Ich habe zwar nicht den tiefen Einblick, warum ausgerechnet dieser Stausee der Verschwindeort sein soll.
Aber nur ein paar Gedanken: Ich halte es für ungeschickt, jemanden in einem Stausee zu versenken, wenn es hektarweise Wald in der Ecke gibt. Warum?
Direkt am Ufer reinkippen geht nicht. Man braucht ein Boot. Man muß rausfahren. Das geht schlecht am hellichten Tag. In der Nacht im Sommer kann man mit gewisser Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß man beobachtet wird. An allen Stauseen, die ich kenne, lungern im Sommer des Nachts gerne Leute herum. Auffälliger gehts dann nicht. Und einfach Stein um Fuß wäre dumm. Irgendwann verrottet das Gewebe, der Rest reißt ab und kommt hoch. Je nach Tiefe und Boden kann es auch sein, daß da unten Null Sauerstoff ist. D.h. man kann eine recht gut erhaltene Leiche auch noch nach Jahren finden. Rechtsmedizinern reicht sowas ggf., um eine Todesursache festzustellen. Erst recht, wenn man den Körper in einen Plastiksack verpackt hat vor dem Versenken, damit das ganze ein Stück bleibt.
Da ist Wald wesentlich schlauer. Wenn man sich ein wenig auskennt, weiß man, wo in den nächsten Jahren keine Forstarbeiten anstehen. Abgesehen davon gibt es umzäunte Schonungen, die jahrelang von niemandem betreten werden, auch von keinem Förster. Natürlich macht es Arbeit, ein solches Loch zu graben, aber wenn man den Aushub nicht direkt oben drauf kloppt, sieht man mit Laub drauf hinterher nichts mehr. Je nach Boden hat man als Täter es in zwei Jahren geschafft, da ist außer Knochen nicht mehr viel übrig, wenn man nicht gerade eine Schußwunde im Schädel findet, dürfte es ein Rechtsmediziner sehr schwer haben, noch irgendetwas brauchbares außer der Identität festzustellen.
Zum Vergleich:
http://www.fr-online.de/wiesbaden/wiesbadener-vermisstenfall-melanie-ist-tot,1472860,3235532.html nach 10 Jahren zufällig gefunden - rechtsmedizinisch kaum noch zu gebrauchen außer zur Identitätsfeststellung.
Also meine Meinung, unter Vorbehalt, da ich die Genialität hinter der Stauseevermutung ja nicht verstehe: Tanja ist eher irgendwo verbuddelt worden.
Spekulatius.