Mord an Frauke Liebs
22.07.2013 um 07:24@all
Wir dürfen bei der Einschätzung des Täters meines Erachtens einiges nicht unter den Tisch fallen lassen. Er hat Frauke den Kontakt zu einem Freund (Chris) zugelassen und allein darin über eine Woche lang einen Sinn gesehen. Das spricht gegen einen affektiven Täter sondern für einen, der die Tat geplant hat. Warum genau?
Die erste SMS am 20. Juli sollte Chris beruhigen. Ganz gleich, ob die SMS von Frauke kam oder nicht, Fraukes Handy spielte im weiteren Verlauf eine Rolle, um den Kontakt zur Außenwelt zu erhalten! Und auch wenn wir am ersten Abend noch eine relativ souveräne Frauke sehen wollen (was nicht zwangsläufig so sein muss) - der Täter muss zumindest bis zum nächsten Kontakt über Fraukes Umfeld erfahren haben. Wenn Frauke die erste SMS abgeschickt hatte, wurde dem Täter zumindest in den Folgetagen erzählt, dass sie einen WG-Freund habe, der sich Sorgen mache. Weil beim zweiten Kontakt und nach der Öffentlichkeit am Donnerstag (!!!) wieder Chris Kontaktpunkt war, gehe ich davon aus, dass spätestens hier der Täter bestimmte, wie es weiterzugehen hatte. Er ist als Täter ruhig geblieben, obgleich sich die Vorzeichen seiner Tat/Verschleppung/Vergewaltigung ab dem Donnerstag extrem verändert haben. Seine Reaktion spricht für eine Planung, in der er das Szenario vorausgesehen hatte.
Die wirklich einzige Ausnahme, in der der Täter kurzzeitig die Kontrolle über die Kontaktbestimmungen Fraukes zur Außenwelt verlor, war der Anruf des Bruders von Frauke am Freitag kurz nach der SMS an Chris. Gut möglich, dass der Täter damit nicht gerechnet hatte. Und wie war seine Reaktion? Er ließ Frauke entgegen der sonstigen Zeiten am nächsten Tag am Nachmittag Kontakt aufnehmen und wollte damit wieder die kurzzeitig verlorengegangene Kontrolle zurückgewinnen und unberechenbar bleiben.
Jetzt die Frage, welchen Sinn diese Verschleppung, das Festhalten und der Tod schließlich für den Täter gehabt haben könnte?
a) Erpresserischer Menschenraub? (Tod Fraukes ist die Konsequenz aus der Aussichtlosigkeit, zum Ziel zu kommen)
Das ist für mich unwahrscheinlich.
b) Sexuelle Motive mit sadistischer Neigung bzw. Machtdemonstration nach Erniedrigung
Das ist für mich eine sehr sehr wahrscheinliche Variante
c) Leben in zunächst heimlicher Zweisamkeit, obgleich die Beziehung tabu ist und so in der Öffentlichkeit nicht gelebt werden kann - Täter/Täterin fühlt sich in der Liebe von/zu Frauke bedrückt (Tod Fraukes dadurch, dass diese Wirklichkeit nicht in die andere Wirklichkeit passt)
Das ist für mich nach wie vor möglich, aber doch mit dem Tatbalauf unwahrscheinlich. Wenn der Täter/die Täterin unter der Liebe gelitten hat, diese Realität aber ohnehin kannte, wird er/sie diese Zeit nicht noch verlängert haben. Dagegen spricht auch das Offenlassen der Option, dass Frauke zurückkehren konnte - warum machte er ihr Hoffnung? Denn nichts anderes heißt es, wenn man einen Menschen in der Gefangenschaft mit den Nächsten telefonieren lässt und ihnen damit Hoffnung lässt.
Für mich ist das ein perfides Spiel des Täters mit der Freiheitsberaubung und Freiheitshoffnung Fraukes gewesen, und so ein perfides Spiel macht für einen Täter nur Sinn, wenn er damit seine eigene gefühlte Unfreiheit (in der Liebe zu Frauke oder zu Frauen allgemein) kompensieren kann und sich dabei besser fühlt. Der Täter hat für mich einen totalen Komplex mit Frauen entwickelt, Frauke war nur ein unglücklicher Fixpunkt, der für sein ganzes Dilemma stand.
Wir dürfen bei der Einschätzung des Täters meines Erachtens einiges nicht unter den Tisch fallen lassen. Er hat Frauke den Kontakt zu einem Freund (Chris) zugelassen und allein darin über eine Woche lang einen Sinn gesehen. Das spricht gegen einen affektiven Täter sondern für einen, der die Tat geplant hat. Warum genau?
Die erste SMS am 20. Juli sollte Chris beruhigen. Ganz gleich, ob die SMS von Frauke kam oder nicht, Fraukes Handy spielte im weiteren Verlauf eine Rolle, um den Kontakt zur Außenwelt zu erhalten! Und auch wenn wir am ersten Abend noch eine relativ souveräne Frauke sehen wollen (was nicht zwangsläufig so sein muss) - der Täter muss zumindest bis zum nächsten Kontakt über Fraukes Umfeld erfahren haben. Wenn Frauke die erste SMS abgeschickt hatte, wurde dem Täter zumindest in den Folgetagen erzählt, dass sie einen WG-Freund habe, der sich Sorgen mache. Weil beim zweiten Kontakt und nach der Öffentlichkeit am Donnerstag (!!!) wieder Chris Kontaktpunkt war, gehe ich davon aus, dass spätestens hier der Täter bestimmte, wie es weiterzugehen hatte. Er ist als Täter ruhig geblieben, obgleich sich die Vorzeichen seiner Tat/Verschleppung/Vergewaltigung ab dem Donnerstag extrem verändert haben. Seine Reaktion spricht für eine Planung, in der er das Szenario vorausgesehen hatte.
Die wirklich einzige Ausnahme, in der der Täter kurzzeitig die Kontrolle über die Kontaktbestimmungen Fraukes zur Außenwelt verlor, war der Anruf des Bruders von Frauke am Freitag kurz nach der SMS an Chris. Gut möglich, dass der Täter damit nicht gerechnet hatte. Und wie war seine Reaktion? Er ließ Frauke entgegen der sonstigen Zeiten am nächsten Tag am Nachmittag Kontakt aufnehmen und wollte damit wieder die kurzzeitig verlorengegangene Kontrolle zurückgewinnen und unberechenbar bleiben.
Jetzt die Frage, welchen Sinn diese Verschleppung, das Festhalten und der Tod schließlich für den Täter gehabt haben könnte?
a) Erpresserischer Menschenraub? (Tod Fraukes ist die Konsequenz aus der Aussichtlosigkeit, zum Ziel zu kommen)
Das ist für mich unwahrscheinlich.
b) Sexuelle Motive mit sadistischer Neigung bzw. Machtdemonstration nach Erniedrigung
Das ist für mich eine sehr sehr wahrscheinliche Variante
c) Leben in zunächst heimlicher Zweisamkeit, obgleich die Beziehung tabu ist und so in der Öffentlichkeit nicht gelebt werden kann - Täter/Täterin fühlt sich in der Liebe von/zu Frauke bedrückt (Tod Fraukes dadurch, dass diese Wirklichkeit nicht in die andere Wirklichkeit passt)
Das ist für mich nach wie vor möglich, aber doch mit dem Tatbalauf unwahrscheinlich. Wenn der Täter/die Täterin unter der Liebe gelitten hat, diese Realität aber ohnehin kannte, wird er/sie diese Zeit nicht noch verlängert haben. Dagegen spricht auch das Offenlassen der Option, dass Frauke zurückkehren konnte - warum machte er ihr Hoffnung? Denn nichts anderes heißt es, wenn man einen Menschen in der Gefangenschaft mit den Nächsten telefonieren lässt und ihnen damit Hoffnung lässt.
Für mich ist das ein perfides Spiel des Täters mit der Freiheitsberaubung und Freiheitshoffnung Fraukes gewesen, und so ein perfides Spiel macht für einen Täter nur Sinn, wenn er damit seine eigene gefühlte Unfreiheit (in der Liebe zu Frauke oder zu Frauen allgemein) kompensieren kann und sich dabei besser fühlt. Der Täter hat für mich einen totalen Komplex mit Frauen entwickelt, Frauke war nur ein unglücklicher Fixpunkt, der für sein ganzes Dilemma stand.