Leichenfund an Pfingsten 2023 in Mörfelden-Walldorf

annilein schrieb:Also ich finde den ablageort sehr seltsam .. es gibt in der Nähe genug ordentliche Wälder, die man in wenigen Minuten mit dem Auto erreichen kann, bis hin zu einem möglichen ablageort.

Mir fällt dazu spontan ein dass ich oft im Wald Müllsäcke gesehen habe wo Leute einfach irgendeinen Müll entsorgt haben.
Deshalb hatte ich zuerst im Sinn dass das Opfer von dem oder den Täter(n) wie Müll entsorgt wurde. Vielleicht rechnetete(n) er oder sie sie auch nicht so schnell mit der Entdeckung weil nicht jeder direkt in solche Müllsäcke reinschaut.
Aber so dilettantisch wie die Säcke abgelegt wurden (sollten die weißen Kreise auf den Bildern oben tatsächlich die Ablagestellen markieren) kann ich mir das nicht vorstellen.

Ich finde auch dass diese Art der Entsorgung schon sehr anfällig für eine schnelle Entdeckung sind. Es können sich Spuren an den Müllsäcken befinden welche auf eine Identifikation des oder Täters schließen lässt.

Ich bin mal gespannt was noch ermittelt wird, ich meine eine Zerstückelung eines Menschen ist für mich so grausam dass eigentlich von nichts anderen als einem Verbrechen ausgegangen werden kann.

Laut Artikel im Eröffnungspost seien

Auf Bildern eines Reporters vor Ort Markierungen der Spurensicherung zu sehen, die in ein Gebüsch an einem Feldweg weisen.

Könnte aber auch eine Markierung der Stellen sein, an denen Reifen- oder Fußspuren gesichert wurden.

Quelle: https://www.t-online.de/region/frankfurt-am-main/id_100183784/leiche-bei-moerfelden-walldorf-gefunden-wer-ist-der-oder-die-tote-.html

Cheaha schrieb:Ich verstehe nicht, was daran pragmatisch ist.

Praktisch im Sinne des Transport der Leiche.
Die meisten Zerstückelungen sind pragmatischer Natur.
@darkstar69 hat es schon erklärt.

Es könnte pragmatischer Natur sein, oder aber auch auf einen Racheakt zurück zu führen sein für eine zuvor passierte Tat.
So wie in manchen Kreisen „Verrätern“ die Zunge rausgetrennt wird wäre es ja auch möglich dass es hier nicht in erster Linie um den Transport ging sondern um ein „Zeichen“ / „Symbol“ zu setzen.

@NicNic
werden die Toten dann symbolträchtig in Tüten verpackt und ins Gebüsch geworfen?

Ich denke, das die Zerstückelung wegen dem Transport gemacht wurde.
Einen ganzen Körper aus der Wohnung zb kann man nicht ohne weiteres wegschaffen, ohne aufzufallen.
Deshalb könnte ich mir vorstellen, das der Täter den Leichnam zerstückelt hat.

Cheaha schrieb:Ich verstehe nicht, was daran pragmatisch ist. 1. Man muss das Opfer zu einer Stelle bringen, an der man störungsfrei arbeiten kann. 2. Man muss einen Haufen Spuren beseitigen. 3. Man braucht das Material (und gerade über Pfingsten sind alle zuhause und kriegen Geräuschmäßig alles mit).

Ich denke, es kann dafür sprechen, dass die Person in einer Wohnung umgebracht wurde und dort dann (um die Leiche unentdeckt entsorgen zu können) zerteilt wurde, z. B. im Badezimmer. Ist leichter und unauffälliger, zwei Müllsäcke aus eine Wohnung zu tragen, als eine Leiche, wofür man dann auch noch Kraft braucht.

Es gab da so einen Fall, den ich vor ein paar Monaten im Fernsehen gesehen hatte, wo eine Frau ihren Freund in der Wohnung umbrachte und dann zerteilte. Ich glaube zum Abtransport war es nicht mehr gekommen. Ich denke, es war dieser Fall (Tanja B.):

https://www.fr.de/rhein-main/steinau-lebenslange-haft-wegen-mordes-11628367.html

darkstar69 schrieb:werden die Toten dann symbolträchtig in Tüten verpackt und ins Gebüsch geworfen?

Mir gings hier nicht um die Tüten sondern um den Akt der Zerteilung…. Dass diese nicht unbedingt aus Transportgründen stattgefunden haben muss sondern auch andere Gründe haben könnte.
Dank Tüten gabs einfach nur weniger Sauerei im verwendeten Transport-Fagrzeug und ne Tüte von zB ner Wohnung in ein Auto zu schleppen lässt mögliche Nachbarn weniger neugierig gucken als ein abgetrenntes Körperteil.

redsherlock schrieb:Es gab da so einen Fall, den ich vor ein paar Monaten im Fernsehen gesehen hatte, wo eine Frau ihren Freund in der Wohnung umbrachte und dann zerteilte.

Selbst Fritz Honka soll die toten Frauen ja zerteilt und in seinem Dachboden versteckt haben, weil er sie nicht alleine wegtragen konnte bzw. das aufgefallen wäre.... Oder Fritz Haarmann.

NicNic schrieb:Dass diese nicht unbedingt aus Transportgründen stattgefunden haben muss sondern auch andere Gründe haben könnte.

Klar, kann natürlich auch eine kranke Phantasie dahinterstecken. Aber ich glaube, sowas kommt seltener vor als man denkt....

NicNic schrieb:Mir gings hier nicht um die Tüten sondern um den Akt der Zerteilung…. Dass diese nicht unbedingt aus Transportgründen stattgefunden haben muss sondern auch andere Gründe haben könnte.

Wenn sie aber aus spezielleren Gründen stattgefunden haben sollte, wie zB Rache oder ein symbolisches Zeichen, wäre dann die Präsentation der einzelnen Leichenstücke nicht ebenso wichtig?

darkstar69 schrieb:Wenn sie aber aus spezielleren Gründen stattgefunden haben sollte, wie zB Rache oder ein symbolisches Zeichen, wäre dann die Präsentation der einzelnen Leichenstücke nicht ebenso wichtig?

Ja da mag was dran sein, vielleicht musste es dann aber auch einfach nur schnell gehen (zu viele Leute in der Gegend).
Es war ja auch nur ein Gedanke

darkstar69 schrieb:Wenn sie aber aus spezielleren Gründen stattgefunden haben sollte, wie zB Rache oder ein symbolisches Zeichen, wäre dann die Präsentation der einzelnen Leichenstücke nicht ebenso wichtig?

Das ist interessant. In der frühen Neuzeit hat die Strafe oft einen über die reine Sanktion hinaus bestehenden Zeichenwert. Samuel Pepys beschreibt z.B. sehr eindrucksvoll die Bestrafung der Königsmörder, der hochrangigen Verantwortlichen für die Hinrichtung Charles I., während der Restauration unter Charles II. Diese wurden nicht nur geköpft und gevierteilt, sondern auch ausgeweidet und ihre Einzelteile auf die Londoner Stadttore verteilt öffentlich ausgehängt. Der makrokosmischen Verletzung der göttlichen und natürlichen Ordnung durch die Hinrichtung eines Königs entsprach in der Strafe die mikrokosmische Dekomposition der Körperordnung der dafür Verantwortlichen.

Um auf den hier gegenständlichen Mordfall zu kommen, da glaube ich eher weniger, dass der Täter eine symbolische Geste setzen wollte. Die meisten Täter haben einfach das Problem, dass sie als Einzelperson den schlaffen Körper ihres Opfers aus Kraftgründen nicht beseitigen können oder aus einer Mietwohnung nicht ungesehen heraustragen können. Kleingesägt passt das Opfer auch in eine Sporttasche oder einen Koffer oder wie hier in ein paar Müllsäcke.

Ich halte das Zerteilen auch eher für eine pragmatische Vorgehensweise. Dazu würde für mich der Fundort / Ablageort passen, der befahrbar und entsprechend mit weniger Kraftaufwand verbunden war.

Es gibt mit gestrigem Datum auch ein Update der Staatsanwaltschaft:

Am Pfingstmontag entdecken Passanten in Mörfelden-Walldorf im Kreis Groß-Gerau eine Leiche. Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen von einem Verbrechen aus.

Update vom Mittwoch, 31. Mai: Zur Frage, ob die am Pfingstmontag (29. Mai) in Mörfelden-Walfdorf im Kreis Groß-Gerau gefundene Leiche tatsächlich zerstückelt und in Plastiktüten verpackt war, will sich die zuständige Staatsanwaltschaft Darmstadt „aus ermittlungstaktischen Gründen“ zunächst nicht äußern. Die Ermittlungen befänden sich noch in einem frühen Stadium und dauerten an. Fest stehe aber schon jetzt: Der Anfangsverdacht eines Verbrechens scheine sich zu erhärten.


Die Leiche sei inzwischen obduziert worden, aber noch nicht zweifelsfrei identifiziert – dies werde in Kürze geschehen, so die Staatsanwaltschaft. In Kürze sollen zudem weitere Informationen veröffentlicht werden.

Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/kreis-gross-gerau/passanten-schrecklicher-fund-sterbliche-ueberreste-person-moerfelden-walldorf-ermittlungen-zr-92310796.html

Ich lese hieraus zwei Dinge deutlich heraus:

Die Zerstückelung ist noch immer nicht offiziell.

Eine Identifikation steht kurz bevor.

Ich bin sehr gespannt auf die Informationen, die bald folgen sollen.

Riavicto schrieb:Danke! Hatte ich überlesen. Habe gerade mal die Bilder aus den Artikeln genauer angesehen. Diese beiden angehängten Fotos zeigen den Blick in beide Richtungen des Feldweges, ausgehend vom Fundort.
Auf einem Bild kann man geradeaus zwei Stromtürme erkennen (sorry, umgangssprachlich- ich kenne den Fachbegriff nicht) und in der anderen Richtung sieht man, dass der Feldweg in eine quer verlaufende, befestigte Straße mündet.

Die befestigte Straße sieht für mich aus wie der Egelsbacher Weg, von dem, nahe des Umspannwerks, auch ein Feldweg mit passenden Türmen abgeht.

Ich kann mir vorstellen, das jemand, vom Egelsbacher Weg kommend, wenige Meter in den Feldweg eingebogen ist, um die Säcke abzulegen. Das ginge problemlos mit dem Auto.

Ich denke das ist schräg gegenüber von der Infotafel Römische Villa Rustica - jedenfalls passt das zu dem Foto mit dem Gebüsch rechts und links, Strommast am hinteren Teil des Weges, Sandboden und gepflasterte Straße, die man auf dem einen Bild sieht.

Sieht jedenfalls nicht nach "ich fahr mal kurz von der Autobahn ab" aus - die Ecke muss derjenige schon gezielt angefahren haben.

Es wurde heute bestätigt, dass die Person getötet wurde:

Die Obduktion einer nahe Mörfelden-Walldorf am Pfingstmontag gefundenen Leiche hat den Verdacht von Staatsanwaltschaft und Polizei erhärtet: Der oder die Tote wurde umgebracht. "Der Anfangsverdacht eines Kapitalverbrechens hat sich dabei erhärtet", gibt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt gegenüber t-online an. Anfangs hatte noch der Verdacht eines Tötungsdelikts bestanden.

Quelle:
https://www.t-online.de/region/frankfurt-am-main/id_100183784/leiche-bei-moerfelden-walldorf-gefunden-obduktion-gibt-aufschluesse.html

Also starb die Person eines unnatürlichen Todes durch Fremdbeteiligung. Demnach offenbar sogar Mord. Da die Polizei derart wenig Informationen raus gibt und ja offenbar weiß, um wen es sich vermutlich handelt, kann ich mir vorstellen, dass es auch (einen) Tatverdächtige(n) gibt.

Wann gab es zuletzt sowas, dass man "der oder die Tote" schreibt und weiter unten dann das.

Identität weiter "nicht zweifelsfrei geklärt"
Aufgrund der laufenden Ermittlungen könne man sich zur genauen Todesursache und den Umständen des Leichenfunds noch nicht äußern, so der Sprecher weiter. Auch die Identität der Person sei weiterhin "nicht zweifelsfrei geklärt".

Quelle: obiger Link.

Wenn eine Identität "nicht zweifelsfrei" geklärt ist, weiß man doch, ob es sich um Frau oder Mann handelt.

Aus welchem Grund gibt man denn so eine Meldung raus?
Warum verschweigt man das Geschlecht?

Mir ist gerade ein Grund eingefallen, also kann mein Kommentar ignoriert werden.

IamSherlocked schrieb:Aus welchem Grund gibt man denn so eine Meldung raus?
Warum verschweigt man das Geschlecht?

Ich konnte mir vorstellen , das die Ermittler erst mal in Ruhe alles ermitteln wollen und dabei soll sich der Täter in Sicherheit wissen, erst dann werden sie einiges preisgeben.
Wenn zb die Tote eine Frau ist und die Ermittler ihre Identität rausbekommen haben, dann wissen sie, in welche Richtung sie ermitteln müssen..zb Ehemann, Freunde oder Arbeitskollegen usw
Solange der Täter weiß, das man keine Identität hat, fühlt er sich sicher und macht vielleicht Fehler.
Wenn es eine Beziehungstat ist, dann könnte nämlich der Tatort vielleicht die Wohnung vom Täter und Opfer sein und solange der Täter sich sicher fühlt, würde er vielleicht nicht alle Spuren beseitigen?

Wir wissen ja nicht einmal, ob die vollständige Leiche gefunden wurde und wann diese wohl starb, nur dass es offenbar Mord war und dieses nachweisbar ist.

Updates sind da:

Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Darmstadt und des Polizeipräsidiums Südhessen

Nach dem Fund von sterblichen Überresten einer Person am Montagabend im Bereich von Mörfelden-Walldorf (29.05., wir haben berichtet) ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei wegen eines Tötungsdelikts. Das Polizeipräsidium Südhessen hat in diesem Zusammenhang die Mordkommission "2905" eingerichtet. Aktuell ermitteln über 20 Beamtinnen und Beamte in dem Fall.

Bei dem Toten handelt es sich um einen 79-jährigen eritreischen Staatsangehörigen aus Mörfelden-Walldorf, der seit Mittwoch, dem 24. Mai, als vermisst galt, nachdem er von einem Spaziergang nicht zurückkam. Letztmalig wurde er am Tag seines Verschwindens um 19 Uhr gesehen (wir haben berichtet). Die sterblichen Überreste des Mannes waren in Säcken verpackt am Pfingstmontag (29.05.) im Bereich des Bornbruchsees gefunden worden.

In Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt haben die Ermittler der Mordkommission unter der Rufnummer 06151 / 969-53200 ein Hinweistelefon geschaltet. Auf diesem können auch Nachrichten in eritreischer Sprache entgegengenommen werden. Zudem wenden sich Staatsanwaltschaft und Polizei mit folgender Frage an die Öffentlichkeit: Wer hat im Zeitraum zwischen dem 24. Mai und 29. Mai 2023 rund um den Bornbruchsee oder auch im Bereich Mörfelden-Walldorf verdächtige Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen könnten?

Unsere Bezugsmeldungen: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4969/5517840 (Archiv-Version vom 30.05.2023)

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4969/5520375

Hinweis an die Medienvertreter:

Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen können derzeit keine Angaben über die Pressemeldung hinausgemacht werden. Die Pressehohheit liegt bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4969/5523609

Es ist also, der von mir anfangs vermutete, 79-jährige Mann, der getötet worden ist.

Auch die Säcke sind nun offiziell.