Mord an Frauke Liebs

@Kangaroo

Klar, ist ja auch alles nur Spekulation, aber:

- wo hätte die Polizei die SMS finden sollen? Ich dachte, wir hätten uns auf der Seite zuvor geeinigt, dass 2006 Vorratsdatenspeicherung (und schon gar nicht die Speicherung des Textes von SMS) beim Anbieter nicht erfolgte. Das Handy von Frauke ist weg (wo eine solche SMS auf der SIM-Card wäre), das Handy vom Täter hat man logischerweise nicht. Niemand weiß, an wen Frauke SMS versandt hat während des Fußballspiels - dass sie es getan hat, weiß man doch nur von ihrer Freundin (und evtl., weil die Telefongesellschaft die Anzahl der Verbindungen/SMS zu Abrechnungszwecken gespeichert hat, je nach Tarif)

- Klar kann man versuchen, die Fahndung herauszuzögern, aber es ist und bleibt riskant. Ich finde, man kann es nur entweder als MAchtspielchen verstehen (möglich, aber dennoch ungewöhnlich) oder dann, wenn es entweder gar nicht so richtig als Entführung gedacht war oder der Täter sich irgendwie immer wieder von Frauke überreden ließ. Dass er das von Anfang an geplant hat und dann auch noch die Gefahr des Transports jeden Abend auf sich nahm ist doch irgendwie unwahrscheinlich - aber vielleicht ticke ich da auch einfach zu normal dafür...

- DJ muss die Drogen besorgen, aber ich kann dir versichern, auf den entsprechenden Parties ist das nicht wirklich ein Problem und auch nicht so richtig ein Risiko. Es muss ja auch gar kein DJ sein, ich wollte damit ja nur sagen, dass Frauke durchaus jemanden kennengelernt haben könnte (auf Parties oder so), den ihr Freundeskreis nicht kannte.

- Ob man die anderen mitnimmt, kommt glaube ich drauf an, wie man sich vorstellt, dass der Abend weiter abläuft.

@ Syrah

Find ich gar nicht so unüberzeugend - aber warum dann mit ihr rumfahren zum Anrufenlassen. Wenn sie jetzt bettelt, jemanden anrufen zu dürfen, dann könnte sie das doch von seinem Haus aus machen? Oder ich leg sie irgendwo ab, wo keiner den Bezug zu mir herstellen kann...

I.Ü., wie bringst du dann die erste SMS unter? Und dass ihr Handy wieder aufgeladen war?

Der müsste ja schon ordentlich bekifft gewesen sein ;-)

@orakel09

Nur weil das Vorratsdatenspeicherungsgestez erst später kam heißt es nicht dass dem Ermittlern gar nichts zur Verfügung stand .. Die Einlogg Daten in die Sendemäste wurden immerhin auch gespeichert .. SMS müssen auch geloggt werden alleine aus Buchhaltungstechnischen Gründen zur Rechnungerstellung ..

Es wurden zahlreiche Kontakte überprüft und Verhört .. Wäre Sie auf eine Party eingeladen worden denke ich hätte sie dass so auch ihren Freunden gesagt und gefragt ob sie mit wollen würden .. So macht man das doch normalerweise oder?

Natürlich ist das hinauszögern riskant .. Der Täter hätte sicherlich Erfahren wenn eine Fahndung ausgerufen worden wäre, da dies aber nicht geschah hat er sich wohl weiterhin gemeldet .. Und ja ich denk es war ein Machtspielchen .. Wieso soll das ganze ungewöhnlich sein? Dass der Täter das Opfer mit dem Angehörigen sprechen läßt ist doch gar nicht ungewöhnlich .. Siehe Entführungen, Erpressungen etc. pp.

Zu deiner Drogenbeschaffungstheorie: Auch ein normalo hätte sich dann nach deiner Theorie auf solch einer Party Betäubungsmittel beschaffen können ..

Das mit dem rumfahren muss gar kein allzugroßes Risiko gewesen sein.
Bis zu dem Zeitpunkt ist "ja noch nichts passiert" was strafrechtlich relevant gewesen wäre.
Und beide(Achtung:Theorie) haben sich ja sehr gut gekannt.
Eine Theorie des unbekannten Täters der mitten in der Nacht durch verlassene Industriegebiete kutschiert dagegen ist unwahrscheinlich.
Oder ist in den Paderborner Industriegebieten Nachts High-Life?

Drogen putschen doch in den meisten Fällen auf oder? Die andren machen zu unkontrolliert kaputt.
Denk eher an irgendwelche Medis, ein Benzo-Mix, oder sowas in der Richtung

Unüberzeugend ist auch ein gutes Wort :-)
Also die erste SMS hätte sie vor dem Unfall schreiben können. Aber ich weiß nicht ich glaub an die Theorie eigentlich nicht,
Für mich sieht alles dannach aus dass es ein verschmähter Lover war der einen Hass auf ihren Ex hatte. Oder eine verschmähte Loverin ihres Exes.

@Locard
Äh ich versteh gerade den Sinn deines Beitrags nicht?
Wenn Frauke freiwillig ins Auto stieg und der Täter sie dann entführt hat (und dies schon festgeplant hat) dann war das schon das Vorbereiten einer Straftat, dies ist ebenfalls Strafbar ..

Und in die verlassenen Industriegebieten ist er die darauffolgenden Tagen mit Frauke gefahren .. Dass Freiheitsberaubung eine Straftat ist, ist dir klar oder?

Klar, wenn der "Normalo" auf solchen Parties rumhängt und so aussieht, dass man ihm welche anbietet, weil man ihn nicht für den Polizeispitzel, sondern einen von sich hält, vermutlich schon. Deswegen sag ich ja auch: es muss kein DJ gewesen sein...

Ja, dass man das Opfer mit Angehörigen sprechen lässt, ist bei Entführungen mit Lösegeldforderungen "üblich" - aber damit haben wir es hier doch klar nicht zu tun.

Und ja, man fragt Freunde, ob sie mitkommen, aber doch nicht immer. Wenn es einem hauptsächlich um das Treffen mit jemanden geht, dann will man vielleicht allein sein...

SMS werden aber nicht mit Inhalt geloggt und 2006 war die Rechtslage so, dass die Unternehmen es nicht speichern durften und dann konnte auch die Polizei nicht drauf zugreifen. WAs ich meine: Einloggdaten in Sendemasten und die Menge der Verbindungen (plus evtl. das Netz, in das es geht), wird wegen der REchnung geloggt, aber nicht zwangsläufig die volle Nummer und schon gar nicht der Inhalt...

@Kangaroo
Ja das ist mir klar. Ich hab eben eine komplett andere Theorie.
Im Fall der Fälle, hätte sie erstmal sagen müssen, sie ist festgehalten worden.
Du glaubst an einen unbekannten, da wär die Aussage unglaubwürdig und schlecht möglich.
Ich glaub an eine sehr nahestehende Person, da wäre es möglich.

@orakel09
Es gab auch schon Fälle wo angerufen wurde ohne klare Forderungen .. Googel mal ein wenig danach .. Jeder Täter ist anders .. Nicht nur bei Lösegeldforderungen ließen die Täter die Opfer telefonieren ..

Inhalt ist doch Jacke wie Hose .. Die Nummern, die Zeit und der Sendemast wurde bestimmt damals geloggt und die Leute die eine SMS bekommen haben oder geschickt haben wurden sicher auch verhört und kontrolliert .. Da wäre so eine Party sicherlich erwähnt worden ..

@Locard
Und du meinst es wäre nicht aufgefallen wenn just immer zu den Zeiten wo angerufen wurde eine nahstehende Person unerreichbar war und immer zutun hatte? Wohl kein Alibi hat wo er zu den Zeiten war?

Du denkst die Polizei hat nicht ermittelt wo nahestehende Personen zu dem Zeitpunkt waren?

Nicht alle Drogen putschen auf - und nicht jede Droge wirkt bei jedem gleich. Gerade bei den synthetischen PArtydrogen gibt es nichts, was es nicht gibt, vgl. z.B.

http://www.raveitsafe.ch/de/substanzen/ghb-gbl (Archiv-Version vom 12.03.2012)

"Wirkungen: Extrem dosisabhängig und individuell sehr verschieden. Das Wirkspektrum reicht von Euphorie, Entspannung, Enthemmung, Wahrnehmungsintensivierung, eventuell Rededrang (Laberflash), leichtem Schwindel über Schläfrigkeit bis hin zu tiefem (komaähnlichem) Schlaf oder Bewusstlosigkeit.

Wirkungseintritt: 10-20 Min. nach der Einnahme

Wirkdauer: 1,5-3 Std."

Oder eben das von Kangaroo angesprochen benzodiazepine:
http://www.raveitsafe.ch/de/substanzen/medikamente (Archiv-Version vom 12.03.2012)

Substanz: Diazepam und verwandte Wirkstoffe.
Dosierung: unterschiedlich nach Toleranz und Konsumverhalten.

Wirkung: Erregungs-und angstmindernd, beruhigend, einschläfernd und muskelentspannend. Bei hohen Dosen: Verlangsamung, Schläfrigkeit, Gefahr von Gedächtnislücken("Filmriss").
Wirkungseintritt: nach 15 Min.
Wirkdauer: je nach Medikament, von 1,5 bis zu 48 Std.

Risiken und Nebenwirkungen: Beim Mischen mit anderen Downern (Alkohol, GHB/GBL, Heroin) Gefahr einer Atemlähmung! Bei Dauereinnahme: extrem hohes Suchtpotenzial.

Oder selbst Kokain:

Wirkungen: Verengung der Blutgefässe, Anstieg der Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck. Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst. Euphorie, Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, stark gesteigertes Selbstvertrauen, Bewegungsdrang, Unruhe, Redseligkeit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten, erhöhte Risikobereitschaft, Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit. Beim Runterkommen: Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Gereiztheit, Angstgefühle und ein starker Drang zur Wiedereinnahme ("Craving").

Wirkungseintritt: geschnupft nach 2-3 Min., geraucht oder gespritzt schon nach einigen Sekunden.

Wirkdauer: geschnupft 30–90 Min. geraucht oder gespritzt 5-20 Min. )
t

hab grad gelesen dass Östermann meinte es könnte auch ein Täterpäärchen gewesen sein....

@Kangaroo
Keine Ahnung ob man nachts um 11 probiert hat jemanden zu erreichen. Ich glaub auch an 2 Personen die das veranstaltet haben, sprich einen Mitwisser. Da wäre es zumindest gut möglich gewesen.
Die Annahmen waren die einzigen die bei mir persönlich nen einigermaßen logischen Ablauf ergeben haben.(Siehe ua die Fragen die ich mir gestellt habe)
Aber jeder denkt halt anders.
Sofern die Polizeiangaben stimmen welche zu den Anrufen öffentlich wurden, haben die mich stutzig gemacht(Warum?Wie?) Und mindestens einem gings ja ähnlich dasser das seltsam fand (s.o.)

@Kangaroo

Aber werden auch eingehende SMS geloggt? Die sind ja für die Telefongesellschaft egal.

Also, angenommen der Täter schreibt ihr eine SMS wegen eines Treffens, sie antwortet nicht drauf, weil z.B. schon vorher mündlich besprochen, dass er ihr Bescheid gibt, falls er doch in der Nähe ist - könnte man das tatsächlich anhand ihrer Daten nachvollziehen?

Zum Telefonieren: soviele Fälle, wo man das Opfer einfach so telefonieren (oder sonst Kontakt aufnehmen) ließ, gibt es aber doch nicht, oder? ich kenne natürlich Tanja Mühlinghaus und dann gab es wohl einen Fall in den 60er Jahren, aber in Zeiten der Handyortung? Und auch noch mit ihrem eigenen HAndy, das erst noch aufgeladen werden muss zu diesem Zweck?

@orakel09
ok kangaroo hat die benzos ja schon angesprochen, hab ich überlesen, sorry, sowas dacht ich auch

@Locard
Ich denke mal gerade wenn eine gute Freundin vermisst wird herrscht viel Kontakt zwischen den einzelnen Leuten.
Ich halte einen Täter aus dem nahen Umkreis für unrealistisch aber wie du schon sagst sieht jeder anders.

@orakel09
Die Telefongesellschaft muss Nachweise haben dass die SMS verschickt und erreicht wurden sonst könnten die ja beispielsweise 30% unterm Tisch kehren und sich über mehr Geld in der Bilanz bei weniger Ausgaben freuen ..

2006 war das Internet schon populär und weit verbreitet .. Denkst du nicht ein Täter der eine Entführung plant und ausführt (sogar einen Mord) der wird sich nicht mal über Ortungsmöglichkeiten informieren?

Ich denk auch dass der/die Täter sich ziemlich sicher waren kein Risiko einzugehen mit der Telefoniererei und es hat ja auch geklappt.
Ist das eigentlich der Östermann der auch im Fall Nelli Graf ermittelt?

@Syrah
Ja ist er

Ja eben, gerade wenn er sich über Handyortung informiert, warum geht er dann das Risiko ein?

Und klar, muss die Handygesellschaft nachweisen, dass die SMS verschickt wurde (erreicht ist ja eigentlich egal, man zahlt ja auch, wenn der Empfänger sie nicht erhält, oder?) - aber denkst du, dass man sämtliche Telefongesellschaften zur Herausgabe aller im betreffenden Zeitraum verschickten SMS verpflichten kann und dann in diesem Millionen von Daten schauen kann, wer welche an Fraukes Handy geschickt hat? I.Ü. muss doch die Telefongesellschaft nur speichern, dass man eine SMS verschickt hat (und meinetwegen wann), aber nicht an wen, oder?
Die Polizei braucht dafür ja erstmal einen Anordnungsbeschluss - und da es sich ja hier um die Daten ganz vieler unbeteiligter Dritter handelt, glaub ich nicht, dass das so einfach geht.

@Kangaroo
Ja, es herrscht viel Kontakt. Und das wird deshalb auch nicht als verdächtig wahrgenommen, es ist "normal". Schonmal ein Entlastungsgrund.
Nur, wieso wurde die Mutter (Und auch der Vater) so ausgespart?
Und, wieder sofern alle Angaben stimmen, wieso darf eine Entführte bei einem Anruf vom Bruder abnehmen? Wurde der angerufen von Chris, dass gerade ne SMS kam? Machte sie (er/sie/es) das Telefon nicht normal sofort nach dem Kontakt aus? Warum an diesem Tag nicht?
Die Mutter soll ja auch lange in der Wohnung gewartet haben, warum wird just an dem Tag "ungewöhnlich" spät angerufen NACHDEM die Mutter das Haus verliess? Das war/ist mir auch schleierhaft.(Wie gesagt sofern die Angaben richtig sind)