Die Göhrde-Morde

@Zeitzeuge-WL

Inwieweit kommst du denn zu der Erkenntnis, das die Tatausführung so lang gedauert hat? Ich hörte es ging recht schnell, maximal 10 Minuten ...
Das "Verstecken" der Opfer allerdings könnte gestört worden sein!

@Dr.B.Trüger
10 Minuten? Niemals!

@Zeitzeuge-WL

Sagen wir 20 Minuten ...

Das weißt du woher?

@Dr.B.Trüger
Vom veröffentlichten Fundort-Foto.

@Zeitzeuge-WL

Das aus dem Spiegel?

@Dr.B.Trüger
Ein anderes kenne ich nicht!

@Zeitzeuge-WL

Wir sind uns aber einig das dort keine Leiche zu erkennen ist, oder?

@Dr.B.Trüger
Genau darin sind wir uns nicht einig!

@Zeitzeuge-WL

Bin ich der einige User, der dies so sieht oder gibt es hier noch andere, die das nicht glauben?

@all

Wer erkennt bitte hier

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/9089608

auf Seite 138, vergrößert, unten links die Leiche von Herrn K.?

Ich möchte jetzt einfach einmal wissen inwieweit ich hier überhaupt noch einen Ausgangspunkt für weitere Überlegungen habe ...

@Dr.B.Trüger
Human remains kann ich nicht erkennen, nur etwas undefinierbares rötliches
unten links im Bild.

@spookytooth

Das sehe ich auch, ein Fleck, undefinierbar, aber rot ...

Nochmals zu dem Überfall in Gartow, der von einigen dem Göhrdemörder als mögliche weitere tat zugeschrieben wird.

Mir ist bislang nur ein Zeitungsbericht aus dem Hamburger Abendblatt zu dieser Tat bekannt.Da immer wieder auf den Fall hingewiesen wird, stelle ich den knappen Bericht hier nochmals ein:

Hamburger Abendblatt Historisches Archiv Nr. 193 vom 20.8.1991

Göhrde-Mörder?


Hat der Göhrde-Mörder wieder zugeschlagen? Ein maskierter Mann überfiel in der Nacht zum Sonntag an der Bundesstraße 493 bei Gartow ein Lehrer-Ehepaar in dessen Wohnmobil und bedrohte es mit einer Schußwaffe. Er fesselte den 46 Jahre alten Mann, raubte 60 Mark und zwang die Frau, mit ihm hinauszugehen. Der 46iährige konnte sich befreien und den Täter, der die 43 Jahre alte Frau offenbar vergewaltigen wollte, in die Flucht schlagen. Der Lüneburger Oberstaatsanwalt Ernst Liebeneiner: "Eine Verbindung mit dem Göhrde-Mörder ist nicht auszuschließen." Diesen Mann sucht die Polizei seit mehr als zwei Jahren. Er hatte im Waldstück Göhrde, etwa 45 Kilometer von Gartow entfernt, im Mai 1989 ein Ehepaar aus Hamburg und zwei Monate später ein Liebespaar ermordet.


http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1991%2Fxml%2F19910820xml%2Fhabxml910709_8430.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1991%2Fpdf%2F19910820.pdf%2FASV_HAB_19910820_HA_011.pdf

Offensichtlich ist auch diese Tat nicht geklärt worden, denn ich habe zu dem Vorfall im Hamburger Abendblatt keinen weiteren Bericht gefunden. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn der Täter war maskiert , so dass die Überfallenen eine Personenbeschreibung nicht abgeben konnten und die Polizei für eine Fahndung nach ihm nicht den geringsten Ansatzpunkt hatten.



Der für den Fall damals zuständige Staatsanwalt Liebeneiner wollte eine Verbindung zum Göhrdemörder nicht ausschließen aber als sehr wahrscheinlich hat er es offenbar nicht erachtet, dass der Göhrdemörder im Gartower Fall der Täter war, denn sonst würde er eine andere Formulierung gewählt haben.

Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass der Göhrdemörder das Gartower Ehepaar im Wohnmobil überfallen hat, denn der Täter war auf Raub und Vergewaltigung aus und er ist dabei offensichtlich so dilettantisch und unbeholfen vorgegangen, dass das Ehepaar ihn in die Flucht schlagen konnte, obwohl er im Besitz einer Schusswaffe war. Der Göhrdemörder war mE ein ganz anderes Kaliber. Er hat seine Morde brutal und zielstrebig begangen und hat den Opfern keine Chance zur Gegenwehr gelassen. Es gibt auch keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass der Göhrdemörder seine weiblichen Opfer vergewaltigt hat. Darauf wurde in den von @ Axolotl eingestellten Zeitungsberichten seitens der Polizei nochmals ausdrücklich hingewiesen, denn offenbar kursierten Gerüchte dass Frau W. vergewaltigt worden sein sollte.

Des weiteren ist es auch durch nichts belegt, dass der Göhrdemörder ein Serienmörder oder gar ein Massenmörder ist, der neben zwei Paarmorden noch zahlreiche Frauenmorde und bislang unentdeckte Paarmorde begangen hat. Das klingt mir zu reißerisch und nach amerikanischer Fernsehserie. Ich kann dieser Theorie bislang nichts abgewinnen. Sie ist mir viel zu spekulativ. Speziell eine Verbindung des Göhrdemörders zum Mord an Irma Busch hat die Polizei auch nie gesehen und auch mehrfach darauf hingewiesen.

Nun noch zu dem Tatortfoto im Spiegel.

Ich sehe da keine Leiche sondern nur einen rötlichen Fleck.

Ich erkenne auch nur einen roten Fleck!!! Wer will hier mehr sehen??

Wenn wir einmal in der Gesamtsicht auf alle Taten blicken......
Ich spare mir jetzt mal die Aufzählung, da wir ja alle wissen wovon wir reden.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass für jede Tat ein anderer Täter die Verantwortung trägt ?

Jedem Einzelnen wäre es gelungen der Ergreifung zu entgehen.

Jeder einzelne Täter, hätte danach in der Region nicht wieder gemordet. Es sei denn es gäbe noch unentdeckte Opfer.

Zudem haben wir bei allen Taten an den Einzelnen Frauen ein Handlungsmuster, dass über einen einfach strukturierten Verdeckungsmord, nach Tatbegehung hinausgeht. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, dass die Tötung und die überbordende Gewaltanwendung für den Täter ein wichtiger Bestandteil seiner Tat war.

Ich vertrete nicht die Meinung, dass alle Taten auf das Konto eines Täters gehen. Aber mehr als 2 Täter kann ich mir auch nicht vorstellen.

Zum Thema 'roter Fleck';
Zugegeben, 'der Fleck' sieht vergrößert komisch aus..
Proportional zur Umgebung halte ich 'eine Hand' für ausgeschlossen.
Außerdem stört mich der kreisrunde, grau glänzende Fleck Höhe Mittelhandknochen,
wenn wir 'den roten Fleck' abstrakt als Hand sehen wollen..
Diesen Rot-Ton findet man bei Vergrößerung auch auf der Grünfläche mittig des Bildes.

Ich sehe auf dem Bild einen liegenden Körper.

Das liegt aber nicht daran, das sich dort tatsächlich einer befindet.

Vielmehr ist das dem Effekt der Pareidolie zuzuschreiben.

Wikipedia: Pareidolie

Unser Gehirn neigt dazu, unvollständige Wahrnehmungen zu Mustern zusammenzufügen die uns vertraut sind.

Aus der diffusen Wahrnehmung dieses Bildauschnittes, formt unser Gehirn innerhalb kürzester Zeit eine für uns im Gesamtkontext logische Betrachtung.

Erschwerend kommt hinzu, dass wir aufgrund der Vorabbeschreibung, dort bereits diese Struktur erwarten.

@EDGARallanPOE

Ich erwarte dort keine Struktur am Boden und sehe sie daher auch nicht, richtig!

Vernunft, Verstand und Logik ergänzen sich im Idealfall recht ausgewogen und bilden dann klare Bilder - somit ist auch deine Antwort für mich eine große Hilfe, um einiges hier besser einzuschätzen!

Danke!

Dr.B.Trüger schrieb:@all

Wer erkennt bitte hier

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/9089608

auf Seite 138, vergrößert, unten links die Leiche von Herrn K.?

Ich sehe dort nichts - ach ja doch: verwitterte Holzstücke/-stämme
Und selbst wenn ich etwas sehen würde, was wie eine Leiche aussehen würde, so gehe ich dann logisch an die Sache ran und komme zu der Erkenntnis, dass die Polizei am Fundort definitiv nicht irgendeinen Fotografen so nah da ran lässt, damit dieser in Seelenruhe ein Foto eines Toten schießen kann.
Das Phänomen, das @EDGARallanPOE beschrieben hat, ist i.d.Z. recht interessant