@Anonym233 zunächst mal eine schlechte nachricht bzgl der revision. bis wir mehr wissen, aber was zu den verdeckungstaten.
zunächst mal kann ich deiner logik folgen: Wenn ich 5 oder 6 morde begangen habe, warum sollte ich dann 3 zugeben und den rest nicht?
ich könnte mir hier vorstellen, dass die vorgelegten indizien in diesen fällen einfach drückender waren als bei den fällen jonathan und nicky: regionale nähe, kenntnisse der SLHs, schaufel mit der dennis rostel vergraben wurde noch in der wohnung (lacksplitter), missbrauchsfotos aus em SLH wulsbüttel aus dem dennis klein verschwand auf dem rechner, früher besitzer eines roten fiat pandas der im selker noor und nahe des ablageortes in dänemark gesehen wurde etc . ich nehme an das alles hat ihm der horn mit kollegen ziemlich drastisch dargelegt und ney hatte - zum glück! - morgens einen schwachen moment (btw ist die geschichte mit dem nächtlichen suizidversuch eigentlich belegt?). M.a.W - ney hat das "aus einer not heraus" gestanden, er hat es ja selber später kommentiert mit " das war wohl eine dummheit?"
Wenn es in den fällen jonathan und nicky weniger indizien gab (was ja wohl auch der fall ist) , warum sollte er dann ohne not gestehen? So könnte ich mir das zumindest zusammenreimen.
Hätte der horn ihm noch eine holändische tankrechnung und eine kreditkartenabrchnung aus frankreich o.ä. aus den entsprechenden zeiträumen vorlegen können - dann sähe es heute vielleicht anders aus.... .
Ähnlich sehe ich es bei den verdeckungstaten: Warum sollte ney - wieder ohne not - etwas zugeben was ihm nicht nachgewiesen werden kann?
Ich behaupte dass ein Mord zur verdeckung einer tat allgemein als weniger verwerflich angesehen wird als ein mord aus mordlust bzw zur sadistischen triebbefriedigung. Ney hat eine mutter, einen bruder über sein weiteres umfeld ist ja relativ wenig bekannt. Für mich sehr gut denkbar dass er denkt , dass er gegenüber diesen personen und der öffentlichkeit mit seinen sogenannten "verdeckungstaten" weniger monströs erscheint - auch wenn es juristisch bzw beim strafmaß keinen unterschied macht.
Und eben noch die tatsache dass jeder der aus dem "sicheren ort" entfernt wurde auch getötet wurde. Und nicht jeder der beim missbrauch(sversuch) heulte oder schrie ermordet wurde. Es sind ja zB fälle dokumentiert in denen die opfer gedroht hatten zu schreien oder anfingen zu weinen - ohne dass ney sie "ruhigstellte".
Als schlußüberlegung: die oben zT genannten indizien hätten ohne das geständnis höchstwahrscheinlich nicht gereicht ney einen/die morde zweifelsfrei nachzuweisen.
Insofern war das wichtigste was die staatsanwaltschaft hatte sein geständnis, das er wohl genau deswegen später als "dummheit" bezeichnete.
ich bin kein jurist, aber ich denke es wäre unklug von der staatsanwaltschaft gewesen, vor diesem hintergrund das geständnis (zu sehr) in zweifel zu ziehen.
So ich hoffe ich konnte verständlich darlegen warum ich die "verdeckungstaten" anzweifle, würde mich sehr interessieren was ihr zu diesen überlegungen steht. Insbesonder wenn jemand , wie zB fivestar, beim prozess war und mehr weiß!