Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)
26.05.2023 um 21:31JamesRockford schrieb:Ohne weitere Details zu wissen, würde ich das so nicht sehen. Es war ein in den Augen des mutmaßlichen Täters ihm gegenüber unangemessenes Verhalten. Was wer fotografieren will, ist jedem selbst überlassen. Lediglich das Veröffentlichen der Fotos verstößt gegen die Persönlichkeitsrechte. Das ist dem mutmaßlichen Täter ja auch von der Polizei gesagt worden.Ganz so einfach ist es bezüglich der reinen Anfertigung von Fotos anderer Menschen nicht (mehr), seitdem die DSGVO in Kraft getreten ist.
Ich finde es erschreckend, dass Menschen, die zum Glück die Ausnahme sind, wegen einer Nichtigkeit zu solchen Taten fähig sind. Im vorliegenden Fall ging es um einen lächerlichen Parkplatzstreit am Supermarkt. Wer nicht total auf Krawall gebürstet ist, lässt eine solch alltägliche Situation gar nicht erst so eskalieren, dass das Gegenüber als Beweis ein Foto macht.
Ich finde schon, dass man andere Menschen auf ein Fehlverhalten hinweisen kann, ohne damit sein Leben zu riskieren.
https://www.wbs.legal/it-und-internet-recht/datenschutzrecht/fotografie-dsgvo/
Ich vermute, die Polizei wird diesbezüglich auch nur mitgeteilt haben, dass eine "normale" Fotografie auf offenere Straße nicht strafbar im Sinne des § 201a StGB ist. Für eine zivilrechtliche Einschätzung der Situation dürfte einem Polizisten das Fachwissen fehlen.
Aber selbst wenn die Fotografie auch völlig konform mit der DSGVO gewesen sein mag, der mutmaßliche Täter sah das in dem Moment anders; er wollte nicht fotografiert werden. Deswegen schrieb ich "falsche Reaktion" von CN. Hätte CN nicht fotografiert, wäre er heute höchstwahrscheinlich nicht tot. Von daher ist es eine höchst unglückliche Verkettung von Umständen, die zu der Tat führte.