Mordfall Jauch

@KonradTönz1
ich halte es mittlrweile für realistischer (nicht wie ich anfangs annahm durch irgendwelche S*xannoncen per chiffre), das sie möglicherweise wirklich eine art freundschaft hatten, lose.
Während der Zivizeit ging X in der Pause immer in die Teeküche und trank seinen Westcliff-Pfefferminztee für 49,-. Eines Tages kam Frau Jauch und holte aus dem Schrank eine Dose mit Tibetischem Kräutertee, sie kamen ins Gespräch über Tee, die Wirkung, Herkunft etc. "Willst du mal probieren". X ist begeistert, sie unterhalten sich über Händler etc. SJ sagt sie bekomme den Tee immer mitgebracht aus dem Ausland, sie könne ihn eindecken. ausserdem gibt es noch andere tolle öko-produkte zu denen sie bezug hat. usw usf
irgendwann sagt SJ, "ja die Werkstätten sind so überteuert. X bietet Hilfe an, "hier meine nummer, wenn mal was ist"
Und so gings dann weiter, loser, lockerer Kontakt.

Nur, das liest sich wie ein Märchen, wieso ist er dann ausgetickt?

@diegraefin
ich glaube nicht, dass sie ihn von der werkstatt abgeholt hat. die ortung passt vom kreis her genau zu seinem wohnort....

LIncoln_rhyME schrieb:Nur, das liest sich wie ein Märchen, wieso ist er dann ausgetickt?

Vielleicht zuviel schlechten Tee geraucht?! ;)

@diegraefin
ja, "wäh der war aber schlecht" und dann hat er die Metallskulptur mit einem schaumstoffschläger verwechselt :(

Wenn das nun so war mit der Notreperatur - warum hat sie ihn dann mit in ihre Einsiedelei genommen? Warum ist er mitgegangen? Ein mögliches Arrangement rund ums Auto schließt sowas doch nicht mit ein.

@john

die Teeszene gefällt mir - sowas in der Art kann sich zugetragen haben. Nur: Eben nicht nur sowas. Daneben hat sie ihn vielleicht ja auch gelegentlich hart angepackt, nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche.

Wenn sie das Auto gemacht haben musste, weil sie es brauchte, konnte er den Ort bestimmen, wo es gemacht wird.

Wo sollte er das denn sonst machen, auf offener Straße? Wäre doch naheliegend - du machst mein Auto, ich koch uns derweil was...

es muss ja nicht unbedingt das auto gewesen sein. vielleicht war es auch was am haus, das würde nicht alles so verkomplizieren :)

Ok, da hätten wir einen Anlass für das Treffen - die eigentliche Ursache für die Tötung würde ich dennoch in der gemeinsamen Arbeitszeit suchen. Ich bleib dabei: Die Sabbel (ich sach ja immer Sabbel) hat es als ihre pädagogische Aufgabe gesehen, den arroganten Beau gelegentlich von seinem hohen Ross zu holen - was dem so garnicht gefallen hat, wogegen er sich aber nicht wirklich wehren konnte weil er sich in seinem bisherigen Leben als umschwärmter Sunny-Boy kaum behaupten oder beweisen musste. Nach Beendigung der Zivizeit hatten die beiden losen Kontakt, der durchaus ambivalent war - gelegentlicher Austausch über Facebook, mal freundschaftlich-versöhnlich, mal frotzelig vielleicht auch mal ein Treffen, oder ein Besuch an der alten Wirkungsstätte. Dann kam die Geschichte mit der Autoreperatur und in diesem Rahmen ist irgendwas passiert, was seine aufgestaute Wut zum Ausbruch gebracht hat.

@KonradTönz1
schön und gut, aber wenn sich immer wieder kleinere konflikte ergeben, und er alles aufstaut, ich weiss nicht, irgendwann sag ich, ok lass uns nicht mehr in kontakt bleiben fertig.
da muss was anderes vorgefallen sein, was während dem er im haus was reparierte, seinen unmenschlichen zorn entfachte.

@KonradTönz1
Du hattest die durchaus wahrscheinliche Version mit den Frustrationen seiner Zivi-Zeit.@Locard hatte die passende Verbindung mit der Autowerkstatt. Nun sind die beiden in ihrem Haus. Sie hatte ein Problem mit dem Auto oder sonstwo, da war nun er der Retter aus der Notlage.
So - und nun dachte er, der von sich überzeugte, eingenommen Souverän: Jetzt bin ich bei ihr mal am Drücker. Die soll sich ja nicht so anstellen ....
Und dann liefs ab, wie ich schon mal andachte vor einiger Zeit. Selbstverständlich wieder nur eine Möglichkeit.

Graefins Aspekt mit dem gestörten Mutter-Sohn-Verhältnis und den Auswirkungen passt sehr gut dazu. Es müssen ja nicht gleich Mordgedanken gewesen sein und er konnte diese Fahrt durchaus ohne Mordabsicht angetreten haben. Zum Zeitpunkt der Tat war er nicht mehr von ihr abhängig. Eigentlich war es umgekehrt. Sie war momentan von ihm abhängig. Er befindet sich mit 22 in einer starken körperlichen Phase, voller Saft und Kraft, die Zukunft offen mit allen Chancen: "Wer bin ich, was kostet die Welt?"
Es kann durchaus sein, dass er ihr nun mal zeigen wollte, dass es mit ihrem Regiment vorbei ist. Jetzt hatte sich eine Situation ergeben, dass er der Dominator ist und nicht sie.
Was dann aber konkret im Ferienhaus abgelaufen ist, kann ich mir szenarisch nicht ausdenken, weil ich mich nicht in einen evtl. persönlichkeitsgestörten jungen Mann hineindenken kann.
Ich denke aber, es könnte passen, dass man, was man der Mutter nicht antun kann, kann man an einer Ersatzperon exerzieren.
Dabei glaube ich immer noch nicht, dass er Mordgedanken hatte.
Er war vielleicht zunächst erst mal hochmütig, stolz oder frech. Dann hat vielleicht eine Reaktion von ihr, die ihn an ein früheres heftiges Frustrationserlebnis erinnerte, ausgereicht, um nun den Machtgelüsten nachzugeben ...?
Wiegeschrieben, ich kann es nicht weiter konkretisieren ...
Treffend fand ich Graefins Erklärung, warum er nach der Tat so scheinbar gelassen sein konnte. Das scheint wirklich zu passen ...

@Giselle-Sophie

Deine Beschreibung und Ausführungen, dass sich das Machtgefüge nun nach 1/2 Jahr und wo SIE was von IHM will, zu seinen Gunsten verschoben hat, finde ich sehr gut nachvollziehbar, das kann wirklich so gewesen sein. Hurra, wir haben den Fall gelöst! ;) Nein, aber mal ehrlich, diesen Verlauf kann ich mir tatsächlich gut als Ursache vorstellen, wie es zu der Tat kam und wie es zu der Kontaktanbahnung kam... Weil hier lückenlos alles Geschehene hineinpasst...

Lediglich die Frage des "Wie?" der Kontaktaufnahme bleibt für mich offen, denn ich denke, wenn er der Letzte gewesen wäre, den sie angerufen hat, dazu die Fahrt in seinen Wohnort, da hätte er eigentlich sofort im Visier der Ermittler als Kandidat Nr. 1 sein müssen. Dass er das nicht war, kann nur bedeuten, dass es KEINEN Hinweis eines nach der Zivi-Zeit weiter bestehenden Kontakts und keine aktuelle Kontaktaufnahme (nachweislich) gab. Da bleibt nur eine zufällige Begegnung, eine spontane Entscheidung/Begegnung ohne vorherige Kontaktaufnahme oder eine geplante - und DAHER nicht nachvollziehbare - Kontaktaufnahme (Auflauern) seitens des Täters. Letzteres würde für Mord (geplant) sprechen, die anderen beiden Szenarien für Totschlag.

Bin gespannt, was hier noch im Prozess ans Licht kommt, wie nah wir der Wahrheit gekommen sind (wenn er überhaupt anfängt zu reden).

@diegraefin
In Handy-Fragen bin ich kein Experte, deshalb frage ich ganz naiv, ob die Polizei über SJ's Handyanrufe überhaupt was rausfinden konnte, wo er doch ihr Handy mitgenommen hatte, welches wie die rote Tasche und das Tatwerkzeug bis heute verschwunden ist.
Wahrscheinlich ist allerdings, dass bei seiner Festnahme eine Durchsuchung seiner Wohnung gemacht wurde und sein eigenes Handy beschlagnahmt worden ist. Könnten nach dieser langen Zeit die Gespräche mit SJ nun noch festgestellt werden?

Ich glaube, Handy-Klauen bringt nichts, weil die ja über den Netzanbieter die Daten erfragen können, da brauchen sie das Handy eigentlich nicht für, um zu sehen, mit wem sie als letztes telefoniert oder gesimst hat. Wie es mit dem INHALT solcher SMS aussieht ohne Handy weiß ich allerdings nicht, also ob die auch vom Provider gespeichert werden, denke eher nicht.

Diese Mutterkomplex Geschichten sind mir zu platt. Das ist trivialer Freudianismus. Solche Dinge findet man in griechischen Mythen - die Realität ist meist profaner und weniger schematisch.

Moment mal, jetzt erinnere ich mich ganz schwach an eine Meldung bzw. Polizeiverlautbarungen ziemlich am Anfang (oder war es im XY-Film), in der es hieß, dass das Handy von SJ in Seckach (meine ich) ausgeschaltet worden ist. Also noch bevor die beiden bei ihr zuhause waren, ging ihr Handy nicht mehr. Hat das auch noch jemand vom Forum in Erinnerung? Wenn ja, was könnte das zu bedeuten haben?

Per Zufall kann sie ihn auf dem Nachhause Weg nicht aufgegabelt haben denn von Mosbach zu ihr nach hause liegt Seckach ja nicht auf dem Weg.

@Giselle-Sophie
Nein,es wurde nicht abgeschaltet.Mann hat nur festgestellt ,dass S.J. diesen Umweg genommen hat.