@Madame Ich darf darauf aufmerksam machen, dass das Gedicht der letzte eigenständige Beitrag des Users war, den andere Oli nennen, der mit Usernamen hier aber Ori heißt. Hinzu kommt, dass der pietätlose und kalte Kommentar vom 10.10. 2006 18:13 Uhr der insgesamt zweitletzte Kommentar des Users überhaupt im Forum war, eine Minute später ein Glückwunsch an eine andere Userin erfolgte, und Ori dann nach 526 Beiträgen!!!! für immer aus dem Forum verschwand.
Wenn man das Gedicht liest, bekommt man den Eindruck, als handle es sich hier um einen Tod auf Bestellung. Das lyrische Sie hat möglicherweise die Sehnsucht bekundet, zu sterben, ist sich aber nicht sicher, ob sie leben oder sterben will. Das erkennt man jeweils an dem Fragezeichen in der zweiten Zeile der Verse.
Verstörend sind dabei die ersten Verse:
Zitternd, kalt die Hand am Messer,
wusste Sie es nicht viel besser? tMan bekommt gerade hier durch diese Verse den Eindruck, dass ein anderer Mensch an der Tat beteiligt ist. Es wird ein Tod auf Raten beschrieben, in der zunächst eine Selbstverstümmelung bzw. die Verstümmelung selbst beschrieben wird. Worauf das Ganze hinaus läuft, ob das lyrische Sie weiterleben oder sterben wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
porcupinetree schrieb:Tropfend auf den Boden rot,
ist es das Leben, ist es der Tod?
Steht die Verletzung für das Leben oder für den Tod?
Frauke wirkte in den Kontakten wie unter Drogen, benommen, als wenn sie mit etwas ringt. Sie sagte auf der einen Seite immer wieder, dass sie bald nach Hause komme, auf der anderen Seite, dass sie festgehalten werde. Der User hat einen Sensenmann als Avatar! Der Sensenmann kündigt den Tod an! Er spielt sich als Richter über Leben und Tod auf. Hat er genauso mit Frauke gespielt? War es ein Ritualmord, bei dem zunächst Frauke zu einem Treffen einwilligte, weil sie einmal den Thrill spüren wollte, nah am Tod zu sein oder sich einem anderen einfach mal willenlos überlassen wollte?
Das Gedicht sowie der Zeitpunkt seiner Entstehung und alle von mir beschriebenen Begelitumstände zum User sind derart merkwürdig, dass man diese möglichen Zusammenhänge kaum mehr als konstruiert nennen kann. Sollte sich herausstellen, dass Frauke auch in diesem Forum war (chatspass ist wohl seinerzeit eine Singlebörse gewesen), dann hätte man auch eine Verbindung.
Der User scheint jedenfalls ohne Emotionen den Tod Fraukes verfolgt zu haben. Er spielt dabei in seinem zynischen Kommentar auf eine Hänsel/Gretel-Sequenz an:
porcupinetree schrieb:Also die optimale Erklärung hierfür wäre, dass sich sowohl das Handy als auch die Uhr in der Handtasche befunden haben.
In der Handtasche lagen auch Brotteile mit denen sie den Weg markiert hat und diese liegt ja leider im Lokal.
Welch tragischer Tod..
Dieser Kommentar ist als Reaktion auf den zuvor geposteten Artikel völlig absurd und suggeriert, dass Frauke erst Gegenstände und dann sich im Wald verloren hat. Was will uns Ori sagen? Auffällig ist, dass er von der Vergangenheit (lagen) ins Perfekt (markiert hat) und schließlich ins Präsens (liegt) wechselt. Er durchlebt die Situation vom Juni wieder, beschreibt eine Handytasche, in denen Spuren gewesen seien, die ihren letzten Weg verraten hätten? Wie kommt der User nur auf den Gedanken, dass die schwarze Handtasche im Lokal liegen geblieben ist? Ist das denkbar, dass jemand aus dem Lokal Frauke gefolgt ist, weil sie ihre Tasche im Lokal vergessen hatte?
Oder will hier jemand falsche Spuren legen?
Er spricht schließlich zynisch folgendes aus:
porcupinetree schrieb:Welch tragischer Tod..
Mein Beileid und weiterhin viel Spaß mit diesem sehr informativen Beitrag...
Er spricht von einem informativen Beitrag. Für einen Täter ist der Beitrag deshalb informativ, weil der nun weiß, was genau von Fraukes Gegenständen seit dem Abend vermisst wird. Seine Angst bestand offenbar darin, dass er keine Übersicht darüber hatte, welche Dinge Frauke während der zahlreichen Fahrten für die Kontaktaufnahmen mit Chris wie Brotkrümel und Gretel hätte streuen können? Das heißt, der Täter hat befürchtet, dass Frauke während der Fahrten womöglich Spuren wie Brotkrümel ausgestreut hatte.
Wenn man zum Gedicht zurückkehrt, könnte man mit diesem Verstümmelungsszenen denken, wie sich der Täter bei Frauke Respekt verschaffen hatte.
Was meint ihr?