Amoklauf mit 7 Toten in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg

Tussinelda schrieb:und meines Wissens wird das alle 3 Jahre überprüft

Eine lange Zeit in der ein Mensch sich verändern und krank werden kann.
Ich würde eine jährliche Prüfung vorziehen.

@Srensen

Ja, bei den aufgeführten Krankheiten in deiner Verlinkung halte ich den Zugang zu Waffen für sehr bedenklich.

fischersfritzi schrieb:Wie läuft denn so eine Prüfung genau ab?

ich weiß es auch nicht genau, hier steht was dazu, ist aber auch nicht sooo aufschlussreich......

Warum die Überprüfung der Zuverlässigkeit jeden Inhaber einer
waffenrechtlichen Erlaubnis betrifft und wie sich Zweifel an der persönlichen
Eignung ergeben können

Quelle: https://mentaltraining-vonlaufen.de/wp-content/uploads/2018/06/WaffG-Zuverl%C3%A4ssigkeit-und-Eignung.pdf

und hier was man in Frankfurt benötigt, um einen Waffenschein zu bekommen:

Für die Beantragung eines Waffenscheins müssen sie einige Unterlagen vorlegen und diese sind:
– Dieselben Unterlagen wie für die Erteilung einer Waffenbesitzkarte
– Volljährigkeit
– Zuverlässigkeit nach § 5 WaffG
– Persönliche Eignung nach § 6 WaffG
– Sachkundenachweis mit vorausgegangenem Lehrgang
– Bewiesene waffenrechtliche Bedürftigkeit nach § 8 und 14 WaffG
– Einen Nachweis einer Haftpflichtversicherung
– Sie müssen den zuständigen Personen glaubhaft übermitteln, dass Sie mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf ihr Leben oder Leib gefährdet sind und deshalb, um diese Gefährdung einzudämmen, eine Schlusswaffe auch außerhalb ihres Besitztums (dazu zählen Ihre Wohnung und/oder ihr eigenes Grundstück) führen müssten.

Quelle: https://www.alle-schuetzenvereine.de/waffenschein-beantragen-frankfurt-am-main/

Es ist meine persönliche Einschätzung - untermauert von Erfahrungen mit Zeugen Jehovas.

Vielleicht so weit, nein nicht nur vielleicht - dass ich mich selbst bedroht fühle.

Und nein, ich gehöre denen nicht an und habe denen auch niemals angehört, habe aber Angehörige unter denen.

pRäAstronaut schrieb:Hmm ist die persönliche Einschätzung, keine Quelle?

Ich kenne selbst drei Zeugen Jehovas, eine davon ausgesprochen gut. Nie wurde ich mit deren Ansichten belästigt oder sogar zu einer Konversion genötigt. Alle drei habe ich stets als sehr nette, sanfte Menschen erlebt. Dass diese Menschen ein von der Mehrheit abweichendes Leben führen und hinsichtlich ihrer Einstellungen auf Außenstehende etwas sonderlich wirken, kann ich bezeugen. Dass ein Großteil der Zeugen Jehovas jedoch eine psychische Störung haben soll, finde ich übertrieben.

Serecato schrieb:Ja, bei den aufgeführten Krankheiten in deiner Verlinkung halte ich den Zugang zu Waffen für sehr bedenklich.

Hältst du Menschen mit Angsstörungen, Schlafstörungen, Zwängen, Süchten und Anpasssungsstörungen für grundsätzlich so gefährlich für sich und andere, dass sie niemals einen Waffenschein haben sollten?

Tussinelda schrieb:ie müssen den zuständigen Personen glaubhaft übermitteln, dass Sie mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf ihr Leben oder Leib gefährdet sind und deshalb, um diese Gefährdung einzudämmen, eine Schlusswaffe auch außerhalb ihres Besitztums (dazu zählen Ihre Wohnung und/oder ihr eigenes Grundstück) führen müssten.

Einen Waffenschein wird er wohl nicht gehabt haben, sondern eine Waffenbesitzkarte.
Einen Waffenschein haben nur extrem wenige Menschen in Deutschland, die dürfen dann geladene Waffen am Körper mitführen alle anderen dürfen das nicht.

fischersfritzi schrieb:Vielleich wäre das Ausmass ohne Handfeuerwaffe nicht so verhehrend gewesen.

Sehr wahrscheinlich nicht. Aber genau das ist der Punkt. Ich denke, wer so eine Tat plant, besorgt sich die Waffen auch illegal wenn er nicht legal in deren Besitz gelangt

SimSalaDim schrieb:Es sind nur wenige, die den Ausstieg schaffen und hinterher ein normales Leben leben können.

Das mag so sein. Auch ich stehe dem Regelwerk der ZJ sehr kritisch gegenüber, ist aber eine andere Diskussion

Wie in der PK zu hören war, hat der mutmaßliche Täter sich wohl auch mit Hass über seinen früheren Arbeitgeber geäußert. Ob es sich hier um eine Tat, ausgelöst durch die spezielle Problematik mit dieser Gemeinschaft handelt, wissen wir nicht

Röhrich schrieb:Einen Waffenschein wird er wohl nicht gehabt haben, sondern eine Waffenbesitzkarte.

hier wurde Waffenschein geschrieben......es ging aber im Grunde mehr generell darum, was warum wie geprüft wird, um einen Waffenschein zu bekommen ;) was er hatte oder nicht, dazu habe ich mich gar nicht geäußert.

Srensen schrieb:Philipp F. hatte einen sog. Waffenschein.

Röhrich schrieb:Einen Waffenschein wird er wohl nicht gehabt haben, sondern eine Waffenbesitzkarte.
Einen Waffenschein haben nur extrem wenige Menschen in Deutschland, die dürfen dann geladene Waffen am Körper mitführen alle anderen dürfen das nicht.

Danke @Röhrich!

Es ist tatsächlich eine Waffenbesitzkarte gewesen.

Der Mann sei Sportschütze gewesen und habe seit Dezember 2022 eine Waffenbesitzkarte gehabt, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Amoklauf-in-Hamburg-Taeter-war-Ex-Mitglied-der-Zeugen-Jehovas,amoklauf142.html

Srensen schrieb:Ich kenne selbst drei Zeugen Jehovas, eine davon ausgesprochen gut. Nie wurde ich mit deren Ansichten belästigt oder sogar zu einer Konversion genötigt. Alle drei habe ich stets als sehr nette, sanfte Menschen erlebt.

Genau das ist auch meine Erfahrung. Unter meinen früheren Kollegen waren einige Zeugen Jehovas, und ich kenne noch einige mehr persönlich. Darunter ist kein einziger, der psychisch auffällig ist. Alles sehr nette Menschen, die nie versucht haben, uns andere Kollegen zu missionieren etc. Die meisten sehr humorvoll und lustig und auch witzigen Streichen nicht abgeneigt. Ich schreibe das, weil ich die Unterstellung, die meisten seien psychisch krank, hier echt eine Zumutung finde.

SimSalaDim schrieb:Vielleicht so weit, nein nicht nur vielleicht - dass ich mich selbst bedroht fühle.

Dann nimm professionelle Hilfe in Anspruch. Lass dich beraten, was du tun kannst, wenn du bedroht wirst. Polizei oder entsprechende Beratungsstelle sollten deine Ansprechpartner:innen sein.
Unabhängig davon, von wem man bedroht wird, ist das überhaupt nicht in Ordnung und natürlich muss sich das niemand gefallen lassen.

Der zitierte Beitrag von dreizehner wurde gelöscht. Begründung: Auf Wunsch des Erstellers

Ich finde das eine sehr unangebrachte Aussage. Insbesondere auch vor dem Hintergrund des Amoklaufs. Es mag ja sein, dass du mit vereinzelten Personen schlechte Erfahrungen gemacht hast und sie auch in der oben dargestellten Form wahrgenommen hast. Das aber sind deine persönlichen Erfahrungen. Die sind nicht zu verallgemeinern auf alle Mitglieder dieser Gemeinschaft.
Davon abgesehen, ist das meines Wissens nach die erste Gewalttat, die von einem Mitglied dieser Gemeinschaft ausgeht. Sie sind also bislang überhaupt nicht in irgendeiner Form durch Gewalt aufgefallen.

hopkirk schrieb:Ich schreibe das, weil ich die Unterstellung, die meisten seien psychisch krank, hier echt eine Zumutung finde.

Das finde ich auch.
Völlig unangebracht.

hopkirk schrieb:Ich schreibe das, weil ich die Unterstellung, die meisten seien psychisch krank, hier echt eine Zumutung finde.

fischersfritzi schrieb:Ich finde das eine sehr unangebrachte Aussage. Insbesondere auch vor dem Hintergrund des Amoklaufs.

Danke an euch beide, dass ihr das nochmal betont! Zum Glück gibt es mittlerweile auch einen entsprechenden Hinweis der Verwaltung.

Der zitierte Beitrag von dreizehner wurde gelöscht. Begründung: Auf Wunsch des Erstellers

Es ist zwar OT, soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass für viele ein Kopftuch eben nicht nur ein Kleidungsstück ist, sondern Zeichen der Unterdrückung von Mädchen und Frauen und deshalb unpassend im 21. Jahrhundert. Dass die Zeugen Jehovas ihren weiblichen Mitgliedern derartige Kleidervorschriften auferlegen, ist mir nicht bekannt. Grundsätzlich kann man beide Glaubensrichtungen wohl eher nicht miteinander vergleichen.

Als ich gestern davon hörte dachte ich auch erst das diese Tat irgendwie mit den Zeugen Jehovas direkt zu tun hat. Dachte da an die diversen Vorfälle in den USA von denen man immer Mal wieder hört, diese Morde in der Amishecommunity zB. Stand jetzt wurde ich da Opfer von Vorurteilen, die aber absolut menschlich sind.

Aber es könnte genauso gut sein das dieser Täter einfach nur einen Ort für seine Tat brauchte wie zB der Täter damals in Winnenden oder auch der in Münnchen. Denn mehr als der Hinweis F. sei freiwillig aus den Zeugen ausgetreten wenn auch " nicht im Guten " haben wir keine Hinweise auf ein Motiv was mit den Zeugen zu tun haben könnte. Aber was heißt schon " nicht im Guten"? Streit ist zum Beispiel für normale Menschen kein Grund zum Massenmord. Selbst Psychoterror den sicher einige Menschen Gemeinschaften wie den Zeugen unterstellen, für die wir aber keine Anhaltspunkte haben, wären kein Grund für Massenmord.

Es liegt zwar nahe das sich F. womöglich ungerecht behandelt, gemobbt oder was weiß ich fühlte von dieser Gemeinschaft aber das muss objektiv gesehen nicht stimmen. Alle Amokläufer fühlen sich in irgendeiner Form ausgegrenzt, gemobbt, gedemütigt. Und fast alle Amokläufer greifen dann Personen an, die garnicht ihre angeblichen oder, seltener, tatsächlichen Peiniger sind.

indrigando schrieb:Es liegt zwar nahe das sich F. womöglich ungerecht behandelt, gemobbt oder was weiß ich fühlte von dieser Gemeinschaft aber das muss objektiv gesehen nicht stimmen. Alle Amokläufer fühlen sich in irgendeiner Form ausgegrenzt, gemobbt, gedemütigt. Und fast alle Amokläufer greifen dann Personen an, die garnicht ihre angeblichen oder, seltener, tatsächlichen Peiniger sind.

In der PK wurde auch erwähnt, dass er ebenfalls sauer auf seinen ehemaligen Arbeitgeber war.
Vielleicht konnten die Einsatzkräfte, die sehr schnell vor Ort waren, noch schlimmeres verhindern. Bei der Anzahl an Magazinen und Munition die er hatte.

Röhrich schrieb:Vielleicht konnten die Einsatzkräfte, die sehr schnell vor Ort waren, noch schlimmeres verhindern. Bei der Anzahl an Magazinen und Munition die er hatte.

ein Glück das die Einsatzkräfte in der Nähe waren und so noch Schlimmeres verhindern konnten.

Laut Focus hat der Herr F. sogar ein spirituelles Buch geschrieben.

https://www.focus.de/panorama/welt/bluttat-in-hamburg-mutmasslicher-amoklaeufer-schrieb-buch-ueber-gott-und-satan-und-war-fan-von-liverpool_id_187945866.html

Also gehe ich mal davon aus, dass er sich durchaus als speziell "erwählt" betrachtet hat. Für geistige Gesundheit spricht das meiner Meinung nach nicht.

Ich bin auch kein Fan der Zeugen Jehovas. Allerdings gelten sie meines Wissens nach nicht als Gewalt bereit .

Röhrich schrieb:In der PK wurde auch erwähnt, dass er ebenfalls sauer auf seinen ehemaligen Arbeitgeber war.
Vielleicht konnten die Einsatzkräfte, die sehr schnell vor Ort waren, noch schlimmeres verhindern

Hinzu kommt wohl noch, dass der ehemalige verhasste Arbeitgeber in Bayern ist. Wenn ich es richtig verstanden habe in der PK, soll Philipp F wohl auch von dort stammen

Vermutlich war die Gemeinschaft der ZJ einfacher, und schneller, für ihn erreichbar

Nev82 schrieb:Wenn ich es richtig verstanden habe in der PK, soll Philipp F wohl auch von dort stammen

Aufgewachsen in Memmingen, studiert in München. Wurde so in der PK gesagt, ja.

@MysteryGuy

In diesem etwas neueren Artikel wird darauf etwas näher eingegangen. Demnach lebte er seit 2014 in Hamburg

Philipp F. war ledig, er lebte und arbeitete seit 2014 in Hamburg, wuchs aber in Bayern auf

Auch das anonyme Schreiben wird erwähnt. Demnach soll er es abgelehnt haben, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Wer der Schreiber der Hinweise ist, ist bisher nicht bekannt

In dem Schreiben wurde vor Philipp F. gewarnt: Er leide unter psychischen Problemen, würde sich aber nicht in ärztliche Behandlung begeben.
Der bis heute unbekannte Absender erwähnte auch eine Wut des Täters gegen religiöse Anhänger, insbesondere Jehovas Zeugen und seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Quelle:

https://www.merkur.de/deutschland/amoklauf-hamburg-gross-borstel-zeugen-jehovas-tote-wer-taeter-ex-mitglied-informationen-92136684.html

Nev82 schrieb:In dem Schreiben wurde vor Philipp F. gewarnt: Er leide unter psychischen Problemen, würde sich aber nicht in ärztliche Behandlung begeben.
Der bis heute unbekannte Absender erwähnte auch eine Wut des Täters gegen religiöse Anhänger, insbesondere Jehovas Zeugen und seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Das klingt, als habe der Hinweisgeber bereits befürchtet, dass etwas Schlimmes im Zusammenhang mit der Waffe passieren würde. Leider hat die infolge des Hinweises stattgefundene Überprüfung keinen Entzug der Waffenbesitzkarte ergeben.

Die Kollegen sind dem Hinweis nachgegangen, haben sich ein Bild gemacht und am Ende der Maßnahmen gesagt, dass sie keine Rechtsgrundlage haben, ein psychologisches Gutachten zu erstellen oder die Waffenerlaubnis zu entziehen.

https://www.merkur.de/deutschland/amoklauf-hamburg-gross-borstel-zeugen-jehovas-tote-wer-taeter-ex-mitglied-informationen-92136684.html

SimSalaDim schrieb:In der Tat. Befasst man sich näher mit den Zeugen Jehova weiß man, dass diese zum großem Anteil psychisch nicht in Ordnung sind. Dabei ist es egal ob sie noch Mitglied sind, ob sie versucht haben auszusteigen, ausgeschlossen wurden oder selbst den Ausstieg zumindest vorübergehend geschafft haben. Es sind nur wenige, die den Ausstieg schaffen und hinterher ein normales Leben leben können.

Leider leider ist das so. Deshalb ist es völlig unverständlich dass man denen den Weg in eine anerkannte Religionsgemeinschaft anerkannt hat.

Wenn ich es richtig verstehe, sagst du, dass ein grossteil der ZJ psychisch nicht in Ordnung sind. Wie kommst du zu dieser Einschätzung ? Gibt es irgendwelche objektiven Fakten die darauf hinweisen ?