gruselich schrieb:Aktenzeichen xy ist halt auch eine unterhaltungssendung. Wer weiss schon, ob irgendein Medienintendant nicht gesagt hat, der Börgerl-Beitrag bleibt drin! Der bringt Quote, die Leute interessieren sich eben besonders für diesen Fall. Vielleicht wäre sonst das ganze Sendungskonzept etwas aus der Regie geraten, hätte man kurzfristig den Beitrag ausgelassen.
Obwohl es die Authentizität der Sendung schon etwas in Frage stellt. Ich denke, hier hat die medienkampagne einfach nicht sterben dürfen, weil sie zu wichtig wurde, wichtiger, als die bereits erfolgte Festnahme des Gesuchten.
Langsam.
*Falls* die Behauptung des Vaters tatsächlich stimmt, dass der Betroffene bereits um 18 Uhr festgenommen wurde - dann ja wohl, weil die Öffentlicheitsfahndung seit dem Nachmittag lief, und man daher erste Hinweise auf Axel R. hatte - konnte man doch bis Sendungsbeginn keinesfalls wissen, ob er denn nun tatsächlich der Gesuchte war.
Falls es stimmt, dass man ihn nach Ulm gebracht hat, ist da zunächst die Fahrzeit, dann wird man ihm einen Pflichtverteidiger besorgt haben usw usf. Warum hätte man die Ausstrahlung stoppen sollen, solange man nicht sicher war, den richtigen zu haben? Und das konnte man schon rein zeitlich nicht bis 20:15 Uhr wissen.
Und irgendwann ist dann auch Schluss mit den Umstellungsmöglichkeiten in einer live-Sendung. Also - nur theoretisch - einmal angenommen, gegen 20:00 Uhr ruft aus Ulm die Polizei beim ZDF in München an und teilt mit, man habe den Verdächtigen. Was hätte das Team um Rudi Cerne machen sollen? "In den nächsten 15 Minutenn senden wir sattt einer Fahndung, die sich überraschend erledigt hat, eine Aufzeichnung aus einem Helene-Fischer-Konzert"?