Ungeklärte Kindermorde
17.09.2013 um 06:03Mädchen (8) wurde 1985 umgebracht
XY jagt Michaelas Mörder
München - Die TV-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" greift den Fall von Michaela Eisch aus München wieder auf. Das achtjährige Mädchen wurde 1985 umgebracht. Die Münchner Mordkommission will bislang wenig beachtete Fakten zeigen.
Michaela (8) war ein Kind, das von anderen Menschen nur das Beste erwartete. Fröhlich, wissbegierig und voller Vertrauen, mit einer Schwäche für Marmeladen-Brot mit Milch und früh zur Selbstständigkeit erzogen von ihrer alleinerziehenden Mutter, die ihr Kind zärtlich „Mickymäuschen“ nannte. Am 17. Mai 1985 durfte die Kleine zum ersten Mal allein U-Bahn fahren– von der Ramersdorfer Maikäfersiedlung zum Hauptbahnhof, wo sie ihre Mutter im Hotel abholen sollte. Helga Eisch arbeitete dort im Frühstücksservice. Um 10.20 Uhr telefonierte sie noch einmal mit ihrer Mutter: „Ich komme bald!“, waren Michaelas letzte Worte. Doch Mutter und Tochter sahen sich nie wieder.
Qualvolle 29 Tage später, am Mittag des 14. Juni 1985, fanden Arbeiter des E-Werks an der Braunauer Eisenbahnbrücke eine Kinderleiche: Michaela. Das Kind wurde vergewaltigt, mit dem eigenen Höschen erdrosselt und im Gestrüpp zurückgelassen. Ihr Mörder wurde nie gefasst.
Bislang wenig beachtete Aspekte im TV
Am Mittwoch, 25. September (20.15 Uhr, ZDF) greift die TV-Fahndungssendung Aktenzeichen XY... ungelöst den verstörenden Fall erneut auf. In einem zehnminütigen Filmbeitrag werden nochmals Michaelas letzte Stunden rekonstruiert. XY-Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann: „Die Münchner Mordkommission ist mit diesem Wunsch an uns herangetreten. In der Sendung werden einzelne Aspekte beleuchtet, die zwar schon bekannt sind, aber bislang nicht so recht beachtet wurden.“
Die Akte Michaela wurde nie geschlossen. Im Jahr 2011 gelang es Münchner Rechtsmedizinern, aus dem alten Spurenmaterial Täter-DNA zu gewinnen. Im Frühjahr startete ein DNA-Massentest. Zur Speichelprobe wurden Männer gebeten, die 1985 in Michaelas Nachbarschaft in der Bad-Schachener-Straße lebten. Fast 2000 DNA-Tests wurden seitdem ausgewertet, 800 stehen weltweit noch aus.
Helga Eisch hat den Tod ihres einzigen Kindes nie verwunden. 1992 starb sie bei einem schweren Asthmaanfall. Sie wurde nur 35 Jahre alt.
XY jagt Michaelas Mörder
München - Die TV-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" greift den Fall von Michaela Eisch aus München wieder auf. Das achtjährige Mädchen wurde 1985 umgebracht. Die Münchner Mordkommission will bislang wenig beachtete Fakten zeigen.
Michaela (8) war ein Kind, das von anderen Menschen nur das Beste erwartete. Fröhlich, wissbegierig und voller Vertrauen, mit einer Schwäche für Marmeladen-Brot mit Milch und früh zur Selbstständigkeit erzogen von ihrer alleinerziehenden Mutter, die ihr Kind zärtlich „Mickymäuschen“ nannte. Am 17. Mai 1985 durfte die Kleine zum ersten Mal allein U-Bahn fahren– von der Ramersdorfer Maikäfersiedlung zum Hauptbahnhof, wo sie ihre Mutter im Hotel abholen sollte. Helga Eisch arbeitete dort im Frühstücksservice. Um 10.20 Uhr telefonierte sie noch einmal mit ihrer Mutter: „Ich komme bald!“, waren Michaelas letzte Worte. Doch Mutter und Tochter sahen sich nie wieder.
Qualvolle 29 Tage später, am Mittag des 14. Juni 1985, fanden Arbeiter des E-Werks an der Braunauer Eisenbahnbrücke eine Kinderleiche: Michaela. Das Kind wurde vergewaltigt, mit dem eigenen Höschen erdrosselt und im Gestrüpp zurückgelassen. Ihr Mörder wurde nie gefasst.
Bislang wenig beachtete Aspekte im TV
Am Mittwoch, 25. September (20.15 Uhr, ZDF) greift die TV-Fahndungssendung Aktenzeichen XY... ungelöst den verstörenden Fall erneut auf. In einem zehnminütigen Filmbeitrag werden nochmals Michaelas letzte Stunden rekonstruiert. XY-Chefredakteurin Ina-Maria Reize-Wildemann: „Die Münchner Mordkommission ist mit diesem Wunsch an uns herangetreten. In der Sendung werden einzelne Aspekte beleuchtet, die zwar schon bekannt sind, aber bislang nicht so recht beachtet wurden.“
Die Akte Michaela wurde nie geschlossen. Im Jahr 2011 gelang es Münchner Rechtsmedizinern, aus dem alten Spurenmaterial Täter-DNA zu gewinnen. Im Frühjahr startete ein DNA-Massentest. Zur Speichelprobe wurden Männer gebeten, die 1985 in Michaelas Nachbarschaft in der Bad-Schachener-Straße lebten. Fast 2000 DNA-Tests wurden seitdem ausgewertet, 800 stehen weltweit noch aus.
Helga Eisch hat den Tod ihres einzigen Kindes nie verwunden. 1992 starb sie bei einem schweren Asthmaanfall. Sie wurde nur 35 Jahre alt.