Ich weiß, das hier schon mehrfach auf diesen Link
http://www.finanzzeug.de/fall-frauke-liebs-fahndung-in-sackgasse-raum-altenbeken-statt-nieheim-30239/ (Archiv-Version vom 06.12.2012) oder auf einen Link aus dieser "Serie" eingegangen wurde, ich möchte auch noch mal meinen "Senf" dazu geben,als
I_believe schrieb am 30.11.2012:Forenschreiber der Republik
nicht zum Schreibstil, sondern insbesondere auf die näheren Betrachtungen zu den Funkorten ....
Der Verfasser hat Skizzen angefertigt, in denen der jeweilige Handymast eingezeichnet ist. Von diesem Handymast führt eine Gerade mit einem Streubereich von 20° in die Richtung mit passender Winkelangabe aus der der Anruf einging. Irgendwo auf dieser Gerade vermerkt er dann einen Ort als den Ort, wo wohl das Täterfahrzeug beim entsprechenden Anruf stand.
Ich hatte heute etwas Zeit und habe mich mal damit befasst und bin zu folgendem Ergebnis gekommen....
Es gibt lediglich die Angabe einer Richtung vom Funkmast ausgehend, im Falle Nieheim ist dies 180°, also genau die südliche Richtung. Richtig erkannt wurde die Tatsache, dass diese Richtungsangabe zusätzlich noch eine gewisse Streuung aufweisen kann, es könnte also auch ein Signal z.B. in ca. 170° oder ca. 190° gewesen sein.
Das Wichtigste aber, um einen exakten Standort bestimmen zu können, wäre ein gemessener Abstand zum Sendemast, der aber unbekannt ist, weil er nicht gemessen wird.
Genau hier fängt der Verfasser mit Mutmaßungen an, die nur vielleicht der Realität entsprechen, die dann aber im weiterführenden "Dossier" als Logik und Fakt angepriesen werden,
die Lage des Täterfahrzeuges wurde aus dem Winkel abgeleitet,aus dem das Handysignal zum Funkmasten kam
Er schreibt unter anderem...
"In diesem Bereich schaute ich dann nach Orten, wo man sich zu einem Handy-Kontakt als Täter gut zurückziehen kann.."
Da gibt es aber im Beispiel der Nieheim-Ortung einige Orte entlang der Senderichtung beim betrachten der Karte und nicht nur den Ort, den er ausgewählt hat . Bei der Ortung Nieheim war es ca. 1 Uhr nachts, als das Handy im Netz war und die SMS versendet wurde, also definitiv dunkel. An jeder x-beliebigen Stelle entlang der benannten Richtung ( eingezeichnete Gerade) hätte ein Fahrzeug halten können, sogar aus einem fahrenden Fahrzeug hätte man eine SMS absetzen können.
Fazit ist also man kann keinen exakten Standort bestimmen!
Dann die Ortung Sennelager, dazu wird gemutmaßt, das Täterfahrzeug hätte auf einem abgelegenen Parkplatz gestanden, direkt an der Autobahnausfahrt, wo sich einsam ein Gebäude, vermutlich Straßenmeisterei befindet. Diesen Platz mit dem Gebäude der Straßenmeisterei gibt es, allerdings liegt der Parkplatz weder abgelegen noch einsam. Dieser Platz ist voll einsehbar von der B68 als auch von der Autobahnausfahrt. Jeder, der diese Ausfahrt nutzt, leuchtet beim Verlassen der Autobahn direkt auf diesen Platz. Man kann dort nicht hinter das Gebäude fahren und somit würde man jedes Fahrzeug, das dort steht, sehen. Meines Erachtens viel zu auffällig, auch hier gibt es entlang der eingezeichneten Gerade bessere Orte, einsamere Orte......
Hier wird davon gesprochen, der Täter hätte, anhand der gemutmaßten Orte, an denen das Täterfahrzeug gestanden haben soll, eine Vorliebe für Sackgassen. Der Verfasser schreibt...
" Beim Thema Sackgassen gibt es für einen Verbrecher zwei grundsätzliche Positionen. Man kann dazu neigen, eine Sackgasse als unsicheren Problembereich zu verstehen, weil man darin gefangen ist und nicht ausweichen kann. Oder man sieht als Verbrecher eher den Vorteil, dass in einer Sackgasse kein Durchgangsverkehr ist, weniger Leute auftauchen und man quasi den Rücken frei hat. Das sind die beiden grundsätzlichen Positionen und der Täter im Fall Frauke scheint eindeutig ein Fan von Sackgassen zu sein. Alle Orte die ich herausfand, waren im Grunde mehr oder weniger Sackgassen..."
Also ich persönlich kann mich mit diesem Gedanken nicht anfreunden. Ich bin ortskundig und kenne all diese Plätze. Zum Beispiel der Platz an der Hundeschule (Ortung Benhauser Feld), wenn da einer kommt, käme man nicht dort weg, ohne direkt an dem jenigen vorbei zu müssen. Und mit direkt meine ich praktisch Aussenspiegel an Aussenspiegel so eng ist es dort. Meiner Meinung nach wäre das Risiko einer Sackgasse viel zu hoch....
Und zum Schluß möchte ich noch etwas hierzu "senfen", ich zitiere
...Schaut man sich nur die schlampige Leichenablage an, mit der der Täter sich in große Gefahr gebracht hat und reinen Dusel hatte, dass die Leiche erst skelettiert gefunden wurde. Der Täter ist ein Schlamper, ein fauler Sack....
Diese Meinung teile ich nicht, ich sehe keine schlampige Leichenablage. Meiner Meinung nach wurde sie bewußt dort abgelegt, der Täter besitzt genaue Ortskenntnisse, er rechnete nicht damit, das die Leiche dort gefunden wird. Das Risiko, das jemand an die Ablagestelle geht, ist relativ gering . Dort ist kein Wander-oder Naherholungsgebiet, es gibt keinen Parkplatz dort, keinen Standstreifen,der Platz war meiner Meinung nach bewußt ausgewählt. Wir haben es nicht mit einem Schlamper zu tun, sondern mit einem sehr berechnenden, cleveren,kaltblütigen Täter.......