john-erik schrieb:Nachdem ich auf meine letzte etwas provakative Nachfrage ja keine vernünftige Antwort bekommen habe, frage ich nochmal:
wie sieht denn eurer Meinung nach eine "professionelle" Geldübergabe aus?
(bitte mit Angabe von Fallbeispielen)
hallo!
ich habe bereits öfter auf den fall JAKUB FISZMAN verwiesen. diese geldübergabe lief gut (aus sicht des täters), obwohl er observiert wurde.
vom fall dagobert scheinst du nicht sonderlich viel zu wissen... es gab mehrere erfolgreiche übergaben, allerdings hat die polizei den entführer öfter ins leere laufen lassen, indem man zb. papierschnipsel in das geldpaket getan hat (auf diese weise wurde "dagobert" auch bei der legendären streusandkisten-gullideckel-aktion verar***t).
m.w. hat auch der übergabeversuch bei hamburg geklappt, allerdings gab es auch hier wieder kein echtes geld. diese foppereien seitens der polizei führten dazu, dass der erpresser weitere bomben zündete. daraufhin gab karstadt die anweisung, ihm das geforderte geld zu geben, auch um die angestellten und kunden nicht weiter zu gefährden...
dann kannst du ja noch die fälle schlecker, reemtsma und oetker recherchieren. in allen fällen klappte die geldübergabe letztendlich und die täter wurden NICHT aufgrund der geldübergabe geschnappt.
es gibt dann noch eine ganz andere variante, die aber kaum bekannt sein dürfte: im süddeutschen raum ist seit jahren ein erpresser unterwegs. dieser hat eine EC-karte gestohlen und läßt sich das erpresste geld auf dieses konto überweisen. m.w. handelt es sich um vergiftete lebensmittel und deshalb haben der erpresste konzern u. die polizei beschlossen, das geld auszuzahlen. die haben über monate mitgespielt und der täter hob an geldautomaten im gesamten bundesgebiet munter geld ab. allerdings war er z.t. nicht komplett maskiert und mit diesen bildern wurde auf der homepage des bayer. LKA nach ihm gefahndet...
es gibt so viele möglichkeiten... mich erstaunt immer wieder die schier unendliche kreativität von kriminellen subjekten...