@heitjeich kann mir das recht gut vorstellen, so wie du das geschildert hast.
aus eigener erfahrung weiss ich, dass medien sich vieles so zurecht schustern wie sie es brauchen.
vor vielen jahren wohnte ich vis avis eines ' besetzten punkerhauses '.
eines tages standen reporter vor der tür und fragten, was wir von den punkern halten.
wir sagten, dass wir kein problem mit ihnen hätten, jeder dürfe rumrennen, wie es ihm beliebt.
nur mit deren musik, die man im sommer bei geöffneten fenstern hören konnte, können wir nichts anfangen. sie waren ganz begeistert von uns, weil wir angeblich die einzigen wären, die nichts negatives sagten und baten uns um ein foto. mein mann ließ sich bereitwillig fotografieren, ich lehnte aus beruflichen gründen ab. ( ich arbeitet damals am landesgericht I in wien ).
mittels weitwinkelkamera lichteten sie mich trotzdem mit ab und unser bild war in der nächsten ausgabe mit dem einzigen satz, dass wir deren musik hassen...?
auch hatte ich vor 2 jahren die ungeliebte aufgabe als schöffe zu einer verhandlung gezwungen zu werden ( ablehnen kann man das nur aus krankheitsgründen oder in karenz )
und ich landete bei einer verhandlung, wo es um eine vergewaltigung nach einem discobesuch ging.
das 'opfer' sei von 2 männern ( es gab nur 1 dna ) unter anhaltung eines messers gezwungen worden, die disco zu verlassen und sie wurde angeblich mehrmals von beiden in einem vw golf vergewaltigt.
die geschichte klang aber irgendwie seltsam.
sie wechselten mehrmals den standort und während des jeweiligen ein-und ausparkens hätte der fahrer ( der 2. vergewaltiger kam angeblich erst später dazu ) ihr ein messer angehalten
( könnte ich nie - ich brauche zum lenken und schalten während des ausparkens beide hände )
es hieß mehrmals von seiten der staatsanwaltschaft, es sei auch in einem vw golf einfach,
ihr den jeansrock hochzuschieben - es stellte sich heraus, dass sie eine jean anhatte.
während der vergewaltigung, bei der sie am rücksitz lag und er über ihr war, hielt er ihr noch das messer, das nie gefunden wurde an (so wie das dargestellt wurde, hätte er 3 hände gebraucht)
es gab auch ein foto aus der disco wo ihr das messer angehalten wurde.
erst am 2.verhandlungstag wurde uns nach mehrmaliger aufforderung von uns schöffen dieses foto gezeigt, auf dem man ein frisch verliebtes, strahlendes eng aneinander gekuscheltes, junges paar sah.
während der schöffenberatung wollten wir aufgrund weiterer ungereimheiten den akt sehen, der uns nur widerwillig zur verfügung gestellt wurde.
der staatsanwalt forderte 10 - 15 jahre !!!
wir waren nach stundenlanger beratung fast für einen freispruch ( obwohl wir überwiegend frauen waren ! )
der richter kam zu uns und meinte, wenn wir ihn freisprechen oder ihm 'zuwenig ' geben, werden wir als schöffen abgesetzt und die verhandlung wiederholt ???
wir einigten uns auf 3 jahre !!!
ich möchte nicht in die mühlen unserer justiz geraten.