Die Göhrde-Morde

@Zeitzeuge-WL

Natürlich gibt es die. Voraussetzung ist, dass die Patrone sich entweder im Magazin oder im Lauf befand, denn dann verfügt sie über "Ladespuren", die jeder Waffe zweifelsfrei zugeordnet werden kann.

@LuckyLuciano
Ja, das setzt aber voraus, daß sie mal in der Waffe war. Bei einer unverschossenen Patrone setze ich das nicht voraus. Konnte man das denn so erkennen?

@Zeitzeuge-WL

Klar. Aber eine unverschossene Patrone kann ja durchaus in der Waffe gewesen sein. Wenn sie Ladespuren führt, hat sie Längsschlieren auf der Hülse.

@LuckyLuciano
und konnte man die erkennen? Ich nehme mal an, um das zu sehen, reicht eine Lupe.

@Zeitzeuge-WL

Dafür brauchst Du keine Lupe. Das sieht man so.

@LuckyLuciano

nagut, das war auch der angenommene worst-case.

Trotzalledem bleibt die Frage, ob die Patrone was mit der Tat zu tun hat. Der Täter hat akribisch Spuren vermieden, man fand kein verschossenes Projektil, lediglich 2 Haare und höchst wahrscheinlich Fasern von seiner Kleidung, die er nach 25 Jahren sehr wahrscheinlich eh nicht mehr hat, aber eine unverschossene Patrone soll er einfach weggeworfen haben. Ich halte es nicht für sehr wahrscheinlich.

@Zeitzeuge-WL

Bist Du autorisierter Schusswaffenbesitzer?

@LuckyLuciano
Nein, nie gewesen!

@Zeitzeuge-WL

Gut. Dann ist es nachvollziehbar.

Wenn Du mit Schusswaffen zu tun hättest, wüsstest Du, dass man eine Patrone zumeist durch einen Ladevorgang "verliert", also durch klassisches Nachladen einer bereits munitionierten Waffe. Das wäre jedenfalls die Regel.

@LuckyLuciano
Das weiss ich auch so, reicht ja, daß mein exNachbar ein Waffennarr war.

@Zeitzeuge-WL

Gut. Durch das Nachladen tritt die unverschossene Patrone aus dem Patronenauswurffenster aus. Dieser Patronenaustritt führt bereits Ladespuren.

Ladespuren entstehen am intensivsten, wenn die Patrone einmal im Lauf ist.

@LuckyLuciano
Stellt sich die Frage, wie erfahren war der Täter mit einer Waffe?

@Zeitzeuge-WL

Warum?

@LuckyLuciano
Ein erfahrener Waffenbesitzer müßte das doch wissen und macht keine solchen Anfängerfehler, oder?

@Zeitzeuge-WL

Das ist weniger der Kenntnis des Waffenführenden zuzuschreiben, sondern vielmehr der Situation des Ablaufs des Tötungsdeliktes.

@LuckyLuciano
Es wurden ja nicht so viele Schüsse abgegeben, eine Notwendigkeit zum Nachladen bestand wohl eher nicht.

@LuckyLuciano
Hallo!
Zu gestern, 16:42 Uhr: Mein Kenntnisstand war bis jetzt, dass der Tercel schlußendlich auf dem Gelände der Klinik am Klaubusch abgestellt wurde. Kannst/darfst Du sagen, woher Du den neuen Sachverhalt weißt? War es eine Parklücke wie zuvor genutzt Nähe Zahnarztpraxis oder woanders im Klaubusch?
Zu gestern, 22:39 Uhr: Kannst/darfst Du aktuell sagen, ob mehr Spuren gefunden wurden? Wenn ja, welche?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

@Zeitzeuge-WL

Da du heute noch einmal den Radfahrer erwähnst, möchte ich noch einmal ganz genau nachfragen. Ich habe, dass bis heute im Gesamtbild nicht richtig verstanden.

Du sagst er wäre dir im Tatmonat Mai 1989 aufgefallen.

Wie weit war der Ort wo er dir begegnete, von den Fundorten entfernt ? Ich bin nicht ortskundig. Welches Endziel des Radfahrers erscheint dir am wahrscheinlichsten ?

War der Mord an den Rs bereits geschehen als er dir begegnete?

War die Sichtung deiner Fahrtrichtung folgend, oder kam er dir entgegen ?

Wenn er dir entgegenkam, konntest du Einzelheiten seines Gesichtes erkennen ?

Wann hast du das erste Mal, einen Zusammenhang zwischen deiner Sichtung und den Göhrde-Morden erwogen ? Zeitnah vor 25 Jahren, oder erst als du dich hier im Thread mit dem Fall beschäftigt hast ?

Ich habe auch deinen heutigen Post nicht verstanden. Wo liegt ein Zusammenhang zwischen den aufgefundenen Haaren im Wagen der Rs und deiner damaligen Sichtung ?

Um einer Fehlinterpretation deinerseits vorzubeugen, nimm bitte zur Kenntnis, dass ich deine Sichtung für authentisch halte. Ich möchte nur den Gesamtzusammenhang besser verstehen.

Vielen Dank für deine Mühe.

@XwendländerX

Die Sache ist relativ unspektakulär. Ich bin mir auch nicht sicher, woher die Information stammte, dass das Fahrzeug schlussendlich auf dem Gelände der DK (Diabetes Klinik) abgestellt wurde. Ich meine, dass es aus einem Artikel stammte und hier in der Diskussion übernommen wurde.

Als ich mich mit boccer und strandschwalbe seinerzeit im Fährhaus zum Essen traf, nutzten boccer und ich die Zeit noch vorab, um uns die Gegebenheiten am Klaubusch genau anzusehen. Auf das Gelände der DK kommt man heute nicht mehr, weil es, nach der Schließung, inzwischen weiträumig eingezäunt ist. Aber wir wollten uns die Straßenführung, die Parkplätze vor der Klinik und die Zahnarztpraxis ansehen. Es ist ja vom Fährhaus nur ein "Steinwurf" (Luftlinie) entfernt. Wir hatten zwar das Auto genutzt, hätten aber vom Fährhaus aus gesehen, über einen Nebenweg sehr leicht den Klaubusch zu Fuß erreichen können. Das fiel uns auf, weil ein Jogger, der uns am Klaubusch begegnete, kurze Zeit später, als wir wieder zum Fährhaus fuhren und dort parkten, erneut begegnete und an uns vorbei lief. Somit musste es einen direkten fußläufigen Verbindungsweg geben.

Die Information, dass das Fahrzeug vor der damaligen DK und nicht auf dem Gelände der DK abgestellt wurde, erhielt ich eher im Nebensatz, weil ich eigentlich zu einem ganz anderen Sachverhalt mit einem ehemaligen Beamten sprach.

Die Sache mit der Fahrzeugbewegung und dem Abstellen gerade in BB (Bad Bevensen) geht mir aber nicht aus dem Kopf. Da ist irgendetwas unrund. Da passt was nicht... Das beschäftigt mich, neben einigen anderen Fragen, schon länger.

Bzgl. weiterer Spuren kann ich Dir nur sagen, dass es diese gibt. Aber zu diesen Informationen habe ich bisher auch nur sehr spärlichen Zugang erlangt, was m.E. darauf hindeutet, dass diese Informationen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Ich habe mich an den beiden Todestagen (zum 25.-jährigen) in der Göhrde aufgehalten, um Blütenspuren zu sichten, die möglichweise beim Einsteigen ins Fahrzeug, von den Parkplätzen aus gesehen, durch den Täter in das Fahrzeug gelangt sein könnten. Einige solcher Blütenspuren, die jahreszeitbedingt zu der Zeit im Wald oder am Boden des Parkplatzes zu finden waren, sind damals tatsächlich gesichert worden.

Mehr weiß ich darüber aber auch nicht.

@EDGARallanPOE
Noch einmal zum Radfahrer: Das war in der Woche vor dem Auffinden des Civic in Winsen. Ich sah den Radfahrer, einen braunhaarigen Mann hinten mit lichtem Haar, in einem gelb-schwarzen Trikot auf einem Rennrad. Er kam etwa 8:40 Uhr aus Richtung Winsen/Luhe in Richtung Lüneburg, ich sah ihn direkt am Beginn des Waldes (aus Richtung Bardowick gesehen) zwischen Bardowick und B404. Da er offensichtlich eine Pause brauchte, stieg er gerade vom Fahrrad ab und aus diesem Grund sah ich vom Gesicht leider fast nichts, denn der Kopf zeigte mehr in Richtung Acker (darum die Frage nach einem Bild ca. 45° von seitlich hinten).