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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

337 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Kriminalfälle, Gelsenkirchen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 13:24
Etwas herumrätseln ist in diesem Thread ja möglich. Nehmen wir rein theoretisch mal an, der Ehemann hat wirklich nichts mit dem Verschwinden und dem evtl. Mord an AL zu tun. Das muss doch eine schlimme Situation für Ihn sein.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Wie war das am 29.05.2010, es gewann Deutschland mit Lena Mayer-Landrut und ihrem Song "Satellite".
Ja, es war dieser Abend / oder Tag muss man ja sagen. Ich weiß sogar noch genau, was ich an dem Abend gemacht habe. Wir haben mit Freunden gemeinsam ESC geschaut und den Sieg von LML gefeiert.

Das Verschwinden von AL war ja wohl an diesem Tag.

Wie oben bereits schon mal beschrieben wird es bei XY ja Anrufe mit Hinweisen gegeben haben. Ich vermute mal, dass sich einige Leute gemeldet haben, die AL am Tag vorher oder so mal flüchtig gesehen haben u Sie etwas kannten. Beim Einkauf oder so... . Oder noch am Tag selber als Nachbar vor dem Haus.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 14:35
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Wie gesagt XY ist keine (reine) Dokumentation.
Es ist wie bei den einzelnen Verfilmungen über den Untergang der Titanic, wichtig ist, dass das Schiff gegen einen Eisberg gefahren ist und untergegangen ist, die restliche Handlung ist mehr oder weniger frei an die wahren Ereignisse angelehnt oder ausgeschmückt bzw. gekürzt, je nachdem weche Aspekte die Macher vermitteln wollen.
Ich verstehe ja, was hier gemeint ist aber hänge mich eben nach wie vor daran auf, dass nicht nur Sachen weggelassen oder gekürzt wurden; nein es wurden einfach falsche Fakten geliefert und das verstehe ich einfach nicht. Das dürfte absolut nicht sein.
Wenn es 4 Kinder waren statt 2 spielt es in der Hinsicht eine Rolle, dass die Mutter wesentlich geforderter sein musste. Zudem, was ist daran so hinderlich, wenn man sagt "Die Mutter 4er Kinder" anstatt "die Mutter mehrerer Kinder"? Auch möchte ich nochmals hierzu auf den faktisch falschen Artikel des ZDF selber verweisen.
Ebenso unverständlich auch die fehlerhafte Angabe des Auffindens des Fahrzeugs. Es wurde nunmal brennend gefunden und nicht fertig ausgebrannt. Letzeres lässt auch zudem die Frage offen stehen, wielange es denn da schon ausgebrannt rumgestanden hat. Etwas was übrigens auch nicht in einem Gespräch nachträglich beantwortet wurde.


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12.05.2024 um 14:45
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Die Vermisstenanzeige wurde am 7. Juni 2010 gestellt!
Da kann eine perfide Überlegung dahinterstecken. In jeder soliden Ehe mit verlässlichen Partnern gibt es klare Absprachen, die individuell definiert sind, aber so, dass der andere Ehepartner eigentlich klar weiß, dass er sich immer auf den Partner verlassen kann. Würde z.B. mein Mann heute Abend von der Arbeit nicht heimkommen und sich nicht melden, wüsste ich, dass es etwas passiert ist.

Wenn ich nun aber am Mittwoch vermisst melde, mit dem Hinweis, dass es leider schon öfters vorkam, dass er überfordert, für zwei Tage verschwunden war und sich nicht um die Kinder kümmerte, dann impliziert das für die Polizei, dass eine geringe Dringlichkeit vorliegt und ich stehe gleich besser da. Zudem konnte er nochmal gut Spuren verwischen.


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12.05.2024 um 15:27
Zitat von dertobisdertobis schrieb:nein es wurden einfach falsche Fakten geliefert und das verstehe ich einfach nicht. Das dürfte absolut nicht sein.
Hm, du "hängst dich daran auf", dass, bezogen auf das abstrakte Beispiel Titanic-Film, die Kapelle mit 4 Musikern gezeigt wurde, die in Wirklichkeit aber 6 Personen waren und dazu an Backbord gezeigt wurden, obwohl sie doch an Steuerbord standen.
Ich seh die Relevanz nicht.
Zitat von dertobisdertobis schrieb:Wenn es 4 Kinder waren statt 2 spielt es in der Hinsicht eine Rolle, dass die Mutter wesentlich geforderter sein musste.
Mag sein, mag nicht sein. Gibt Menschen die mit einem Kind überfordert sind, wo andere mit 8 Kindern alles im Griff haben.
Meiner Meinnug nach, gibt es für eine Mutter von 4 Kindern die selben Gründe die Kinder nicht zu verlassen oder eben doch zu verlassen, wie für eine Mutter von 6, 2 oder nur einem Kind.
Zitat von dertobisdertobis schrieb:Letzeres lässt auch zudem die Frage offen stehen, wielange es denn da schon ausgebrannt rumgestanden hat. Etwas was übrigens auch nicht in einem Gespräch nachträglich beantwortet wurde.
Um das zu klären, wurde doch die Frage gestellt, wer das Auto innerhalb des angegebenen Zeitraums gesehen hat und wo.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 16:42
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Die Filmfälle sollen Aufmerksamkeit schaffen indem sie Zuschauer unterhalten und bislang unbekannte Zeugen anstoßen - hier z.B. durch den Trigger, dass der Ehemann das Auto zur Werkstatt bringen wollte - nach dem Film wurde dann gezielt nach Verbleib des Fahrzeugs zwischen dem 29. Mai und dem 25. Juni 2010 und nach dem Verbleib dessen Kennzeichen gefragt.
Ist denn der Werkstatt-Termin und der vorausgegangene Unfall mit dem Auto verbürgt?

Apropos Auto: Bis wann spätestens muss denn das vermisste Auto der Kfz-Versicherung gemeldet werden, um den Versicherungsschutz zu bewahren?

Besitzt diese Kenntnis jedermann so einfach oder wurde da recht frühzeitig sich dazu bei der Versicherung informiert?


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12.05.2024 um 17:01
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Ist denn der Werkstatt-Termin und der vorausgegangene Unfall mit dem Auto verbürgt?
Du hast mich glaube ich nicht verstanden.
Ich meinte: es wird etwas in den Film eingefügt um bei einem möglichen Zeugen eine Erinnerung hervorzurufen, zu triggern.
Also z.B. ein Gespräch über ein kaputtes Auto und einen nötigen Werkstattbesuch den der Mann durchführen will, damit ein Zuschauer sich erinnert und denkt "Moment, der war doch bei mir mit dem Auto, am xx.06.2010". Wenn der sich dann bei der Polizei melden würde, hätte die ein weiteres Indiz bzw. einen Beweis, dass der Ehemann nicht die Wahheit sagt.


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12.05.2024 um 17:18
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Die Vermisstenanzeige wurde am 7. Juni 2010 gestellt!
Irgendwann hätte vielleicht auch ihre Freundin nachgefragt, mit der AL einmal pro Woche einen Freundinnen-Nachmittag hatte (laut XY-Film). Ob jour fix, ist nicht erzählt.

Eines hat mich, seit ich hier mitlese, nachhaltig beeindruckt, die Vehemenz und Nachdrücklichkeit, mit der die beste Freundin von SW noch "zur gleichen Stunde" darauf bestand, dass die Polizei bei ihrer Freundin das Haus durchsucht, Fall: Chris Watts.

Chris Watts: Familie ermordet (Seite 23) (Beitrag von Alex0503)


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 19:15
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Aber daraus dreht man dem Ehemann keinen Strick, denn jeder erwachsene Mensch darf seinen Aufenthaltsort selbst bestimmen und die Polizei sucht deshalb auch normalerweise erst nach erwachsenen Personen, wenn der Verdacht auf unfreiwilliges Verschwinden oder eine mögliche Notlage vorliegt.
Und vor allem, wenn eben im Raum steht, dass eine Person sich freiwillig abgesetzt haben soll.

Nehmen wir mal an, Herr X und seine Frau haben öfter Streit, das ist auch Leuten aus ihrem Umfeld (Familie, Freunde, Nachbarn...) bekannt. Und dann ist Frau X plötzlich verschwunden, vielleicht hat sie auch schon vorher mal angedeutet (gegenüber einer Freundin z. B.) dass sie mal eine Auszeit braucht weil "ihr alles zu viel wird".

Wenn die Frau nun also plötzlich verschwunden ist, könnte man ja durchaus davon ausgehen, dass sie ihre Absicht in die Tat umgesetzt hat, denn wer glaubt spontan und als erstes daran, dass sich in seinem unmittelbaren Umfeld ein Mord abgespielt hat?

Und wenn Herr X dann nun auftritt und sagt: "Ja, also, die hat ja schon öfter mal davon gesprochen, sich eine Auszeit zu nehmen, und nun ist sie einfach abgehauen!" dann ist es aus seiner Sicht erst mal nur konsequent, eben nicht die Polizei einzuschalten. Auch wenn er sich z. B. äußert: "Also, eigentlich bin ich ziemlich sauer, lässt die mich einfach so knall auf Fall mit en Kindern alleine sitzen, wie soll ich das denn organisieren, ich muss doch arbeiten!" usw.

Denn welcher Mann würde seiner Frau in so einer Situation, auch wenn er sauer auf sie ist, "gleich die Polizei auf den Hals hetzen"?

Wie gesagt: Wir müssen ja von der Logik des Herrn X ausgehen, der sich äußert, seine Frau habe sich wohl eine Auszeit genommen.

Und im Umfeld ist dann auch noch durchaus bekannt, dass es öfter mal Streit gab - aber verdächtigt man seinen Nachbarn denn als erstes, er habe seine Frau umgebracht wenn diese Hals über Kopf "abgehauen" ist?

Dass wir diese ganze Sache höchst verdächtig finden, liegt ja daran, dass es in dem Fall Ermittlungen gibt und er in den Medien ist.
Aber wenn ich morgen von meinem Nachbaren aus dem ersten Stock erzählt bekommen, dass seine Freundin ausgezogen ist, denke ich doch nicht als erstes, er hätte sie umgebracht. Einfach weil es erstmal nicht die wahrscheinlichste Lösung ist, dass sich ein Stockwerk höher ein Mord ereignet hat.

Denn außerdem: Eine Vermisstenanzeige kann ja erstmal jeder stellen. Auch eine Freundin, Nachbarn etc. Das ist aber in diesem Fall hier offenbar nicht geschehen. Also scheint zunächst mal keiner einen so starken Verdacht gehabt zu haben, dass er/sie zur Polizei gegangen ist und eine Anzeige gemacht hat.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 20:10
@brigittsche
Vielleicht hätte die Freundin auch eine Vermisstenanzeigen aufgegeben. Fraglich ist, wann der Freundin das Verschwinden überhaupt aufgefallen sein kann.

Einmal wöchentlich traf die Freundin sich mit Annette Lindemann.
Anscheinend immer freitags (Einblendung des Datums 28.05.2010 im XY-Filmfall).
Einen Tag später, am Samstag, den 29.05.2010, wurde Annette L. zuletzt lebend gesehen (einer der Söhne wurde von einem befreundeten Ehepaar nach Hause gebracht).

Mit der Freundin war sie somit wahrscheinlich erst wieder am Freitag, 04.06.2010 verabredet. Vielleicht aber auch gerade an dem Freitag nicht, da der Tag ein "Brückentag" zwischen Fronleichnam (Feiertag in NRW) und dem Wochenende war und viele dann auch z.B. in einen Kurzurlaub fahren. Ob sie zwischen den wöchentlichen Treffen zusätzlich noch regelmässig telefonierten, ist nicht bekannt.

Es wäre also durchaus möglich, dass es der Freundin gar nicht vor der Vermisstenmeldung durch den Ehemann am 07.06.2010 aufgefallen sein kann, dass Annette L. zwecks "Auszeit" überhaupt verschwunden war.
Und sie deshalb auch keinen Verdacht vor dem 04. oder dem 07.06. hegen konnte.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 20:51
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Vielleicht hätte die Freundin auch eine Vermisstenanzeigen aufgegeben. Fraglich ist, wann der Freundin das Verschwinden überhaupt aufgefallen sein kann.
Die Freundin war doch nur ein mögliches Beispiel - das Verschwinden muss aber anderen Leuten zeitnah aufgefallen sein, alleine schon weil der Mann ja die Kinderbetreuung organisieren musste.

Mal abgesehen davon: Auch hier muss man sich wieder in die Rolle von jemandem versetzen, der fingieren will, dass seine Frau abgehauen ist - er muss sich ganz normal verhalten, wie es jeder in dieser Situation täte. Nämlich z. B. ganz unschuldig Leute anrufen, die er dann, wieder ganz unschuldig fragt: "Sag' mal, die X ist weg, weißt Du irgendwas? Ist die vielleicht bei Dir?"

Man darf hier nicht das Wissen voraussetzen, das wir hier heute haben, sondern man muss von dem ausgehen, was damals und zu diesem Zeitpunkt bekannt sein konnte.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 21:19
@brigittsche
Ich bezog mich hierauf
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn außerdem: Eine Vermisstenanzeige kann ja erstmal jeder stellen. Auch eine Freundin, Nachbarn etc. Das ist aber in diesem Fall hier offenbar nicht geschehen. Also scheint zunächst mal keiner einen so starken Verdacht gehabt zu haben, dass er/sie zur Polizei gegangen ist und eine Anzeige gemacht hat.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die Freundin war doch nur ein mögliches Beispiel
Die Freundin war doch ein gutes Beispiel.

Im Fall der Freundin war es für diese höchstwahrscheinlich doch gar nicht möglich, das Verschwinden zeitnah mitzubekommen um überhaupt einen Verdacht zu haben.

Beitrag von Shiloh (Seite 16)

In dem Fall war es daher doch ein geschickt gewählter Zeitpunkt des Verschwindens, da zeitnah
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:zunächst mal keiner einen so starken Verdacht gehabt zu haben, dass er/sie zur Polizei gegangen ist und eine Anzeige gemacht hat.



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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

12.05.2024 um 22:37
Zitat von ShilohShiloh schrieb:In dem Fall war es daher doch ein geschickt gewählter Zeitpunkt des Verschwindens, da zeitnah
Nein, ich glaube wir haben da aneinander vorbeigeredet: Es ging mir darum, dass man beim Verschwinden einer Person (egal ob nun Freundin, Nachbarin, Kollegin.....) nicht automatisch direkt denkt: "Mensch, die ist bestimmt von ihrem Mann umgebracht worden!" - und dass ein mordender Ehemann deshalb gar keinen Grund hat, das Verschwinden erst einmal geheim zu halten oder einen Zeitpunkt für due Tat zu wählen, wo das nicht auffällt.

Im Gegenteil: Er muss sogar erst einmal das tun, was jeder nichtmordende Ehemann machen würde: Ganz unschuldig die Freunde, Verwandten usw. anrufen und ihnen (ruhig auch etwas aufgeregt oder aufgebracht) erzählen, dass seine Frau weg ist und dann fragen, ob sie vielleicht etwas wissen. Und sie bitten, ihm Bescheid zu sagen, wenn sie etwas hören.

Weil er ja "glaubt" seine Frau wäre nur mal ausgerückt weil ihr alles zu viel wurde "und schon wieder zurück kommt, wenn sie sich beruhigt hat.". Und erst nach einiger Zeit, wenn er dann "komischerweise immer noch nichts gehört hat" und "sich jetzt doch langsam Sorgen macht" wird er zur Polizei gehen: "Ja, wissen Sie, ich glaube ja immer noch, dass sie einfach nur mal eine Auszeit brauchte, aber jetzt, wo ich so lange nichts gehört habe und auch sonst niemand, da mache ich mir doch langsam Sorgen..."

So herum wirkt es glaubhafter als wenn er direkt am ersten Tag losrennt und eine Anzeige macht.

Und ganz offensichtlich hat eben auch sonst niemand Verdacht geschöpft. Und zwar nicht weil niemand etwas von dem Verschwinden mitbekommen hatte, sondern weil eben niemand an einen Mord glauben wollte.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 02:36
Wie nimmt frau eine Auszeit?

Wenn sie nicht in Not vor der Gewalt ihres Partners spontan in ein Frauenhaus Zuflucht suchen mußte?

Dann gehört für mich Planung dazu:
- Koffer packen
- Bargeld oder Kreditkarte dabei
- Verabschiedung von den Kindern
- Den Partner und andere Menschen des Vertrauens informieren
- Handy mitnehmen, erreichbar sein
- Termin der Rückkehr übermitteln
- gefüllter Kühlschrank und Gefrierschrank


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 03:12
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nehmen wir mal an, Herr X und seine Frau haben öfter Streit, das ist auch Leuten aus ihrem Umfeld (Familie, Freunde, Nachbarn...) bekannt. Und dann ist Frau X plötzlich verschwunden, vielleicht hat sie auch schon vorher mal angedeutet (gegenüber einer Freundin z. B.) dass sie mal eine Auszeit braucht weil "ihr alles zu viel wird".

Wenn die Frau nun also plötzlich verschwunden ist, könnte man ja durchaus davon ausgehen, dass sie ihre Absicht in die Tat umgesetzt hat, denn wer glaubt spontan und als erstes daran, dass sich in seinem unmittelbaren Umfeld ein Mord abgespielt hat?

Und wenn Herr X dann nun auftritt und sagt: "Ja, also, die hat ja schon öfter mal davon gesprochen, sich eine Auszeit zu nehmen, und nun ist sie einfach abgehauen!" dann ist es aus seiner Sicht erst mal nur konsequent, eben nicht die Polizei einzuschalten. Auch wenn er sich z. B. äußert: "Also, eigentlich bin ich ziemlich sauer, lässt die mich einfach so knall auf Fall mit en Kindern alleine sitzen, wie soll ich das denn organisieren, ich muss doch arbeiten!" usw.

Denn welcher Mann würde seiner Frau in so einer Situation, auch wenn er sauer auf sie ist, "gleich die Polizei auf den Hals hetzen"?

Wie gesagt: Wir müssen ja von der Logik des Herrn X ausgehen, der sich äußert, seine Frau habe sich wohl eine Auszeit genommen.

Und im Umfeld ist dann auch noch durchaus bekannt, dass es öfter mal Streit gab - aber verdächtigt man seinen Nachbarn denn als erstes, er habe seine Frau umgebracht wenn diese Hals über Kopf "abgehauen" ist?

Dass wir diese ganze Sache höchst verdächtig finden, liegt ja daran, dass es in dem Fall Ermittlungen gibt und er in den Medien ist.
Aber wenn ich morgen von meinem Nachbaren aus dem ersten Stock erzählt bekommen, dass seine Freundin ausgezogen ist, denke ich doch nicht als erstes, er hätte sie umgebracht. Einfach weil es erstmal nicht die wahrscheinlichste Lösung ist, dass sich ein Stockwerk höher ein Mord ereignet hat.

Denn außerdem: Eine Vermisstenanzeige kann ja erstmal jeder stellen. Auch eine Freundin, Nachbarn etc. Das ist aber in diesem Fall hier offenbar nicht geschehen. Also scheint zunächst mal keiner einen so starken Verdacht gehabt zu haben, dass er/sie zur Polizei gegangen ist und eine Anzeige gemacht hat.
In diesen Fällen

Tötungsdelikt Steffen Braun (53) (Beitrag von brigittsche)

Vermisste Familie aus Drage (Beitrag von planetzero)

erfolgte die Vermisstenanzeige seitens des Arbeitgebers, konsequent und umgehend am ersten Tag des Fehlens ... da wurde nicht gewartet, ob nach drei Tagen evtl. eine Krankmeldung reinflattert.

Die Arbeitgeber kannten die Zuverlässigkeit ihrer Mitarbeiter und handelten aus Fürsorgepflicht.

Die Besorgnis muss doch auch nicht gleich Richtung Mord gehen, es könnte ja auch sein, dass durch Unfall jemand unentdeckt neben der Straße verletzt im Abhang liegt.

Leider gab es dieses "backup" im vorliegenden Fall nicht, AL war in keinem Arbeitsverhältnis eingebunden.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 08:25
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es ging mir darum, dass man beim Verschwinden einer Person (egal ob nun Freundin, Nachbarin, Kollegin.....) nicht automatisch direkt denkt: "Mensch, die ist bestimmt von ihrem Mann umgebracht worden!
Das muss doch auch keiner direkt denken, da reicht doch wirklich schon die Gefahr eines Unfalls.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:....und dass ein mordender Ehemann deshalb gar keinen Grund hat, das Verschwinden erst einmal geheim zu halten
Aber hat er nicht genau das erst einmal gemacht, indem er als Datum des Verschwindens den 02.06. und eben nicht den 29.05. angegeben hat?

Logischerweise konnte er dann dies:
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ganz unschuldig die Freunde, Verwandten usw. anrufen und ihnen (ruhig auch etwas aufgeregt oder aufgebracht) erzählen, dass seine Frau weg ist und dann fragen, ob sie vielleicht etwas wissen. Und sie bitten, ihm Bescheid zu sagen, wenn sie etwas hören.
auch gar nicht vor dem 02.06.2010 gemacht haben.
Der nächste Freitagstreff von Annette L. mit ihrer Freundin war frühestens der 04.06.2010. Einen Arbeitgeber , der vorher, frühestens am Mo, 31.05., aufmerksam geworden wäre, gab es nicht.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und erst nach einiger Zeit, wenn er dann "komischerweise immer noch nichts gehört hat" und "sich jetzt doch langsam Sorgen macht" wird er zur Polizei gehen: "Ja, wissen Sie, ich glaube ja immer noch, dass sie einfach nur mal eine Auszeit brauchte, aber jetzt, wo ich so lange nichts gehört habe und auch sonst niemand, da mache ich mir doch langsam Sorgen..."

So herum wirkt es glaubhafter als wenn er direkt am ersten Tag losrennt und eine Anzeige macht.
Und da liegt eben der Knackpunkt. Wenn man als "ersten Tag" den 02.06. angibt, sollte man sich sicher sein, dass irgendjemand (Familie, Freunde, Nachbarn) die Vermisste bis zu den Zeitpunkt auch noch gesehen hat. Ansonsten wirkt es eben nicht glaubhaft, jemanden, der seit dem 29.05. von niemandem (Familie, Freunde, Nachbarn) mehr lebend gesehen wurde, am 07.06. als "seit dem 02.06. verschwunden" vermisst zu melden.
Der Mann kann daher auch niemanden (Freunde, Bekannte, Nachbarn) vor dem 02.06. nach seiner Frau "abtelefoniert" haben, da er ja anscheinend zwischen dem 29.05. und 02.06. ( - immerhin 3 Tage lang - und anscheinend als Einziger) seine Frau dann noch lebend gesehen haben muss...
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und ganz offensichtlich hat eben auch sonst niemand Verdacht geschöpft.
Das begründest du aber damit:
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn außerdem: Eine Vermisstenanzeige kann ja erstmal jeder stellen. Auch eine Freundin, Nachbarn etc. Das ist aber in diesem Fall hier offenbar nicht geschehen. Also scheint zunächst mal keiner einen so starken Verdacht gehabt zu haben, dass er/sie zur Polizei gegangen ist und eine Anzeige gemacht hat.
Und deswegen meinte ich: das "nicht zeitnahe Verdacht schöpfen" resultiert aus der zeitlichen Verschiebung der Angabe des Verschwindens vom 29.05. auf den 02.06., dies dann auch erst frühestens kommuniziert per 02.06., offizielle Vermisstenmeldung erst per 07.06.
Für die Freundin z.B. war Annette Lindemann am folgenden Freitagstreff am 04.06. so "erst seit 2 Tagen verschwunden" und nicht bereits 6 Tage.
Hinzu kam in diesem Fall ein fehlender aufmerksamer Arbeitgeber.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 08:42
Ich stelle mir gerade unsere letzte Aktion mit Matratzentausch vor. Wir haben allerdings eine große, das Schleppen aus dem Schlafzimmer durch die Wohnung bis zur Garage und warten bis zum Entsorgungstermin. Dann wird erst einmal das Schlafzimmer wieder auf Vordermann gebracht, überall gewischt und gesaugt! Erst dann kommt die neue Matratze rein und Alles wieder schön mit Bettlaken bezogen!

So eine Aktion bleibt doch nicht unbemerkt im Haushalt?

Wann hatte der Ehemann so viel Zeit übrig, musste ja auch noch zum Dänischen Bettenlager fahren! Wo waren die Kinder in der Zwischenzeit? Ein echter Super-Daddy!


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 10:08
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn außerdem: Eine Vermisstenanzeige kann ja erstmal jeder stellen. Auch eine Freundin, Nachbarn etc. Das ist aber in diesem Fall hier offenbar nicht geschehen. Also scheint zunächst mal keiner einen so starken Verdacht gehabt zu haben, dass er/sie zur Polizei gegangen ist und eine Anzeige gemacht hat.
Wir haben hier aber die Situation, dass der Ehemann selbst bei der Polizei ist. Da könnte ich mir schon denken, dass etwaige Überlegungen in Richtung Vermisstenanzeige schnell beiseite gewischt werden und sich die Freundin, Nachbarn etc. denken: "Ist ja Quatsch, der Ehemann ist doch selbst Polizist, der wird wissen, was wann zu tun ist in so einem Fall."

Wir kennen die ganze Geschichte jetzt vom Ende her (seit 14 Jahren verschwunden), das vergisst man immer leicht...


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 11:23
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wir haben hier aber die Situation, dass der Ehemann selbst bei der Polizei ist. Da könnte ich mir schon denken, dass etwaige Überlegungen in Richtung Vermisstenanzeige schnell beiseite gewischt werden und sich die Freundin, Nachbarn etc. denken: "Ist ja Quatsch, der Ehemann ist doch selbst Polizist, der wird wissen, was wann zu tun ist in so einem Fall."
Jeder Polizist, jeder Ehemann ist Mensch.

Und auf dieser Basis treffen wir uns alle mit unseren Entscheidungen oder unserem Nicht-Handeln.

Und da würde ich mich irgendwann, nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, schon fragen, warum macht sich der Partner meiner Freundin menschlich keine Sorgen um das Wohlbefinden seiner Partnerin?

Zudem einem Polizisten mögliche Gefahren doch präsenter sein dürften.
Eine Vermisstenanzeige kann jedermann bei jeder Polizeidienststelle, auch im Ausland, erstatten. Die Ermittlungsbehörden werden nicht, wie in vielen Filmen/Fernsehsendungen dargestellt, erst nach 24 Stunden, sondern unmittelbar nach Vorliegen der rechtlichen und tatsächlichen Voraussetzungen tätig.
Quelle: Wikipedia: Vermisste Person

Vielleicht hätten die gesundheitlichen Gründe der Berufsunfähigkeit von AL ja auch eine sofortige offizielle Suche erfordert?


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 11:55
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Und da würde ich mich irgendwann, nachdem ich ihn darauf angesprochen habe, schon fragen, warum macht sich der Partner meiner Freundin menschlich keine Sorgen um das Wohlbefinden seiner Partnerin?
Woher willst Du denn wissen, dass er das nicht "getan" hat? Wir kennen nur die Daten, wir wissen aber überhaupt nichts über sein Verhalten, was er wann zu wem gesagt hat. Es ist ja durchaus möglich, dass er überall herumgelaufen ist und "verängstigt" und "besorgt" nach seiner Frau gefragt hat, ohne bereits zu diesem Zeitpunkt gleich eine Anzeige zu machen.

Nur immer auf der Anzeige herumzureiten reicht nicht, weil wir eben nicht wissen, was sonst noch so unternommen wurde.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wir kennen die ganze Geschichte jetzt vom Ende her (seit 14 Jahren verschwunden), das vergisst man immer leicht...
Ja, das scheint aber offenbar für viele gedanklich nur schwer nachvollziehbar zu sein. Was man heute weiß entspricht nicht dem, was das Umfeld wissen konnte unmittelbar nachdem sie verschwunden war. Denn sie war erstmal nur verschwunden. Nicht mehr und nicht weniger.

Und wenn man sich mal die Mühe macht, den Thread "Aktuelle Vermisstenmeldungen" hier durchzulesen, stellt man fest, dass der größte Teil der dort aufgeführten Leute nach denen sogar bereits durch die Polizei gesucht wurde, schließlich wieder aufgetaucht ist.

Wenn also jemand verschwunden ist und dann erzählt wird, die Person habe sich eine Auszeit genommen, dann ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass das auch stimmt.


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Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)

13.05.2024 um 12:19
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wenn man sich mal die Mühe macht, den Thread "Aktuelle Vermisstenmeldungen" hier durchzulesen, stellt man fest, dass der größte Teil der dort aufgeführten Leute nach denen sogar bereits durch die Polizei gesucht wurde, schließlich wieder aufgetaucht ist.
Trotzdem darf eine Vermisstenmeldung erfolgen, trotzdem reagiert die Polizei umgehend, wenn erforderlich.
Der menschliche Einzelfall ist doch nicht kongruent und lösbar mit der Statistik.

(Man darf nicht vergessen, mittlerweile melden Seniorenheime fast täglich jemanden als vermisst, der - zum Glück - rechtzeitig gefunden wird. So nach meiner Erfahrung, als meine Mutter in einem Pflegeheim in einer Großstadt war.)


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