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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

168 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Mann, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

20.05.2023 um 19:56
Was mich gewundert hat, aber vielleicht hat es überhaupt keine Bedeutung: Wie haben die Zeugen feststellen können, dass der junge Südländer einen athletischen Körper hat?
Zitat von KieliusKielius schrieb am 17.05.2023:Der Mann soll eine dunkle Winterjacke, ähnlich einem Parka, getragen haben.
Es war kalt, es hatte geschneit. Der Mann wird doch nicht in einem ärmellosen, hauteng am Körper liegenden T-Shirt rumgelaufen sein?


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

20.05.2023 um 20:08
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Ich denke, dass Noltes Auto rückwärts eingeparkt war und der Täter von der Beifahrerseite geschossen hatte.
Ich habe mir verschiedene Fotos vom Tatort angeschaut (in der Internetsuche findet man problemlos weitere Bilder), um die Perspektive und die Lage der Scherben besser zu verstehen.

Ich stimme mit dir überein, dass die Glassplitter links von Stellplatz Nr. 5 zu erkennen sind. Wenn ich mich an dem abgestellten Motorrad orientiere, dann liegen die Scherben etwa dort, wo das Motorrad endet, also ca. 2,00 m von der Wand entfernt. Vorausgesetzt, die Scherben lagen dort, wo sie nach den Schüssen des Täters heruntergefallen sind, hat der Täter also auf Stellplatz Nr. 7 gestanden, als er auf den in seinem Wagen sitzenden CAN schoss.

Schaut man sich die Seitenansicht eines Audi TT an, mit seiner kleinflächigen Seitenscheibe, stellt man fest, dass diese sich ziemlich genau in der Mitte des Wagens befindet. Da der Wagen gut 4,00 m lang ist, könnte der Wagen aufgrund der Lage der Scherben also auch vorwärts eingeparkt gewesen sein. D.h. der Täter hätte auf der Fahrerseite des Wagens gestanden und durch die Seitenscheibe auf den vor dem Lenkrad sitzenden CAN geschossen.

Für mich spricht noch etwas anderes dafür, dass der Wagen tatsächlich vorwärts eingeparkt war, als der Täter auf Nolte schoss:

1. Da das verhüllte Motorrad auf der linken Hälfte von Stellplatz Nr. 7 steht, hätte CAN bei vorwärts eingeparktem Wagen viel Platz beim Öffnen der Fahrertür gehabt, was das Ein- und Aussteigen komfortabel gemacht hätte.

2 Bei rückwärts eingeparktem Wagen hingegen und gleichzeitiger Belegung des Stellplatzes rechts von Stellplatz Nr. 5 wäre der Zugang zur Fahrertür wegen des breiten Betonpfeilers nur umständlich zu erreichen gewesen, im ungünstigsten Fall sogar durch den Pfeiler ganz versperrt gewesen, so dass Nolte in seinen Wagen nur noch durch die Beifahrertür hätte einsteigen können.

Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass der Audi TT vorwärts eingeparkt auf dem Stellplatz Nr. 5 stand und der Täter von links, also auf der Fahrerseite bzw. über den Stellplatz Nr. 7 an den Wagen herantrat und den auf dem Fahrersitz sitzenden CAN durch die Seitenscheibe hindurch erschoss.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

20.05.2023 um 20:22
Zitat von birotorbirotor schrieb:Wie haben die Zeugen feststellen können, dass der junge Südländer einen athletischen Körper hat?
Ich erkläre mir das so, dass die Zeugen den "Schlüsselzeugen" (auch) in Bewegung gesehen haben. Möglicherweise hat der unbekannte Mann sich im schnellen Laufschritt vom Tatort entfernt, so dass die Zeugen, auch wenn die Körperkonturen sich wegen der warmen Kleidung nicht exakt abzeichneten, doch einen Mann "mit athletischer Figur" ausmachen konnten.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

21.05.2023 um 02:27
Zitat von KieliusKielius schrieb:Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass der Audi TT vorwärts eingeparkt auf dem Stellplatz Nr. 5 stand und der Täter von links, also auf der Fahrerseite bzw. über den Stellplatz Nr. 7 an den Wagen herantrat und den auf dem Fahrersitz sitzenden CAN durch die Seitenscheibe hindurch erschoss.
Deine Ausführungen klingen schlüssig. Der vorwärts eingeparkte PKW würde auch die verhältnismäßig spät erfolgte Entdeckung der Leiche bzw. des zerschossenen Seitenfensters gut erklären.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Möglicherweise hat der unbekannte Mann sich im schnellen Laufschritt vom Tatort entfernt, so dass die Zeugen, auch wenn die Körperkonturen sich wegen der warmen Kleidung nicht exakt abzeichneten, doch einen Mann "mit athletischer Figur" ausmachen konnten.
Zum einen das. Zum anderen traue ich es auch einem Laien zu, trotz erschwerten Bedingungen (Parka), u.a. einen durchtrainierten pectoralis major (Fachbegriff für den größten Brustmuskel) zu erkennen.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 15:21
Zitat von KieliusKielius schrieb:Da der Wagen gut 4,00 m lang ist, könnte der Wagen aufgrund der Lage der Scherben also auch vorwärts eingeparkt gewesen sein.
@Kielius
Es gibt neben den von dir aufgeführten Punkten einen weiteren, der dafür spricht, dass der Audi TT vorwärts eingeparkt war, also mit der Motorhaube zur Wand stand:

Es wird nicht gerne gesehen, wenn man ein Auto in einer Tiefgarage mit dem Heck zur Wand parkt, weil sich dann Ruß und andere Emissionssstoffe, die im Abgas enthalten sind, an der Wand ablagern. Trotz des schwarzen Streifens im unteren Teil der Garagenwand sollte ein rückwärtiges Einparken deshalb vermieden werden und ist in manchen Tiefgaragen auch verboten.

An der Wand über dem schwarzen Streifen sieht man auch keine dunklen Ablagerungen, die vom Abgas stammen könnten.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 17:54
Zitat von h182h182 schrieb am 18.05.2023:Und ja sie ist ziemlich verrufen und das soziale Milieu ist prekär und die Kriminalität, Ausländer- und arbeitslosenquote hoch. Viel Anonymität und Reibungen.
Das habe ich auch so in Erinnerung, auch wenn ich seinerzeit in einem anderen Stadtteil gewohnt habe.

Bei uns gehörte zu den Erstsemesterveranstaltungen eine Tour durch durch Bochum. Ein Teil davon war die Hustadt.

Wie weit sich das verändert hat, kann ich nicht sagen. Ich kannte da keinen. Was mir aufgefallen ist, dass man deutlich sehen konnte, wer der Eigentümer gewesen ist.

Ich meine, mich an diese Einfahrt erinnern zu können. Die ist ja doch sehr markant.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 18:19
Zitat von h182h182 schrieb am 18.05.2023:Kenne die hustadt ziemlich gut, da ich an der RUB studiert habe. Und ja sie ist ziemlich verrufen und das soziale Milieu ist prekär und die Kriminalität, Ausländer- und arbeitslosenquote hoch. Viel Anonymität und Reibungen.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Das habe ich auch so in Erinnerung, auch wenn ich seinerzeit in einem anderen Stadtteil gewohnt habe.
Ich kenne Bochum und den Stadtteil Hustadt nicht. In meiner Stadt gibt es auch "verrufene" Bezirke mit den für Hustadt aufgezählten Problemen.
Nur wurde deswegen noch niemand "einfach so" in seinem geparkten Wagen "hingerichtet".

Inwiefern kann uns also das Wissen, dass es sich bei Hustadt um einen sozialschwachen Stadtteil mit vermutlich einem ganzen "Rattenschwanz von Problemen" handelt, bei der Einschätzung dieses Falls weiterhelfen?
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Was mir aufgefallen ist, dass man deutlich sehen konnte, wer der Eigentümer gewesen ist.
Eine kurze Verständnisfrage habe ich dazu.
Beziehst du dich auf den Eigentümer des Audi TT und dass er für den Täter klar erkennbar war?
Oder wie hast du das gemeint?


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 18:58
Zitat von KieliusKielius schrieb:Inwiefern kann uns also das Wissen, dass es sich bei Hustadt um einen sozialschwachen Stadtteil mit vermutlich einem ganzen "Rattenschwanz von Problemen" handelt, bei der Einschätzung dieses Falls weiterhelfen?
Vielleicht insoweit, als der Täter möglicherweise das Opfer schon vorher ausgekundschaftet hat und sich häufiger auf dem Gelände aufhielt. In einem "gutbürgerlichen" Stadtteil wird ihn dann vielleicht eher jemand ansprechen: "Junger Mann, suchen Sie etwas?" - während man in einem schwierigen Umfeld vielleicht eher den Mund hält und seiner Wege geht, weil man keine Lust hat wegen zu großer Neugier eins auf die Nase zu bekommen. Oder weil man nicht gerne die Polizei ruft, weil man selbst kein reines Gewissen hat. Oder zumindest nicht gerne mit der Polizei redet, weil man kein ganz reines Gewissen hat.

Das Umfeld kann die Aufklärung erschweren, aber natürlich gehört eine solche Tat auch in sozial schwierigen Vierteln zum Glück nicht zum Alltag.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 19:02
Der "Münchner Merkur" berichtet heute über den Tiefgaragen-Mord, dabei wird sich überwiegend auf Aussagen des zuständigen Staatsanwalts Philipp Rademacher bezogen.

Erklärt wird die ungewöhnliche Maßnahme mit einem Foto des Opfers nach dem Täter zu fahnden:
bat im Gespräch mit Merkur.de von IPPEN.MEDIA ausdrücklich darum, auch den Namen des Mordopfers zu nennen und auch, dass Nolte Mitarbeiter bei der Telekom war. Hintergrund: Das Opfer hatte keine Lebensgefährtin, keine der Polizei bekannten Freunde, nur eine sehr kleine Familie und lebte dem Anschein nach völlig zurückgezogen.
Das dem Mord zugrunde liegende Motiv ist weiterhin unklar:
Es gebe es keiner Hinweise auf einen politischen Mord, nicht auf eine Sekte, eine religiöse Tat oder auf eine im Clanmilieu. Das Opfer hatte auch keine Vorstrafen.
Aufgrund der Präzision der abgegebenen Schüsse gehen die Ermittler davon aus, dass der Täter nicht zum ersten Mal eine Schusswaffe in der Hand gehalten haben dürfte:
Laut Staatsanwalt Philipp Rademacher trafen mehrere Schüsse durch Karosserie und Scheibe das Opfer. „Der Täter hatte wohl nicht zum ersten Mal eine Schusswaffe in der Hand.“
https://www.merkur.de/deutschland/nordrhein-westfalen/tiefgarage-bochum-polizei-sucht-foto-des-opfers-nach-dem-taeter-92293783.html


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 20:33
Mir kommt gerade als ich wiedermal "Telekommitarbeiter" las noch ein anderes Motiv in den Sinn, was mit seinem Beruf zu tun haben könnte.

Ist es nicht so, dass gewisses kriminelles Klientel gerne mal Angestellte von Telefongesellschaften ködern um an Daten allgemein zu kommen, aber auch die, die sie für ihre digitalen u. telefonischen krummen Aktionen brauchen?
Wollte er aussteigen, wusste aber zu viel?

Zugegeben ... etwas weit gedacht, zumal man seine genaue Funktion im Unternehmen nicht kennt, aber wait ... stand das nicht iwo?


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 21:07
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:zumal man seine genaue Funktion im Unternehmen nicht kennt, aber wait ... stand das nicht iwo?
Ich meine, dass dies bislang nicht näher ausgeführt worden ist. Da man sich vonseiten der Ermittler durch die Nennung des Arbeitgebers Hinweise erhofft, könnte ich mir vorstellen, dass Nolte in einem Telekomshop oder im Außendienst tätig gewesen sein dürfte - also etwas mit Kundenkontakt bei dem aufgrund seiner Kleidung zu erkennen war, dass es sich bei ihm um einen Telekom-Mitarbeiter handelte. Hätte Nolte beispielsweise als Berater an der Hotline gearbeitet, wäre die Erwähnung der Telekom als Arbeitgeber wenig zielführend für Zeugenhinweise.
Zitat von SerecatoSerecato schrieb:Ist es nicht so, dass gewisses kriminelles Klientel gerne mal Angestellte von Telefongesellschaften ködern um an Daten allgemein zu kommen, aber auch die, die sie für ihre digitalen u. telefonischen krummen Aktionen brauchen?
Wollte er aussteigen, wusste aber zu viel?
Würde so etwas nicht auch Spuren hinterlassen? Bei den Ermittlungen konnten jedenfalls keinerlei Auffälligkeiten festgestellt werden.
Der Fall ist wirklich knifflig. Wir haben das Opfer gläsern gemacht. Heißt: Arbeitskollegen vernommen, Laptops durchsucht und seinen sozialen Umkreis analysiert. Aber – nichts. Wir stehen vor einem Rätsel", sagte Staatsanwalt Philipp Rademacher t-online. Der Mann lebte den Ermittlungen zufolge ein ganz normales, allerdings eher einsames Leben. (...) Auch Ermittlungen in Richtung Darknet führten ins Leere.
https://www.t-online.de/region/essen/id_100177480/bochum-raetselhafter-mord-in-tiefgarage-polizei-fahndet-mit-opfer-foto.html


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 21:21
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Telekomshop oder im Außendienst tätig gewesen sein dürfte - also etwas mit Kundenkontakt bei dem aufgrund seiner Kleidung zu erkennen wa
Ja da hast du Recht, aber auch auf diesem Weg könnte er aquiriert werden.
Die Frage ist nur, ob das Opfer die Qualifikation hatte, die die hypothetischen Banden brauchen.
Bei einem Shopmitarbeiter gehe ich eher nicht davon aus.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Würde so etwas nicht auch Spuren hinterlassen?
Ich denke eher nicht. Daten ausspähen, auslesen, weitergeben müsste eigentlich gehen, so lange der berechtigte MA das macht.
Aber dazu weiss ich zu wenig.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 21:26
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Würde so etwas nicht auch Spuren hinterlassen? Bei den Ermittlungen konnten jedenfalls keinerlei Auffälligkeiten festgestellt werden.
Ich finde es recht auffällig, dass in seinem Leben offenbar so gar nichts ermittelt werden konnte, das irgendwie mit der Tat, und sei es nur entfernt, in Verbindung zu bringen wäre.

Daher kann ich mir eigentlich nur zwei Extreme vorstellen: Entweder es gab da in seinem Leben ein richtig "dickes Ding" das aber so gut verborgen wurde, dass die Ermittler es auch mit unbeschränktem Zugriff nicht ermitteln konnten - oder er war völlig unbeteiligt und ist das Opfer einer Verwechslung geworden. Und beides überzeugt mich irgendwie auch nicht so recht...


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 21:36
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und beides überzeugt mich irgendwie auch nicht so recht...
Die beiden von Dir erwähnten Extreme überzeugen mich auch nur wenig.

Ich denke eher, dass Noltes privates Umfeld noch nicht vollständig ausermittelt werden konnte (Stichwort: "einsames Leben") und dort ein Motiv liegen könnte.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 21:38
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:<Das Opfer hatte keine Lebensgefährtin, keine der Polizei bekannten Freunde, nur eine sehr kleine Familie und lebte dem Anschein nach völlig zurückgezogen.>
von @LackyLuke77 zitiert aus Merkur.de
Das Opfer scheint, abgesehen von seiner Anstellung bei der Telekom, ein zurückgezogener Einzelgänger gewesen zu sein, der - warum auch immer, vielleicht aufgrund einer entsprechenden Persönlichkeit - sozial isoliert lebte.
Immerhin fuhr er ein flottes Auto. Auch wenn er wohl die allermeiste Zeit ganz allein darin saß.

Der Täter wird als athletischer, südosteuropäisch aussehender junger Mann beschrieben, der mutmaßlich im Umgang mit einer Pistole erfahren war.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Aufgrund der Präzision der abgegebenen Schüsse gehen die Ermittler davon aus, dass der Täter nicht zum ersten Mal eine Schusswaffe in der Hand gehalten haben dürfte:
Jetzt werden von der Kripo der volle Name und ein Foto des Opfers sowie der Name seines Arbeitgebers veröffentlicht in der Hoffnung, dass jemand Hinweise geben kann.

Für mich riecht das stark danach, dass es im Leben des Opfers ein bisher ungelüftetes "Geheimnis" gab.
Im Zusammenhang mit diesem "Geheimnis" könnte der Ermordete sich mit Leuten angelegt haben, die "keinen Spaß verstehen" und zu äußerst drastischen und brutalen Maßnahmen fähig sind, falls etwas nicht nach ihren Vorstellungen läuft.

Allerdings stehe ich bisher auf dem Schlauch, um welche Art von "Geheimnis" es sich handeln könnte, und kann höchstens aufgrund von ähnlich gelagerten Fällen "raten", mit welchen Milieus CAN möglicherweise in Konflikt gekommen sein könnte.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 21:45
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Ich denke eher, dass Noltes privates Umfeld noch nicht vollständig ausermittelt werden konnte (Stichwort: "einsames Leben")
Ich weiß nicht recht, die Aussagen in dem Artikel klingen ja doch recht überzeugt und resigniert. Ich denke bei solchen Fällen ja, dass natürlich so mancher Dinge in seinem Leben hat, von denen er selbst seinen engsten Freunden und Verwandten nichts erzählt.

Aber wenn eine Person verschwunden ist oder eben wie hier ermordet wurde, dann können die Ermittler ja alles unter die Lupe nehmen. Und ein Kontakt, wie auch immer er ausgesehen haben mag, hinterlässt doch irgendwelche Spuren. Sei es im Netz (z. B. Datingseiten) oder Anrufe, Mails... Alles das kann man überprüfen, und das wurde ja offenbar gemacht, denn es war ja die Rede davon, dass keine Aktivitäten im Darknet festgestellt werden konnten. Sie haben also mehr gemacht als z. B. nur die Nachbarn zu befragen....

Selbst eine Untersuchung der Wohnung auf fremde Fingerabdrücke oder DNA könnte ich mir in einem solchen Fall vorstellen (auch wenn ich nicht weiß ob es hier gemacht wurde).

Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass ausdrücklich erwähnt wird, er habe keine "Lebensgefährtin" gehabt. Also gehe ich mal davon aus, dass man irgendwie festgestellt hat, dass er auf Frauen stand und nicht schwul war, was hier ja schon mal als Mutmaßung im Raum stand.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 22:00
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und ein Kontakt, wie auch immer er ausgesehen haben mag, hinterlässt doch irgendwelche Spuren. Sei es im Netz (z. B. Datingseiten) oder Anrufe, Mails...
Sollte man meinen, dass heutzutage alles Spuren hinterlässt.
Doch ich will mal versuchen, ein allgemeines Beispiel zu konstruieren, das zunächst keine Spuren hinterlässt:

Jemand, der einsam ist, aber doch menschliche Bedürfnisse hat wie jeder andere auch, besucht häufiger mal das Rotlichtviertel. Natürlich erzählt er niemandem davon. Da er seinen Wagen niemals im Parkverbot abstellt, immer alle Ausgaben in bar zahlt und sich keine Notizen über seine "Ausflüge" macht, entstehen keine Spuren, die sich im Nachhinein ermitteln lassen.

Erst nachdem die Ermittler ein Foto dieses "jemand" veröffentlicht haben, gehen einzelne Hinweise ein, die den Abgebildeten im Rotlichtviertel gesehen zu haben meinen.
Nun haben die Ermittler einen neuen Ansatz, dem sie nachgehen können.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 22:21
Zitat von KieliusKielius schrieb:Da er seinen Wagen niemals im Parkverbot abstellt, immer alle Ausgaben in bar zahlt und sich keine Notizen über seine "Ausflüge" macht, entstehen keine Spuren, die sich im Nachhinein ermitteln lassen.
Der "Jemand" muss das Geld für die besagten Dienstleistungen ja aber auch einmal von seinem Konto abheben. Und wenn sich da nun, sagen wir mal alle zwei Wochen die Summe x (keine Ahnung, was man da so zahlen muss, wenn es nicht ganz unterste Schiene sein soll) findet, die abgehoben wurde und für die es aber keine Erklärung gibt, dann fällt das einem aufmerksamen Ermittler schon auf, wenn er die Kontoauszuge des "Jemand" anschaut. Und dass wird der Aufmerksame Ermittler wohl auch tun, um z. B. auszuschließen, dass der "Jemand" irgendwelche seltsamen Zahlungen erhalten oder getätigt hat, die sich mit seinem Leben als braver Angestellter bei einem Telekommunikationsunternehmen nicht vereinbaren lassen.

Wobei, jetzt mal ganz platt formuliert: Welcher Zuhälter bringt denn einen Kunden seiner "Dame" um? Das wäre doch sehr dumm, denn a) verdient man an einem Toten nichts mehr und b) kann man sich das in diesem "Geschäft" doch gar nicht leisten, da man immer schon ein bisschen am Rande der Legalität arbeitet, die Polizei aber bei Mord keine Augen mehr zudrückt.

Und nun bitte nicht mit dem Geraune anfangen "wer weiß, vielleicht hat er ja da etwas gesehen, das er nicht sehen durfte..." - es ist doch wohl keiner so blöd, seine Drogengeschäfte (die einen Mord rechtfertigen würden, also einen ziemlichen Umfang haben müssten!) im Puff so abzuwickeln, dass irgendein Kunde das sieht...


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 22:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Der "Jemand" muss das Geld für die besagten Dienstleistungen ja aber auch einmal von seinem Konto abheben. Und wenn sich da nun, sagen wir mal alle zwei Wochen die Summe x (keine Ahnung, was man da so zahlen muss, wenn es nicht ganz unterste Schiene sein soll) findet, die abgehoben wurde und für die es aber keine Erklärung gibt, dann fällt das einem aufmerksamen Ermittler schon auf, wenn er die Kontoauszuge des "Jemand" anschaut.
Ja das stimmt.
Allerdings wenn dieser "jemand" (ich bleibe bei diesem Sprachgebrauch, weil ich dem Mordopfer in diesem Fall nichts unterstellen möchte) seine Haushaltsausgaben weitgehend in bar getätigt hat, könnten größere und häufige Bargeldabgebungen von seinem Konto normal und erklärbar gewesen sein.

Davon abgesehen sind Bargeldauszahlungen ohne plausible Erklärung noch keine konkrete Spur. Denn die Auszahlungsbuchung verrät nicht, was mit dem Geld passierte.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wobei, jetzt mal ganz platt formuliert: Welcher Zuhälter bringt denn einen Kunden seiner "Dame" um?
Das ist ein berechtigter Einwand.
Es müsste schon einen erheblichen Konflikt gegeben haben, damit es ein Motiv für eine gezielte Elimination des "jemand" gegeben hätte.

Bekannt ist, dass es schon mal zu gewalttätigen Maßnahmen gekommen ist, wenn ein Freier sich in eine der käuflichen Frauen verguckt hatte und versuchte, sich außerhalb des Milieus mit der Frau zu treffen, und Warnungen aus dem Milieu, die Finger von der Frau zu lassen, ignorierte.


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Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

22.05.2023 um 22:44
Was ist denn eigentlich von der Tatdurchführung zu halten? Nolte wurde kurz nach Besteigen seines Autos erschossen. Dafür kommen für mich zwei Erklärungsansätze in Frage: zum einen könnte es darum gegangen sein, die Entdeckung der Leiche hinauszögern (hätte der Täter ihn kurz vor seinem Auto erschossen, wäre die Leiche zügig gefunden worden), zum anderen -das wurde hier schon erwähnt- könnte der Täter Nolte nicht persönlich gekannt haben, weshalb er ihn erst durch das Auto identifizieren konnte.

Ich finde den Tatort "Tiefgarage" ungewöhnlich. Da kann doch immer ein Auto reingefahren kommen bzw. in den parkenden Autos können Personen sitzen, die die Tat beobachten. Auch die Fluchtmöglichkeiten erscheinen nicht ideal.

Wie sieht der Diskussionsleiter, wie sehen die Diskussionsteilnehmenden das?


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