Vermisstenfall v. Mai 2010: Annette Lindemann (Gelsenkirchen)
06.09.2012 um 00:52Liebe Community,
ich möchte Euch hier gerne den Vermisstenfall der ehem. Polizistin, Anette Lindemann, vorstellen, welche zuletzt am 02.06.2010 im Gelsenkirchener Stadtteil "Erle" lebend gesehen wurde.
Der Fall ist für mich von besonderen Interesse da ich selbst Gelsenkirchener bin und eine Tante von mir die Frau persönlich kannte (sie war ihre Nachbarin).
Weiter ist hier anzumerken, daß der Ehemann von Anette Lindemann, welcher Polizist ist,
der Tat dringend verdächtigt wird, sie ihm aber bislang nicht nachgewiesen werden konnte.
Bislang konnte lediglich das ausgebrannte Fahrzeug von AL sichergestellt werden.
Zur Person der Vermissten
Anette Lindemann wurde 1966 geboren und ist Deutsche Staatsbürgerin.
Sie ist 165cm groß, von stabiler Statur und trug zum Zeitpunkt ihres Verschwindens schulterlanges, gewelltes, blondes Haar. Sie ist Mutter von 4 Kindern.
Das Fahrzeug von Frau Lindemann, ein schwarzer Mercedes Viano mit dem amtl. Kennzeichen "GE-AL 2701" wurde am 25. Juni 2010 in einem Waldgebiet zwischen Marl-Sinsen und Haltern am See gefunden. Das vollständig ausgebrannte Auto befand sich gegenüber der Zufahrt zu der Haardklinik.
Die Experten der Spurensicherung stellten fest, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelte. Der Brand könnte schon einen Tag zuvor, am Donnerstag, 24. Juni, entstanden sein. Das Feuer, welches ebenfalls auf nahe gelegene Bäume übergriff, konnte glücklicherweise schnell entdeckt und gelöscht werden.
Zuletzt auch aufgrund eben benannter Fakten (kein Lebenszeichen seit Mitte 2010 und des
angezündeten KFZ) gehen die Behörden davon aus, daß Anette Lindemann nicht mehr lebt!
Zuletzt durchsuchte die Polizei mit Spürhunden und Hubschraubern Waldgebiete in Gelsenkirchen und Marl. Im Grimmberger Hafenbecken suchten Taucher vergeblich nach der Leiche. Als dringend tatverdächtig gilt der Ehemann. Viele Hinweise und Indizien weisen darauf hin, dass er etwas mit dem Verschwinden zu tun hat. Eindeutig nachweisen konnte man ihm bisher aber nichts. Peter Elke, Sprecher der Polizei Essen: "Es gab Widersprüche in seinen Aussagen."
Die Polizei Essen geht davon aus, dass die Leiche Lindemanns durch Passanten wohl irgendwann zufällig gefunden wird. Dies sei meist der Fall bei derartig gelagerten Delikten.
Konkretes zum Fall:
Am 7. Juni 2010 hatte Dirk Lindemann seine Ehefrau als vermisst gemeldet. Seit dem 2. Juni sei sie verschwunden. Rolf Lichtenberg (Bruder der Vermissten) glaubt dem Schwager kein Wort: „Ich halte ihn für den Schuldigen.“ Dass seine Schwester aus der Wohnung läuft und ihre Kinder im Stich lässt, weil ihr Mann fremdgeht? Nie. „Sie würde ihn rausschmeißen“, ist sich Lichtenberg sicher. Er räumt aber ein, dass er auch den Schwager anders beurteilt hatte, bevor dieser in Verdacht geriet: „Ich hatte immer einen guten Eindruck von ihm.“
Auf rund 3000 Seiten hat die „MK Buer“ niedergeschrieben, was sie bislang in diesem Fall ermittelt hat. Als der erste Verdacht auf den Polizisten Dirk Lindemann fiel, hat die Gelsenkirchener Polizei das Verfahren an die Essener Mordkommission abgegeben, um gar nicht erst den Verdacht der Kumpanei aufkommen zu lassen. Auszuschließen glaubt die Kripo, dass Annette Lindemann Selbstmord beging oder ihre Familie verließ. Denn dazu passt nicht, dass vermutlich am 3. Juni an einer Halde in Gelsenkirchen-Scholven die Matratzen aus dem Ehebett der Lindemanns verbrannt wurden.
Im Brandschutt findet sich auch noch ein Esprit-Jeansknopf mit DNA-Spuren, die zu Annette Lindemann passen könnten. Ehemann Dirk ordnen die Ermittler zudem den Kauf zweier Matratzen am 31. Mai im Dänischen Bettenlager zu.
Am 25. Juni entdecken Spaziergänger im Waldgebiet „Haard“ bei Marl den Mercedes „Viano“ (GE-AL 2701), den Annette Lindemann fuhr. Er ist vollständig ausgebrannt, Spuren gibt es nicht. Für die Kripo ist klar: Bei den Matratzen und beim Auto musste ein Täter Spuren vernichten, die auf den gewaltsamen Tod der Vermissten hinwiesen.
Spürhunde suchten
Eine Fährte gibt es: Spürhunde, denen eine Geruchsprobe von Dirk Lindemann vorgehalten wird, laufen vom Autowrack im Wald schnurstracks zum acht Kilometer entfernten Haus seines Vaters in Marl, in dem Dirk Lindemann sich oft aufhielt. Der Verdacht: Mit dem Fahrrad radelte er vom Brandort zum Haus des Vaters, wo er seinen eigenen Pkw abgestellt hatte.
Schon in den Tagen vor dem Fund des Autos hatte die „MK Buer“ ein Lügengeflecht des Dirk Lindemann ans Tageslicht gebracht. Trotz einer völligen Überschuldung lebte er auf 180 Quadratmetern in einer wohlhabenderen Wohngegend von Buer. Zusätzlich hatte er seit Anfang des Jahres gegenüber der Polizeiwache Nord ein Appartement angemietet. Und er hatte seit über einem Jahr ein Verhältnis mit einer 33 Jahre alten Kollegin, die seit dem Frühjahr schwanger von ihm war. Sexuelle Kontakte hatte er zeitgleich auch noch zu zwei anderen Frauen. „Der ging nicht fremd, der führte ein Doppelleben“, ordnet Wolfgang Küpper-Fahrenberg, Nebenklageanwalt von Rolf Lichtenberg ein. „Dirk, der stille Frauenheld“, nannte den Verdächtigen ein männlicher Kollege. Eine Freundin seiner Frau bezeichnete ihn als „Traumehemann“
Nur ehrlich war der 43-Jährige nicht. Seine Geliebte gab freimütig Auskunft. Wenn er einen gemeinsamen Urlaub versprochen hatte oder sie seine Ehefrau zur Aussprache treffen wollte, sei immer etwas dazwischen gekommen. Kurzfristig habe Dirk Lindemann wegen schlimmer Schicksalsschläge abgesagt: Tod seines Vaters, seiner Schwester, seines Schwagers, Brustkrebs der Ehefrau. Nichts davon stimmte. Und seiner Geliebten, die immer mehr auf ein Treffen mit seiner Frau drängte, soll er sogar schon am 12. Mai erzählt haben, Annette Lindemann sei verschwunden.
Verdachtsmomente sind es, Indizien
Wieder eine Lüge. Sie selbst sah die Nebenbuhlerin später in Buer. Und versuchte Ende Mai mehrfach, Annette Lindemann zu treffen. Eine Katastrophe für ihren Ehemann. Denn die Trennung von seiner Frau hätte für ihn den finanziellen Ruin bedeutet, sind sich die Fahnder sicher.
Aber auch die Geliebte gerät in Verdacht, irgendetwas mit dem Verschwinden der Frau zu tun zu haben. Auch sie verwickelt sich in Widersprüche, hat Erinnerungslücken. Und zur mutmaßlichen Tatzeit sind in ihrem Handy entgegen sonstiger Gewohnheit alle SMS von Dirk Lindemann gelöscht. Nur für diesen Zeitraum, rund 70 Nachrichten waren es.
Verdachtsmomente sind es, Indizien. Mehr nicht. Aber keine durchschlagenden Beweise gegen den immer noch unbekannten Menschen, der weiß, wo da draußen der Leichnam der Annette Lindemann liegt.
Quelle: Stefan Wette, Westdeutsche allgemeine Zeitung (WAZ) v. 21.01.2011
Kritik an Ermittlungsarbeit...
...wurde auch schon laut!
So z.B. in einem Blog mit Namen "Gelsenkirchen Blog".
Titel: "Opfer zweiter Klasse?"
Hier geht's zum Blog => http://www.gelsenclan.de/index.php/opfer-zweiter-klasse/
Schlusswort vom Themenersteller
Vielleicht wird dieser Fall hier ja nicht "zweitklassig" behandelt, bzw. ich bin fest davon
überzeugt! ;)
Schaden kann es auf jeden Fall nicht wenn wir -als Hobby-Detektive (nicht abwertend gemeint)-
vielleicht noch mal den Faden aufnehmen können.
Brisant ist natürlich immer die Tatsache, wenn ein eigenes Familienmitglied, wie hier der
eigene Ehemann, der Tat verdächtigt wird. Denn immerhin gilt so lange die Unschuldsvermutung,
bis man dem Verdächtigen die Tat -frei von jeglichen Zweifeln- nachweisen kann.
Um so verwunderlicher finde ich persönlich, daß der Verdächtige hier medial doch ziemlich angeprangert wurde, was u.a. sicher auf seine widersprüchlichen Aussagen zurückzuführen ist.
Ferner wurde er bereits wegen Brandstiftung verurteilt, was aber wiederum von einigen als
"Strategieurteil" ( http://www.gelsenclan.de/index.php/fall-lindemann-liegt-noch-nicht-bei-den-akten/ ) angesehen wird.
Brisant ist der Fall aber auch, weil der wohl einzig Tatverdächtige nicht nur Ehemann sondern auch Polizist ist. Und ein eben solcher sollte -theoretisch gesehen- natürlich besser wissen wie die Polizei arbeitet, als es Aussenstehende je könnten. Subjektiv gesehen also ein Vorteil für ihn, so er denn tatsächlich der Mörder seiner Frau sein sollte.
Die Tat muß zumindest geplant gewesen sein. Dafür spricht allein schon die Tatsache, daß die Leiche -trotz vermeindlich intensivster Bemühungen- bislang nicht gefunden werden konnte.
Ferner lässt auch das Verbrennen des PKW darauf schliessen, daß der Täter bestens darüber Bescheid wußte, wie Spuren mit hoher Wahrscheinlichkeit vernichtet werden können.
So, nun seid Ihr aber erst einmal dran! :)
Eine Info kann ich Euch aber noch an die Hand geben. Und zwar sagt auch meine Tante, welche
Anette Lindemann ja recht gut kannte, daß es sich bei ihr um eine ausgesprochen liebe Persönlichkeit gehandelt hatte, die ihre Kinder sehr geliebt hat. Meine Tante hält es -wie auch der Bruder der Verschwundenen selbst- für absolut ausgeschlossen, daß sie sich freiwillig aus dem Staube gemacht haben könnte. Sie sagte "niemals hätte sie ihre Kinder im Stich, bzw. allein gelassen; das kann ich mir nicht vorstellen"!
Der Vollständigkeit halber, hier noch die Kontaktdaten zu den ermittelnden Behörden
Mordkommission in Essen a. d. Ruhr
Telefon: 0201-829-0
Fragen, die nach wie vor aktuell sein dürften:
-Wer weiß, wo sich der schwarze Mercedes Viano seit Anfang Juni (also vor dem 25.06.2010) befand?
Möglicherweise stand das auffällige Fahrzeug versteckt in einer Garage oder auf einem Parkplatz irgendwo im nördlichen Ruhrgebiet und wurde vielleicht sogar irgendwo zum Kauf angeboten...?
-Wer hat Anette Lindemann in der Zeit vom 02.06.-25.06.2010 vielleicht noch mal gesehen
oder kann zum Fall ggf. anderweitige sachdienliche Hinweise liefern?
MfG,
MANIE
ich möchte Euch hier gerne den Vermisstenfall der ehem. Polizistin, Anette Lindemann, vorstellen, welche zuletzt am 02.06.2010 im Gelsenkirchener Stadtteil "Erle" lebend gesehen wurde.
Der Fall ist für mich von besonderen Interesse da ich selbst Gelsenkirchener bin und eine Tante von mir die Frau persönlich kannte (sie war ihre Nachbarin).
Weiter ist hier anzumerken, daß der Ehemann von Anette Lindemann, welcher Polizist ist,
der Tat dringend verdächtigt wird, sie ihm aber bislang nicht nachgewiesen werden konnte.
Bislang konnte lediglich das ausgebrannte Fahrzeug von AL sichergestellt werden.
Zur Person der Vermissten
Anette Lindemann wurde 1966 geboren und ist Deutsche Staatsbürgerin.
Sie ist 165cm groß, von stabiler Statur und trug zum Zeitpunkt ihres Verschwindens schulterlanges, gewelltes, blondes Haar. Sie ist Mutter von 4 Kindern.
Das Fahrzeug von Frau Lindemann, ein schwarzer Mercedes Viano mit dem amtl. Kennzeichen "GE-AL 2701" wurde am 25. Juni 2010 in einem Waldgebiet zwischen Marl-Sinsen und Haltern am See gefunden. Das vollständig ausgebrannte Auto befand sich gegenüber der Zufahrt zu der Haardklinik.
Die Experten der Spurensicherung stellten fest, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelte. Der Brand könnte schon einen Tag zuvor, am Donnerstag, 24. Juni, entstanden sein. Das Feuer, welches ebenfalls auf nahe gelegene Bäume übergriff, konnte glücklicherweise schnell entdeckt und gelöscht werden.
Zuletzt auch aufgrund eben benannter Fakten (kein Lebenszeichen seit Mitte 2010 und des
angezündeten KFZ) gehen die Behörden davon aus, daß Anette Lindemann nicht mehr lebt!
Zuletzt durchsuchte die Polizei mit Spürhunden und Hubschraubern Waldgebiete in Gelsenkirchen und Marl. Im Grimmberger Hafenbecken suchten Taucher vergeblich nach der Leiche. Als dringend tatverdächtig gilt der Ehemann. Viele Hinweise und Indizien weisen darauf hin, dass er etwas mit dem Verschwinden zu tun hat. Eindeutig nachweisen konnte man ihm bisher aber nichts. Peter Elke, Sprecher der Polizei Essen: "Es gab Widersprüche in seinen Aussagen."
Die Polizei Essen geht davon aus, dass die Leiche Lindemanns durch Passanten wohl irgendwann zufällig gefunden wird. Dies sei meist der Fall bei derartig gelagerten Delikten.
Konkretes zum Fall:
Am 7. Juni 2010 hatte Dirk Lindemann seine Ehefrau als vermisst gemeldet. Seit dem 2. Juni sei sie verschwunden. Rolf Lichtenberg (Bruder der Vermissten) glaubt dem Schwager kein Wort: „Ich halte ihn für den Schuldigen.“ Dass seine Schwester aus der Wohnung läuft und ihre Kinder im Stich lässt, weil ihr Mann fremdgeht? Nie. „Sie würde ihn rausschmeißen“, ist sich Lichtenberg sicher. Er räumt aber ein, dass er auch den Schwager anders beurteilt hatte, bevor dieser in Verdacht geriet: „Ich hatte immer einen guten Eindruck von ihm.“
Auf rund 3000 Seiten hat die „MK Buer“ niedergeschrieben, was sie bislang in diesem Fall ermittelt hat. Als der erste Verdacht auf den Polizisten Dirk Lindemann fiel, hat die Gelsenkirchener Polizei das Verfahren an die Essener Mordkommission abgegeben, um gar nicht erst den Verdacht der Kumpanei aufkommen zu lassen. Auszuschließen glaubt die Kripo, dass Annette Lindemann Selbstmord beging oder ihre Familie verließ. Denn dazu passt nicht, dass vermutlich am 3. Juni an einer Halde in Gelsenkirchen-Scholven die Matratzen aus dem Ehebett der Lindemanns verbrannt wurden.
Im Brandschutt findet sich auch noch ein Esprit-Jeansknopf mit DNA-Spuren, die zu Annette Lindemann passen könnten. Ehemann Dirk ordnen die Ermittler zudem den Kauf zweier Matratzen am 31. Mai im Dänischen Bettenlager zu.
Am 25. Juni entdecken Spaziergänger im Waldgebiet „Haard“ bei Marl den Mercedes „Viano“ (GE-AL 2701), den Annette Lindemann fuhr. Er ist vollständig ausgebrannt, Spuren gibt es nicht. Für die Kripo ist klar: Bei den Matratzen und beim Auto musste ein Täter Spuren vernichten, die auf den gewaltsamen Tod der Vermissten hinwiesen.
Spürhunde suchten
Eine Fährte gibt es: Spürhunde, denen eine Geruchsprobe von Dirk Lindemann vorgehalten wird, laufen vom Autowrack im Wald schnurstracks zum acht Kilometer entfernten Haus seines Vaters in Marl, in dem Dirk Lindemann sich oft aufhielt. Der Verdacht: Mit dem Fahrrad radelte er vom Brandort zum Haus des Vaters, wo er seinen eigenen Pkw abgestellt hatte.
Schon in den Tagen vor dem Fund des Autos hatte die „MK Buer“ ein Lügengeflecht des Dirk Lindemann ans Tageslicht gebracht. Trotz einer völligen Überschuldung lebte er auf 180 Quadratmetern in einer wohlhabenderen Wohngegend von Buer. Zusätzlich hatte er seit Anfang des Jahres gegenüber der Polizeiwache Nord ein Appartement angemietet. Und er hatte seit über einem Jahr ein Verhältnis mit einer 33 Jahre alten Kollegin, die seit dem Frühjahr schwanger von ihm war. Sexuelle Kontakte hatte er zeitgleich auch noch zu zwei anderen Frauen. „Der ging nicht fremd, der führte ein Doppelleben“, ordnet Wolfgang Küpper-Fahrenberg, Nebenklageanwalt von Rolf Lichtenberg ein. „Dirk, der stille Frauenheld“, nannte den Verdächtigen ein männlicher Kollege. Eine Freundin seiner Frau bezeichnete ihn als „Traumehemann“
Nur ehrlich war der 43-Jährige nicht. Seine Geliebte gab freimütig Auskunft. Wenn er einen gemeinsamen Urlaub versprochen hatte oder sie seine Ehefrau zur Aussprache treffen wollte, sei immer etwas dazwischen gekommen. Kurzfristig habe Dirk Lindemann wegen schlimmer Schicksalsschläge abgesagt: Tod seines Vaters, seiner Schwester, seines Schwagers, Brustkrebs der Ehefrau. Nichts davon stimmte. Und seiner Geliebten, die immer mehr auf ein Treffen mit seiner Frau drängte, soll er sogar schon am 12. Mai erzählt haben, Annette Lindemann sei verschwunden.
Verdachtsmomente sind es, Indizien
Wieder eine Lüge. Sie selbst sah die Nebenbuhlerin später in Buer. Und versuchte Ende Mai mehrfach, Annette Lindemann zu treffen. Eine Katastrophe für ihren Ehemann. Denn die Trennung von seiner Frau hätte für ihn den finanziellen Ruin bedeutet, sind sich die Fahnder sicher.
Aber auch die Geliebte gerät in Verdacht, irgendetwas mit dem Verschwinden der Frau zu tun zu haben. Auch sie verwickelt sich in Widersprüche, hat Erinnerungslücken. Und zur mutmaßlichen Tatzeit sind in ihrem Handy entgegen sonstiger Gewohnheit alle SMS von Dirk Lindemann gelöscht. Nur für diesen Zeitraum, rund 70 Nachrichten waren es.
Verdachtsmomente sind es, Indizien. Mehr nicht. Aber keine durchschlagenden Beweise gegen den immer noch unbekannten Menschen, der weiß, wo da draußen der Leichnam der Annette Lindemann liegt.
Quelle: Stefan Wette, Westdeutsche allgemeine Zeitung (WAZ) v. 21.01.2011
Kritik an Ermittlungsarbeit...
...wurde auch schon laut!
So z.B. in einem Blog mit Namen "Gelsenkirchen Blog".
Titel: "Opfer zweiter Klasse?"
Hier geht's zum Blog => http://www.gelsenclan.de/index.php/opfer-zweiter-klasse/
Schlusswort vom Themenersteller
Vielleicht wird dieser Fall hier ja nicht "zweitklassig" behandelt, bzw. ich bin fest davon
überzeugt! ;)
Schaden kann es auf jeden Fall nicht wenn wir -als Hobby-Detektive (nicht abwertend gemeint)-
vielleicht noch mal den Faden aufnehmen können.
Brisant ist natürlich immer die Tatsache, wenn ein eigenes Familienmitglied, wie hier der
eigene Ehemann, der Tat verdächtigt wird. Denn immerhin gilt so lange die Unschuldsvermutung,
bis man dem Verdächtigen die Tat -frei von jeglichen Zweifeln- nachweisen kann.
Um so verwunderlicher finde ich persönlich, daß der Verdächtige hier medial doch ziemlich angeprangert wurde, was u.a. sicher auf seine widersprüchlichen Aussagen zurückzuführen ist.
Ferner wurde er bereits wegen Brandstiftung verurteilt, was aber wiederum von einigen als
"Strategieurteil" ( http://www.gelsenclan.de/index.php/fall-lindemann-liegt-noch-nicht-bei-den-akten/ ) angesehen wird.
Brisant ist der Fall aber auch, weil der wohl einzig Tatverdächtige nicht nur Ehemann sondern auch Polizist ist. Und ein eben solcher sollte -theoretisch gesehen- natürlich besser wissen wie die Polizei arbeitet, als es Aussenstehende je könnten. Subjektiv gesehen also ein Vorteil für ihn, so er denn tatsächlich der Mörder seiner Frau sein sollte.
Die Tat muß zumindest geplant gewesen sein. Dafür spricht allein schon die Tatsache, daß die Leiche -trotz vermeindlich intensivster Bemühungen- bislang nicht gefunden werden konnte.
Ferner lässt auch das Verbrennen des PKW darauf schliessen, daß der Täter bestens darüber Bescheid wußte, wie Spuren mit hoher Wahrscheinlichkeit vernichtet werden können.
So, nun seid Ihr aber erst einmal dran! :)
Eine Info kann ich Euch aber noch an die Hand geben. Und zwar sagt auch meine Tante, welche
Anette Lindemann ja recht gut kannte, daß es sich bei ihr um eine ausgesprochen liebe Persönlichkeit gehandelt hatte, die ihre Kinder sehr geliebt hat. Meine Tante hält es -wie auch der Bruder der Verschwundenen selbst- für absolut ausgeschlossen, daß sie sich freiwillig aus dem Staube gemacht haben könnte. Sie sagte "niemals hätte sie ihre Kinder im Stich, bzw. allein gelassen; das kann ich mir nicht vorstellen"!
Der Vollständigkeit halber, hier noch die Kontaktdaten zu den ermittelnden Behörden
Mordkommission in Essen a. d. Ruhr
Telefon: 0201-829-0
Fragen, die nach wie vor aktuell sein dürften:
-Wer weiß, wo sich der schwarze Mercedes Viano seit Anfang Juni (also vor dem 25.06.2010) befand?
Möglicherweise stand das auffällige Fahrzeug versteckt in einer Garage oder auf einem Parkplatz irgendwo im nördlichen Ruhrgebiet und wurde vielleicht sogar irgendwo zum Kauf angeboten...?
-Wer hat Anette Lindemann in der Zeit vom 02.06.-25.06.2010 vielleicht noch mal gesehen
oder kann zum Fall ggf. anderweitige sachdienliche Hinweise liefern?
MfG,
MANIE