CaiaLia schrieb:Das könnte man durchaus alles offenlegen heute; meiner Meinung nach.
Oder generell seit 1998 eingegangene Hinweise.
Vermutlich hätte man dies gemacht, wenn sich daraus ein konkreter Ermittlungsansatz ergeben hätte.
Ich denke, dass dies nicht der Fall gewesen ist.
CaiaLia schrieb:Genauso kann jemand, der sich bis heute nicht gemeldet hat, weil er das Gesehene eben als harmlos einstuft, Hilal und den Mann gesehen haben.
Ja, aber sich nach 26 Jahren noch an eine Situation zu erinnern, die zunächst harmlos wirkte, ein Kind in der Obhut eines Mannes in einer belebten Einkaufspassage?
Das sind nicht erwähnenswerte Alltagssituationen, woran sich kaum jemand in der damaligen Situation bzw. nach so vielen Jahren noch erinnert.
Dieser Fall steht ja klassisch für ganz viele Vermisstenfälle, wo mitten in der Stadt, wo ein reger Publikumsverkehr herrschte, Kinder spurlos verschwanden. Sandra Wißmann, Manuel Schadwald, Till Kratsch, Marcel Hermekind, um nur ein paar Kids an dieser Stelle zu nennen...
Sie alle verschwanden am hellichten Tag, mitten in der Großstadtmetropole vor sehr vielen Jahren und sind bis heute spurlos verschwunden. Allem Anschein nach wohl leider Opfer eines Kapitalverbrechens geworden.
Diese Fälle ähneln sich allesamt sehr stark vom Ablauf und keiner dieser Fälle wurde je aufgeklärt.
Der Fall müsste wieder viel präsenter in die Medien.
In Hamburg mag man es noch mitbekommen; wir hier im Forum auch…aber woanders?
Wäre ich nicht in dem Forum hier, würde ich vielleicht gerade noch wissen, dass in HH ein Mädchen entführt worden ist…mehr aber auch nicht.
Das sehe ich anders. Was die Präsenz in der Öffentlichkeit, mediale Berichterstattung betraf, hat man hier so ziemlich alles ausgeschöpft was nur irgendwie ging.
Es gab zu diesem Fall sehr viele Berichte. Sowohl im regionalen/ öffentlich rechtlichen Fernsehen, wie auch im Privatfernsehen und in den Printmedien. Dazu wurde der Fall nicht nur einmal bei Aktenzeichen gezeigt. Es gibt eine dreieilige Doku vom NDR, die mir leider zu sehr aus der Sicht der Angehörigen und Privatiniative aufgebaut ist und sich zu sehr auf Dirk A. als Täter fokussiert.
Nicht wirklich gut recherchiert für mein Empfinden.
Dazu wurde ein Linienbus mit dem Konterfei von Hial foliert, der durch Hamburg fuhr oder noch fährt. Es gibt eine Tafel an der Einkaufspassage mit dem Bild von Hilal, die Belohnung für sachdiendliche Hinweise wurde sogar vor ein paar Jahren auf 20.000 Euro erhöht, usw.
Irgendwann sind die Möglichkeiten was Präsenz in Medien betrifft diesbezüglich ausgeschöpft und man muss sich dann damit wohl leider abfinden, dass es keine nennenswerte Hinweise, die ich haber bei einen solchen Ablauf/Fall überhaupt nicht ungewöhnlich finde, mehr gibt.
Natürlich ist das für Angehörige unbefriedigend, aber irgendwo sind die Grenzen des Möglichen einfach ausgelotet und man kann nur noch Hoffnung haben, dass es vielleicht einen Mitwisser gab, dem der Täter sich damals anvertraut hatte...
BlueHeeler schrieb:Auch hier in HH, verschwindet der Fall leider so langsam in der Versenkung.
Wenn man mit den Menschen darüber redet,muss man erstmal erzählen und dann irgendwann heisst es:"ach ja,ist schon lange her"
Das ist wahr. Deutschland, die Bevölkerung hat aktuell mit ganzen anderen Problemen zu kämpfen und jeder ist sicher leider selbst der Nächste. Da interessiert das kaum noch jemanden, dass ein Kind vor 26 Jahren am hellichten Tag an einer Einkaufspassage verschwunden ist.
BlueHeeler schrieb:Ich würde nochmal an die Presse,Radio oder Flyer....ist natürlich alles mit Geld verbunden. .
Hat man für mein Empfinden nach, wie gesagt alles wirklich intensiv gemacht, weitaus mehr als in anderen Vermisstenfällen indem man den Fall über die Jahre immer wieder in der Öffentlichkeit brachte. Ich glaube auch nicht, dass da der Schlüssel zur Lösung dieses Falles liegt.
Die Fehler, wenn man denn davon sprechen kann, worden ganz am Anfang gemacht, indem man den Hinweisen nur halbherzig nachging und aufgrund der für die Ermittler verdächtigen Verhaltensweisen der Großmutter, sich zunächst zu sehr auf die Familie konzentrierte.
Siehe beispielsweise auch die NSU Fälle. Da hat man sich total auf die Imbissbudenbesitzer/Familienkreis fokussiert und war so vernebelt, dass man einen rechtsradikalen Hintergrund völlig ausschloß. Hätten sich die beiden Attentäter damals nicht selbst umgebracht, würde man wohl heute noch im Nebel stochern...
"Das Kind" ist, wenn man davon so sprechen kann, ganz am Anfang der Ermittlungen bereits in den Brunnen gefallen. Im Grunde genommen war das was man dann viel zu spät unternahm, lediglich nur noch Schadensbegrenzung.
Ob der Fall ansonsten geklärt worden wäre ist allerdings auch fraglich...