Der Kindermord an Claudia Ruf

mister schrieb am 03.12.2019:Diese Personen werden nach einer gewissen Zeit nochmal angerufen und befragt ob man diese Probe abgeben möchte.

mister schrieb:Ich habe niemanden erzählt , ob ich abgegeben habe, oder nicht. Ich habe nie wieder was davon gehört. Weder persönlich oder schriftlich.

Also trifft ersteres nicht immer zu oder wie darf man das verstehen?

PfoteG schrieb:Also trifft ersteres nicht immer zu oder wie darf man das verstehen?

Wenn du nicht in den engeren Kreis kommst, dann wird man von dir auch nichts wollen. Jedoch darf sich der Personenkreis, der durchaus relevant oder ohne Alibi ist oder gar eventuell entsprechend polizeilich bekannt ist, intensiverer Ermittlungen gegenüber sehen.

@PfoteG
Nicht bei jedem. Ich weiß das einer angerufen wurde, weil ich daneben stand. Ich sollte angeblich auch angerufen werden, was nicht geschah. Ein System habe ich nicht erkennen können.

@Triquetrum
Was heißt Alibi? Ich wurde nie gefragt was ich zu diesem Zeitpunkt gemacht habe und ob es dafür Zeugen gibt. Diese Frage hätte ich auch nach Jahrzehnten gar nicht beantworten können.

mister schrieb:Was heißt Alibi? Ich wurde nie gefragt was ich zu diesem Zeitpunkt gemacht habe und ob es dafür Zeugen gibt.

Vielleicht warst du gar nicht das Ziel des Tests. Man wollte eventuell gezielt die DNA-Probe einer bestimmten Person, für die es für einen alleinigen Beschluss nicht gereicht hat. Deshalb ein Massentest, der den relevanten Personenkreis, der auch zur eigentlichen Zielperson passt, einschließt. Sicherlich nicht der eigentliche Zweck eines Massentests, aber mit entsprechender Begründung unter Heranziehung einer Fallanalyse, die nur einen bestimmten Personenkreis als wahrscheinlichen Täter dastehen lässt, ein gangbarer Weg.

@Triquetrum
Moin,
Es war der dritte Test, nachdem Profiler den Fall, wie hier auch, neu aufgerollt haben.
In dem Test war es so, dass die Person X, ein bestimmtes Alter hatte und zu der Gegend, dem Tatort eine Beziehung hatten.
Man hatte vorher auch schon im Wohnort etwas gemacht, dann Personen die in irgendeiner Beziehung zum Opfer standen. Ich glaube hierbei war die Summe der abgegeben Proben, im Bereich der hier genannten Vorladungen.

Ich halte es für sehr leichtsinnig als Täter diesen Test zu machen. Denn erstens weiß ich ja gar nicht wieviel Zeit ich haben werde um mich abzusetzen. Und wo will ich überhaupt hin? Erst recht mit einer bekannten Identität! Ich muss damit rechnen das ich ausgeliefert werde, wo bekäme ich eine neue Identität?
Dann doch lieber stressles nicht zum Test und „normal“ weiterleben.

Die dauernde Presse Berichterstattung, Fernsehberichterstattung und die Kommunikation im Dorf werden weiter Druck auf den Täter ausüben, wenn er denn im Dorf wohnt.

Nicht jeder weiß wie eine DNA Abgabe funktioniert, will also eventuell gar nicht hin ergo muss sich rechtfertigen.

Wenn keine DNA Abgabe erfolgt ist, kommt eine Vorladung. Die liegt im Hausflur. Mutti, Ehefrau oder wer auch immer könnte sie sehen. Das wird Fragen aufwerfen.

Wenn dann auch noch die Polizei klingelt, die Nachbarn das mitkriegen, dann kann eine Familie ganz schön unter Druck geraten.

Eventuell kommt heraus dass jemand gar nicht bei der Abgabe war, obwohl er das so kommuniziert hat.

Also wird durch die Öffentlichkeitsarbeit Druck aufgebaut.

@Profila
Niemand muss sich rechtfertigen eine freiwillige Probe nicht abgeben zu wollen. Man unterschreibt das man die nicht abgibt und das Ding ist durch. Weil erscheinen muss ich. Aber abgeben muss ich nichts.
Es kommt auch nicht heraus das du keine abgegeben hast. Das weißt nur du und der Kripobeamter der dich befragt und die Probe abnehmen wollte. Sonst niemand

@mister
Wie @Profila schreibt

Profila schrieb:Wenn keine DNA Abgabe erfolgt ist, kommt eine Vorladung. Die liegt im Hausflur. Mutti, Ehefrau oder wer auch immer könnte sie sehen. Das wird Fragen aufwerfen.

Wenn dann auch noch die Polizei klingelt, die Nachbarn das mitkriegen, dann kann eine Familie ganz schön unter Druck geraten.

Genau DAS hatte ich auch schon angemerkt. Wenn der Täter nicht alleine wohnt, ist das Risiko da, dass es Angehörige mitbekommen.

Und angenommen, es gibt einen Beinahe-Treffer, dann wird doch dieser betroffene Angehörige sicher informiert, da man sich über mögliche Verwandte informiert, oder? Und ich denke, dass es auch in dem Fall auffliegen und somit Fragen aufwerfen könnte, wenn jemand aus der Verwandtschaft geladen war, aber nicht erschienen ist.

@Rotkäppchen
Es kommt doch nur zu einer weiteren Vorladung (Post) wenn man auf die eigentliche , die erste überhaupt nicht reagiert.

Wenn ich auf meine Vorladung reagiere, dort zur Dienststelle fahre, die Abgabe aber verweigere, dann unterschreibe ich einen Wisch und die Sache ist durch.

Niemand wird davon erfahren, kein Familienmitglied, oder sonst jemand.

By the way, wenn ich verheiratet bin, meiner Ehefrau erzähle , dass ich diese nicht abgeben werde dürfte es auch kein Problem geben. Ansonsten muss ich mir die Frage stellen wen ich da geheiratet habe. Ich gelte als unschuldig, dass muss ich niemanden beweisen.

mister schrieb:Wenn ich auf meine Vorladung reagiere, dort zur Dienststelle fahre, die Abgabe aber verweigere, dann unterschreibe ich einen Wisch und die Sache ist durch.

Und wenn es zu demjenigen einen Beinahe-Treffer gibt?
Dann wird die Polizei wohl sicher dort auftauchen.
(Also angenommen, es gibt einen solchen Treffer und man schaut, ob jemand aus der Verwandtschaft nicht erschienen ist)


Ich denke schon, dass man im nächsten Schritt genauer schaut, wer von den Verweigerern und Nicht-Erschienenen in Frage kommen könnte und dort "anklopft". Aber das Thema hatten wir ja schon mal.

mister schrieb:By the way, wenn ich verheiratet bin, meiner Ehefrau erzähle , dass ich diese nicht abgeben werde dürfte es auch kein Problem geben. Ansonsten muss ich mir die Frage stellen wen ich da geheiratet habe. Ich gelte als unschuldig, dass muss ich niemanden beweisen.

Nicht jede Ehe ist so glücklich, dass man sich zu 100% vertraut....

Rotkäppchen schrieb:Und wenn es zu demjenigen einen Beinahe-Treffer gibt?
Dann wird die Polizei wohl sicher dort auftauchen.
(Also angenommen, es gibt einen solchen Treffer und man schaut, ob jemand aus der Verwandtschaft nicht erschienen ist)

Wie schon erwähnt, ich muss auf jeden Fall erscheinen, abgeben muss ich nichts.
Sollte es in der Verwandtschaft einen „fast Treffer“ geben, so muss ich ohne richterlichen Beschluss auch nichts abgeben. Einen richterlichen Beschluss bekommst du aber nicht sofort dafür. Denn es gibt ja wohlmöglich noch mehr Verwandte als mich. Einen Tatverdacht wird man deswegen auch nicht begründen können. Ergo keine Speichelprobe. Das mit dem Tatverdacht ist ein aufwendiger sehr umfangreicher Prozess. Da bedarf es schon mehr Argumente.

mister schrieb:Einen richterlichen Beschluss bekommst du aber nicht sofort dafür. Denn es gibt ja wohlmöglich noch mehr Verwandte als mich. Einen Tatverdacht wird man deswegen auch nicht begründen können. Ergo keine Speichelprobe. Das mit dem Tatverdacht ist ein aufwendiger sehr umfangreicher Prozess. Da bedarf es schon mehr Argumente.

Natürlich geht das wohl nicht ganz so einfach. Aber ich denke, man wird alles daransetzen, einen solchen Beschluss zu bekommen.
Und währenddessen wird sicherlich der Druck auf den Täter wachsen, so denn er nicht alleine lebt. Und darum ging es ja aktuell.

@Rotkäppchen
Stell dir mal bitte folgendes Szenario vor. In diesem Ort gibt es eine Großfamilie. Es gibt dabei einen beinahe Treffer. Und dann hast du dieses Szenario, dass es mehrere aus dieser Familie gibt, die eine Speichelprobe nicht abgegeben haben. Du wirst keinen richterlichen Beschluss bekommen. Man kann nicht pauschal den Rest der Familie als tatverdächtig darstellen. Ist rechtlich gar nicht möglich.

@Rotkäppchen
Wer sich mit dem Begriff Tatverdacht auseinandersetzt, wird sehr schnell feststellen das es unterschiedliche Stufen dafür gibt. Bis ich den dringenden Tatverdacht einer Person gegenüber richterlich einwirken möchte, bedarf es wesentlich mehr als ein beinahetreffer im Verwandtschaftsgrad.
Ich glaube auch, sollte sich herausstellen das dieses falsch war, kann ich als Betroffener dagegen ebenfalls angehen.