Frau und Kind tot aus dem Berliner Weißen See geborgen

Srensen schrieb:Hier wäre wichtig zu wissen, wie lange die beiden tatsächlich im See lagen. Laut Tagesspiegel waren es mindestens zwei Wochen. Zwei Wochen sind keine allzu lange Zeit. Bekannte und Nachbarn haben vielleicht gedacht, dass sie beiden verreist sind.

Die beiden sollen ja das letzte mal im Januar gesehen worden sein.
Von Wem und Bei welcher Gelegenheit wäre interessant zu wissen - und am 27. Februar wurden die beiden Leichen entdeckt: also da lägen 4 Wochen ! dazwischen…

warlock schrieb:Finde es ehrlich gesagt weitaus weniger weit hergeholt, dass es ganz simpel keinen Kinderwagen gab. Vielleicht weil die Mutter mit einer ganz bestimmten Absicht zu diesem See gegangen ist.

Oder weil sie ganz nah beim See wohnte.

warlock schrieb:Mich beschäftigt ja vielmehr, dass sie nicht vermisst wurde. Weder vom Vermieter, von einem Arbeitsplatz oder einem Amt, falls sie arbeitssuchend war. Das Kind wurde scheinbar auch nicht in einem Kindergarten vermisst.

Sollte sie weniger als einen Monat im See gelegen haben, war sicherlich noch kein Vermieter alarmiert. Eventuell gibt es auch einen Dauerauftrag für die Mietzahlungen. Das Kind war gerade mal 20 Monate alt und könnte deshalb in Vollzeit von der Mutter selbst betreut worden sein. Sollte sie Sozialleistungen bezogen haben, so ist wahrscheinlich, dass das zuständige Amt keine Anforderungen an die stellte, weil das Kind noch keine drei Jahre alt war.

warlock schrieb:Ich kannte durch meinen ehemaligen Arbeitsplatz eine Mutter, ebenfalls Südafrikanerin, die ihr 6 Monate altes Kind in die Kita gab, um wieder arbeiten gehen zu können. Deswegen könnte(!) sie es ähnlich gehandhabt haben.

Es wäre interessant zu wissen, wie die allgemeine Einstellung zu Fremdbetreuung unter in Deutschland lebenden Südafrikanerinnen ist. Der Einzelfall kann jedoch stark davon abweichen.

warlock schrieb:Finde generell, dass bislang sehr gute Ermittlungsarbeit geleistet wurde!

Hier stimme ich dir gern zu.

Wunderfitzchen schrieb:Die beiden sollen ja das letzte mal im Januar gesehen worden sein.
Von Wem und Bei welcher Gelegenheit wäre interessant zu wissen - und am 27. Februar wurden die beiden Leichen entdeckt: also da lägen 4 Wochen ! dazwischen…

Sie könnten noch gelebt haben, obwohl sie keiner mehr nach der letzten Sichtung gesehen hat.

@Wunderfitzchen

Wunderfitzchen schrieb:Unbekannt ist uns auch, ob sie Asylsuchende war oder einen bereits anerkannten Flüchtlingsstatus hatte, oder ob sie Urlauberin mit Visum war.? ob sie eine eigene Wohnung hatte ?

Wie Asylbewerberin? Seit wann ist Südafrika ein unsicheres Herkunftsland?

382 Menschen aus Südafrika sind nach Angaben der UNHCR im Jahr 2021 geflohen und haben einen Asylantrag in anderen Ländern gestellt.

Quelle: https://www.laenderdaten.info/Afrika/Suedafrika/fluechtlinge.php#google_vignette

Fluchtursachen gibt es viele:

https://www.bmvg.de/de/themen/dossiers/engagement-in-afrika/herausforderungen/migration/fluchtursachen

vernon2 schrieb:Wie Asylbewerberin? Seit wann ist Südafrika ein unsicheres Herkunftsland?

du könntest aber recht haben…

Wunderfitzchen schrieb:382 Menschen aus Südafrika sind nach Angaben der UNHCR im Jahr 2021 geflohen und haben einen Asylantrag in anderen Ländern gestellt.

Aus dem Artikel geht hervor, dass die meisten der Geflüchteten in den USA, Irland und Großbritannien um Aufnahme baten. Das macht Sinn, denn in diesen Ländern ist Englisch ebenfalls Amtssprache. 382 Menschen, verteilt auf mehrere europäische Länder und die USA, sind wirklich nicht viele im Vergleich zu den Massen an syrischen, afghanischen und sudanesischen Flüchtlingen, die jedes Jahr in Europa um Asyl bitten.

Quelle: https://www.laenderdaten.info/Afrika/Suedafrika/fluechtlinge.php#google_vignette

@Wunderfitzchen
Ja, machen kann man das, man hat aber nicht viel Aussicht auf Asyl. Mir erscheint das unsinnig, wie ja auch scheinbar den Südafrikanern, was die Zahlen so hergeben.

Der 2. Link bezieht sich auf afrikanische Länder, die unsichere Herkunftsländer sind und Länder deren Lebensbedingungen prekär sind.

fischersfritzi schrieb:Als liebender und engagierte Elternteil, würdest du ja zu deinem von dir getrennt lebenden Kind versuchen Kontakt zu halten, auch wenn der andere Elternteil mit dem Kind in eine weit entfernte Gegend zieht. Durch Videocalls, FaceTime etc. Oder man würde darauf bestehen, Umgangskontakte zu haben.

Naja, das wäre in "normalen" Verhältnissen so. Aber wenn es sich eben nicht um einen liebenden und interessierten Vater handelt ODER die Mutter den Kontakt zu dem Kind systematisch unterbindet (kommt ja beides vor) dann sieht es wieder anders aus....

brigittsche schrieb:Naja, das wäre in "normalen" Verhältnissen so. Aber wenn es sich eben nicht um einen liebenden und interessierten Vater handelt ODER die Mutter den Kontakt zu dem Kind systematisch unterbindet (kommt ja beides vor) dann sieht es wieder anders aus....

Das ist doch genau das was ich geschrieben habe, offenbar gab es keinen regelmäßigen Kontakt zwischen Vater und Kind.
Warum das so war geht uns nichts an und werden wir vermutlich auch nicht erfahren.

brigittsche schrieb:Wenn sie aber definitiv ertrunken sind, dann müsste das in Deinem Szenario ja irgendwo anders passiert sein, worauf man sie dann dort aus dem Wasser gezogen und anschließend, über Land, in den Weißen See gebracht hat. Das macht eigentlich keinen Sinn...

Selbst wenn es so gewesen wäre, was ich nicht glauben kann, hätte man beim Wasser in den Lungen anders zusammengesetztes Wasser gefunden. ( Mineralien, Algen etc. ) Jedes Gewässer ist unterschiedlich zusammengesetzt.

Momomo schrieb:Wie groß wäre denn die Wahrscheinlichkeit gewesen, dass in dieser Gegend von Berlin ein unbeaufsichtigter Kinderwagen, evtl. mit Geldbörse und Ausweispapiern, längere Zeit stehen blieb?

Ich sag mal so. Das kommt, wie immer, auf die Finder des Kinderwagens an. Leute, die ein Gewissen haben, machen sich da sicherlich Gedanken und alarmieren die Polizei.

Welche, an deren Fingern alles "kleben" bleibt, was ein paar Minuten unbeaufsichtigt steht, hätten ihn vermutlich mitgenommen und auf Verwertbarkeit ausgeschlachtet. Ein Erwachsener macht das ehr nicht, glaube ich. Ehr Jugendliche, die sich "freuen" etwas gefunden zu haben.

Ich selbst glaube immer an das Gute im Menschen und schätze auch die Klientel, die sich rund um den Weißen See aufhält, ehr so ein, dass die Polizei informiert werden würde.

Man trifft dort immer Mütter mit Kinderwagen. Warum sollte denn eine Mutter einen voll ausgestatteten Kinderwagen nebst Geldbörse einfach so stehenlassen? Das würde in mir sofort Unruhe hervorrufen.

Klarmann schrieb:Selbst wenn es so gewesen wäre, was ich nicht glauben kann, hätte man beim Wasser in den Lungen anders zusammengesetztes Wasser gefunden. ( Mineralien, Algen etc. ) Jedes Gewässer ist unterschiedlich zusammengesetzt.

Gerade , weil dieses Szenario als absurd bezeichnet wurde,stelle ich mir die Frage : sehen das die Ermittler genauso? oder wurde ( wird ) in dieser Richtung etwas unternommen.? Oder wird es als Unglück abgetan und nicht weiter verfolgt. Mein Lob gebührt ja den Ermittlern , die eine gute und schnelle Untersuchung führen.

brigittsche schrieb:Also, ich will ja den Berlinern nicht zu nahe treten, aber ich kann mir genauso auch vorstellen, dass erst einmal jemand das Geld klaut und dann irgendwann der ganze Kinderwagen verschwunden ist....

Nein, das stimmt nicht und stellt alle Berliner unter Generalverdacht. Die meisten sind tatsächlich sehr nette und ehrbare Menschen.

Das "nur schlechte Bild" von Berlin stimmt nicht. Man muss einfach unterscheiden, wo in der Stadt man sich befindet. Weißensee ist nicht das Kottbusser Tor.

weisnixx schrieb:Gerade , weil dieses Szenario als absurd bezeichnet wurde,stelle ich mir die Frage : sehen das die Ermittler genauso? oder wurde ( wird ) in dieser Richtung etwas unternommen.? Oder wird es als Unglück abgetan und nicht weiter verfolgt. Mein Lob gebührt ja den Ermittlern , die eine gute und schnelle Untersuchung führen.

Schau mal, weisnix, wir sind alle nur Hobbyermittler und selbst wir machen uns darüber Gedanken.

Dann gehe ich doch mal davon aus, dass professionelle Ermittler diesbezüglich so geschult sind, auch auf diese "Befunde" zu achten bzw. achten zu müssen. Zudem stellt ja solche ( Wasser in der Lunge ) ein Gerichtsmediziner fest. Und, ich denke, dass diese Personen von Berufswegen schon auf solch eine Diagnosen hin ausgebildet werden.

Klarmann schrieb:Nein, das stimmt nicht und stellt alle Berliner unter Generalverdacht. Die meisten sind tatsächlich sehr nette und ehrbare Menschen.

Dann lies mal die Kommentare weiter oben, wo das von mir entworfene Szenario als durchaus realistisch eingeschätzt wird. Und wenn Du meinen Kommentar gelesen hättest, dann würdest Du lesen, dass ich eben niemanden unter Generalverdacht stellen möchte.

Und wenn man davon ausgeht, dass es in xy [hier den Namen einer beliebigen Großstadt einsetzen] nur liebe und gute Menschen gibt, dann frage ich mich, woher die Kriminalitätsrate in den Großstädten kommt. Egal ob man um besagte Stadt nun einen Kult betreibt oder nicht.

brigittsche schrieb:, woher die Kriminalitätsrate in den Großstädten kommt. E

Weil dort viel mehr Leute auf engem Raum leben. Alle Schichten. Bei 1 Mio Menschen in der Stadt wird die Quote immer höher sein als in 300 Orten mit 3.000 Einwohner.

Oliv3r schrieb:Weil dort viel mehr Leute auf engem Raum leben.

Das ist mir schon klar, mir ging es ja nur darum dieses "Nein, sowas passiert in unserer Stadt doch nicht!" eben unrealistisch ist.

Oliv3r schrieb:Weil dort viel mehr Leute auf engem Raum leben. Alle Schichten. Bei 1 Mio Menschen in der Stadt wird die Quote immer höher sein als in 300 Orten mit 3.000 Einwohner.

Die soziale Kontrolle ist in Dörfern und Kleinstädten auch wesentlich größer. Dort kann man nicht ungehemmt seinen kleinkriminellen Interessen nachgehen oder sich die ganze Zeit völlig unsozial verhalten.

Ich bleibe dabei, dass es einen Kinderwagen gegeben haben könnte, der von jemand Unbefugtem entfernt wurde. Bei einem geplanten Suizid hat die Verstorbene aber höchstwahrscheinlich keinen dabeigehabt. Noch ist ja ungeklärt, wie die beiden in den See gerieten.

Oliv3r schrieb:Weil dort viel mehr Leute auf engem Raum leben. Alle Schichten. Bei 1 Mio Menschen in der Stadt wird die Quote immer höher sein als in 300 Orten mit 3.000 Einwohner.

Eben. Und genau daher ist die Wahrscheinlichkeit dass eben in einer Großstadt (egal ob Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München usw) als "Erster" einen solchen Kinderwagen findet, der Ihn mit nimmt nicht auszuschließen.

Dazu ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass gerade so einer diesen findet, da es eben insgesamt mehr "solche" gibt, als in einem Städtchen mit 3000 Einwohner.

Das hat nun wirklich nichts damit zu tun, einen "Generalverdacht" zu hegen, noch ist damit etwas gegen die vielen, vielen Unschuldigen, ehrbaren Einwohner gesagt, die das eben nicht täten. Die gibt es auch überall.

Dazu kommt allerdings noch, dass in einer es bedeutend weniger auffallen dürfte, wenn einer einen leeren Kinderwagen durch die Strassen schiebt, wie in einem kleinen Städtchen, da er hier mit fast 100 % Sichergeit in der Anonymität der Masse untergeht.

Natürlich, auch das ist völlig klar, muss das alles nicht so sein, kann alles ganz anders gewesen sein.

Klarmann schrieb:Nein, das stimmt nicht und stellt alle Berliner unter Generalverdacht.

Oliv3r schrieb:Bei 1 Mio Menschen in der Stadt wird die Quote immer höher sein als in 300 Orten mit 3.000 Einwohner.

Das gleitet wohl jetzt etwas ins OT, aber da hier jetzt schon mehrfach die Kriminalitätsraten in Berlin angesprochen wurden...
Berlin ist groß und manche Stadtteile am Rande könnte man eher noch als eigene Dörfer bezeichnen. Wen es interessiert, der kann sich mal diesen interaktiven Kriminalitätsatlas nach Berliner Bezirken anschauen:
https://www.kriminalitaetsatlas.berlin.de/K-Atlas/atlas.html

Selbst ich (in Berlin) war erstaunt, daß die Raten (je nach ausgewähltem Deliktbereich) in Weißensee meist nicht höher sind als in Grunewald oder Dahlem. Während die Raten zur Innenstadt hin deutlich gebündelt sind, was wohl bei allen Großstädten so sein dürfte.

Auch wenn das im konkreten Fall natürlich nicht weiterhilft, da überall "geklaut" wird, finde ich es doch mal erwähnenswert, daß sich die hier erwähnten Kriminalitätsraten nicht aus dem gesamten Stadtgebiet ergeben.
Und der Weiße See scheint da keine besonders "gefährliche Ecke" zu sein.

sabor schrieb:Und der Weiße See scheint da keine besonders "gefährliche Ecke" zu sein.

Ich bin dort mal nachts von Mehreren in einem Späti überfallen worden als ich Kundin war. Einzelheiten erspare ich euch. So viel zum Thema Gefährlichkeit in Weißensee und euren Ferndiagnosen. Lasst uns doch bitte wieder zum Thema zurückkommen. Danke.