@Katinka1971 u.a.
Ja, ich meine, das ist ein realistisches Szenario.
Wahrscheinlicher waren und sind natürlich bei so einem Fall - wenn eine hübsche junge Frau über lange Zeit spurlos verschwindet - ein Sexualmord oder eine Beziehungstat.
Beziehungstaten werden aber - gerade in Bayern - fast immer aufgeklärt. Gegen einen simplen Sexualmord spricht hier in diesem Fall, dass der "Abschiedsbrief" schon vor Verschwinden an einem fernen Ort eingeworfen wurde. Der oder die Täter planten akribisch und waren sich sehr sicher, so dass man auch annehmen sollte, dass Ingrid selbst mitwirkte.
Die Polizei sprach von Verschleppung und dachte an einen Privatmann wie Frizzl. Verständlich:
1983 waren zwar Entführungen von politischen Gegnern nicht besonders ungewöhnlich, allerdings galt das nicht für unpolitische Zivilisten. Heute weiß man, dass Nordkorea genau das getan hat - auch in Europa. Und es ist der einzige Staat von dem solch ein Vorgehen bekannt ist.
Deutschland muss man sich als bedeutendes Schlachtfeld im innerkoreanischen Kalten Krieg denken.
Viele linksgerichtete südkoreanische Stundenten bevölkerten die hiesigen Universitäten. Südkorea war eine Militärdiktatur ähnlich Chile und Argentinien.
Eigentlich nur 1967 wurde dies der deutschen Öffentlichkeit bewusst, als viele kritische Studenten plötzlich verschwanden und sich dann herausstellte, dass sie von ihrem eigenen Staat gekidnappt worden sind.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46265004.html