Mord an Frauke Liebs

@Einstein.

Ich würde vermutlich schon vorher telefoniert haben und auch den Schlüssel erreichbar für denjenigen, der später kommt irgendwo deponieren.

Und es geschieht in ganz normalen intakten Partnerschaften, dass einer noch länger weg bleibt und der andere liegt aber nicht wach zuhause oder ist u.U. selber unterwegs. Da ruft man sich ja auch nicht ständig an...

@Lumina85

Ja - und daher macht diese SMS ja auch indirekt Sinn und ist ein guter Einstieg ;)

Interested schrieb:Und es geschieht in ganz normalen intakten Partnerschaften, dass einer noch länger weg bleibt und der andere liegt aber nicht wach zuhause oder ist u.U. selber unterwegs.

Kommt drauf an. Ich bin da sehr penibel und erwarte Rückmeldung, sollte es mal länger dauern. Vorallem nachts.

Kam schon vor, dass ich sehr unruhig schlief oder gar nicht. Das ist eben typenabhängig. Für mich gehört es sich in einer Beziehung, sich abzumelden und bescheid zu geben, wenn man länger fernbleibt.

Wie das allerdings C. und Frauke in ihrer WG-Partnerschaft regelten oder wie dies bei ihnen üblich war, steht ja auf nem ganz anderen Blatt.

@Kältezeit

Völlig akzeptabel. Nun sagt Dein Partner Dir am Tel. einfach nur, wird später...Du wirst jetzt wohl kaum erwarten, dass er Dir sagen kann, wann genau. Da sich das ja meist erst aus der Situation ergibt...ob es nett und lustig ist usw. kennt man von sich selbst ja auch.

Kältezeit schrieb:Wie das allerdings C. und Frauke in ihrer WG-Partnerschaft regelten oder wie dies bei ihnen üblich war, steht ja auf nem ganz anderen Blatt.

Stimmt und "Sie" hat ja Bescheid gegeben...."Komme später". Obwohl sie kein Paar mehr waren und nur, weil er ihr öffnen musste.

Angenommen, Chris wäre soooo müde geworden und bereits um 22h einfach eingepennt - tief und fest....was dann? Könnte man ihm das vorwerfen? Nein. Hätte er die SMS trotzdem gehört? Vielleicht. Bestünde ab da Wachbleibzwang? Nein.

Interested schrieb:Völlig akzeptabel. Nun sagt Dein Partner Dir am Tel. einfach nur, wird später...Du wirst jetzt wohl kaum erwarten, dass er Dir sagen kann, wann genau. Da sich das ja meist erst aus der Situation ergibt...ob es nett und lustig ist usw. kennt man von sich selbst ja auch.

Wann genau vlt. nicht aber der Grund für's Späterkommen war stets enthalten! Kein Scheiß.

Gehört für mich einfach zu einer erwachsenen, reifen Beziehung dazu und hat u. a. auch was mit Verantwortung dem Partner gegenüber zu tun.

Mit einem einfachen "wird später" wurde ich bisher noch nie abgespeist...

Aber wie gesagt ... da C. und Frauke lediglich eine WG hatten, kann ich nicht sagen, ob das so der normale Ton bei ihnen war. Befremdlich finde ich den Inhalt um diese Zeit dennoch.

Ich kenne das WG-Leben. Entweder man sagt garnicht bescheid, weil das so üblich ist oder man sagt bescheid, wird dann aber auch konkreter... Vorallem wenn es da ein Schlüsselproblem gibt.

Interested schrieb:Stimmt und "Sie" hat ja Bescheid gegeben...."Komme später". Obwohl sie kein Paar mehr waren und nur, weil er ihr öffnen musste.

Angenommen, Chris wäre soooo müde geworden und bereits um 22h einfach eingepennt - tief und fest....was dann? Könnte man ihm das vorwerfen? Nein. Hätte er die SMS trotzdem gehört? Vielleicht. Bestünde ab da Wachbleibzwang? Nein.

Richtig. Die SMS macht überhaupt keinen Sinn, wenn sie freiwillig war. C. war danach genauso schlau wie zuvor.
Deswegen denke ich, dass es nicht um den Inhalt ging (der eh nichtssagend war), sondern um ein Lebenszeichen, das jemand anderes von Nöten hielt -> unfreiwillige SMS.

@Kältezeit

Da sind wir uns völlig einig. Aber stell Dir einfach vor - beide unternehmen getrennt etwas mit ihren Freunden....Mädels untereinander und Männerrunde...beide gehen weg. Der Grund ist hier z.B. schon offensichtlich. Man versackt oder es ist supernett und wird spät und später ;) Keiner kann genau sagen, wann er/sie kommt - wenn man Open end vereinbart hätte...Ansonsten klar, sagt man, wann in etwa.

Kältezeit schrieb:Befremdlich finde ich den Inhalt um diese Zeit dennoch.

Da bin ich bei Dir und meine Erklärung zum Inhalt habe ich vorhin gebracht. Anders betrachtet, macht die SMS auch gar keinen Sinn. Weder von Frauke und schon gar nicht, von einem völlig fremden Täter. Auch das wurde ja bisher argumentiert - eine Suchaktion mitten in der Nacht, hätte auch Null Erfolg gebracht.

Wem also nutzt diese SMS tatsächlich und was genau, sagt sie aus? Es ist der zweite Stein in diesem Spiel.

Kältezeit schrieb:sondern um ein Lebenszeichen, das jemand anderes von Nöten hielt -> unfreiwillige SMS.

Lebenszeichen! Ich weiß, Du lehnst meine momentan favorisierte Theorie ab - ist auch völlig ok - nur ich deute diese SMS halt so und sie passt sich komplett ins Gefüge ein. Und so betrachtet, ergibt der Inhalt auch plötzlich Sinn.

Aber die Frage ist: Wem nutzt dieses Lebenszeichen denn jetzt genau was und wieso zu diesem Zeitpunkt?

@Lumina85

Dem, der zu dieser Zeit ein Alibi benötigt! Nachweislich.

Wenn man von einem Festhalten mit Todesfolge ausgeht, dann kann die erste SMS nur freiwillig erfolgt sein.
Wenn sie vom Täter stammt:

1. muss er wissen, dass ihr Mitbewohner Engländer ist
2. hat sie den Nachteil, dass er geortet wird -also KEIN Nutzen, gesucht wird sie sowieso.
3. kannte er Fraukes Stil sehrt gut.

Eigentlich ist das ganz einfach:

Frauke hat sie geschrieben, DANN kam die Wende, die auch der Täter offensichtlich nicht geplant hat. Ansonsten hätte er die 1. SMS nicht zugelassen oder sie hat diese SMS geschrieben als sie auf Toilette war o.ä..

D.h. er hat erst im Nachhinein davon erfahren.

So...SMS versandt und es wird dann irgendwann eine Entführung. Diese SMS war vielleicht der Auslöser für die dann folgenden Anrufe. Und natürlich nicht mehr bei ihm in Nieheim sondern Paderborn. Ablenken

Es ist zwar immer noch bescheuert aber die einzig normale Erklärung für die Anrufe.

Da die Nieheim-Typen als Täter nicht in Frage kamen, wird es wahrscheinlich ein unbekannter gewesen sein. Einer, der keine verdächtigen SMS, Anrufe oder Interneteinträge mit Frauke getätigt hat.

@Kältezeit @Siegessicher
Die Sms könnte im Pub geschrieben worden sein, als sie sich den Akku geliehen hat. Könnte mit Ausmachen oder Ausgehen des Handys noch nicht abgeschickt worden sein und einige Zeit im Orbit herumgeschwirrt sein... Zu der Zeit war das auch bei mir bei SMS noch sehr häufig der Fall.
Das würde bedeuten, dass Frauke zu der Zeit wusste, dass sie noch jemanden treffen wird. Dieses Treffen scheint sie jedoch auch ihrer Freundin nicht offenbart zu haben, da sie ja gesagt hat sie sei müde und würde heimgehen.
Spricht wenn es so wäre dafür, dass der mögliche Täter ihr bekannt war und dass die Situation, wie schon mehrfach von mir beschrieben, eskaliert ist.

@Catfight

Aber wieso wird ein bekannter Täter nicht gefasst??? Das ist ja eine Beleidigung für die Ermittler :)

@Siegessicher
Weil es sehr viele Verdächtige gab und ein gut gefälschtes Alibi ausreicht ;-)? Weil der Täter in meiner Vorstellung Emotionen problemlos abspalten kann und einem Routineverhör problemlos standhält?
Vor Allem bei fehlenden DNA Spuren ist das leider traurige Realität.
Gefälschte Alibis gibt es häufig durch Familienmitglieder, die z.B. ihren Sohn lieber mit einer RIESENPORTION Verdrängung und Lüge zuhause haben als als Mörder im Gefängnis! :-)

Dass der Täter vermutlich im (weitläufigen) Bekanntenkreis zu suchen ist, haben die Ermittler sogar recht früh signalisiert...

ich persönlich will es nicht hoffen, dass eine Entführung, und dann noch in diesem großspurigen Stil, so einfach geht.

Und vor allem dass einfache Aussagen der FA ausreichen um die Ermittler wegtrotten zu lassen.

Ich gleube Entführung von einem Bekannten wäre geklärt. Eine Entführung von einem Unbekannten ist schon wesentlich schwieriger für die Kripo. Warum dann die Anrufe habe ich oben erklärt

@Siegessicher
Glaubst Du wirklich, dass alle Verdächtigen mit Alibi so richtig auseinandergenommen wurden, so dass die Fassade einbricht? Ich leider leider nicht....
Gerade Persönlichkeitsgestörte können so gut abspalten, dass sie jedem Lügendetektortest standhalten. Bis die einbrechen muss einiges passieren....

ich hoffe es zumindest...und irgendwie glaube ich das auch, doch

@Siegessicher
Siehst du- und ich glaube das nicht!
Deshalb macht mich der Fall so fertig. Ich bin mir fast sicher, dass der Täter sogar verhört wurde :-( aber ein vordergründig wasserdichtes Alibi hatte.

@Siegessicher

Die Frage ist doch, ob es zur Verurteilung reichen kann, mit dem was man hat. Vll hat man schon längst jemanden im Visier. Aber wenn der am Ende rechtskräftig freigesprochen wird, dann wird er nie bestraft.

Vielleicht ist das Problem für die Ermittler die Zeit. Denn ein Mordfall wurde es erst nach...*rechne*...3,46 Monaten.

@Siegessicher
@Ocelot
Das Problem sind die fehlenden DNA Spuren.
Dem Täter wird klar gewesen sein, dass wenn er ein Alibi hat und den Ermittlungen standhält keinerlei Beweise vorliegen. Und auch kaum Indizien.