TOTES MÄDCHEN VON DER AUTOBAHN NACH 6 WOCHEN IDENTIFIZIERTDer Mörder wurde aber gefaßt und weggesperrt. Ob da mittlerweile ein Prozeß stattgefunden hat, weiß ich nicht. Also absolut kein Zusammenhang zu Nelli G.
Nicht mal ihre Mutter hatte sie vermisst!
Ihr Leben lang hat sich niemand für sie interessiert – und auch nicht nach ihrem Tod.
Die Geschichte berührte ganz Deutschland: Vor sechs Wochen entdeckte ein Bauer an der Autobahn 61 bei Niederzissen (Rheinland-Pfalz) ein totes Mädchen – nackt, ermordet, wie Müll entsorgt. Niemand kannte die Identität der Toten. Niemand vermisste das „Mädchen ohne Namen“.
NICHT EINMAL DIE EIGENE MUTTER!
Nun wurde die Tote doch noch identifiziert: Sie heißt Christine, wurde nur 16 Jahre alt. In diesen Tagen wäre sie 17 geworden. Nur deswegen fand die Polizei ihre Identität heraus.
Christines Mutter kam jetzt nämlich auf eine Wache in Köln: Sie suche ihre Tochter, sagte sie – um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. Seit Wochen habe sie nichts von ihr gehört. Die Beamten zeigten der Frau das Foto, das sie von der Toten veröffentlicht hatten. Traurige Gewissheit: Ja, das Mordopfer ist Christine.
Die Chronologie eines verpfuschten, traurigen und viel zu kurzen Lebens. Die Mutter, mit der Erziehung ihrer vier Kinder heillos überfordert, steckte Christine früh in verschiedene Heime. Seit sieben Jahren wurde die Familie vom Jugendamt betreut. Immer wieder riss das Mädchen aus, schwänzte die Schule, suchte Liebe und Anerkennung bei anderen Kindern auf der Straße.
Ein Polizeisprecher: „Kollegen von mir hatten öfter Kontakt zu Christine. Es ging unter anderem um kleine Diebstähle, aber nichts Ernstes.“
Zuletzt lebte Christine mit einem älteren Mann in einer Wohnung. Am 12. Oktober, zwei Tage vor ihrem Tod, trennte sie sich von ihm. Ein Ermittler: „Am 13. Oktober wurde Christine das letzte Mal lebend in Köln gesehen.“
Wo sie ermordet wurde, wie sie nach Niederzissen kam, wer der Mörder ist – völlig unklar. Die Polizei ermittelt weiter. Am Grab kann jetzt ein Kreuz mit Christines Namen aufgestellt werden.
Totes Mädchen von Niederzissen: Mordprozess läuftSo einen Hintergrund halte ich bei Nelli zwar nicht für völlig ausgeschlossen, aber glaub ich eher weniger dran.
Niederzissen/Köln - Viele Menschen fragten sich damals, wie ein Mädchen zu Tode kommen kann und niemand vermisst es: Heute hat am Landbeginnt Köln der Prozess gegen einen 36-jährigen Kölner begonnen, der die 16-Jährige getötet und nahe der A61 bei Niederzissen abgelegt haben soll. Sein mutmaßliches Motiv: Er wollte Sex, und sie hatte ihn abgewiesen. Aus Angst vor einer Anzeige soll er dann zum Mörder geworden sein.
Markus K. hatte der 16-Jährigen eine Übernachtungsmöglichkeit angeboten. Christine W. lebte auf der Straße - und deshalb hatte die Mutter ihre Tochter erst fünf Wochen nach dem Verschwinden als vermisst gemeldet. Vorausgegangen war eine Panne beim Amtsgericht: Christine S. hatte schon ein Jahr zuvor in einer geschlossene Einrichtung untergebracht werden sollen. Der schwer alkoholkranken Mutter hätte das Sorgerecht entzogen werden sollen. Das Mädchen, das zeitweise mit einem doppelt so alten Mann zusammen lebte, hätte in einem Heim untergebracht werden sollen. Der Antrag des Jugendamts war jedoch versehentlich im Aktenordner ihrer Schwester abgeheftet worden und wurde nie einem Richter vorgelegt.
So streunte das Mädchen durch die Gegend, landete bei dem Sozialleistungsempfänger Markus K.. Die Mutter von Christine W. hatte ihre Tochter nach Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers erst vermisst gemeldet, als Freundinnen das Mädchen an dessen 16. Geburtstag nicht erreicht hatten und die Mutter besorgt anriefen. Erst nach der Vermisstenmeldung der Mutter brachte ein DNA-Abgleich Gewissheit.
Wie das Landgericht mitteilte, will der Angeklagte sich im Prozess zur Tat äußern. Die Anklage wirft dem Kölner Heimtücke vor. Auf dem Weg zur Anklagebank verbarg der Mann sein Gesicht hinter einer Aktenmappe. Er legte ein Geständnis ab, wie sein Anwalt sagt, habe es sich aber um einen Unglücksfall gehandelt. Das Urteil wird für Ende August erwartet, insgesamt sind für den Prozess elf Verhandlungstage vorgesehen.
