenn man freigesprochen wurde, dann aber später zum gleichen Fall neue belastende Beweise auftauchen, kann man m.W.n. erneut angeklagt werden in der Sache (man korrigiere mich bitte, wenn ich da falsch liege, aber ich meine, "nicht 2x wegen derselben Sache", diese Regelung gibts nur in einigen US-Staaten etc., aber nicht hierzulande). Diese Regelung wurde ja auch oft genug in Filmen kritisch thematisiert.