Cold Case - Heidrun Wastl - Mord ohne Leiche oder Unfall?
14.06.2012 um 11:00Bin gerade über diesen Fall aus Österreich gestolpert und finde ihn sehr interessant:
COLD CASE - Heidrun Wastl seit Jahren vermisst - Verdächtiger festgenommen
WIENER NEUSTADT. Festgenommen wurde ein Verdächtiger, der mit der vor mehr als zehn Jahren vermissten Heidrun Wastl in Verbindung gebracht wird. Nach der Leiche der Frau wird in einem Wald in der Buckligen Welt gesucht.
Die damals 37-Jährige aus Wiener Neustadt wurde wahrscheinlich ermordet. Zur Person des Festgenommenen machte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Mittwoch keine näheren Angaben. Bei dem 41-jährigen Mann, der in der Nacht auf Dienstag wegen des Verdachts des Mordes festgenommen wurde, soll es sich um den Menschen handeln, der Wastl zuletzt gesehen hatte.
Nach der Leiche der Frau werde seit Dienstag mit 14 Polizeihunden in einem Wald bei Lanzenkirchen in der Buckligen Welt gesucht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erich Habitzl. Die Aktion musste aufgrund starker Regenfälle zeitweise unterbrochen werden. Sollte die Leiche der Frau bis Mittwochabend nicht gefunden werden, werde die Suche am Donnerstag fortgesetzt, sagte Bundeskriminalamtssprecher Mario Hejl.
Cold Case Management ermittelt
Das mysteriöse Verschwinden von Heidrun Wastl wird bereits seit mehreren Monaten im Rahmen des Cold Case Managements vom Bundeskriminalamt (BK) untersucht. Ende April wurde bekannt, dass auf einer Dose, die von diesem Tag aus der Küche der Frau stammt, DNA-Spuren eines der Familie nahestehenden Mannes gefunden wurden. Ob es sich dabei um den jetzt festgenommenen Verdächtigen handelt, war zunächst nicht bekannt.
Der Mann befinde sich in Verwahrungshaft und werde von der Polizei einvernommen, sagte Habitzl. Wie er sich bisher verantwortete, wollte die Staatsanwaltschaft nicht verraten. Man zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Ermittler "am richtigen Fleck" suchten und der Fall schon bald geklärt werden dürfte.
Chronologie des Vermisstenfalles
Heidrun Wastl gilt seit dem 28. September 2001 und somit seit über zehneinhalb Jahren als vermisst. Die Kindergartenhelferin wollte an jenem Tag ihren sechsjährigen Sohn um 11.30 Uhr von der Schule abholen, kam dort aber nie an. Ihr Ehemann meldet sie als vermisst. Der Fall wurde im Juli 2002 auch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" aufgegriffen. Wastl wurde mittlerweile von ihrem Ehemann auch für tot erklärt.
2. Oktober 2001: Die Polizei bittet erstmals um Hinweise auf den Verbleib der Frau. Schon damals heißt es, ihr Ehemann schließe ein Verbrechen nicht aus.
19. Februar 2002: Von der Polizeidirektion Wiener Neustadt werden 2.500 Euro als Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ausforschung des Aufenthaltsorts der Frau dienen.
Juli 2002: Der Vermisstenfall wird von der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" aufgegriffen.
September 2002: Ermittler verdächtigen einen 32-jährigen Tischler, mit dem Verschwinden der Frau zu tun zu haben. Er sei der letzte, der die Frau gesehen hatte, und als Verfasser eines "Abschiedsbriefes" ausfindig gemacht worden, der vier Tage nach dem 28. September bei ihrem Ehemann einlangte. In dem Text heißt es: "Ich sorge schon um sie, ihr geht es gut, wir sind im Ausland, sie will dich anrufen, wenn sie bereit ist.." Ein "tragfähiger Beweis für eine Täterschaft" kann jedoch nicht erbracht werden, so ein Kriminalist.
Ende 2011/Anfang 2012: Das Cold Case Management des Bundeskriminalamts (BK) rollt den Fall neu auf.
April 2012: Neue Spuren tauchen auf. Auf einer vom 28. September 2001 aus der Küche der 37-Jährigen stammenden Dose wird die DNA eines der Familie nahestehenden Mannes entdeckt.
22. Mai 2012: Die Ermittler nehmen einen Verdächtigen fest und beginnen in einem Waldstück in der Buckligen Welt nach der Leiche der Frau zu suchen.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/art58,891551
Aktuellster Artikel vom 13.06.2012:
Fall Wastl: Verdächtiger sagt mehr "als bisher bekannt"
Im Fall der seit mehr als zehn Jahren vermissten Heidrun Wastl soll es eine "Geheimakte" geben. Demnach habe der verdächtige Tischler, der seit 24. Mai in U-Haft ist, "mittlerweile weitaus mehr über die Hergänge des Todes der Frau berichtet, als bisher bekannt".
Er bleibt bei der Unfallversion. Der Mann erklärte nun in Vernehmungen, dass er einst auf Wunsch des Opfers mit ihm in ein Waldstück bei Ofenbach gefahren sei. Bei einer Wanderung über steile Gräben, "in Richtung einer einsamen Lichtung", sei es dann zum Drama gekommen: "Ich voraus, Heidi hinter mir", so der Tischler. "Plötzlich spürte ich ihre Hand zwischen meinen Beinen und ich habe mit meinem rechten Fuß im Abrutschen zurückgetreten. Dabei traf ich sie am Oberkörper und sie fiel rücklings in die Tiefe."
Aus den Ohren der Frau sei Blut gelaufen. "Ich versuchte sie (Heidrun Wastl) hochzuziehen, da merkte ich einen Widerstand. Ich musste den Kraftaufwand erhöhen, zog sie auf. Sie hatte die Augen offen, ich bekam die Krise. Sie war bei ihrem Sturz gepfählt worden." Dann sei er "in Panik" davongelaufen, so der Verdächtige.
Eine Freundin des Mannes erinnert sich dem Wochenmagazin zufolge daran, dass der Tischler sie am Vormittag des 28. September 2001, dem Tag des Verschwindens von Heidrun Wastl, per Handy angerufen und die Bitte geäußert hätte, ihn von Ofenbach abzuholen. Er habe sich, so erklärte er, bei einem Spaziergang im Wald verlaufen. Als ihn die Frau später am Straßenrand auflas, sei seine Kleidung "schmutzig" und er sehr nervös gewesen.
Belastet wird der 41-Jährige jetzt zudem von seiner Ex-Partnerin, mit der er von 2000 bis 2005 zusammen gelebt hatte. Ihren Angaben zufolge hatte er am mutmaßlichen Tattag "kaum getragene Turnschuhe, eine Jean und ein T-Shirt in den Mist geworfen" und "seinen Wagen gründlich gereinigt und die Sitzbezüge darin durch neue ersetzt". Verschleierungsaktionen, die der Mann nicht ableugnet.
"Diverse Zeugen" würden überdies von weiteren auffälligen Handlungen und seltsamen Erzählungen des Tischlers seit Heidrun Wastls Verschwinden erzählen. Nachweislich habe der Mann danach seine Waffen verkauft: Dolche, Pistolen, Gewehre. Immer wieder habe er darüber geredet, "wie schiach" es sei, "tote Menschen mit offenen Augen anzublicken"; und dass er "vielleicht die vermisste Kindergartenhelferin aus Wiener Neustadt in einem Wald erstochen oder erschlagen" habe.
Am 28. September 2001 hatte die Frau ihren sechsjährigen Sohn zu Mittag von der Schule abholen wollen, kam dort aber nie an und blieb verschwunden. Mittlerweile wurde sie für tot erklärt. Der Fall wird seit einigen Monaten vom Cold Case Management im Bundeskriminalamt neu aufgerollt. Vergangene Woche fand in einem Waldstück bei Lanzenkirchen - Ofenbach in der Buckligen Welt eine großangelegte polizeiliche Suche nach der Leiche der Frau statt, die jedoch negativ verlief.
http://www.noen.at/lokales/noe-uebersicht/wiener-neustadt/aktuell/Fall-Wastl-Verdaechtiger-sagt-mehr-als-bisher-bekannt;art2575,396192
COLD CASE - Heidrun Wastl seit Jahren vermisst - Verdächtiger festgenommen
WIENER NEUSTADT. Festgenommen wurde ein Verdächtiger, der mit der vor mehr als zehn Jahren vermissten Heidrun Wastl in Verbindung gebracht wird. Nach der Leiche der Frau wird in einem Wald in der Buckligen Welt gesucht.
Die damals 37-Jährige aus Wiener Neustadt wurde wahrscheinlich ermordet. Zur Person des Festgenommenen machte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Mittwoch keine näheren Angaben. Bei dem 41-jährigen Mann, der in der Nacht auf Dienstag wegen des Verdachts des Mordes festgenommen wurde, soll es sich um den Menschen handeln, der Wastl zuletzt gesehen hatte.
Nach der Leiche der Frau werde seit Dienstag mit 14 Polizeihunden in einem Wald bei Lanzenkirchen in der Buckligen Welt gesucht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erich Habitzl. Die Aktion musste aufgrund starker Regenfälle zeitweise unterbrochen werden. Sollte die Leiche der Frau bis Mittwochabend nicht gefunden werden, werde die Suche am Donnerstag fortgesetzt, sagte Bundeskriminalamtssprecher Mario Hejl.
Cold Case Management ermittelt
Das mysteriöse Verschwinden von Heidrun Wastl wird bereits seit mehreren Monaten im Rahmen des Cold Case Managements vom Bundeskriminalamt (BK) untersucht. Ende April wurde bekannt, dass auf einer Dose, die von diesem Tag aus der Küche der Frau stammt, DNA-Spuren eines der Familie nahestehenden Mannes gefunden wurden. Ob es sich dabei um den jetzt festgenommenen Verdächtigen handelt, war zunächst nicht bekannt.
Der Mann befinde sich in Verwahrungshaft und werde von der Polizei einvernommen, sagte Habitzl. Wie er sich bisher verantwortete, wollte die Staatsanwaltschaft nicht verraten. Man zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Ermittler "am richtigen Fleck" suchten und der Fall schon bald geklärt werden dürfte.
Chronologie des Vermisstenfalles
Heidrun Wastl gilt seit dem 28. September 2001 und somit seit über zehneinhalb Jahren als vermisst. Die Kindergartenhelferin wollte an jenem Tag ihren sechsjährigen Sohn um 11.30 Uhr von der Schule abholen, kam dort aber nie an. Ihr Ehemann meldet sie als vermisst. Der Fall wurde im Juli 2002 auch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" aufgegriffen. Wastl wurde mittlerweile von ihrem Ehemann auch für tot erklärt.
2. Oktober 2001: Die Polizei bittet erstmals um Hinweise auf den Verbleib der Frau. Schon damals heißt es, ihr Ehemann schließe ein Verbrechen nicht aus.
19. Februar 2002: Von der Polizeidirektion Wiener Neustadt werden 2.500 Euro als Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ausforschung des Aufenthaltsorts der Frau dienen.
Juli 2002: Der Vermisstenfall wird von der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" aufgegriffen.
September 2002: Ermittler verdächtigen einen 32-jährigen Tischler, mit dem Verschwinden der Frau zu tun zu haben. Er sei der letzte, der die Frau gesehen hatte, und als Verfasser eines "Abschiedsbriefes" ausfindig gemacht worden, der vier Tage nach dem 28. September bei ihrem Ehemann einlangte. In dem Text heißt es: "Ich sorge schon um sie, ihr geht es gut, wir sind im Ausland, sie will dich anrufen, wenn sie bereit ist.." Ein "tragfähiger Beweis für eine Täterschaft" kann jedoch nicht erbracht werden, so ein Kriminalist.
Ende 2011/Anfang 2012: Das Cold Case Management des Bundeskriminalamts (BK) rollt den Fall neu auf.
April 2012: Neue Spuren tauchen auf. Auf einer vom 28. September 2001 aus der Küche der 37-Jährigen stammenden Dose wird die DNA eines der Familie nahestehenden Mannes entdeckt.
22. Mai 2012: Die Ermittler nehmen einen Verdächtigen fest und beginnen in einem Waldstück in der Buckligen Welt nach der Leiche der Frau zu suchen.
http://www.nachrichten.at/nachrichten/chronik/art58,891551
Aktuellster Artikel vom 13.06.2012:
Fall Wastl: Verdächtiger sagt mehr "als bisher bekannt"
Im Fall der seit mehr als zehn Jahren vermissten Heidrun Wastl soll es eine "Geheimakte" geben. Demnach habe der verdächtige Tischler, der seit 24. Mai in U-Haft ist, "mittlerweile weitaus mehr über die Hergänge des Todes der Frau berichtet, als bisher bekannt".
Er bleibt bei der Unfallversion. Der Mann erklärte nun in Vernehmungen, dass er einst auf Wunsch des Opfers mit ihm in ein Waldstück bei Ofenbach gefahren sei. Bei einer Wanderung über steile Gräben, "in Richtung einer einsamen Lichtung", sei es dann zum Drama gekommen: "Ich voraus, Heidi hinter mir", so der Tischler. "Plötzlich spürte ich ihre Hand zwischen meinen Beinen und ich habe mit meinem rechten Fuß im Abrutschen zurückgetreten. Dabei traf ich sie am Oberkörper und sie fiel rücklings in die Tiefe."
Aus den Ohren der Frau sei Blut gelaufen. "Ich versuchte sie (Heidrun Wastl) hochzuziehen, da merkte ich einen Widerstand. Ich musste den Kraftaufwand erhöhen, zog sie auf. Sie hatte die Augen offen, ich bekam die Krise. Sie war bei ihrem Sturz gepfählt worden." Dann sei er "in Panik" davongelaufen, so der Verdächtige.
Eine Freundin des Mannes erinnert sich dem Wochenmagazin zufolge daran, dass der Tischler sie am Vormittag des 28. September 2001, dem Tag des Verschwindens von Heidrun Wastl, per Handy angerufen und die Bitte geäußert hätte, ihn von Ofenbach abzuholen. Er habe sich, so erklärte er, bei einem Spaziergang im Wald verlaufen. Als ihn die Frau später am Straßenrand auflas, sei seine Kleidung "schmutzig" und er sehr nervös gewesen.
Belastet wird der 41-Jährige jetzt zudem von seiner Ex-Partnerin, mit der er von 2000 bis 2005 zusammen gelebt hatte. Ihren Angaben zufolge hatte er am mutmaßlichen Tattag "kaum getragene Turnschuhe, eine Jean und ein T-Shirt in den Mist geworfen" und "seinen Wagen gründlich gereinigt und die Sitzbezüge darin durch neue ersetzt". Verschleierungsaktionen, die der Mann nicht ableugnet.
"Diverse Zeugen" würden überdies von weiteren auffälligen Handlungen und seltsamen Erzählungen des Tischlers seit Heidrun Wastls Verschwinden erzählen. Nachweislich habe der Mann danach seine Waffen verkauft: Dolche, Pistolen, Gewehre. Immer wieder habe er darüber geredet, "wie schiach" es sei, "tote Menschen mit offenen Augen anzublicken"; und dass er "vielleicht die vermisste Kindergartenhelferin aus Wiener Neustadt in einem Wald erstochen oder erschlagen" habe.
Am 28. September 2001 hatte die Frau ihren sechsjährigen Sohn zu Mittag von der Schule abholen wollen, kam dort aber nie an und blieb verschwunden. Mittlerweile wurde sie für tot erklärt. Der Fall wird seit einigen Monaten vom Cold Case Management im Bundeskriminalamt neu aufgerollt. Vergangene Woche fand in einem Waldstück bei Lanzenkirchen - Ofenbach in der Buckligen Welt eine großangelegte polizeiliche Suche nach der Leiche der Frau statt, die jedoch negativ verlief.