Mordfall Gunter Rüter
08.07.2012 um 06:21
Hallo Frank,
zunächst mal herzlich Willkommen hier und danke, dass du hier als Betroffener in dem Fall dich zu Wort meldest. Mein herzliches Beileid gilt dir und deiner Familie zu diesem schrecklichen Verlust. Es ist immer schlimm, wenn ein Mensch ohne Vorwarnung aus dem Leben gerissen wird - wenn es dann noch durch ein bisher ungesühntes Verbrechen war, ist es für Außenstehende gar nicht nachvollziehbar, was da als Hinterbliebener an Emotionen in einem wüten muss. Dass einen sowas auch nach Jahren nicht zur Ruhe kommen lässt, kann ich mir lebhaft vorstellen.
Ich hätte, da du uns die Gelegenheit gibst, dich zu dem Fall zu befragen, nun natürlich direkt auch ein paar Fragen, um für uns, die wir den Fall nur aus den Medien kennen, etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen:
1.
Was ich mich frage ist, woher die Polizei so genau weiß, was gestohlen worden ist, also dass es nur 15€ und die Karte waren? Woher weiß man, wieviel Geld dein Vater im Portmonee hatte und dass sich nicht noch eine größere Geldsumme irgendwo im Haus befand, die der Täter auch mitgenommen hat? Wenn er nicht über sein Geld sprach, nicht einmal mit dir, laut diesem Eingangsbericht hier im Thread, habe ich mich das gleich als erstes gefragt, wie man dann wissen kann auf den Euro genau, was er an Geld im Haus hatte? Mit 15€ kommt man ja nicht gerade weit, es ist schon ein ungewöhnlich geringer Betrag für jemanden, der nur selten Geld abheben geht, selbst wenn man sehr sparsam lebt (und am Tag seines Verschwindens war er ja z.B. noch in der Apotheke).
2.
Nichts für ungut, aber bei einer Erbsumme von einem "hohen sechsstelligen Betrag" (also mehreren hundert Tausend Euro) finde ich die ausgelobte Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, mit 2500€ ziemlich niedrig. Meinst du nicht, wenn du die Summe auf z.B. 10.000€ erhöhst, würde das eventuelle Mitwisser oder Leute, die einen Verdacht gegen jemand bestimmtes haben, eher dazu reizen können, ihr Schweigen zu brechen? Vielleicht solltest du das mal überlegen, denn 2500€ sind heute nicht mehr so viel Geld, dass man dafür Freunde oder gar Verwandte anschwärzen würde, wenn es Mitwisser oder Verdächtigungen gibt.
3.
Hast du selbst einen konkreten Verdacht gegen eine bestimmte Person? Natürlich ist mir klar, dass du diese Person hier nicht namentlich nennen darfst, weil das ohne konkrete Beweise Rufmord wäre, aber als naher Angehöriger hat man ja meist ein Bauchgefühl, und mich würde einfach interessieren (ja oder nein reicht als Antwort), ob du da jemanden hast, wo du vom Gefühl her (vielleicht sogar spontan und von Anfang an?) dachtest, das war doch sicher der-und-der?
4.
Vielleicht kannst du uns ja einfach mal aus deiner Sicht, da du ja auch Akteneinsicht hast, schildern, was zu dem Fall noch wichtig wäre zu wissen, was hier noch nicht zur Sprache kam. Gibt es da noch irgendwelche Dinge, die dir bedeutsam erscheinen in dem Zusammenhang?
So, ich denke, das waren erst Mal genug Fragen und ich hoffe, ich habe dich damit nicht direkt schon überfahren. ;) Danke nochmals dass du dich hier zu Wort gemeldet hast!
LG
Claudichma