Milena schrieb:Wenn wir davon ausgehen, dass er sein Leben so führte, wie bisher, dann müssen wir zeitgleich davon ausgehen, dass Frauke irgendwo gefangen gehalten wurde - mit allem, was dazu gehört, um auf Nummer sicher zu gehen, dass sie nicht in der Lage war, sich zu befreien. Sprich - Drogen, Fessel, Knebel... D. h. er war auch nur begrenzte Zeit bei ihr, um seine Fassade von einem Leben aufrecht erhalten zu können.
Ein Gartenhaus - ein Wohnmobil - scheidet das nicht alles aus? Ist das Risiko wirklich so abschätzbar, dass sie dann keiner - wenn auch zufällig - hätte finden und befreien können?
Ich weiß nicht genau, warum "Fesseln" und "Knebeln" immer als so aufwändig vermutet wird - Kabelbinder und Gaffatape kriegt man in jedem Baumarkt.
;)Ocelot schrieb:Aber ich erinnere mich an den Säurefass-Mörder, der im Alltagsleben völlig normal rüberkam, während seine Opfer im Keller barbarisch ermordet wurden. Es gibt solche Menschen, welche das perfekte Schauspiel veranstalten können. Die Leute dann sagen unfassbar, der??
Ich war damals noch zu klein, um das so recht mitzuschneiden (der gute Mann war damals quasi mein Nachbar), aber ich möchte es wirklich gern mal erleben, dass dann jemand in der Presse sagt: "Ich fand den schon immer komisch, war klar, dass der sowas macht." - passiert halt nie, gerade *weil* das in der Regel so manipulative Menschen sind, denen auch das Unrechtbewusstsein fehlt... *wenn* wir hier von einem Täter ausgehen, der Ersttäter ist und ein persönliches Motiv hatte und von einer Beziehungstat in irgendeinem Sinne (im Gegensatz zu einem Psychopathen mit Macht-/Lust-Motiv), dann können wir eigentlich auch davon ausgehen, dass dieser Mensch entweder tatsächlich eher sozial verarmt war oder die Möglichkeit hatte, sich unter Vorwänden für die Zeit aus dem normalen Umfeld zurückzuziehen - nicht im Sinne des "Zeit"-Arguments, sondern im Sinne davon, dass man ihm angemerkt hätte, dass etwas nicht stimmt... Hm.