Wo ist Katrin Konert?
13.02.2021 um 14:29Triquetrum schrieb:Somit wäre es durchaus für einen Anwohner möglich gewesen, das von dir beschriebene Verhalten von Katrin wahrzunehmen und ebenfalls unauffällig, ohne groß in den Fokus von Zeugen zu rücken, sich Katrin anzunähern und sie aus der visuellen Wahrnehmung von Unbeteiligten zu bringen. Natürlich könnte es hier im Nachhinein doch noch zur Nutzung eines Fahrzeuges gekommen sein, sei es um ihr vorzuspielen, sie doch nach Hause zu fahren und den Tatort außerhalb des Nahbereichs des eigenen Wohnortes zu verlegen oder zur Verbringung einer toten Katrin zu einem noch unbekannten Ablageort.Absolut. Da stimme ich dir voll und ganz zu. Es könnte sich auch ohne ein sich im Spiel befindliches Fahrzeug zugetragen haben. Der Fußgängerweg bei der Bushaltestelle würde sich in beiden Fällen hervorragend eignen, um sich der visuellen Wahrnehmung anderer zu entziehen. Sei es nun um Katrin zu einem Fahrzeug zu gehen oder sie zu einem anderen Ort zu geleiten. Wovon ich stark ausgehe, egal welche Variante hier zum Tragen kommt, ist, dass der Täter sie nicht gewaltsam von dieser Stelle entführt hat. Es ist ein relativ kleiner Ort, der um diese Uhrzeit still und leise war, da es auch keinen zunehmend starken Verkehr mehr gab, geschweige denn Passanten auf der Straße. Ich denke nicht, dass der Täter riskiert hätte, dass sie anfängt zu schreien oder dergleichen, denn direkt angrenzend an die Haltestelle befinden sich ja Häuser und wie du bereits sagtest, ist diese Haltestelle von mindestens sieben Anwesen aus einsehbar. So viele mögliche Blicke, die bei Lärmentwicklung innerhalb von Sekunden auf diese Bushaltestelle gerichtet wären, dieses Risiko würde ich als logisch denkender Täter nicht eingehen.
Jetzt kann man sich natürlich logisch denken, da es an diesem Abend zu Blitzeisentwicklung kam, dass auch der Boden, auch Waldboden, entsprechend hart gefroren war oder sich zumindest in einem Zustand befand, an dem es kein leichtes gewesen wäre, mal eben ein Loch auszuheben, um einen Leichnahm zu entsorgen. Wobei man das auch nicht unbedingt ausschließen kann. Es war Neujahrsabend, das Wetter unwirtlich und die Tat geschah zu einem Zeitpunkt, wo sich eigentlich niemand mehr im Freien aufhält. Ebenfalls weiß ein Täter, dass selbst Personen mit Hunden, abends im Stockdunkeln i.d.R. keine große Runde mehr abseits der Ortschaft im tiefen Wald gehen. Da wir das Tier irgendwo ortsnah noch einmal herausgelassen und das wars. Ich kenne niemanden, der im Dunkeln noch mit dem Hund zum Gassigehen in den Wald fährt. Im Prinzip, auch wenn der Boden schwer zu bearbeiten gewesen wäre, wäre es durchaus machbar gewesen, denn Zeitdruck hatte der Täter an diesem Abend und der folgenden ganzen Nacht bis zum nächsten Tageslicht, nicht. Sprich, selbst wenn es ein erheblicher Kraftaufwand gewesen wäre, er hatte durchaus Zeit genug und wenn er sich ausgekannt hat, wusste er im Hinterkopf sogar schon, wo in etwa er sich der Leiche entledigen würde, was ihm danach viel Zeit erspart hat.
Das einzige Hindernis im Wald hätte vielleicht ein Jäger sein können, wobei ich nicht davon ausgehe, dass sich ein solcher in jener Nacht dort in den Wäldern aufgehalten hat. Unmöglich ist es an sich nicht, viele Wildarten sind noch bis Ende Januar jagdbar, ehe die Schonzeit beginnt, so auch Rehwild, Damwild und Sikawild und Schwarzwild ganzjährig. Es gibt durchaus viele Jäger, die auch nachts im Revier Wild bejagen, verfügen überOptiken mit Thermalsicht und Nachtsichtgeräte. Auch die Witterung muss da an sich kein Ausschlusskriterium sein. Ich habe selbst eine Jacke, die bis -40 Grad noch wärmt. Wie es da im Wendland allerdings aussieht, das weiß ich ja nicht.
Was hier aber komplett fehlt, ist noch ein ganz anderer Aspekt. Was ich beschrieben hatte, beinhaltet die Verschleppung und das Entsorgen im Nachhinein. Doch der Täter hat sich ja wohl kaum gedacht: "Och, so langweilig heute, schnappe ich mir doch mal irgendeine Frau und ermorde sie zum Spaß." Er hat es ja etwas vorgehabt und wir können wohl stark davon ausgehen, dass es sexueller Natur war. Wo wurde dieser Akt dann durchgeführt? Im Auto wohl eher nicht, wobei es auch nicht unmöglich ist, also doch bei ihm zuhause? Auf jeden Fall käme hier eine geschlossene Räumlichkeit in Frage, wo er ungestört ist. Wenn der Täter in einem nahen Haus alleine gelebt hat, ist es auch denkbar, dass er sie zu sich nach Hause mitnahm und sie auch dort ihr Ende fand. Man darf nicht vergessen, der Täter ist bis heute nicht gefunden, d.h. dass er nicht dumm war. Ein Täter mit Weitsicht weiß, dass die ersten Gebiete, die nach einer Vermisstenmeldung abgesucht werden, meist Waldgebiete und nahegelegene Gewässer sind und wenn es ein ortsansässiger Täter ist, dann kann er sich denken: "Scheiße, wenn ich sie hier im Wald verscharre, werden die sofort einen lokalen Bezug herstellen, dass der Täter sich hier auskennt und von hier stammen muss." Von daher halte ich es für nicht verwunderlich, dass man Katrin Konert in keinem nahen Waldstück gefunden hat und auch in keinem Gewässer. Eher würde ich vermuten, dass der Täter sie bei sich im Keller irgendwoverscharrt hat, wenn das möglich ist oder die Reste bis heute in einer Truhe oder dergleichen, von ihm aufbewahrt werden. Vielleicht sogar ganz in der Nähe der Haltestelle. Sowas gäbe es nicht zum ersten Mal. Sicher wurden damals Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt, aber sicher auch nur bei denen, die mit Katrin Konert in engerem Zusammenhang standen und bei denen, die man von vorneherein in den Kreis der Verdächtigen gezählt hat. Eben bei denen, wo man einen Bezug zu Katrin aufbauen konnte. Vielleicht liegt die Wahrheit näher als man denkt, bei jemandem im Haus, den man bis heute aber nicht in den Kreis der Verdächtigen aufgenommen hat und der sich bis heute sicher fühlt.
Das sind natürlich alles nur Spekulationen, die man aber vielleicht anstellen darf. Anstellen darf, weil er sie ja wohl definitiv nicht einfach nur irgendwo abgelegt hat, denn wenn das so gewesen wäre, hätte man Katrin zwischenzeitlich sicher schon gefunden. Wenn man bedenkt, dass der Täter sich bis heute auf freiem Fuß befindet, was ein Indiz dafür ist, dass er nicht dumm ist, etwas bedacht und mit Hintergedanken durchgeführt hat, lässt doch vieles auf so etwas schließen. Keine Frage, er ist ein Verbrecher und gestört, aber nicht dumm. Gestört zu sein, krank zu sein, bedeutet ja nicht, dass man dumm sein muss. Das sind immer zwei verschiedene Paar Schuhe.
Und warum sollte er bis heute auffallen? Das gefährliche an Psychopathen ist, dass sie eben nicht auffallen. Sie wissen, wie sich verhalten müssen, damit sie kein Aufsehen erregen. Sie können einen Schalter im Kopf betätigen und wirken auf andere völlig normal. Deswegen gibt es auch so oft Amokläufe etc. Man würde das diesen Menschen niemals zutrauen, jemanden, den man täglich sieht und am Ende ist die Überraschung groß. Diese Menschen können die grausamsten Dinge tun, sind zu allem fähig und doch können sie dir ehrlich und vertrauenswürdig ins Gesicht lächeln, so unscheinbar leben, sind vielleicht die hilfsbereitesten Nachbarn, die man sich vorstellen kann, immer freundlich, vielleicht sogar humorvoll. Doch wenn sie es wollen, dann machen sie "Klick" und ein völlig anderer Mensch kommt zum Vorschein und das können sie kontrollieren und das ist das gefährliche an dieser Sache.