südtiroler schrieb:war Josef G. ein Mann, der mit Niederlagen überhaupt nicht umgehen konnte und dessen Stolz beinahe krankhaft war. Eine Entlassung wäre für ihn wohl undenkbar und nicht verkraftbar gewesen.
Dann wäre die befürchtete Aufdeckung des Ausmaßes seiner Unkorrektheiten (das ja bei xy stark heruntergespielt wird) grds. ein hinreichender Anlass für ein Abtauchen. Allerdings wusste er selbst ja am allerbesten, was er verbockt hatte. Daher hätte ich einen besser durchdachten Fluchtplan erwartet.
Deshalb kann gut sein, dass es vom Motiv her eine "Gemengelage" war aus schweren Befürchtungen hinsichtlich Arbeitgeber und zusätzlichem Fluchtgrund "spontane Tötung der Ehefrau". Warum er dann allerdings nicht
a) entweder sich der Leiche schnellstmöglich entledigt und dann rasch ins Ausland verschwindet, oder
b) sich der Leiche schnellstmöglich entledigt und unter Schaffung des äußeren Anscheins "normaler" Verhältnisse erst mal für ein paar Tage unverhohlen zuhause bleibt (er hätte zB behaupten können, seine Ehefrau sei verreist),
ist mir immer noch rätselhaft.
Stattdessen bleibt er (anscheinend) irgendwo im Raum Mannheim, schleicht sich eines Nachts wie ein Dieb in die eigene Wohnung (oder schickt einen Boten), und verursacht auch noch in relativer Nähe einen Verkehrsunfall, der absurderweise nicht dazu führt, dass der bereits vermisst gemeldete Herr Gaum identifiziert wird, trotz Angabe des korrekten Namens.
Dass er tagelang mit der Ehefrau im Kofferraum herumgefahren ist, halte ich angesichts der rasch zu erwartenden Geruchsentwicklung für unwahrscheinlich.
Dass er gewissermaßen "mit sich gekämpft" hat, ob er sich stellen soll, könnte durchaus sein, aber das hätte er auch zuhause oder auf einer stringenteren Flucht machen können ...
Das Verhalten in der Woche ab 3.5. wirkt auf mich zumindest beim gegebenen Kenntnisstand einfach untypisch planlos.