Der Fall Nelli Graf

Erklärt aber immer noch nicht, warum sie ohne Schlüssel raus ist.

an Claudichma:

Ohne Schlüssel schnell mal raus, das Rad rausstellen, wenn man weiß, dass man durch den Keller wieder rein kann.

Finde ich gar nicht so abwegig.

Das mit der Weste hab ich auch nicht ganz verstanden, ob die nun definitiv weg ist oder nicht. Vielleicht hatte sie die aber wirklich schon an und wollte eigentlich noch mal rein, die Tasche holen und sich eine normale Jacke noch drüberziehen.

An den Fremden, der irgendwo klingelt und sich mit ner Waffe willkürlich ein Opfer holt, glaube ich nicht.... das gibt es doch wirklich nur im Film.

Wenn sie ihren Kittel schon anhatte, ist die Situation ja noch abstruser - dann wollte sie ja wohl zur Arbeit, aber doch nicht ohne ihre Handtasche und alles. Und das Rad lag ja irgendwo in der entgegengesetzten Richtung zur Arbeit. Und wenn ich abhauen will, dann zieh ich doch auch keinen Lidl-Kittel an...

anClaudichma:
Ja, ich meine, sie wollte direkt zur Arbeit und wollte vielleicht nur schon mal das Rad aus dem Keller holen und hat dabei dann gesehen, dass der Vorderreifen platt war.
Oder wollte den Reifen, weil sie wusste, dass er platt war, noch aufpumpen und hat daher die Tasche noch im Haus gelassen.

Das Rad hat der Täter vielleicht erst versteckt und nachher im Wald abgelegt.

Glaube nicht daran, dass sie abhauen wollte.
Sie hätte alle Zeit der Welt zum Packen gehabt und wäre auch nicht ohne Geld los.

@Vanozza

Der Gedankengang ist echt nicht schlecht, zumindest würde es auch das mit dem Kittel erklären...

Was mich nur stört: In dem ersten Artikel hier steht, der Sohn kam um 12.30 Uhr heim und sie war da schon weg... wenn sie erst um 15 Uhr arbeiten musste, wäre es unlogisch, dass sie da schon den Kittel anhatte... In dem anderen Artikel steht dagegen, sie wurde erst ab 14.30 Úhr vermisst, als die Tochter heim kam. Das würde wieder passen mit dem Kittel.

Wenn es ein Nachbar war, war er aber dumm. Er hätte das Rad dann doch besser auf dem Weg zwischen Haus und Lidl deponiert, damit man von einem Vorfall auf dem Weg zur Arbeit ausgeht.

"Gegen 14.30 Uhr Uhr war Tochter Natali Graf von der Arbeit gekommen. »Die Haustür war nur ins Schloss gezogen, aber nicht abgeschlossen. So etwas gibt es bei uns eigentlich nicht«, erzählt die 21-Jährige. Auch die Kellertür sei nicht verschlossen gewesen: »Die ließ sich aufdrücken.«"

Das ist aus einem Artikel im Westfalenblatt v. 20.10.

Also könnte das passen, dass sie wirklich kurz vorher verschwunden ist, bzw. überwältigt wurde, mitsamt Lidl-Weste.
D.h. die Tocher hat sie nur knapp verpasst.

Das Fahrrad in den Wald zu legen war vielleicht ein Versuch, wie schon gesagt, eine falsche Fährte zu legen, bzw. es war ihm nicht besonders wichtig, ob und wann es gefunden wird. Weil die Frau ja ganz woanders ist? Und das Fahrrad zu sperrig war, um es auch ganz verschwinden zu lassen?

Hab jetzt nicht alles gelesen, Sorry.

Aber das erinnert mich an Max Weil da war auch Schlüssel, Handy usw. in der Wohnung.

Gruß
Lübke

@Comtesse
@lübke
@Vanozza
@TinaMare
@victory


Ich hatte ja nun wahrhaftig schon mit sehr vielen Vermisstenfällen zu tun, aber eines wundert mich immer und immer wieder:

Wie kann es sein, das Menschen wie vom Erdboden verschluckt einfach so verschwinden?

Niemand sieht was, niemand hört was, niemand weiß etwas...... wie auch jetzt in diesem Fall.

Das ist echt beängstigend.

Hallo,

bin über den Fall Nelli Graf auf dieses Forum gestoßen und mich beschäftigt das ganze doch sehr.
U.a. habe ich als Kind schon in dem Wald gespielt, wo ihr Rad gefunden wurde und kann mir nun auch vorstellen, welchen Weg sie mit dem Fahrrad genommen haben müsste, wenn sie denn tatsächlich damit unterwegs gewesen ist.
Da hier einige Fragen zu den örtlichen Gegebenheite und Straßenverhältnissen aufgetaucht sind, wollte ich einmal berichten, dass dieser Wald aus mind. 4 verschiedenen Richtungen (Sternförmig) anfahrbar jedoch nicht DURCHfahrbar ist.
In der Mitte gibt es eine Lichtung, die mittels Pollern für den Durchgangsverkehr gesperrt ist.
Eine befestige Straße (erst Asphalt, dann Schotter) mündet aus Richtung Realschule/Hachhowe dorthin. An dieser Straße befindet sich auch das abgesuchte Regenwasser-Rückhaltebecken.

Zudem steht dort ein Wohnhaus kurz vor der Lichtung sowie weitere Wohnhäuser (2 Höfe) aus Richtung Hachhowe.

Auf die Lichtung mündet ein 2. Weg aus Richtung Wasserwerk, der m.W.n. unbefestiger Waldweg ist aber dennoch gut nutzbar ist - auch dort gibt es ein Wohnhaus im Wald, dass an dem Weg gelegen ist.
Aus Richtung Maschweg mündet ein typischer Wald/Matschweg auf die o.g. Lichtung, da kommt man je nach Wetter mit dem Auto eher nicht so gut durch.
Wichtiger ist da ggf. noch der befestigte Schotterweg aus Richtung Tatenhauser Straße, der entlang des Waldes auf diese Lichtung mit den Pollern führt.

Naja, viel Text um nicht viel ;), aber vielleicht hilft es jemandem weiter - wie gesagt, man kann nicht quer durch den Wald hindurchfahren.
Zudem habe ich bisher jedes Mal mind. 2-3 Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Hundebesitzer angetroffen, wenn ich mit dem Rad durch den Wald gefahren bin.
Selbst Mittags um 12.30 Uhr z.B., was m.E. doch dafür spricht, dass jemand etwas bemerkt haben MÜSSTE, wenn dort etwas passiert wäre.

Von der Tatenhauser Straße kommend machen auch oft Handwerker ihre Mittagspause an dem befestigten Schotterweg - da ist also irgendwie IMMER jemand.

Wenn nicht alle wichtigen Dinge zuhause geblieben und die Kellertür nicht offen gewesen wäre, hätte ich gemutmaßt, dass Nelli Graf zu einer typischen Fahrradtour aufgebrochen ist. So von der Entfernung und Route her hätte das gepasst.

Denn zum Lidl geht es genau in die entgegengesetzte Richtung, bzw. die Stadt hoch.

Also das ist schon alles wirklich komisch und beängstigend. Vor allem, weil das hier noch eine Gegend ist, wo (ganz Mutige) noch ihren Haustürschlüssel von aussen stecken lassen können oder konnten.

Allerdings finde ich auch, dass man hier relativ wenig von der ganzen Sache hört (z.B. Polizeipresse, Medien...das flaut schon ziemlich stark ab).

Traurig und beängstigend ist das. Die Aussage des Ehemannes finde ich sehr merkwürdig.
Was das Fahhrad betrifft, ziehe ich in Betracht, dass es dorthin verbracht wurde. Mit einem Pkw oder Kleinbus o.ä., um eine falsche Spur zu legen. Wer sagt denn, dass die Frau tatsächlich mit dem Rad dort hingefahren ist.? Interessant wäre zu wissen, wann und wie häufig sie das Rad benutzt hat, oder ob es vorher schon einen Platten hatte. Wichtig wären auch Reifenspuren am Fundort des Auffindeortes des Rades gewesen. Ich hoffe, die wurden genommen, falls vorhanden.

Ich verlasse mein Haus nur ohne Schlüssel wenn mein Partner den Schlüssel hat.
Was hat denn ihr Mann zur Zeit des Verschwindens gemacht?

@fm2011
Danke für deine ausführliche Schilderung der örtlichen Gegebenheiten. Dies sagt mir zweierlei:

1. ist es unwahrscheinlich, dass Nelli Graf dort am Tag ihres Verschwindens selbst entlanggefahren oder gar das Rad hingeschmissen hat, weil es jemand gesehen haben müsste.

2. macht es das wahrscheinlich, dass der Täter das Fahrrad dort entsorgt hat, und zwar wahrscheinlich nachts, wenn ihn niemand sehen kann.

3. müsste der Täter dann nur extra dafür dort hingefahren sein, weil es nicht mal eben auf der Durchfahrt geschehen sein kann, da man den Wald mit dem PKW nicht durchfahren kann. Ferner muss er sich dort gut ausgekannt haben, also aus der näheren Umgebung stammen.

4. spricht für mich immer mehr für Vanozza's Theorie, dass Nelli direkt vor ihrer Haustür verschwand. Das würde auch erklären, warum sie niemand mehr gesehen hat.

@Vanozza
Ich fänd es super wichtig, wenn du deinen Gedankengang mit dem "helfenden Nachbarn" wegen dem Platten am Fahrrad an die Polizei Gütersloh melden würdest unter eMail pressestelle.guetersloh@polizei.nrw.de. Da ich selbst schon hingeschrieben habe wegen des Gedankengangs mit dem aussperren, wäre gut, wenn das jemand anders macht, denn wenn die Hinweise immer nur von einer Person kommen, steht man irgendwann womöglich als Spinner da, das wäre natürlich blöd, wenn uns bei unserem "Brainstorming" hier noch mehr einfallen sollte. Je mehr ich drüber nachdenke (und da ich nachts schlecht geschlafen habe, hatte ich dafür letzte Nacht viel Zeit), desto wahrscheinlicher kommt mir das vor, dass jemand aus ihrer direkten Nachbarschaft mehr weiß als er sagt, wahrscheinlich sogar hinter ihrem Verschwinden steckt. Vielleicht wurde dieser Jemand sogar schon als möglicher Zeuge von der Polizei befragt und kam denen irgendwie komisch vor. So wie ich es sehe, tappt die Polizei noch völlig im Dunkeln und hat erst ca. 20 Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, also denke ich, wird jeder Hinweis auch dankbar angenommen. Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass es auch sein könnte, dass Nelli wegen des Plattens von sich aus zu diesem Nachbarn gegangen sein könnte, also dass er nicht von sich aus seine Hilfe anbot sondern sie ihm vertraute und selbst hinging, damit er ihr hilft. Für die Polizei wäre daher wichtig, die Familie zu fragen, zu wem Nelli in so einem Fall wohl gehen würde in der Nachbarschaft. Würdest du den Gedanken hinmailen, Vanozza? Danke schon mal!

@diehalbzarte

Ihr Mann ist morgens zur Arbeit. Er ist Busfahrer. Und kam wohl nachmittags nach der Tochter nach Hause??

Hm, also wenn dort auf den Waldwegen doch so einige Leute unterwegs sind, wie @fm2011 schreibt (auch danke für die Erklärungen), dann muss ich davon ausgehen, das das Fahrrad erst Samstag Nacht dort abgelegt wurde.

Freitags ist sie verschwunden und Sonntags wurde das Rad gefunden. Aufgrund dessen, das dort doch einige Leute unterwegs sind, hätte es ja dann eher schon am Freitag oder auch Samstag gefunden werden müssen.

Oder habe ich gerade einen Denkfehler?

Es geht leider auch aus keiner Meldung hervor, wer das Fahrrad dort gefunden hat.

@Chrissi259
Das Fahrrad haben wohl Pilzsucher da gefunden, so stand es mal online in der Zeitung meine ich.

@Comtesse
Denke, dass die Polizei schon längst selber auf die Idee gekommen ist, dass das, was auch immer passiert ist, direkt in der nahen Umgebung passiert sein muss. Deswegen heißt es ja auch immer, das im direkten Umfeld intensiv ermittelt wird. Es steht ja auch nicht alles in der Zeitung....

Ich glaube nach wie vor an ein freiwilliges Verschwinden.
Das wiederum würde auch erklären, warum Schlüssel und Handy Zuhause geblieben sind.

Wenn ich mich für ein Leben ohne Familie entscheide und ein "neues Leben" leben möchte, warum sollte ich den Haussschlüssel mitnehmen?
Mein Handy? Ja, das nehme ich auch nicht mit, denn es würde permanent klingeln und mich nerven.

@TinaMare

Ich glaube da ehrlich gesagt nicht dran.
Wenn man geplant verschwinden will, nimmt man doch Geld und Kleider mit. Es hätte sie ja auch niemand beim Packen gestört.
Und ich glaube, dass eine Mutter nicht weggeht, ohne wenigstens eine Nachricht für die Kinder zu hinterlassen.

Es gibt Nichts, was es nicht gibt.

Mit 46 Jahren ist Nelli Graf natürlich im klassischen Alter für eine Midlife-Crisis. Das muss der Familie nicht unbedingt bewusst sein, das wird oft verheimlicht, vor allem wenn derjenige allen Grund hat, das nicht offen zu zeigen z.B. wegen einer Affaire.

@TinaMare
Das stimmt nun wieder auch, es gibt die erstaunlichsten Gründe, weswegen Leute sich so verhalten, wie sie sich verhalten....

Am Anfang hab ich fest dran geglaubt, dass sie irgendwie komplett überfordert war mit allem, Arbeit, Familie, Hausarbeit usw, (evtl. depressiv war?) und vielleicht deswegen nicht mehr leben mochte und selbst in den Wald fuhr. Aber dann hätte man sie ja bei den Suchaktionen gefunden.

Comtesse schrieb:Auch die Untersuchung des Fahrrades, das rund 30 bis 40 Meter von einem Waldweg entfernt im Unterholz gefunden worden war, hat bislang noch keine Ergebnisse gebracht. Unklar ist weiterhin, warum der Vorderreifen platt ist. Auch das Ergebnis der Untersuchung des Rades auf DNA-Spuren steht noch aus.

Wenn es unklar war, warum der Reifen platt war (kein Loch, oder zerstochen) ergibt sich für mich nur eine Erklärung, es wurde nur die Luft rausgelassen.
D.h. es wurde eine Panne simuliert.
Ich gehe auch davon aus, dass das Fahrrad von einem Täter dort abgelegt wurde, um eine falsche Fährte zu legen.

Sollte der "Täter" tatsächlich auch noch eine Panne simulieren wollen?
Aus welchem Grund, es reicht doch vollkommen, dass er das Fahrrad losgeworden ist ...